, hat der prote- l'tsntische Erzbischof Söderblom in Upsala den diesjährigen Friedensnobelpreis erhalten. Sö- Wlom erhielt diese Auszeichnung für seine Bemühun- W um die Bereinigung der christlichen Kirchen. Da sich die römisch-katholische Kirche von den von Söderblom bisher durchgeführten Einigungskongressen sernehielt, mußte sich die Arbeit des schwedischen Kirchenfürsten auf die Klärung der Unionsfragen zwischen den prote- lantischen Kirchen beschränken. In Anbetracht dieser Tage sind die nachstehenden
. Aber man kann noch nicht sagen, zu welchen Ergebnissen es führen wird, ob die von ihm geschaffene sogenannte ökumenische Bew egung auf die Staatsmänner eine Einfluß gewinnen kann, der den Frieden fördert. Aber alle müssen anerkennen, daß Zwei fel daran nicht Söderbloms impulsive und beharrliche Tätigkeit mindern." „Wie glaubt der Bischof, daß die Auszeichnung in der katholischen Welt aufgefaßt wird?" „Was das betrifft, so bin ich nicht befugt, im Namen der ganzen katholischen Kirche zu sprechen. Aber ich bin sicher
, daß alle Katholiken, die den Erzbischof kennen, mit ihm sich freuen werden, wenn auch die katholische Kirche selbst aus guten Gründen glaubt, Zurückhaltung bewah ren zu müssen gegenüber den Formen, unter denen er die verschiedenen christlichen Kirchen zusamwenführen will. Diese Formen setzen zu sehr den Glauben selbst beiseite und die in der Heiligen Schrift und der Auffassung der Jahrhunderte festgelegten Wahrheiten, die die Grundlage für die Vereinigung und für den Sieg der Grundsätze des Christentums
in der Welt sind. Die katholische Kirche hat wie keine andere hier Erfahrung. Sie sieht ein, daß bloßes äußeres Zusammenwirken ohne einheit liches Fundament im Glauben nur zu g r ö tz e r e m I n- differentismus führen wird. Und damit läuft man Gefahr, zum Gegenteil von dem zu führen, was man mit heiligem Idealismus erstrebt, wie gerne man auch den guten Willen allgemein anerkennt." „Aber die große Mehrzahl der Katholiken kennt gar nicht die idealen Bestrebungen des Erzbischofs Söderblom und weiß
über ihn nur, daß er der Pri mas der schwedischen Kirche ist. Wie wird man da seine Krönung mit dem Nobelschen Frieöenskranz auf fassen?" „Ich kann Ihnen versichern, daß die Enge der katholi schen Kirche nicht so groß ist, wie man es sich in Schweden vorzustellen beliebt. In den Ländern, wo Katholiken und Protestanten zusammenwohnen, wie z. B. in meiner Hei mat Bayern, herrscht gutes Einvernehmen. Die Katho liken arbeiten schon lange mit den Protestanten zu sammen auf dem Gebiet des praktischen Lebens