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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 26.06.1882
Physical description: 4
Handelsstadt Wahren Thatsachen nacherzählt von I. Stcinmann. (Schluß.» Diese zeigte sich im höchsten Grade erschrocken uud beunruhigt, obgleich es sie unendlich wohl thuend berührte, daß gerade die Frau, vou wel cher Wilhelm ihr eines Tages mit so viel Liebe und Hochachtung erzählt hatte, sich ihrer mit Wärme angenommen. Sie sagte unter Thränen, daß es ihr unmöglich sein werde, jemals zu Wilhelm zu rückzukehren, so groß auch ihre Liebe für ihn sei. Frau Hellmer widersprach nicht, aber ein feines Lächeln

umspielte ihren Mund, während sie El»- lietl, zu trösten und zu beruhigen versuchte. Da gab es freilich mancherlei Bedenken zu be seitigen, die sich vorläufig noch nicht beseitigen ließen, aber wie hätte ste den fanften Einflüste rungen widerstehen können, die so leicht den Weg zu ihrem Herzen fanden? So sollte Wilhelm schon manche Schwierigkeit hinweggeräumt finden, die sich ihm hindernd in den Weg gestellt haben würde, wenn Frau Hellmer nicht vorgebengt hätte. Es war Frühling geworden

keinen Widerspruch, wcun Frau Hellmer von der Zeit sprach, wo sie und Wilhelm eiu glückliches, friedvolles Leben führen würden. Elsbets konte das Dunkel nicht vergessen, welches ihr Lebeu umgeben hatte; sie mußte der Worte Wilhelm's gedenken, die er in einem Mo ment der Leidenschaft zu ihr gesprochen hatte: „Du hast mich betrogen, schmählich betrogen.' Sie saß iu der blühenden Hollunderlanbe und die berauschende» Düfte hatten sie in einen selt samen Zustand des Tränmens versetzt, aber die unseligen Worte wollten

doch nicht weichen aus ihrem Gedächtniß. Diese Worte waren die düstere Erinnerung ihres Lebens, denn sie hatten sie be lehrt, daß Wilhelm sie mit anderen Angen an blickte, als vor Jahren, als er sie zum Altar ge führt hatte. Elsbeth war so sehr mit ihren Gedanken be schäftigt, daß die Außenwelt nicht mehr für sie vorhanden war. Sie hatte nicht einmal gehört, daß ein fester Schritt sich der Laube näherte und erst ein Geräusch in ihrer unmittelbaren Nähe machte sie aufmerksam. Aber unmittelbar darauf versank

sie wieder in ihr Nachsinnen. Sie hatte die dunkeln Augen nicht gesehen, die seitwärts durch die Blätter und Blü then schauten und mit dem Ausdruck innigster Liebe auf ihr hasteten. Doch jetzt verdunkelte ein Schatten den Eingang ,ur Laube und Elsbeth erhob den Blick. Wilhelm tand vor ihr. Mit einem leisen Schrei fuhr sie auf; mit vorgestreckten Händen wehrte sie Wilhelm von sich ab. Aber er stand fest und ruhig, nicht gesonnen, sich noch einmal abweisen zu lassen; leine Gestalt durchflog eiu leises Zittern vor Glück

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 12.12.1882
Physical description: 4
des ältesten Ordensritters, des Kaisers Wilhelm, uud der übrigen Ordensritter aus. Nach einer Meldung aus Cairo beklagt die egyptische Presse einstimmig den Ausgaug des Processes Arabi. Die Europäer sind sehr erregt. Seim Tode eines Königs. In den Erinnerungen des bekannten Criminal- Schriststellers Temme findet sich folgende, historisch - bedeutsame Epis ode, die sich aiidc-n Tod Friedrich ! Wilhelm's !>I. von Preußen knüpft: Am 7. Juni 1840, gegen 4 Uhr Nachmittags, ! starb König Friedrich Wilhelm lll

