Regierungs vorlage über die Sozialversicherung im Wiener Parlamente herausgegeben wurde, da hatten die Sozialdemokraten im ersten Mo mente nichts eiligeres zu tun, als sich als daS treibende Element bei dieser so wichtigen Tat ' hinzustellen. In prahlerischem Tone schrieb die „Arbeiter-Zeitung' über das Wirken der Sozial demokraten bei dieser Gesetzesvorlage; alle Redner, vor allen aber Dr. Adler erklärten, nicht rasten noch ruhen zu wollen, bis .ihr' Werk auch Gesetz geworden sei. Und jetzt nach kaum
14 Tagen hat sich das Bild plötzlich voll ständig ändert. Zuerst versteckt, dann immer offener hat die „Arbeiter Zeitung' diese Ge setzesvorlage, die eine ungeheure Wohltat für das ganze Volk bedeutet, zu vernichten gesucht. Der Gund aber, den sie für ihr verräterisches Tun gefunden hat, ist sehr bezeichnend für die Aufrichtigkeit der sozialdemokratischen Politik. Durch Fachmänner hatten sie nämlich aus rechne« lassen, daß der Verwaltungsapparat des neuen Gesetzes gegen 10.000 Beamte be nötigen
in der Lage sind, um ihre Hoffnungen betrogen werden? Ist das das Verhalten einer Partei, die das Volk retten will, wie es die Sozial demokratie immer vorgibt? Und dieses Ver halten der „Arbeiter Zeitung' hat schon Erfolg. Schon vorige Woche konnte Abg. Genosse Wind holz unter dem Jubel seiner Zuhörer eine Rede gegen die Sozialversicherung halten, die ihm zuriefen, man dürfe ein solches Gesetz nicht annehmen! So ist der Verrat der Sozialdemokratie offenkundig: den ersten Schritt
waren — die „Arbeiter Zeitung' nennt die Vorlage ja selbst ein Geschenk Geßmanns — doch noch durchzubringen. Per Klottcnvercin für die Kriegsmarine. Der österreichische Flottenverein hat an das Abgeordnetenhaus und an das Herrenhaus eine Petition gerichtet, in welcher er auf die drin gende Notwendigkeit der Ausgestaltung unserer Kriegsmarine hinweist. Die nenenAufwendungen (Bau der Erzherzog Franz Ferdinand-Kiasse) reichen kaum hin, das alte Flottenmaterial zu ersetzen, und es müsse befürchtet