Petitzeile 15 h und werden 2 K 8 h, vierteljährig 1 K 4 h; mit Zustellung ganzjährig 5 K 20 h, außer der Administration Maximilianstraße 7, auch entgegengenommen halbjährig 2 K 60 h, vierteljährig 1 K 30 h | bei M. Winkler Anichstraße 3 und Hugo Angermair, Höttingergasse 14. Nr. 51 Samstag, den 23. Dezember 1905 XIH. Jahrgang An unsere geehrten Abonnenten und Leser! Wir sagen es gleich, daß wir diesmal mit einer ernsten Bitte kommen. Die „Volks-Zeitung" hat sich in den 13 Jahren ihres Bestandes
eine beträchtliche Anzahl Abon nenten geworben, und käme die Zahl der Leser in Betracht, die sie sehr gerne lesen, jedoch nicht kaufen, könnten wir ruhig behaupten, daß die „Volks-Zeitung" eines der gelesensten Blätter in Tirol und Vorarlberg ist. Obwohl diese Tatsache politisch ungemein wichtig ist, so kann ein Blatt, das die unreinen Quellen, aus denen bürgerliche Blätter mehr oder weniger schöpfen, mit peinlichster Sorgfalt meidet, ausschließlich von dieser Tatsache, das gelesenste Blatt zu sein, leider
nicht leben. Wir sind überzeugt, daß beinahe jeder unserer Abonnenten in der Lage ist, von einem seiner Mitarbeiter, Kollegen oder Bekannten sagen zu können: Der oder jener sollte oder könnte auch Abonnent der „Volks-Zeitung" sein. Und weil wir überzeugt sind, daß es so ist, glauben wir nicht unbescheiden zu sein, wenn wir die Bitte an alle Abonnenten und Freunde unseres Blattes richten, und das gleichviel, ob sie in der Fabrik, im Bureau oder .sonst wo arbeiten, der „Volks-Zeitung" wenigstens
einen Abonnenten zu werben. Dem Einen wird es leicht, dem Anderen schwer fallen, aber keinem unmöglich sein. Täglich lesen Hunderttansende die bürgerliche Schund- und Schandpresse und stärken so Macht und Einfluß der Gegner. Diese Macht zu brechen ist Ausgabe.der Arbeiterpresse, und der „Volks- Zeitung" Abonnenten zu werben, der Weg hierzu. Wir rechnen auf die Unterstützung aller Abonnenten und Freunde unseres Blattes und erwarten auf diesem Wege eine große Anzahl neuer Streiter für die gute Sache zu gewinnen
. Mit Parteigruß Administration der „Wolks-Zeitung". Winkelzüge der Reaktion. Die Reaktion steuert mit geblähten Segeln. Seitdem die erprobten politischen Bankerotteure des Herrenhauses das Ruder der unförmlichen Fregatte Oesterreichs wieder in ihre unglück seligen Hände zu nehmen sich anschicken, ist neuer Mut in die gedrückten Gemüter, die eine neue Zeit ausdämmern sehen, gefahren. Nun der Rufer im Streite gegen die Wahl- resorm gefunden, scheint es ihnen leicht, den treuen Schildknappen zu spielen