Herzog Friedrich mit der leeren Tasche und der letzte Minnesänger von Tirol : historisches Schauspiel in 5 Abtheilungen mit theilweiser Benützung des Herm. Schmid'schen Romans "Oswald und Friedel"
14 GSWMU. Wohl habt Ihr Recht, daß hinter unsern Bergen . Ein fremdes Leben, neues Weben herrscht. Dort gibt eS Lande wo des Himmels Äuge 3n goldnem Glanz und glühender Umarmung Die Nacht verscheucht, die lang in unsern Bergen Sich heimisch fühlt. — Schön ist das Land Tirol, Doch nicht bereu ich, daß ich es verließ. Mit heißrer Inbrunst küßt die Muttererde, Wer sich in fremden Landen, fremden Sitten Hat prüfend umgesehen. Wer sich kein Ziel, Kein Ende seiner regen Ungeduld Vor Augen stellt
, sondern im wilden Meer Von Welle sich zu Welle schleudern laßt, Dem wird ein nie geahntes, nie gesuchtes, Und doch so schönes Ziel von Gott gestellt. — So zog ich denn als Pilger über Mailand' Rach Genua in wundersamen Träumeil; Von da mit einem Schiffe nach Kairo, Neu-Vabylon, wie es die Pilger neu nell. Dann durch Ärabien nach Palästina. Dort, auf dem heil'gen Berge Sinai, Wo Mose Gottes Angesicht erblickte, ■ Erschloß sich mir ein neues, tiefes Leben. sMit inn'ger Andacht sprach ich mein Gebet Am Grab