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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 07.06.1914
Physical description: 12
evangelischer Seite mußte jetzt eine Eingabe an des k. k. Ministerium für Kultus und. Unterricht gerichtet werden. Diese Ein gabe ist ein geradezu klassisches Dokument der Behandlung der Evangelischen Tirols seitens der Behörden, und darum sei sie im Auszuge angeführt. Zuerst wird mit Recht dagegen protestiert, daß der Sitzung des Landesschulrates, in welcher über die Be schwerde des Pfarramtes Beschluß gesaßt wurde, kein Beirat der evangelischen Kirche zugezogen wurde, obwohl! es sich zweifellos

in eminentem Sinne um die religiösen In teressen der evangelischen Kirche gehandelt hat. „Es ist ein schon oft dem Ministerium vorgetragener evangelischer Beschwerdepunkt, daß die religiösen Interessen der Tiroler Evangelischen im k. k. Landesschulrate nicht die Vertretung finden, die ihnen nach dem Reichsgesetze vom 25. Mai 1833 zweifellos gebührt, und daß das Landesgesetz vom Jahre 1892 in keiner Weise dem Reichsgesetz ent spricht, welches der evangelischen Kirche- zu sichert, daß sie im Landesschulrate

zu trotzen wagte, und noch seltener erfolgt ein Ruckblick auf den großen Kampf, den die Führer des Ultramontanismus in Tirof um die sogenannte „Glaubenseinheit' dieses Felsenlandes führten. An der Spitze dieser konfessionellen Rebellion gegen Kaiser und Reich war ebenfalls ein hoher Würden träger der katholischen Kirche zu finden, dxr auch jedem NichtMrikalen in Wahrheit wegen seines maßlosen Fanatismus unvergeßliche Fürstbischof Vinzenz Gassner von Brixen, der nicht dulden wollte, daß ein Evangelische

! in Tiro5 Grund und Boden erwerbe oder daß die Evangelischen so wie im übrigen Oester reich in eigenen Gotteshäusern zu ihrem Gott beteten. Ruvigier unterlag in seinem Kampfe und auch Gassner blieb nicht Sieger, aber man wähnt sich in ihre Tage zurückgesch'l'eu- dert, wenn man beobachten muß, daß heute noch die Evangelischen in Tirol von amt licher Seite nicht besser denn als Staats bürger zweiter oder gar dritter Klasse be handelt werden. Die staatlichen Behörde« wagen es nicht aus Furcht vor den kleri

kalen Machthabers den Amtlichen Gesetzen Rechnung zu tragen, und drücken bei den durchaus nicht vereinzelten Uebergriffen ul tramontaner Heißsporne beide Augen fest zu, und die autonome Landesverwattung der ge- fürsteten Grafschaft fetzt sich kühn über alle gesetzlichen und moralischen Bedenken hin weg, wenn es gilt, die Rechte der evangelischen Bewohner des Landes zu unterdrücken. Die reichsgesetzlich festgelegte Gleichberechtigung aller Staatsbürger in konfessionellen Fragen hört an den Bergen

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 4
Date: 22.09.1852
Physical description: 4
Verhandlungen der evangelischen Kirchtag- satzung in Bremen berichtet die „Weser.Zeitung': „Bremen, 15. Sept. Die heutige Sitzung des evangelischen Kirchentags eröffnen eine Reihe von Ansprachen Abgeordneter ver schiedener Vereine.. Es folgte hierauf das Referat des Dr. Heng- stenberg aus Berlin über das Verhalten der evangelischen Kirche in Hinsicht der römisch-katholischen Missionen. Der Redner be gründete darin, seine Ueberzeugung, daß das beste und wirksamste Mittel gegen die katholischen

der evangelischen Kirche rmsttg handhaben mögen.' Nachdem der Präsident, Oberconsisto- nalrath Stahl, den Inhalt der Verhandlungen in einem Resumö nochmals zusammengefaßt und zugleich auch Gelegenheit genommen, seine Uebereinstimmung mit den Anträgen Profeffor HengstenbergS zu motiviren, erklärte sich die Versammlung mit großer Majorität sowohl für diese letztem, als auch das Amendement Stahls. Die hierauf zur Erörterung gelangende und in einem Referat von Pastor Orth aus Berlin beleuchtete Frage

, wie sich die evangelische -Kirche gegenüber den gemischten Ehen zu verhalten habe, wurde durch nachstehenden Beschluß erledigt: Der Kirchentag beschließt: 1) die evangelischen Christen deutscher Nation durch eine Ansprache vor dem Eingehen gemischter Ehen zu warnen und den in solcher Ehe Lebenden ihre Pflichten anS Herz zu legen; 2) zu erklären: wenn ein evangelischer Christ bei Eingehung einer gemischten Ehe eine solche Gleichgiltigkeit gegen seine Confession bekundet, daß er . nicht mindestens die evangelische

, und namentlich die Jesuitenmissionen in der Stärkung und Kräftigung des eigenen Leibes, der protestan tischen Kirche zu suchen , sei, und motivirt von diesem Gesichtspunkte aus folgende Beschlüsse: Die Versammlung möge erklären: 1) Sie begrüßt mit herzlicher Freude daö edle, durch das Beispiel der heiligen Schrift und der Reformation empfohlene Werk einer all gemeinen Kirchenvisitatkon, welches der preußische Oberkkrchenrarh in die Hand genommen, erfleht für dasselbe den reichen Segen deS Herrn der Kirche

, und wünscht, daß allerorten der Geist der kirch lichen Obern zu gleichem Werk erweckt werde; 2) sie erkennt die von. den kirchlichen Behörden zu organisirende Reisepredigt als ein dringendes Bedürfniß der Kirche an; 3) sie wünscht dem Werke der Reisepredigt, welches von den freien Vereinen unternommen wird, die auf dem Grunde des Bekenntnisses der Kirche stehen, ein kräftiges Gedeihen. Im Laufe der hierauf folgenden/ lebhaften, und fesselnden Verhandlung wurde vom Profeffor Piper aus Berlin der ANtrag

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Der Burggräfler
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Page 3 of 16
Date: 18.06.1913
Physical description: 16
des öffentlichen Interesses durch die auswärtigen Verwickelungen und die offenen und heimlichen Bündniffe zwischen den Nationalen und Klerikalen) sich durchaus auf der alten, beachtens werten Höhe erhalten können. Nach den soeben mitgeteilten Veröffentlichungen des k. k. Oberkirchenrats sind im Jahre 1912 insgesamt 4867 Personen zur evangelischen Kirche übergetreten (zur evangelischen Kirche A. B. 4245, zur evangelischen Kirche H. B. 622). Hiervon kamen 4372 direkt aus der römisch-katholischen Kirche

bestehen, daß in der Wiener Superintendenz Augsburgischen Bekenntnisses im Jahre 1912 2188 Uebertritte stattfanden, während deren im Jahre 1911 nur 2052 stattgefunden hatten. Es ist schon glaubhaft, daß die fanatische Hetze gegen den Eucharistischen Kongreß diesen, wenn auch nicht eben großartigen „Erfolg' gehabt hat. Sodann wird folgende Gesamtstatistik gegeben: Die Gesamtzahl der Uebertritte zur evangelischen Kirche seit dem Beginn der Los von Rom-Bewegung beträgt nunmehr: 1898 1668 1903 4510 1908

, von den übrigen wohl auch etwa die Hälfte auf indirektem Wege. Aus getreten sind 1572 Personen, wovon sich angeblich (was sich aber nicht kontrollieren läßt) 1262 der römisch-katho lischen Kirche angeschloffen haben sollen. Sodann heißt es: Die bedeutendste Zunahme der Uebertritte ist im Gebiet der Wiener Superintendenz A. B. zu verzeichnen. Die unmittelbare Einwirkung des Eucharistischen Kon gress es ist hier nicht zu verkennen. Diese „unmittelbare Einwirkung des Eucharistischen Kongresses' soll darin