. von Preußen, ; Der König war allein in seinem Sterbegemach ! mit seinem Leibärzte, dem Geheimrath Schönlein. ! Die königliche Familie war in einem Nebenzimmer ^ versammelt, um, wenn der König Abschied nehmen wolle, sofort bei ihm zu sein. Gegen halb vier Uhr wurde der königlichen Familie gemeldet, daß soeben der Kaiser von Nußland im königlichen Schlosse angelangt sei. Der Kronprinz erschrak bei der Nachricht. Friedrich Wilhelm n . hatte eine iustinctive Abneigung gegen seinen kaiserlichen Schwager

Nikolaus von Nußland. Friedrich Wilhelm !II. kannte die Abneigung, die Furcht und den Haß seines Sohnes, nnd sein sehnlichster Wunsch auf feinem Krankenlager war, dem Sohne und Schwiegersöhne das feierliche Versprechen des steten treuen Zusammenhaltens abzunehmen. Zu diesem Zwecke hatte er den Kaiser an sein Sterbe bett rufen lassen. Dem Kronprinzen war eine solche Versöhnungs scene entsetzlich. Er mußte sie zu vermeiden suchen. Der Botschaft, daß der Kaiser im Schlosse auge langt sei, folgte kaum zehn

bis zwölf Minuten später das Eintreffen des Kaisers im Malais. Der Kronprinz verlor die Geistesgegenwart nicht. Mit der königlichen Familie befand sich in dem Vorzimmer der vertrauteste Freund des Königs, der Oberkammerherr Fürst Wilhelm von Wittgen- stein. An ihn wandte sich der Kronprinz. „Der König darf den Kaiser nicht mehr sehen.' „Zu Befehl, königliche Hoheit!' Der Fürst geht auf den Fußspitzen in das Gemach des Königs, bleibt an der Thür stehen, winkt Schönlein zu sich, der au dem Bett des Königs

men. Die Hoffnung des Kaisers war betrogen; Friedrich Wilhelm !V. war vor einem schweren Momente bewahrt, der sein Leben lang auf ihm würde gelastet haben. Die kleine Geschichte hatte noch ein kleines > Nachspiel. Als Kaiser Nikolaus Berlin verließ, ^ theilte er au die Herren und Diener des Hofes, wie das bei dergleichen Gelegenheiten üblich ist, Orden und Geschenke aus. Er theilte sie diesmal reichlich aus, über alle Erwartungen reichlich und zwar wohl im Hinblick auf einen Herrn

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 28.04.1882
Physical description: 4
Untersuchung aller Schleusen kann ich mir keine andere Ursache des Anslöschens erklären. Das Rohr muß durch das Herabstürzen schwerer Gegen stände zerbrochen sein. . , ., , . ! der Verlebte, noch bevor die sofort herbeigerufene — Bauer: Jawohl. Präs.: Sie habeu Herrn Ingenieur Wilhelm (Maifest.) Die Enrvorstehung inMeran veran staltet am Montag ein Maifest. Es findet dabei statt: ein Concert der Meraner Bnrger-Eapelle, verschiedene Spiele für Erwachsene und Kinder, Lust-Ballons, Collectiv-Ausstellung

.) Aus Bregenz 24. d. wird geschrie ben: In der Nacht von gestern anf heute gab eS iu dem benachbarten Rieden eine Rauferei zwischen Arbeitern, wobei der Südtiroler Domenico Easer einen Messerstich in die Bauchhöhle erhielt, so daß in Folge dessen die Gedärme anstraten und aussteigen gesehen? — Bauer: Ja wohl, auf der rechten Seite. Es ist der Exercirmeister, der Lösch- meister zu ihm gekommen. Weiter habe ich ihn nicht gesehen. Präs.: Polizeirath Landsteiner behauptet, er habe Herrn Ingenieur Wilhelm

, der ans der linken Seite aufgestiegen ist. Vorwürfe gemacht. Haben Sie das gesehen? Baner: Nein. Landstemer: Ich constatiere, daß Herr Ingenieur Wilhelm links ausstieg, daß vielleicht zu dieser Zeit Herr Bauer nicht anwesend war, daß ich mit ihm gesprochen und daß... Wilhelm: Ich kann nur die Aussage des Herrn Baner bestätigen und ich mußte rechts aussteigeu, weil dies ja an der Seite des Theaters war, nnd daß ich Herrn Landstemer nicht gesprochen habe. Landsteiner: An der rechreit Seile

