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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 26.07.1941
Physical description: 8
. Auf der deutschen Rheinseite deutet nichts auf Krieg. Di: Schweizer haben ihr Ufer mit Bun kern, Stacheldraht, Tanksperren bewehrt. Der Zug von St. Margarethen nach Zürich befördert mehr Soldaten als Zivilisten. Meine Vorstellung von der Schweiz als einer Insel des Friedens inmit ten des brennenden Europas schwand dahin. Die bewaffnete Neutralität hat das Gesicht des schö nen AlpenlandeS intensiver verändert als es der Krieg in Deutschland vermochte. Meine Reise galt den deutschen Kolonien in einigen Schweizer

deutsche Kolonie in Zürich den Tonhallesaal bis auf den letzten Platz füllte, so kamen die Deut schen auS der nahen und weiteren Umgebung nach Glaruö, Schaffhaufen und Kreuzlingen, strömten aus allen Orten Liechtensteins nach Vaduz. In mitten einer ihrem Bekenntnis zum natio nalsozialistischen Deutschland nicht gerade sympathisch gegenüberstehenden Umwelt ge deiht natürlich das Gefühl der Zusam mengehörigkeit unter den Deutschen besonders stark, und darum waren alle diese Kundgebungen

von einer Atmosphäre erfüllt, die an die Versamm lungen der Partei in der Kampfzeit erinnerte. Ausgezeichnete Kameradschaft herrscht zwischen Deutschen und Italienern, die in allen Versamm lungen durch die Führer der Faszio und in Zürich durch ihren Konsul vertreten waren, da mit die Gemeinsamkeit der Ziele vor dem scharf beobachtenden Ausland unterstreichend. Selbstver ständlich fanden die Versammlungen unter Aus schluß der Schweizer Öffentlichkeit statt, worüber die Polizei, die sich im übrigen korrekt verhielt

Schwierigkeiten setzen sie ihren grenzen losen Glauben und ihre erprobte Kameradschaft entgegen. In den deutschen Sportgruppen betä tigen sich sportfreudige Männer. Sie haben sich damit abgesunden, daß sie von einer albernen Hetzparole als „Fünfte Kolonne' bezeichnet wer den. Am Abend deS 2l). April gab es wahrscheinlich in der ganzen Schweiz keine interessantere Stra ßenecke als jenes Gebäude in der Bahnhofstraße in Zürich, dessen Erdgeschoß die Reichsbahnzentrale für den deutschen Reiseverkehr beherbergt

um die Alpenpässe liege, was die Räumung der dichtbevölkerten Ge biete im Vorland bedeuten würde. Unter diesen trüben Aussichten fragt man sich in Zürich und Winterthur, wozu eigentlich das viele Geld für die Grenzbefestigungen aufgewendet werden. Über haupt gewinnt man den Eindruck, daß die finan zielle Seite des Rüstungsproblems noch mehr An laß zu lebhaften Diskussionen bietet als die stra tegische. Die vier Millionen Einwohner der Schweiz zahlen pro Aktivdienst-Tag 2,2 Millio nen Franken. Die Wehrausgaben

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