4585 1899 6385 1904 4362 1909 6277 1900 5058 1905 4855 1910 5190 1901 6^39 1906 4364 1911 4891 1902 4624 1907 4197 1912 4867 Zusammen 70 502. Auch das ?ahr 1912 hat somit den Beweis dafür ge liefert, daß die Uebertrittsbewegung zu einer dauernden Erscheinung im öffentlichen geistigen Leben Dcutsch-Oester- reichs geworden ist Wie man sieht, nimmt die Los von Rom-Bewegung ihren Fortgang und die Katholiken müssen ihr Be achtung schenken und Abwehrmaßregeln treffen. Wenn die Kirche

, dort arbeiten die Abfallhetzer umsonst. Noch eine Bemerkung allgemeiner Art ist am Platze. Man sieht hier wieder, wie ungeniert und rücksichtslos die protestantische Proselyten macherei (Abfallhetze) in Oesterreich mit deutschem Gelde betrieben wird. Und nun erinnere man sich des gewaltigen Lärmes, den gerade die Organe des „Evangelischen Bundes' in Deutschland erheben, wenn auf katholischer Seite irgendeine Kleinigkeit vorkommt, welche sie als „Proselytenmacherei' be zeichnen zu dürfen glauben

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 14
Date: 20.09.1901
Physical description: 14
nicht gelöst: nur mit den Wiener Positionsgeschützen wurde eine vortreffliche Wirkung erzielt, besonders die Eerasitgrauaten wirkten über alle Erwartung, sie durchschlugen glatt ein 2,8 Meter starkes Mauer werk. Wie die „Ostd. Nundsch.' mittheilt, ist vom k. k. evangelischen Oberkirchenrath A. B. und H. B. nnter dem 31. Angust ds. Js., Zahl 2981, eine Uebersicht über sie Uebertritte zur und die Austritte aus der evangelischen Kirche für das 1. Halbjahr 1901 zusammenge stellt worden. In dem genannten

Zeiträume sind im Amtsbereiche des Oberkirchenrathes überge treten: Zur evangelischen Krche A. B., und zwar: 1. Ans der römisch-katholischen Kirche 2819 Personen, 2. aus anderen Bekenntnissen 129 Per sonell, im Ganzen 2948 Personen; L. Zur evan gelischen Kirche H. B. und zwar: 1. Aus der römisch-katholischen Kirche 216 Personen, 2. aus andereil Bekenntnissen 30 Personen, im Ganzen 246 Personen. Somit sind im ersten Halbjahre 1901 zur evangelischen Kirche A. B. und H. B. übergetreten 3194 Personen, davon

aus der rö misch-katholischen Mrche 3035 Personen. Dagegen sind im ersteil Halbjahre 1901 aus der evangel. Kirche A. B. und H. B. ausgetreten 500 Per sonen. Davon in die römisch-katholische Kirche 451 Personell. Es ergiebt sich demnach im erstell Halbjahre 1901 für die evangelische Kirche H. B. und A. B. ein Zuwachs von 2694 Personen, und speziell im Verhältnisse zur römisch-katho lischen Kirche von 2584 Personen Nach den früheren Ausweisen des evangelischen Oberkirchen rathes stellt sich das bisherige

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Der Burggräfler
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Page 2 of 8
Date: 09.05.1914
Physical description: 8
. Anzeichen davon finden sich in der feind seligen Haltung aller Staatsangestellten, von der Polizei bis zu den Schulmeistern.' Garibaldi kennt die Stimmung des italienischen Volkes besser als unsere offiziöse Presse. Wenn man sich dieser Abneigung gegen unsere Monarchie erinnert, dann wird man es begreiflich finden, daß jedes Ereignis in Triest einen sonderbaren Widerhall in Italien findet. „Prostitution der evangelischen Kirche' überschreibt die lutherische Zeitschrift „Der alte Glaube' in ihrer letzten

, an Lobeserhebungen des Leobner Ritters sogenannter Toleranz lvird es in unserer Zeit, in der die weitesten Kreise der Evangelischen Kirche von kirchlicher Zucht und kirchlicher Würde keine Ahnnng mehr haben, nicht fehlen. Jedem wahren Freunde der evangelischen Kirche aber muß es die Schamröte iiis Gesicht treiben, daß ein Diener derselben sein Amt soweit hcrabwürdigte, in die in diesem Fall vollberechtigte kirchliche Zuchtübung der katholischen Kirche wider alles kirchliche Recht einzugreifen

und damit seine Kirche geradezu der Verachtung aller ernsten Katho liken preiszugeben. Gott bewahre Oesterreich vor einer evangelischen Bewegung in der artigen Bahnen! Schlimm genug, daß auf unseren Friedhöfen alles unterschiedlos eingesegnet wird, was nicht durch Austritt aus der Kirche oder ausdrückliche Verweigerung eines kirchlichen Begräb nisses sich selbst davor gesichert hat, auch solche die in groben öffentlichen Sünden gelebt und damit Aergernis gegeben, sowie solche, die in ihrem ganzen Leben seit

Nummer einen Artikel über den unlängst vorgekommenen Duellfall in Leoben und die durch einen protestantischen Geist lichen erfolgte Einsegnung der Leiche des im Zwei kampf getöteten Studenten R. v. Karpinski. Das Blatt schreibt: „Anders (als Prostitution der evan gelischen Kirche) läßt sich ein Vorgang, der sich jüngst in Leoben (Steiermark) zugctragen hat und der in unseren liberalen Blättern als Akt erfreulicher kirch licher Toleranz gefeiert wird, nicht bezeichnen. Der an der Leobner

Bergbauhochschule studierende junge Ritter von Karpinski war in einem von ihm her aufbeschworenen Zweikampf gefallen.. Der katholische Pfarrer war charaktervoll genug, die Einsegnung des nütten in schwerer Sünde aus dem Leben Ge schiedenen zu verweigern, obwohl sich VAsenAua-- hörige um die Erlaubnis dazu bei dem Bischof von Graz bemüht hatten. Da erklärte sich ein evange lischer Geistlicher bereit, die Einsegnung vorzunehmen und so seine Kirche zur feilen Dirne, die stets zu haben ist, herabzuwürdigen. Gewiß

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 11.04.1861
Physical description: 8
» Grenzen hinaus- Ä a ch t r u g. Wien, 9. April. Der Kaiser hat mit Patent vom 8. April den Evangelischen beider Konfessionen die grundsätzliche Gleichberechtigung nach allen Richtungen des bürgerlichen nnd politischen Lebens neuerdings be stätigt. Es wird neuerdings vollständige Autonomie der Evaugelischeu, Berechtigung Schule» u»d Kirche» nach Bedürfniß unbehindert zu errichte», Kirchen- u»d Schulvermogen anstandslos zu erwerben, nnd dieses wie alles Stiftungen autonom zu verwalten, zugesichert

der bisherigen Konsistorien in Wien, Gencral- synode. Bei Regelung der kirchlichen Angelegenheiten ausschließlich die Grundsätze ihrer eigenen Kirche maßgebend. Ehesachen vorläufig noch uach bürger lichem Gesetzbuch nach Feststellung des evangelischen Eherechtes und der Übergangsbestimmungen, aber ansschließlich vou evangelischen Kirchengerichten ent schieden, wie anch alle kirchlichen Streitigkeiten der Evangelischen diesen Gerichten zugewiesen. Assistenz der Behörden zur Durchführung der Kirchenbcschlüsse

der Nationalitäten in Kirche, Schule und Amt. 6) Gleichwie die Unterfertigten den Interessen des GesammtstaateS den Vorrang vor denen ihres engere» Vaterlandes einräumen, so fordern sie auch die gleiche Anerkennung durch alle anderen Länder des Reiches. Sie erklären ferner alle diese Länder für vollkommen, gleichberechtigt unter sich, nnd leugnen jede» Anspruch auf irgend eine Unterordnung oder Einverleibung. 7) Die Uuterzeichuctc» halten es für wünschens- werth, daß die auswärtige Politik Oesterreichs