war das Aus steigen nicht möglich wegen der Wasserwagen. Heer: Ich bestätige, daß Herr Commandant Wilhelm gegen das Theater zu rechts ansgestie- gen ist. Präs. (zum Angeklagten Nitsche): Was haben Sie gemacht, als Sie im Mafchinenhanse waren? — Nitsche: Ich habe die Gasschlüssel gesucht, weil mir der Herr Ober-Jnspector Bauer auftrug, die Maschine abzusperren. Baner: Das ist nicht wahr Präs. Warum haben Sie denn die Gasschleuse gesperrt? — Nitsche: Weil es mir der Jnspector Bauer befohlen hat. Präs

, Carl R. Baronio v. Rosenthal, Heinrich Frcih. v. Lebzelteni; zu Lieutenants die Cadetten: Alois Piihringer, Victor Fraechetti, Josef Mair, Wilhelm Grafen Äickenburg, Sllois Scheiber, Ludwig Stalitzer und Ioh. Ricklas. (Deutscher Schulverei».) Am Freitag, 5. Mai ds. Is., halb neun Uhr Abends, findet im Eafo Schgrasser die ordentliche Jahresversammlung d-' Ortsgruppe Bozen des deutschen Schulvereins sta wozu?. Mitglieder der Gruppe hiemit ein geladen werden. l Der Obmann: Dr. Jnl. Perathoner

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 18.03.1882
Physical description: 4
er nicht. Die todtensrau kam und als sie in das schmale Gesicht der todteu Marie blickte, meinte sie, cs sei am Besten so, die arme Frau habe nicht leben können, ebenso wenig ihr Kind. Der Doetor er schien nicht wieder, aber er schickte, auf Walter von Reineggerv ausdrückliches Verlangen, den Schein, welcher den Tod der Frau Elsbeth Wiede- bach und ihres Kindes eoustatirte. Wilhelm Wiedebach's Reise war vom besten Er folg gekrönt worden. Frau Hellmer hatte sich ihm dert, hervorgetreten ist. Stichlberger

, hiemit überreiche. Was gegenüber anfänglich zwar kühl und ablehnend verhalten, aber schon das leidende Aussehen ihres Neffen appellirte an ihr gutes Herz und cs wurde Wilhelm nicht schwer, schon nach der ersten Stunde ihres Zusammenseins, ihren Mißmuth über den gewagten Schritt, welchen ihr Neffe unternommen, vollständig zu besiegen. Sie machte ihm bittere Vorwürfe, daß er sein Lebensglück und das feiner unglücklichen Frau so leichtsinnig auf's Spiel gesetzt habe, aber in dem selben Moment

, als sie die Bemerkung machte, daß sie damit einen wunden Punkt berührte, be gann sie, auch ihn zu trösten. „Ja, Wilhelm, Du hast eine große Thorheit begangen, als Du, ohne Existenzmittel, ein jnnges Weib an Dich fesseltest,' sagte sie. „Aber das Le ben ist viel zu lang, als daß Du für eine began gene Thorheit mit einem Leben voll Elend büßen solltest, oder bereust Du etwa schon jetzt den ge thanen Schritt?' „Tante, ich werde nie bereuen, was ich gethan habe,' entgegnete Wilhelm fest. „Um so besser für Dich nnd sür

' nach kurzen Nach einer unruhigen Nacht war Wilhelm am folgenden Morgen früh aufgestanden. Selbst diese Verzögerung war ihm unlieb, sein Herz verlangte so sehr, Elsbeth aus ihrer Unruhe zu reißen nnd ihr von der glücklichen Wendung ihres Schicksals Mittheilung zu machen, denn unter Tante Hell- mers Schutz hatte Elsbeth uichts mehr zu be fürchten. Frau Hellmer hatte sehr ruhig geschlafen; noch ehe sie ihre Augen schloß, war sie bereits im Kla ren, was zu thun sei. Mit ihrem Schwager, Hans Wiedebach

