diese Kirche im AN einbesitz der vollen religiösen Wahrheit ist; 3. daß folglich die sogenannten christ lichen Konfessionen, die nur einen Teil der von Christus und Seiner Kirche gelehrten Wahrheiten annehmen und den andern Teil leugnen, nicht gleichberechtigte, leben dige Zweige an dem einen Baum christlicher Wahr heit, sondern vom wahren Christentum abgefallene tote Glieder sind. Das ist, wie gesagt, katholische Lehre. Für alle Nichtkatholiken und für die meisten Taufscheinlatholiten bedeutet
werden. 2a, es gibt sogar Katholiken, die das nicht mehr ver stehen. Wie wäre cs sonst möglich, datz hervorragende katholische Gelehrte von der katholischen Kirche und dem Protestantismus als von verschiedenen Zweigen an einem Baume, als von zwei „Schwesterkirchen' sprechen? Fassen wir die Sache einmal praktisch an. Was soll das Wort „christliche Weltanschauung' alles be- zeichnen, alles decken? Erstens selbstverständlich den vollen ungeschwächten Glauben der Katholiken an die Dreifaltigkeitelehrc, die Gottheit
, der Taufe, jeder sichtbaren Kirche. Als einziges „Ge meinsames' bleibt also vom dogmatischen Christen- tum der T heismus, der Glaube an einen persönlichen *) Wenn im katholischen Katechismus, oder wenn in einer katholischen Gegend vom Christentum in Sprechweise deS Volkes die Rede geht, dann ist daS wirkliche Christentum gemeint. Dieser in solchen Gegenden eingelebte Brauch wird von gewissen Richtungen mißbraucht, um unter der Bezeichnung „christlich', .Christentum' andere Begriffe einzuschmuggeln
Wellanschauung' uns unter den Händen zerfließt, daß er ein leeres Phantom, fast ein Nichts bezeichnet, weil das, was von ihm nach kurzer Untersuchung übrig bleibt, gar nicht „christlich', sondern ebenso gut jüdisch oder mohammedanisch ist. Und doch hören wir das Wort immer wieder au» öffentlichen Kundgebungen hervorragender, führender Katholiken in einem Zu sammenhänge, an solchen Stellen, wo e» für Katholiken nicht« andere« bedeuten kann, als: katholischer Glaube, katholische Kirche. Warum
Pläne Eroberungen zu machen. Da« Gefühl für die Schmach, die man dem katholischen Glauben antut, indem man sein Bekenntniszeichen, anstatt es offen auf der Stirn zu tragen, den modernen Schein christen, Juden und Heiden zuliebe, in der Tasche ver schwinden läßt, scheint ganz und gar verloren gegangen zu sein. Man taif sich nicht mehr wundern, wenn Hunderttausende von Scheinkatholiken ihre Zugehörig keit zur katholischen Kirche als eine Schmach, als eine Makel empfinden, die durch ostentatives