. Freiheit von allen Beiträgen zu Kirchen- nnd Schulzwecke anderer Glanbensbekenntnisse. Freie Wahl der Pfarrer und der Superintendenten, letztere mit Vorbehalt der kaiserlichen Genehmigung. Be- fugniß sowohl selbst Vereine zu kirchliche« Zwecken zu bilde», als sich solchen Vereinen im In-n»d Aus lande anzuschließen. Beiträge vom Staatsschatz zu KircheU- und Schulzwecke» der Evangelischen. Glie derung in Presbyterien, Senorials-Superintendenzen, Oberkircheurath aus Evangelischen beider Konfcssionen statt

zugesichert. Laudesfürsilichcs Oberaufsichtsrecht in höchster Instanz dnrch Se. Majestät, beziehungsweise des Ministerittlns unter Anziehung einer lediglich aus Evangelischen beider Bekcuutnissc bestehenden Abthei lung ausznübe». Aufhebung aller etwa noch bestehen den der Gleichberechtigung der Evangelische» wider streitenden Nerordnuiigen. (A. Z.) ' - Brn » »,- 9. April. Der Läiidtag beschloß durch eine Deputation an Se/Majestät den Kaiser eine Dank adresse zn senden. (A. Z.) Tro ppan, S. April

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 16.11.1874
Physical description: 6
Filial- und Muttergemeinden und die gemeinsame öffentliche Neligionsübung seitens der evangelischen Glaubensgenossen von dem Einverständnisse des Ti roler Landtages — abhängig macht, angesichts des Artikels XV des Staatsgrundgesetzes vom Jahre 1867, welcher jeder gesetzlich anerkannten Kirche und Religionsgesellschaft daS „Recht der gemeinsamen öf fentlichen Religionsübung', somit auch das Recht der Bildung von Gemeinden neuerdings gewährleistet, als rechtsbeständig und rechtSwirksam angesehen wor

, wird der „N. Fr. Pr.' von hier u. A. geschrieben: Gleich den Evangelischen in Meran, welche die Gründung einer selbstständigen Psarrge- meines anstreben, brachten auch die Evangelischen in Innsbruck und Umgebung im instanzenwäßigen Wege ein Gesuch behufs Constituirung einer protestantischen Filial-Gemeinde bei dem Ober-Kirchenrathe ein, und derselbe hat nicht verfehlt, die betreffenden Gesuche vorerst dem Ministerium zur Entscheidung der Vor frage vorzulegen: ob das Tiroler Landeögesetz vom Jahre 1866, welches die Bildung von evangelischen

den könne oder nicht? Nach längerem Schweigen hat denn nun auch das Ministerium entschieden: Der Ober-Kirchenrath habe sich im Sinne des Z. 12 der evangelischen Kirchenverfassung an die Statthalterei zu wenden, und eö sei jene Frage nur auf diesem Wege zur Lösung zu bringen. Das fragliche Gesuch der hiesigen Protestanten soll in diesen Tagen an die Statthalterei gelangt sein, damit dieselbe im Sinne des bezogenen 8. 12 der evangelischen Kirchenver fassung, worin es heißt: „Der Ober-Kirchenrath

erstatter der „N. Fr. Pr.' gibt sich der Hoffnung hin, daß die LandeSbehörde auf Grund dieses Para- graphes keinen Anstand gegen die Gründung einer evangelischen Filial-Gemeinde in Innsbruck erheben wird, zumal deren Existenzfähigkeit außer allem Zweifel steht und entsprechend nachgewiesen wurde. Für den Fall jedoch, daß dem Tiroler Landtage auf Grund des Landesgesetzes vom Jahre 1366 zugestanden werden sollte, in der Frage der Constituirung der evangelischen Gemeinde in Innsbruck ein entscheidendes

würden, sich zu einer zum Salzburger evangelischen Pfarrsprengel gehörigen Filial-Gemeinde zu constituiren. Wien. Die Petersburger Zollkonferenzen haben in der letzten Zeit eine Unterbrechung erfahren, deren Natur durch eine am 10. d. M. in der „N. Fr. Pr.' publizirte Korrespondenz zwischen dem Minister des Auswärtigen und dem diesseitigen Handelsminister klargelegt wird. In einer Note, die Graf Andrassy an die Minister BanhanS und PretiS gerichtet, wird den letzteren Nachgiebigkeit in Bezug auf die gefor derten

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 19.04.1905
Physical description: 8
sich von der evangelischen Kirche ab und den Sekten zu. Ist daran das Zentrum schuld? Nein, sie tun es, weil sie in der evangelischen Kirche das nicht finden, was sie suchen. Anstatt das Volk innerlich zu er bauen und nach Kräften eine weit- und tiefgreifende Gemeinschaft der durch den gleichen Glauben Ver bundenen herbeizuführen, gibt man ihm vielfach Steine für Brot; indem man es füttert mit dem Haß gegen Andersgläubige, ohne damit mehr zu erreichen, als daß die anderen ihre Organisationen nur noch fester

Kortleitner, Prälat Weißsteiner, Vorsteher Lanz ?c. (Siehe Korr.) ^ Ausland. * Gegen den Evangelischen Bnnd und sein hetzerisches Treiben finden sich auch vereinzelt 'Stimmen im protestantischen Lager; das „Frank. Volksbl.' schrieb vor kurzem folgendes: „Ueber kurz oder lang wird sich die zwingende Notwendig keit ergeben, diesem irreführenden Pastorenbund einem wirklichen Evangelischen Volksbund entgegen zustellen. Dieser Volksbund hätte vor allem rück haltslose Kritik zu üben an den bei uns bestehen

den innerlichen Verhältnissen. Wenn es heute bei vielen evangelischen Geistlichen bis in die Redaktion des,Christenboten' hinein zur Mode geworden ist, lediglich in der Bekämpfung Roms die Haupt aufgaben des evangelischen Glaubens und Lebens zu erblicken, so kann man ihnen mit Recht das Wort Christi vorhalten: Du Heuchler, was siehest du aber den Splitter in deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in Deinem Auge? Haben wir wirklich gar nicht nötig, vor der eigenen Türe zu kehren? Viele wenden

und mächtiger gestalten.' Was sagen die Herren vom Evangelischen Bund zu dieser Auslassung, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt? * Ueber die Lage im chinesischen Meere hat sich der englische Admiral Sir John Colomb einem Interviewer wie folgt geäußert: „Wenn es wahr ist, daß einige der japanischen Schiffe mit der russischen Flotte Fühlung halten, so könnte man daraus schließen, daß es die Absicht der Japaner ist, die Russen zu beobachten, aber nichts zu tun, bis sie sie soweit wie möglich