, daß dieselben sich nicht früher an sie heran gedrängt, sie war eine alte Frau, die ihre Einsam keit bisweilen schwer empfand und sie dachte dar über uach, wie es sein würde, wenn nun in Zu kunft nicht mehr ausschließlich fremde Menschen sie umgaben. Am folgenden Morgen theilte sie Wilhelm ihren Entschluß mit, Elsbeth und Marie bei sich ans?u- nehmen und ihm die Mittel zu bewähren, sich in

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 22.03.1887
Physical description: 14
1887. XXI. Jahrg. Telegramme siehe 5. Seite. Kaiser Wilhelm. M er a», 21. März, wn Festtag ohne Gleichen in der Geschichte Kge it morgen das deutsche Volk: den neunzig- - ^ jGeburtstog seines Kaisers. Am 22. März wurde dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm .-z der Kronprinzessin Luise der zweite Sohn : en. den wir morgen auf der höchsten Höhe - - hlicher Macht und getragen von der Gunst Z! Völker dieses unerhörte Wiegenfest feiern <ei, noch im Vollbesitze geistiger Kraft und auch 2? l i perlicher

,k. Hohenzolleru dagegen ist eS be- »4,,?' °uf der Höhe feiner Macht, in patri- »Ä. ^ umgeben von blühenden 1^>'m .^lldeLkindern, geliebt und verehrt ^ ^takon, angesehen bei allen Völkern „ und Moraenlandcs. den Welt. A I «viMandeS und' Morgenlandes, den Wüt ^>-n an sein Dasein zu knüpfen. alSew-s» I Friedens nicht nur seinem Volke, und ein Segen zu sein. .. «..»A Kaiser Wilhelm ist nicht daS blmde Gluck W Hand gegangen. daS Unverdientes W _ I launenhaft kommt und wieder gkht. ff. daß ihm die Hand geführt

vom Drohen der Ereignisse oder vom Schmeicheln der Intrigue hat beirren lassen, immer gewußt hat, daß es der rechte Weg war, den jene Männer ihm. anriethen, niemals auch der Eifersucht Raum gab auf ihre. überragende Geistesgröße und ihre unermeßliche Popularität Das „Niemals', welche? er einst aus das Ent< lassungsgesuch des Reichskanzlers schrieb, ist ein schönes Zeugniß für seine Weisheit, seine Neid- losigkeit und seine Pflichttreue. Pflichttreue ist wohl Kaisers Wilhelm allezeit hervorragendster Zug

. Aber trotzdem bat es nie einen populäreren H rrscher gegeben, als Kaiser Wilhelm. Was die Nation, das skeptische Berlin an der Spitze, für ihn empfindet, ist em Gemisch von Stolz, unbegrenzter Hochachtung und fami liärer Liebe. Mit diesen Empfindungen wird der morgige Tag begangen werden, allüberall wo Deutsche wohnen; er wird es auch in Oesterreich, dem nächsten Bundesgenossen des Deutschen Reiches, und auch bei uns, an den südlichsten Markungen deutscher Sprache wird morgen jubelnd der Ruf erklingen

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Lienzer Zeitung
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Page 10 of 12
Date: 07.04.1888
Physical description: 12
spottete häufig über sich selbst und erklärte lustig seinen In- timen: .Man heißt mich allseits einen Helden und beleuchtet mich in dieser Richtung von allen Seiten, daß ich aber der größte Pantoffelheld Deutschlands bin, weiß Niemand.' Niemand kann eS ermessen, wie sehr sich Kaiser Wilhelm nach einem Wiedersehen mit seinem Sohne sehnte, wie er Tag für Tag seine Aerzte anflehte, entweder ihm die Reise nach San Remo zu gestatten oder dem Sohne zu erlauben, nach Berlin zurückzukehren

. Als Professor Bergmann die Fahrt nach San Remo antrat, sagte ihm Kaiser Wilhelm bittend, gleich einem Kinde: .Nehmen Sie mich mit, ich bin ein Soldat und mache Ihnen gar keine Ungelegenheiten.' Als beim 'Kronprinzen die Tracheotomie vorgenommen wurde, war der Kaiser in solch' fürchterlicher Aufregung, daß man nicht wagte, zu warten, bis das Telegramm, welches das Gelingen der Operation meldete, vollständig eingelangt war; man trug ihm dasselbe wortweise vor. Der Monarch ließ dem Telegraphenbeamten

