, als so eine Zeitung „zusammenstoppeln". Und ei gibt schließlich auch Leute, welche meinen, es sei nichts leichter, als ein Blatt so zu schreiben, daß es allen gerecht werde. Kurz, es ist überhaupt nichts auf Erden so leicht, als eben eine Zeitung zu redigieren. Diese Erfahrungen macht man freilich nicht bei Wellblättern, wo der politische Redakteur sich um den Tagesberichterstatter gerade so wenig kümmert, wie der Volkswirtschaftler um den TheateEezensenten; wohl aber in umso reich licherem Maße
essierte, ob der Betreffende zu unseren Abon nenten zählt — wir zweifelten nicht daran — da entdeckten wir zu unserer großen Ueberraschung sein Richtoorhandensein. Der Mann glaubte offenbar, die Zeitung erscheine bloß, um seine phänomenalen Ideen zu verbreiten, und es müßte des Redakteurs größtes Vergnügen sein, eine Schimpfepistel auf seine Abonnenten loszulassen; denn Meister X wünscht wohl das Blatt in seinem Sinne geschrieben, er lobt es auch, aber abonnieren — das überläßt er anderen! Wie es Leute
gibt, die um alles in der Welt den Frieden wünschen, so gibt es auch wieder solche, die um alles in der Welt den Krieg lieben. „Druckts was eini, daß a Hetz is. Lug'n müssen in der Zeitung steh'n, dann hats einen Wert." Er wäre ein großes Vergnügen für Viele, wenn wir die Wahrheit auf den Kopf stellen würden, diesen oder jenen angriffen, und alles durcheinander brächten. Wir geben zu, interessant ist ein Hetzblatt gewiß, ob es aber einen Zweck hat, ist zweifelhaft; und irgend einen vernünftigen
Zweck sollte doch jede Zeitung verfolgen. Da es dem Redakteur nun nicht möglich ist, in demselben Blatte Frieden und Zwietracht zu gleicher Zeit zu säen, ist wohl auch dieser „Idealist" mit der Redaktion un zufrieden. Manche Leute wieder schätzen den Wert eines Blattes nach seinem Flächenmaß. So gibt es auch solche, die unbedingt das Bedürfnis haben, ihren „Kas" darein zu wickeln, ungeachtet des Verbote« unserer Hygieniker, die ein solches