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 01.08.1894
Physical description: 10
gesetzt.' »Ich auch nicht,' erwiderte Colasse, am besten ist man doch zu Hanse ausgehoben.' „Ach, sagen Sie doch mal, Madame,' wandte sich Philo- mene zu einer Frau, die hinter ihr aus einem Gemüsewagen saß, „kennen Sie Paris?' „Ob ich Varis kenne! Wie meine Tasche? ich bin ja Höckerin.' „Giebt eS da überall soviel Menschen und so viel Wagen?' „Allein in unserm Viertel Saint-Martin giebt eS mehr als doppelt so viel.' „Und ist die Notre-Dame-Kirche wirklich so schön?' „Notre-Dame-Kirche? Kenne

ich nicht!' „Ist eS möglich, — Sie komme» alle Tage nach Paris und kennen die Notre-Dame-Kirche nicht?' „Nein, nicht alle Tage, nur Mittwoch und So-mabend.' „Philomene, weißt Du, was ich für eine Idee habe?' wandte sich der Kuchenbäcker plötzlich zu seiner Frau. „Ja, das kann ich mir denken,' sagte sie, „Du sängst an, von Paris genug zu bekommen.' „Wirklich!' „Na, ich auch, das kann ich Dir sagen.' „Wenn man schließlich die Sache beim Licht betrachtet — wir sind schließlich doch unsere eigenen Herren. Niemand

kann-'uns' zwingen, hier weiter zu sahren. Die Zollbeamten, die nichts weiter thun, als uns fortwährend auslachen, haben Meraner Zeitung. ließen — das Wort Gottes zu verkündigen, die Sakramente zu verwalten, den Confirmanden-Untercicht zu ertheilen, den Kranken und Bedrängte» T ost zu spenden, auch den fremden evangelischen Christen, die als Kurgäste Meran aussuchten, auf Verlangen Bei stand zu leisten, sondern auch sür die außerhalb de> Gemeinde im weiten Umkreise lebenden evangelischen Christen

des Dahingeschiedenen, die Ruhe seines Wesens, die Würde seines Verhaltens, sein liebevoller, friedfertiger und hüissbereiler Sinn ihn in feinem Amte wesentlich unter stützten und seinem Wirken un gemein förderlich waren, so verdient noch besonders erwähnt zu werden, daß er bei aller Offenheit und Treue im Bekenntniß zu der Lehre seiner Kirche doch die Kanzel nie zur Polemik gegen AnderSglänbige benutzt hat. So hat er unter uns gewaltet und ge wirkt, durch Lehre und Beispiel seinen Gemeinde- gttedern

vorangeleuch'et, sie auf dem gemeinsame» Grunde des evangelischen Glaubens erbaut, gelehrt und unterwiesen. Auch sür die Erbauung der schönen Christuskirche, deren sich die Gemeinde nun schon seit fast zehn Jahren erfreut, ist der Verstorbene unaus gesetzt thätig gewesen, und ihm ist ein großer Theil an der raschen Förderung und Fertigstellung des Werkes zu verdanken, wie er sich auch jür den Bau eines evangelischen Pfarrhauses bis an sein Lebens ende eifrig bemüht hat. So ist es begreiflich, daß sein Tod

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 23.04.1904
Physical description: 10
Beilaae mm „Tiroler B-lksblatt' Nr. 33. tttt Wenn wir einmal wieder eine Umschau halten, so müssen wir vor allem' konstatieren, daß der Protestantismus in. Südtirol immer weitere Fort- schritte, macht. So hat seit unserem letzten Bericht in Gries der angekündigte evangelische Bazar statt gesunden und zugunsten, der daselbst zu erbauenden Kirche ein schönes Erträgnis geliefert. Die „Bozner Ztg.' sprach von etwa 3300 Kronen als Rein-, gewinn, obwohl „einige' Katholiken infolge von Drohpredigten

. 'Also, / wessen -Geistes ist ^ denn der ProHstantisMUs, der in^Südtiro^ sich j ausbreite^? Wir ^wissen ßs) schon Klänge,' aber müssen' es' uns stets von> neuem ver-' ^gegenwärtigen: 5?s^ist jener Protestantismus/ wie ' ihn dex. Evangelische Bund in Deutschland külti- vieMjDMMer Protestantismus, der seine Haupt-, tätigkeit gegen die katholische Kirche richtet, vom Kampfe gegen sie lebt,und existiert. : ^z'^NW^aUMotestMdnj Md mit Hlesem Wn negativen, Protestantismus ' .ist unseren Lesern bekannt, wie seit etwa

der An- Hänger' des Evangelischen Bujides^sel.t^Msex. Zeit etwasnäher! zu betrachten, -zumal da wjr dann itns auch vorstellen können) - wie im Stillen die ProtestaW^' in' Südtirot (wenigstens die Häupter und der Großteil derselben) gesinnt smd Mm förmliches Wüten und Toben ging im Reiche draußen los, als »der Bundesrat am 8. März, d..J. ben § 2 des Jesuitengesetzes aushob ! undlßetnentsprechend erklärtes daß einzelnen'Jesuiten ^ in Deutschland de^ Aufenthalt gestattet sei (der Orden als' solcher bleibt

nach wie vor geächtet). AaKltvar ^zu- viel^sur Aie Mljras des Evangelischen Bundes, daß für den einzelnen Jesuiten das ge- meine Recht Proklamiert würde, und daß derselbe sürder nicht mehr schlimmer behandelt werden darf als der Anarchist und rohe Verbrecher. Es wurde, , um. von den haßerfüllten Leistungen aus den Kanzeln zu schweigen, die eine Versammlung um die andere gehalten, von der Maas bis an die Memel wider- hallte es von Protesten u„Ü Entschließungen, um z Zdem-dem deutschett Volke drohenden Verderben

der katholischen Kirche ^önuen-. die protestantischen Fanatiker absolut nicht -— i- V j - .. i),Selbstredend-haben wir diese Mitteilungen über Thümmel nicht ungern gebracht. Die Jnvektiven der „B. Z.' in den Nummern 60 und 75 gegen Klosterfrauen veran lassen uns auch noch mit folgender Retourchaise am Korn platz aufzufahren... Aus Hamburg wird gemeldet, daß in den Staatskrankenanstalten daselbst protestantische Schwestern, und' zwar namentlich junge Schwestern/ zur! Pflege von Männern in einer Weise verwendet

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Brixener Chronik
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Page 4 of 12
Date: 01.01.1910
Physical description: 12
von 18-n direkt verletzt, die evangelische Kirchenverfassung um qaugeu und die Parität zum größten Nachteil der katholischen Kirche vernichtet wird Das zitterte Protestantenpatent spracht nur von kirchlichen Bedürf nissen Es wird aber niemand behaupten, daß evangelische Pfarreien von 160-260 Seelen das Bedürfnis dKr Evangelischen iu '^ene^reich d^>. tellen. Also sind Libnitz, Abbazia. Stainz, Rottenmann. Feldkirch und viele andere der 38 neu errichteten Pfarreien keine Einrichtungen des Bedürfnisses

tH eite 4. Nr. 1. Samstag. ,B rixener Chronik/ 1. Jänner 1909. XXNI. Jahra. Aas elfte Jahr der Los von Die drohende Kriegsgefahr für unser Vaterland von außen, die politische Unsicherheit bis zum letzten Augenblicke im Innern ließen den Katholiken im vergangenen Jahr keine Zeit, sich mit der verwerf lichen Propaganda der evangelischen Bundesbrüder geziemend zu befassen. Da sich nunmehr die Ansätze des Völkerfriedens zeigen, ist es von der größten Bedeutung, planmäßig dem Treiben

dieser Agitatoren entgegen zu treten, und zwar Stück für Stück im Einzelringen. — Da ist es vor allem die Gründung neuer Angriffspfarreien. Die Protestanten mögen sich naturgemäß weiter entwickeln ohne eine Beein trächtigung von katholischer Seite. Anders steht aber die Sache, wenn wir Katholiken mithelfen sollen zu unserer Bekämpfung. Während des ersten Jahrzehntes wurden vom Evangelischen Bunde in Oesterreich 33 neue Pfarreien gegründet: dieses Jahr wurden noch 5 neue hinzugefügt (Wien II., Bodenbach