, der an jenem Tage den Dienst ixrsah ein Geschenk überreichen, er ließ ihm dafür danken, daß er wie die eigenen Worte deS Kaisers lauteten: „mit einem alten Manne so viel Geduld gehabt.' Das Testament des Königs Friedrich Wilhelm von Preußen, deS Vorgängers des Kaiser? Wilhelm, begann mit den Worten: .Meine höchste Bitte ni Gott lautet dahin, daß mich meine Gattin, m^inc heißgeliebte Elisabeth, überleben möge.' AIS das Testament eröffnet sagten die Damen am Berliner Hofe: . E? ii.at s:yr viel l?qoiZmuS

in diesem Wunsche!' Der Könw, Wilhelm überlegte eine Weile, dann sagte er: .Präeisiren wir, welche Gefühle meinen Bruder bei Abfassung des Testamentes geleitet haben können, und sagen wir gerecht: ES liegt darin drei Zehntel Egoismus, die anderen sieben Zehntel sind vollwichtige edeliche Liebe und Zärtlichkeit. New Uork, 27. Mär;. — Der Postdampfer Pennsyl- dktNM der . Red Star Linie,' ist von Antwerpen heute wohl behalten hier angekommeu. New Uork, 30. März. — Der Postdampfer Warsland der .Red Star Linie

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 10.03.1888
Physical description: 16
zu richtau ^ ^ ^ : so 10. W!ärz1868. XXII Jahrg Wilhelm ist gestorben— das Sil- , das sich in der Mitte des Welttheils st hinabgetaucht in daS Schattenreich zangenheit. Der Patriarch und der e der Fürsten, der edle Greis, der uns nie mit der stürmischen Geburtsftunde Hunderts verband und in dem- ein lsehbarcS Stück europaischer Geschichte rpttte. ist auS unseren Reihen geschie- nngkgangen zu den Helven der Vorzeit. Herrscher, von dem ein ehrwürdiger r aus dos reue große Reich fiel— mirenve Ansehen

. Wir 2 daß dieser Beiname zu viel und zu ju viel, werk Wilhelm nicht selbst ^lenlenler war wie Friedrich, sein vorsahr, zu wenii. weil er daS nicht was Wilhelm's Eigenthümlichkeiten ^ und M Erleben ausmachte. Der W Kaiser verdient vielleicht den Bei» t! Glücklichen, und zwar deS Glück f besten Sinne deS Wortes. Ihm ist - ' Glück an die Hand gegangen, 'rdienteS schenkt und launenhaft kommt m DaS Glück. daS in der N«tur wohnt und das Glück der Um- verwendet und rasch er« u'k ' ^ nicht ungenützt davon» ' lick o beide

zu Theil geworden, in s war ein Charakter, merk' in ^''^chheit und doppelt merk- unserer Zeit. ^Einfach, bieder und üut'i.^ ^ schon im Knabenalter von v>ur^' ^ Königin Luise, charak- ^^^r aus der Höhe seiner 'vmer eins mit -4k sich felbst, von und innigen altväterlichen chebnn'«ü,er Philosophie, L l« Glänze, vor Wanken in O>t. die -j- Kaiser Wilhelm schlimmen Tagen bewahrte, majestätisch uno bescheiden,' pflichttreu und von liebenswürdigster Güte, erinnert er an jene frommen Ritter, die man auf alten

lö.ine, hat er niemals', zugegebeu; sie schien ibm stets nur eine Art Beiraib in der gesetzgeberischen Arbeit mit Veto. . - Die Ereignisse haben dm zweiten Sohn ^ Friedrich Wilhelm NI. und der Königin Luise- aus der tiefsten Bedrängniß, in die ein Fürsten- kind gerathen kann, auf eine Höhe geführt, und. auf ihr dauernd erhalten, deren — so kann man' kühn behaupten — seit Karl dem Großm kein Herrscher sich erfreut hat. Als er ein Knabe war, stürzte Preußen unter einem Ansturm Napoleons zusammen

waren auch die goldenen Jahre seines Alters, nnd die schwerste der Prüfungen war ihm für das Ende semer Tage gespart geblieben. Zweimal haben Fana tiker nach ihm geschossen, wie er auch zweimal in dm Zeiten seiner Mannesjahre bedroht war. In dm Attentaten von Hödel und von Nobiling mtlud sich die Elektricität der schwülen socialen Zustände. Die Fragen,' welche sie zu lösen aufgebm, liegen auch heute noch in ihrer ganze» Schwere vor unS; allein feinem großm Minister hatte Kaiser . Wilhelm es zu danken, daß die

