Die BkMilng te JeoniiröB ü Sind" Neue Euthüllmtgerr. Rom. 28. März. Die Enthüllung über den Untergang des Schlachtschiffes „Leonardo da Vinci" und die Expedition gegen das österreichische Konsulat in Zürich, die dem italienischen Spionagedienst die Geheim- akte der österreichischen Nachrichtenstelle in die Hände spielen sollte, mehren sich von Tag zu Tag und erwecken im italienischen Publikum das größte Interesse und die leidenschaftlichsten Kommentare. Wer den Anschlag gegen den Leonardo
sich die Einbrecher direkt zum Bahnhof, wo sie mit dem Frühzug nach Bern abfuhren. Hier verwickelt sich die Geschichte. Tanzini behauptet nämlich, durch drei Tage und drei Nächte beim italienischen Konsulat in Bern an der Ordnung der Dokumente mitgearbeitet zu haben, welche Be hauptung aber vom Ing. Capelletti entschieden in Abrede gestellt wird. Tanzini behauptet weiter, den Brief des Ing. Santoro an den Korvettenkapitän M a y e r, dem Leiter der österreichischen Nachrichtenstelle in Zürich, gelesen
hier, daß er sich nach G r a z, Wien oder Mün chen zurückgezogen habe — wird der Untergang des „Leonardo" ein Geheimnis bleiben. Die österreichische Nachrichtenstelle in Zürich erfährt man aus diesen Erklärungen der Einbrecher, arbei tete so perfekt, daß der österreichische Informator in Italien, Ing. Leo Fall, bereits eine phantastische Person geworden ist. Leo Fall hat sich während des Krieges als einfacher Arbei ter der Marinewerften von Spezia aufnehmen lasten. Von hier aus unterhielt er einen regen Briefverkehr
Friedrich C 0 l l 0 r e d 0 - M e l s Mayer zuführte. Lama gewann für den Spionage- und Sabotagcdienst in Italien den Reichsdeutschen Richard B u r n e r, der mit dem berüchtigten Ing. Fall die Operation der Versenkung des „Leonardo" zu Ende führte. Lama wurde nach dem Einbruchs diebstahl in Zürich von den Schweizer Behörden verhaftet. Sein weiteres Schicksal ist aber unbekannt geblieben. Gegen Burner und von Lama ist heute noch — es sind acht Jahre seither verstrichen — eine gerichtliche Untersuchung
beim Landesgericht in Rom anhängig. Auch gegen Colloredo wurde die Anklage auf Sabotage und Spio nage erhoben. Advokat B i n i, der Vierte im Bunde der Einbrecherbande in Zürich, hat Journalisten interessante Erklärungen abgegeben. Bim war während des Krieges italienischer Konfident, unterhielt aber aleichzeitig auch Beziehungen zum Korvettenkapitän M a y e r. In italienischen Kreisen in Zürich schenkte man ihm.nicht viel Ver trauen. Bini spielte eben ein Doppelspiel, was bei solchen Dienst