? Wir glauben den Grund im folgenden gefunden zu haben. Der Evangelische Bund hat es in schlauer Berechnung zustande gebracht, sich den österreichischen Staat für seine Agitation dienstbar zu machen. Es wird nun Aufgabe der Abgeordneten sein, den Staat aus diesem Dienstverhältnis zu befreien. Das Protestantenpatent vom Jahre 1861 sagt im H 20: Die Evangelischen werden zur Bestreitung ihrer kirchlichen Bedürfnisse jährliche Beiträge aus dem Staatsschatz erhalten. Diese Beiträge hatten eine Höhe von jährlich

Kr. 240.000 erreicht. Als 1906 die Kongrua der katholischen Geistlichen erhöht werden sollte, erhöhte Dr. Marchet auch das Staats pauschale für die evangelischen Seelsorger um jährlich Kr. 300.000. Diese Staatsdotation wird nun nach Z 162 der evangelischen Kirchenverfassung auf Vor schlag des Oberkirchenrates durch das Ministerium für Kultus und Unterricht zur Unterstützung für dürstige Seelsorger verwendet. Nach den Aeußerungen der Kirchenzeitung sehen aber die Prediger als Mindest maß des Gehaltes

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 23.03.1904
Physical description: 10
in der Kirche wie einen Kirchenvater feierte, von der letzten gerichtlichen Instanz ein ebenso vernichtendes als endgiltiges Urteil gefällt; und aus Sachsen kam gar die Nachricht von dem Durchbrennen eines ehebrecherischen Dresdner Oberpfarrers und Vor standes des Evangelischen Bundes. Die Los von Rom-Leute in Böhmen sollen ihm einen Schlupf winkel gewährt haben, denn er hat so viel gerar beitet, um Böhmen für das „reine' Evangelium zu gewinnen; auch hat er, der notorische Ehebrecher, daselbst

Umschau im Protestantismus. (Schluß.) Also noch einiges vom Südtiroler Protest««- . tismus. Derselbe stellt sich als getreues Abbild des reichsdeutschen Protestantismus dar, aber nicht des altgläubigen, konservativen, sondern des moder nen, des Evangelischen Bundesprotestantismus. Wenigstens ist dies letztere der Fall seit dem Jahre 1894, d. i. seit der Berufung des Pastor Selle nach ' Meran. Allerdings mußte sich dieser Herr scheuen, seitten theologischen Liberalismus und seine katho

nach 20 Jahren mit seinem Lehrer, dem lieben Professor Tschackert zu feiern'. Wessen Geistes aber Tschackert ist, weiß man; in seinem Buche „Evan gelische Polemik gegen die römische Kirche' hält er genau, was er in Aussicht stellt, nämlich „im Tone der Schmalkaldischen Artikel' (der heftigsten Kund gebung Luthers) zu sprechen. Ein Satz aus der Vorrede kann unsere Leser davon überzeugen; es heißt da: „Mit der jesuitisch gegängelten Priester schaft in Frieden zu leben, kann man nur Igno ranten

oder Religionsverächtern zumuten. Denn die wirkliche römische Kirche ist eine widerliche Mischung von Religion und Politik, von mönchischer Weltflucht und päpstlicher Weltbeherrschung, von jesuitischem Scharfsinn und paganischer Borniertheit, von Anbetung Gottes und Fetischismus.' Das ge nügt wohl, denn unverschämter und roher kann man kaum mehr sprechen, wenn man auch noch so „lieb' ist. . Doch lassen wir heute Tschackert und seinen Schüler Selle (wir gedenken ohnehin aus des letzteren Hamburger Reise, bezw. Rede

Tottel, denen man alles bieten darf. Im Fahrwasser des Evangelischen Bundes wollte man „erst recht' weitermachen. Darum riefen die Prote stanten von Bozen-Gries den Superintendenten Meyer, jenen Hauptfanatiker, aus Deutschland her bei, daß er sich ihrer annehme und ihnen einen Pastor sende, wie er das sür die Gemeinden Böhmens tut. Und die Gemeinde Meran wählte einen der ärgsten Hetzpastoren Böhmens, der in Meyers giftiger „Wartburg' als der große Brand- stister von Gablonz gepriesen wurde

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Innzeitung
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Page 2 of 4
Date: 14.09.1864
Physical description: 4
zur andern, — sowie die mancherlei Zurück setzungen der Evangelischen in deren Ausführung: — dies sind die tiefsten und schmerzlichsten Wunden, aus denen die evangelische Kirche in diesen Ländern noch blutet, und kaum minder hoch anzuschlagen und em pfindlich sind die Schädigungen, die sie auf andern Seiten in ihren kirchlichen Interessen durch das un gleiche Maß erleidet, mit welchem ihr in ihrer bürger lichen und politischen Rechtsstellung der katholischen Kirche gegenüber gemessen wird. „Da ist viel Anfechtung

, wie es mit den Fürsten- und Herzogstileln zu halten sein wird, welche die Palikarenhäuptlinge zur Zeit der Be gründung des Königreiches massenhaft annahmen. Wien, 11. Sept. Die evangelischen General- Synoden, welche im Juli in Wien abgehalten wurden, haben in einer Denkschrift ihre Anliegen wegen Rege lung der inter-konfessionellen Verhältnisse niedergelegt. In den nächsten Tagen wird diese Denkschrift, welche zur Beurtheilung der Konkordats-Frage einen der werth- vollsten Beiträge bildet, zur Publizität gelangen

. Hier mögen einige Stellen ons der von der „N. Fr. Pr.' mitgetheilten Adresse folgen, welche bei diesem Anlaß die General-Synoden an Se. Majestät den Kaiser richten, und welche die Wünsche der Evangelischen in 'Deutsch-Oesterreich charakterisirt: „Die noch bestehende Gesetzgebung in Bezug auf gemischte Ehen, auf ihre Schließung und auf die reli giöse Erziehung der aus denselben entspringenden Kinder, — die gesetzlich unterstützte Forderung der Reverse über die Erziehung aller dieser Kinder

des evangelischen Glaubens, viel Beschwerung und Bekränkung des Gewissens, viel Verstörung des häuslichen Glückes und Friedens. Die unter der katholischen Bevölkerung zerstreuten Gemein den sehen sich durch die Hörte eines aus dem vorigen Jahrhundert überkommenen Gesetzes in ihrem Bestände fortwährend beeinträchtigt, eines beträchtlichen Theils ihres Nachwuchses beraubt und in ihrer ganzen Exi stenz gefährdet. „Evangelische werden der Geltung und Wirksamkeit von Dogmen und Kirchengesetzen unterworfen

, welche ihrem religiösen Bekenntnisse widerstreiten. Die Errich tung und das Gedeihen der evangelischen Schulanstalten stößt noch vielmal auf Hindernisse, die nur in jener ungleichen Rechtsstellung ihren Grund haben und selbst in der Benennung der Evangelischen wird duselbe noch oft genug in verletzender Weise zum Ausdruck gebracht.... „Sie (die beiden General-Synoden) bitten ehrfurchts voll, Ew. Majestät wollen allergnädigst anzuordnen geruhen, daß die Prinzipien der Gleichheit vor dem Gesetze

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 25.03.1902
Physical description: 8
in Jnnsbruck-Wilten aus. . . . Die Stadtgemeinde Innsbruck hat der evangelischen Gemeinde Innsbruck fast kostenlos einen prächtigen Bauplatz für Kirche und Pfarrhaus überlassen. Im Villenviertel Inns brucks, dem „Saggen', an einem freien Platz gelegen, soll sich eine würdige evangelische Kirche erheben. . . Aber hie kleine Gemeinde Innsbrucks kann's nicht allein vollbringen. Darum ergeht dieser Aufruf an alle Freunde der evangelischen Sache, Bausteine zu sammenzutragen zur evangelischen Christuskirche

in Innsbruck. . . . Von der Anficht ausgehend, dass die Alpenfreunde in erster Linie berufen feien, vor stehende Bitte der Jnnsbrucker evangelischen Kirchen gemeinde zu erfüllen, hat eine Anzahl Mitglieder der Section Berlin innerhalb ihrer Section eine Sammlung eröffnet und bereits 2400 M. an das Jnnsbrucker Presbyterium abliefern können. Die selben haben auch zu ähnlichem Vorgehen in anderen Sectionen des GesammtvereineS aufgefordert. Wenn nun auch nicht daran zu zweifeln ist, das andere Vereine