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 20.06.1888
Physical description: 8
nur im engsten Familienkreise und mit einem vorwiegend militärischen Charakter ohne alles Gepränge stattfinden. Mit Rücksicht auf die lokalen Verhältnisse konnte die Betheiligung nur eine sehr beschränkte sein. Der „Köln. Ztg.' zufolge werde in der Proklamation des Kaisers Wilhelm II. namentlich betont werden, daß die auswärtige Politik im Geiste des Kaisers Wilhelm und Friedrich geführt werden soll. Sie werde bemüht sein, jeden Zwist zu vermeiden und auf die, Erhaltung der bestehenden Verträge

ihre vornehmste Sorge richten. Bereits melden die Zeitungen von den Trauerkund gebungen der Fürstenhöfe des ContinentS und der Kammern. Unser Monarch war einer der ersten, welcher eines in den wärmsten Worten abgefaßtes Beileidtelegramm nach Berlin absandte. Auch der hl. Vater gab auf die telegraphische Nachricht des neuen Kaisers Wilhelm sogleich Antwort, das tiefste Beileid ausdrückend. In Wien ist die Hoftrauer bereits angeordnet. Der jetzige Kaiser Wilhelm ist als ältester Sohn des damaligen Prinzen

Friedrich Wilhelm und nunmehr verschiedenen Kaisers und seiner Gemahlin Victoria am 27. Januar 1859 in Berlin geboren. Er vermählte sich am 27. Februar 1881 mit Prinzessin Augusta Victoria von Schleswig-Holstein (am 22. Okt. 1858 auf Schloß Dolzig in Niederschlesien geboren.) Das hohe Paar besitzt vier Söhne, den am 6. Mai 1882 in dem Marmorpalais bei Potsdam geborenen jetzigen Kronprinzen Wilhelm (Friedrich Victor August Ernst) und dessen am 7. Juli 1883, 14. Juli 1884 und

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 13.11.1889
Physical description: 8
thun. sE i n sonderbares G e s n chj hatte, im Ja nuar d. I. die Schülerin einer höheren Mädchenschule an Kaiser Wilhelm gerichtet; sie hatte gebeten, der Monarch möge anordnen, daß im königlichen Schan- spielhanse „Wilhelm Tell' auf das Repertoire gesetzt werde, und möge ihr gütigst dazu ein Freibillet ge währen. Sie sei eine gute Schülerin, habe einen Aus satz über dieses Thema snr die Schule anzufertigen, könne aber solches nicht in richtiger Weise thun, wenn sie nicht einer Ausführung

des ,,Tell' beigewohnt habe. Der Kaiser wollte diese Bitte auch erfüllen, erhielt aber von der General-Intendantur die Nachricht, es sei zur Zeit nicht möglich, eine „Tell'-Vorstellung zu geben, da man gerade mit der Neneinstudirnng be schäftigt sei. Kaiser Wilhelm ließ die Bittsteller!» hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß setze», daß sie seiner Zeit ei» Billet erhalte» solle, »»d daß auf feine» Wunsch der Lehrer die Aufgabe bis ans Weiteres hinausschieben werde. Wie die „Magdb. Ztg.' nun mehr

mitzutheilen weiß, ist die originelle Bitte des Mädchens nicht in Vergessenheit gerathen. Als jüngst „Wilhelm Tell' neu einstudirt im königl. Schanspiel- hanse zur Darstellung gelangte, befand sich unter den begeisterten Zuschauern auch die eifrige Schülerin, der von der General-Intendantur auf Wunsch des Kaisers ein Platz zur Verfügung gestellt worden war. Ob das Mädchen nun wohl einen gnten Aufsatz liefern wird? Telegramme der „Meraner Zeitung'. Budapest, d. 12. Nov. sPriv -Tel. d. „Mer. Ztg.') Gestern

