von einem Abkommen, wie das von Lord Nusscll bezeichnete, und glaube auch nicht, daß ein solches cxislire. Lord Russell aber bemerkte, die englische Regierung habe viele Gründe, an das Vor handensein eines solchen Abkommens zu glauben, das er als verderblich sowohl für Preußen, als für Deutsch, land erachten müßte. Hr. v. BiSmarck drückte dem Gesandten auf vie Nachricht von dieser Unterredung die Billigung seines Verhaltens auS und bemerkte, daß er das Tuilericnkabinet für den Anstifter der Russell- fchen
des Bundes zu thun. Großbritannien. London, 6. Aug. Die englische Regierung hat, parlamentarischen Beschlüssen entsprechend, schon wieder- holt Aktenstücke veröffentlicht, in welchen der Beweis geliefert wurde, daß sowie in Deutschland tja wahr scheinlich noch häufiger als dort) Werber für die Armee des Nordens, in Irland, an Bord von Auswanderer, schissen und in New-Aork englische Unterthanen durch die verwerflichsten Hilfsmittel zum Eintritt in die UnionS- Armee bald überlisten, bald zwingen
«'. Dazu sind die Zeiten nicht angethan, und die »Times' trifft daS Richtige, wenn sie sagt: die englische Regierung sei in einer ziemlich hilflosen Lage, da freundliche Vorstellungen nichts nützen, und einen Krieg anzufangen Niemand Lust verspüre. Negierung und Presse können unter solchen Verhältnissen nichts thun alS vor Kniffen rer Werber warnen unb die nach Amerika Reisenden an die Gefahr erinnern, der sie sich aussetzen, wenn sie nicht sorgfältig auf ihrer Huth sind. WaS von England und Irland gilt, gilt
Anfragen halte. Die von Lord Russell voraus gesehenen Eventualitäten indessen zugegeben, wäre eS für Preußen vor Allem wichtig, zu wissen, welche Hal tung England dabei annehmen würde. In einer Note Lord Nusscll'S, vom 20. August 13L0, an den engli schen Gesandten zu Turin heiße es ausdrücklich, daß die Interessen Englands ihm nicht gestatteten, in Italien die österreichischen Blsitzungen am adriatischen Meere angreifen zu lassen. ES wäre nun für die preußische Regierung erwünscht zu erfahren
, ob die englische noch immer so denke, denn in diesem Falle würde letztere sicherlich nichts gegen eine Kombination haben, welche die englischen Interessen ebenfalls sicherstellte. Unter allen ZLorauösetzungen sei eS aber Pflicht des Berliner KabinetS, zu erwägen, ob eS nicht mehr im Interesse Deutschlands und Preußens insbesondere sei, daß Oesterreich seine gegenwärtige Stellung an der Adria behaupte, und ob die Minciolinie nicht im Allgemeinen nothwendig für die Vertheidigung Deutschlands sei