, wie z. B. der „Gustav Adolf-Verein', der „Evangelische Bund' u. s. w., den Kirchenbau in Innsbruck nach Kräften fördern werden, so glauben die Unterzeichneten doch, der Berliner Anregung folgend, an ihre evangelischen Glaubensgenossen in der Section Schwaben die herzliche Bitte um Beiträge sür den bezeichneten Zweck richten zu sollen, umsomehr als wir mit unserem Haller AngerhanS in die nächste Nähe Innsbrucks gerückt sind. Jeder der Unter zeichneten ist zur Empfangnahme von Gaben gerne bereit. Stuttgart

, im Februar 1902.' (Folgen die Unterschriften.) Ein süddeutsches EentrnmSblatt be merkt hiezu sehr treffend: „Was würde wohl ge schehen, wenn ein neutraler Verein in solcher Weise von katholischer Seite zur Propaganda benützt würde, um etwa Gelder aufzubringen für den Bau einer katholischen Kirche in Mecklenburg oder Sachsen? WaS sagen die katholischen Mitglieder deS Alpen- vereinS der Section Schwaben zu diesem Vorgehen? Werden sie ruhig zusehen, wie der Alpenverein be- . nützt wird, um der Los von Rom

aber nicht die Leute den ganzen Nachmittag hinwarten lassen. So bot man die Musikkapelle und eine Deputation der Gemeinde und Feuerwehr auf. Gegen halb 3 Uhr traf Se. kaiserliche Hoheit ein und wurde von der Geistlichkeit und Gemeinde empfangen und zogen unter Pöllerknall, Glockengeläute und Musikklang in die Kirche. Von dort giengS in den Widdum, wo Se. kaiserliche Hoheit zuerst den kranken hochwürdigen ?. Vincenz besuchte, wobei Se. kaiserliche Hoheit mehr als liebenswürdig wgr. Nach einem kleinen Jmbiss

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 06.08.1867
Physical description: 6
eingeschlagene Weg erscheint mir praktisch und zum Prak tischen Ziele fahrend. « ^ Der von der Gegenseite ausgesprochenen Ansicht, daß die in Frage stehenden Angelegenheiten bereit» gesetzlich geordnet sind, kann ich nicht beipflichten. Das läßt sich allerdings von der katholischen Kirche sqgen, nicht so aber von der evangelischen. Es ist gesagt worden, daß das Protestantenpatent aus dem Grunde in Tirol nicht angenommen worden, aus welchem es auch die Protestanten Ungarns nicht angenommen

des EspiSkopatS gemacht wurde; zeigt, daß der evangelische Theil der gemischten Ehen der Kompetenz und dem Dogma der katholikchen Ehegerichte überantwortet wurde, und fährt dann fort: Es gelten in dieser Beziehung noch alle jene Gesetze, welche als Mittel für die Ausbreitung der katholischen Kirche auf Kosten der evangelischen dienen. Ich weise ferner hin auf die Ausscheidung der Protestanten von Friedhösen und vom Gebiete der Schule, auf die In struktion eines hochgestellten katholischen HaupleS

, habe; ich habe nur von jenen Paragraphen gesprochen, welche das Schulwesen der evangelischen Kirche angehen. Auch aus, dem ReichSgesetzblatte, welches die Kirchen- und Schul verfassung der Evangelischen behandelt, habe ich nichts anderes hervorgehoben und auf nichts anderes hin gewiesen, als auf den Absatz 5, welcher von den Schul- angelegeuheiten spricht. In Bezug auf die Concessionen, welche den evan gelischen Konfessionen durch das kaiserliche Patent und durch diese ministeriellen Verordnungen in Bezug auf die Schulen zu Theil

, nach welchem das Herbeiziehen evangelischer Theile zur ka tholischen Kirche in gemischten Ehen als ein Sühn mittel für begangene Vergehen dargestellt wird. (Rufe links: Hört, Hört!) Ich frage nun die Herren auf jener Seite (gegen das rechte Centrum gewendet 1, ob sie, wenn sie sich selbst solchen Beschränkungen ausgesetzt sehen würden, noch gewillt wären, auf ihren Bergen Freudenseuer anzuzünden. Bei uns Protestanten in Oesterreich hat allerdings das Protestantengesetz auch Feuer des Dankes und der Freude in unseren Herzen

: Ja!j Sie werden es nicht, denn zwischen diesem Patent und dem Konkordat läßt sich kein Vergleich anstellen. Unserem Patent fehlt nämlich der Artikel I, welcher alle Privilegien und Vorrechte der katholischen Kirche garantirt, wir machen darauf keinen Anspruch. Was die Opportunität betrifft, so sind uns gestern die 26 Millionen Katholiken vorgeführt und auf ihren Widerstand gegen dergleichen ^pecialgesetze hingewiesen worden. Ich meine, und gewiß alle in diesem Hause sind dieser Ansicht, daß die Durchführung einer Rechts- Jdee nach Majoritäten

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 14.09.1859
Physical description: 6
anzumelden und zu besuchen. Auf die genaue Pesolgung dieser aka demischen Verpflichtung wird bei Nachsichten oder son stigen Begünstigungen, welche von Seite der Studiren den in Anspruch genommen werden, stets Rücksicht ge nommen werden. Vom Rektorate der k. k. Universität. Innsbruck, am 14. September 1859. Kaiserliches Patent vom 1. September 1359 betreffend die innere Verfassung, die Schul- und Unter« richtS-Angelegenheiten und die staatsrechtliche Stellung der evangelischen Kirche beider Bekenntnisse

, alS auch die nachherigen bezüglichen Erklärungen und Eingaben der Evangelischen beider Bekenntnisse-auS Ungarn und der Woiwodschaft Ser> bien nebst dem Temescr Banate Unserer Schlußfassung unterzogen worden. Wir haben alle Uns dieösalls gemachten Vorlagen in reifliche Erwägung gezogen und finden nunmehr in der Absicht, um einerseits die evangelische Kirche beider Be k^intnisse in Ungarn, Kroatien und Slavonien, in der Woiwodschaft Serbien mit Vem Temeser Banate und in der Militärgrenze ohi-e weiteren Aufschub

in den Königreichen Ungarn, Kroatien und Slavonien, in der Woiwodschaft Serbien mit dem Temescr Banate und in der Militärgrenze. Wir Franz Joseph der Erste, von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich -c. ic. Die von den Evangelischen beider Bekenntnisse in Unserem Königreiche Ungarn aus ihrem zu Pesth und Ofen im September und Oktober 1791 gehaltenen bei« den Synoden Unserem erlauchten Vorfahren, weiland Kaiser Leopold II. zur Allerhöchsten Schlußfassung unter legten kirchlichen Gesetzvorschläge, betreffend

in den Genuß einer allgemein giltigen Verfassung zu setzen und die Weiterbildung derselben im Wege regelmäßig zusammen tretender Synoden zu ermöglichen, dann um -der Be handlung der Schul- und Unterrichts - Angelegenheiten der Evangelischen eine scste Norm zu geben/endlich um den Grundsätzen, nach, welchen Wir Unser landeSfürst- licheS OberaufsichtSrecht qehandhabt wissen wollen, einen klar bestimmten Ausdruck zu verleihen — nach Verneh mung Unserer Minister nud Anhörung Unseres NeichS- ratheS, bebusS

der Erledigung der abgedachten Synodal- Opcraie in Ausführung deS 8. 4 des XXVl. Gesetz- Artikels vom Jahre 1791 zu verordnen, wie folgt: 8. I: Die Vertretung und Verwaltung der evangeli schen Kirche, sowohl AugSburgischen als Helvetischen Bekenntnisses gliedert sich in herkömmlicher Weise nach folgenden drei Abstufungen: a) der Pfarrgemeinden, k) der Bezirksgemeinden (Seniorale TractuS) und v) der Superintcndential-Gemeinden (Superinten denzen). ' 8. II. Die Organe deS Ki'rchenregimcnleS

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 8
Date: 11.02.1921
Physical description: 8
unserer Berichtigung vollinhaltlich aufrecht. Es ist unter unserer Würde, Herrn Gänsel auf das' Gebiet persön licher Angriffe zu folgen. Uns handelt es sich nur um die sachliche Abwehr der irreführenden Behauptung, daß eine gesetzlich geschlossene und von der evangelischen Kirche ein gesegnete Ehe durch den Spruch einer katholischen Kirchen behörde für null und nichtig erklärt werden könnte und der Ehegatte dadurch! allein wieder ehefähig würde. Wir leben ja nicht in einem Kirchenstaat

„neue' Kurhaus große Freude. Ali FM Günsel. Seitens des evangelischen Kirchen vorstandes Bozen-GrieS geht unS folgende Erklärung mit dem Ersuchen um Veröfsentlichnng zu: „Herr Anton Gänsel, Tentist in Gries, hat sich bemüßigt gefunden, unsere Berich- tignng zu seiner, die gesetzliche Gültigkeit einer evangelischen Eheschließung in Frage stellenden früheren Veröffentlichung im „Tiroler' in Nr. 28 desselben mit einer Erwiderung zu beantworten. Wir hasten demgegenüber die wesentlichen Aus führungen

würden, während in Wirklichkeit eine weitere Frau sich in ihrer Erwartung, eine rechtsgültige Ehe eingegan gen zu sein, getäuscht sieht. Es war die Pflicht des gefertigten Kirchcnvorstandes, der moralischen uno rechtlichen Verwir rung, die eine solche Ehepraxis anstiftet, zu steuern und die Unantastbarkeit der evangelischen Eheschließung zu schützen. Tas Weitere ist Sache der Gerichte. Mit viesen Feststellungen halten wir diese unerquickliche Angelegenheit, die ohne unsere Schuld in oie Oesfentlichkeit gelangte

per Kg. 70 Cent.» Dörrbirnen, per Kg. 1 Lire, weiße Bohnen, per Kg. Lire 2.50, diverses Gemüse. Einsegnung Georg Müller. Vorgestern mittags 11 Uhr fand auf dem neuen evangelischen Friedhof die Einsegnung der sterblichen Ueberreste des Kunsthändlers Georg Müller statt. Pfarrer Jaesrich hob in einer tiefempfundenen Gedächtnisrede die prächtigen Charakterzüge des Verstorbenen hervor und ge dachte dessen hervorragender patriotischen Empfindungen, dessen Gemütstiefe, welche Ansprache Im zahlreichen

Kreise der er schienenen Leidtragenden herzlichen Widerhall fand. Die Leiche wird nunmehr nach letztwilligem Wunsche des Heimgegangenen nach München zur Einäscherung überführt. Vermählungen. Montag früh wurde in der Maria Trost- Kirche in Untermals Alois M e n g h i n, zukünftiger Pfarr- mesner in Meran, mit Hedwig L e i m g r u b er aus Schenna getraut. — In Bozen wurde am Dienstag Valentin Fran zelin, Buchhalter bei der Firma Joh. Hechenberger in Meran, mit Frau Ullzzi geb. G o r f er, verw

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Volksblatt
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Page 5 of 10
Date: 04.05.1912
Physical description: 10
von zwölf rein evangelischen Paaren auch eine solche von 20 gemischten Paaren statt, und nur sechs Paare von den letzteren ließen sich katholisch trauen; es ist damit also auch eine nicht belanglose Nach kommenschaft der katholischen Kirche verloren gegangen. Wenden wir uns nach Südtirol, so bildet hier den Mittelpunkt die evangelische Gemeinde Meran. Doch beschränkt sich dieselbe immer mehr auf den Kurort Meran und verliert ihre zentrale Bedeutung.^) Dagegen strebt die Predigtstatwn Bozen-Gries

Persönlichkeiten. Man ist sich auch darüber ja so wenig im klaren. Wir wollen wenigstens einige Daten anführen. In Nordtirol befinden sich nach den neuesten Angaben (im „Evangelischen Gemeindeblatt sür Nordtirol') etwas mehr als 2000 Protestanten (darunter 717 steuerpflichtige; die Beiträge, welche die Kultusgemeinde benötigt, werden in Nordtiro! zwangsweise erhoben). Dieselben geboren sämtlich zur evangelischen Gemeinde Innsbruck und werden von einem Pfarrer und einem Vikar pastoriert, die dabei

Kind der Herr geben wir allerdings zu, daß er sich bei ' Redaktion des „Evangelischen Gemeindeblattes für und Gries' gemäßigter zeigt als seine Kollegen in Innsbruck beiHerausgabe des„Gemeindeblattes fürNordtirol.' Vgl. »Bonifatius-Korrespondenz' 1910, S. 43. r. ^ Das diesbezügliche Material ist schon vollständig zu- >«mmengestellt und harrt nur noch der Drucklegung. Tirol« Lollsblatt vielmehr ganz vom Presbyterium in Innsbruck verwaltet. Eine Konfessionsschule ist in Innsbruck ein altes Desiderium

an. aber wenn man bedenkt, daß z. B. im Jahre 1911 in der St. Jakobspsarrei in Innsbruck allein (die fünf anderen Pfarreien sind also ganz außer acht gelassen) 15 Austritte aus der katholischen Kirche angemeldet wurden (auch ein paar Tiroler, nicht bloß Oesterreicher überhaupt sind darunter), denen allerdings wieder zwölf Uebertritte zu derselben gegenüberstehen, so sieht man doch, daß immerhin Abfälle vorkommen. Auch die Zahl der Mischehen spielt eine große Rolle; so fand im Jahre 1907 in Innsbruck neben der Trauung

, mit all seinen Auswüchsen genau und sind in der Lage, ihn zu beurteilen und uns zu schützen. Daß man in diesem geistigen Kampf nicht nachlassen darf, liegt auf der Hand. Denn wenn es mit dem Nachlassen der LoS-von-Rom-Bewegung und der Er reichung gewisser Ziele auch augenblicklich mehr stille geworden im protestantischen Lager in Tirol, eS wird hier doch Tag und Nacht weiter gearbeitet, und zwar im Sinne des evangelischen Bundes, und eS wäre fatal, wenn man auf katholischer Seite daS Auge schließen

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 04.11.1896
Physical description: 12
Seite 4 Meraver Aett«»«. Kr. 13Z was damit zusammenhängt, zum Prügelknaben einer eifernden Presse mache« zu lassen, weil diese denkt: .Denn ich bin groß und du bist klein'. Sie müssen sich demnach die Anwendung de» Grundsatzes erbitten: „Was Du nicht willst, daS man Dir thue, da» füge auch keinem Andern zu'. Wir schlagen dem Blatte vor, von der evangelischen Kirche keine Notiz zu nehmen. Dabei werden beide Theile am besten fahren. Aber zu Verunglimpfungen unserer kirchlichen Verhältnisse

mehren, daß evangelische Konvertiten wiedergetaust worden find und dadurch ihre evangelische Taufe ungiltig gemocht und schroff da» letzte Band der Gemeinschast zer schnitten worden ist. Freilich wird .bedingungsweise' wiedergetaust. Aber die evangelische Kirche muß es schmerzlich empfinden, daß darunter auch Fälle find, wo einfaches Einsehen des Taufscheines oder Befragen des zuständigen evangelischen Pfarramts jeden Zweifel gehoben hätte. In Meran Konvertierte hoben in ihrer UebertrittSanzeige

angegeben, daß sie wiedergetauft seien. Im gesammten Gebiet der evangelischen Kirche giebt es keine andere Taufe, als die Wossertaufe aus den dreieinigen Gott. Wir bitten die hiefür Inter essierten zu vergleichen: Witte, Gegen römisch.-kaihol. Wiedertaufe. Leipzig 1890, C. Braun. Noch spielt der .Burggräfler' zwei »ungläubige' Berliner Professoren als angebliche ChristuSläugner gegen uns aus. ES handelt sich um die beiden Pro fessoren der Theologie Dr. Kaftan und Dr. Harnack. Man kann ja nicht verlangen

zu schweigen, soll uns Niemand zumuthen. Der .Burggräfler' erhebt die Anklage aus grobe Unwissenheit hinsichtlich der Giltigkeit der.Ketzertaufe'. DaS ist es ja gerade, worüber sich der Artikel in Nr. 12S der «Meraner Zeitung' beklagen will, daß trotz der entgegenstehenden Lehre der römischen Kirche, die dazu dient, ihr« Ansprüche auf Zugehörigkeit oller Getauften zu ihr zu recht- fertigen, trotz eine« mehr alt tausend« jährigen Herkommens neuerdings sich in erschreckender Weise die Fälle ihrer Praxis

, daß da» Blatt über dieselben anders urtheile, wenn es, wie zu vermuthen, seine Informationen auf dem Wege der .Kreuzzeitung' durch die .Neuen Tiroler Stimmen' bezogen hat. Aber daS kann begehrt werden, daß eS, bevor es daraus eine verunehrende Anklage gegen die evangelische Kirche schmiedet, sich besser informiert. Wir können wiederum nur bitten, die Arbeiten der Betreffenden selbst in die Hand zu nehmen: Kaftan'S gewaltige Vertheidigung des Christenthums: .Die Wahrheit des Christenthums', Basel 1888

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Der Burggräfler
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Page 3 of 16
Date: 13.02.1904
Physical description: 16
, Hessen, Baden) ent- Ijalten zirka 340000 gemischte Ehen und in ihnen werden zur Zeit 81.600 Kinder mehr evangelisch, als römisch-katholisch. Das dritte Drittel (Sachsen, Bayern, Württemberg und die vorigen Länder) ent hält 10,891006 Evangelische gegen 6,273.000 Römisch-katholische und die Gesetzgebungen dieser Länder sind einer wenigstens verhältnismäßigen Teilung der Kinder günstig. Somit fällt der Zu wachs im ganzen zu Gunsten der evangelischen Kirche aus.' I. Schneider sagt im „Theologischen

.'. „wurden 90.2 Prozent derjenigen Paare, welche Mischehen eingingen, in der evan gelisch-lutherischen Kirche getraut und 95 2 Prozent der in Mischehen geborenen Kinder in der evan gelisch-lutherischen Kirche getauft. Unter denjenigen Kindern aus gemischten Ehen aber, welche am Schlüsse des Berichtjahres die evangelisch-lutherischen Schulen der Oberlausitz besuchten, waren 91.3 Pro zent zur evangelischen, 8.7 Prozent zur römisch- katholischen Erziehung bestimmt, während 38.2 Pro zent

rische „Liberalismus' nachgerade allseitig in seiner wahren, abschreckenden Gestalt erkannt zu werden. 81 « Mischehen r« Derrtschlnnd ind feit vielen Jahrzehnten das größte Uebel für die katholische Kirche in Deutschland. Dos letzte Doppelheft der „Frankfurter Zeitgemäßen Bro- hüren' lenkt die Aufmerksamkeit auf jene großen Verluste, welche der katholischen Kirche aus den Mischehen entstehen. Pieper behauptet auf Grund einer statistischen Untersuchungen: „Zwei Dritteile )er Bevölkerung (Preußen

Jahrbuch auf das Jahr 1899': „Hier (in den. Staaten außer Preußen, Baden, Elsaß-Lothringen und Lübeck) erleidet die römische Kirche entsetzliche Verluste selbst in dem katholischen Bayern' und kommt zu dem Ergebnisse: „Vom Standpunkte des zahlenmäßigen Erfolges oder Mißerfolges hat die evangelische Kirche nicht die geringste Ursache, die Existenz der zahlreichen Mischehen zu beklagen.' Sehr ungünstig für die Kirche sind die Verhältnisse in Sachsen. „In der Obcrlausitz', schreibt die „Leip ziger Ztg

von ihnen evangelische, 61.8 Prozent römisch- katholische Väter hatten.' Von katholischer Seite chätzt P. Krose in deu „Stimmen aus Maria Laach' (Heft 9, Jahrg. 1900) den Gesamtverlust der katholischen Kirche von 1870 bis auf die neuere Zeit auf ungefähr 100.000 Köpfe und dürfte darin eher zu niedrig, als zu hoch gegriffen haben. Dieses Uebel ist umso gefährlicher, je schwerer es zu be kämpfen ist. Wenn in dieser Hinsicht nicht Geistliche und Laien zusammenhalten und mit Entschiedenheit vorgehen

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 22.04.1903
Physical description: 10
, wie sie sich inzwischen in Meran ausgebildet hatten, ohne ün Bestimmtheit und Ent schiedenheit zu verlieren! Derselbe besagt: a) In Tirol besteht keine Pfarrgemeinde der evangelischen Kirche weder augsburgischen noch helvetischen Bekenntnisses unV soll auch in Zukunft in diesem Lande keine akatholische Gemeinde oder Filiäle sich bilden dürfend) b) Die Evangelischen, welche sich in Tirol auf halten, gehören hinsichtlich ihres öffentlichen Gottes dienstes, Kirchen, Unterricht, Wohltätigkeitsanstalten, Stiftungen, Fonde

soll. Da wir bald die Verfassung der evangelischen Kirche in Österreich kurz darleg n werden, werden auch dem Laien die übrigen, ihm mehr fiemdett Ausdrücke^ wie augsburgische Kvnstffivn u s w., verständlich werden. Daß das Wort Akalholiken, welches wir bisher öfter gebraucht haben, nicht bloß die Protestanten, sondern auch die griechischen Katho liken in sich schließt, soll hier auch noch angeführt sein. Auch darauf sei hingewiesen, oaß das Bvlk in Tirol die Katho liken gerne als „Christen' bezeichnet

, vierten Session des Landtages am 23. November 1865 wurde den Landesvertretern Aufklärung zuteil. Diese ging dahin, daß jetzt die Regierung selbst eine Vorlage im Landtage einbrachte. Nach dieser Re gierungsvorlage sollte die Bildung selbständiger Ge meinden und Filialen der Evangelischen des augs burgischen und helvetischen Bekenntnisses in Tirol von der Zustimmung des Landtages abhängig st in. Damit war die Regierung in der Hauptsache den Wünschen des Landes entgegengekommen. Der Unterschied

Königr iche und Länder' erlassen und darin be stimmt, daß „jede gesetzlich anerkannte Kirche oder Reli'jionsgesellschast das Recht der gemeinsamen öffentlichen Religionsübung hat und ihre inneren Angelegenheiten-selbständig ordnet und verwaltet;' aber es dacht- zunächst niemand daran, daß durch dieses Staatsgrundgesetz das Tiroler Ausnahmegesetz berührt und aufgehoben sei. Es wurden allerdings die Zeiten immer ungünstiger für die Katholiken: es kamen der Kampf gegen das Konkordat

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