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 30.01.1889
Physical description: 8
, FZM. Frhr. v. Beck, Obersthofmeifter Biceadmiral Graf Bombelle», Reichskriegsminister FZM. Frhr. v. Bauer, Gardecapitän FML. GrafPalffh, Reichösinanzlninister v. Kallah, commandierender General FZM. Frhr. von König, Admiral Frhr. v. Sternegg. Während des Diners brachte Se. Majestät der Kaiser einen Toast aus das Wohl Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm aus. Im Palais der deutschen Botschaft fand am Sonntag aus AnlafS des Geburtsfestes des deutschen Kaisers eine große Galasoir6e statt

, welcher Se. Maje stät der Kaiser, das Kronprinzenpaar, die Erzherzoge Wilhelm, Karl Ludwig, Albrecht, Karl, Leopold, Franz Salvator und Rainer beiwohnten, ferner Prinz Phi lipp v. Coburg und Prinz Gustav von Sachsen-Wei mar. Unter den in großer Anzahl anwesenden Per sönlichkeiten bemerkte man die Chefs der HofSmte^-, die gemeinsamen Minister Grafen Kalnoky, FZM. Baron Bauer und v. Kallay, den Ministerpräsidenten Grafen Taaffe mit Gemahlin, die Minister Grasen Falkenhayn, Dr. Frhrn. v. Prazak, FML. Grafen

v. WelferSheimb, Dr. Ritter v. DunajewSki, Dr. v. Gautsch, Marquis v. Bacquehem, Grafen Schönborn mit Gemahlin und Ritter v. ZaleSki. Der Kaiser erschien in der Uniform feines preußischen Regimentes mit dem Bande des Schwarzen Adlerordens, Kron prinz Rudolph und die Erzherzoge Wilhelm, Karl Ludwig und Albrecht trugen gleichfalls preußische Uni form. Ferner wohnten der Soiree zahlreiche Gene rale und Osficiere, Landmarschall GrafKinölh, Statt halter Baron. Possinger, Bürgermeister Uhl und zahl reiche

und Prinzen (von König Friedrich Wilhelm I. an) oder die Namen ausgezeichneter Generale (von Sparr, Derfflinger und BarfueS bis auf die neuesten auSgezeichnsten Heer führer herunter) verleiht. Zum Andenken an das Lützow'fche FreicorpS erhält daS Infanterieregiment Nr. 25 den Namen von Lützow. Neun anderen Re gimentern wurde der Name solcher Familien beigelegt, deren Mitglieder seit langen Jahren in großer Zahl und in bedeutenden Stellungen der Armee angehör ten (Borcke, Dönhoff, Goltz, Marwitz, Holstein

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Volksblatt
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Page 3 of 6
Date: 20.05.1882
Physical description: 6
keinen Dienst ver sehenhat. Die andern Angeklagten: Polizeirath Landsteiner. Ingenieur Wilhelm und Excerciermeister Heer (beide bei der städtischen Feuer-- wehr) wurden freigesprochen. v ' ' Die Begründung deS Urtheils ist eine sehr weitgehende. WaS den Polizeirath Landsteiner betrifft, führt daS Urtheil aus, eS könne ' gege» ih» daraus, daß er ! in dem der Ankunft der Feuerwehr vor- ausgehenden Zeitraume nicht auf die Galleriestiege vorgedrungen fei oder zu einem Vordringen Anstalten getroffen

verirrt, umgekommen wäre. Was die Angeklagten Wilhelm und Heer anlangt, so hat der Gerichtshof als erwiesen angenommen, daß zwar damals als die Feuerwehr kam, also circa 10 Minute» »ach auSgebrochenem Fmer, noch wiederbelebungSsähige Personen im brennende» Theater eingeschlossen waren, die aus dem Balko» und ÜlÜ^^eifenster befindliche» Personen aber so dringend Hilfe ver- Wilhelm und Heer il ^tt'^is-chas°r5 schlossenen gingen. Berücksichtigt man weiter, daß äußerster, Mühe auf den Stiege» vorgedrungen

werde» konnte die Ueberzeugung nicht als feststehend ausgesprochen werden, daß als das Vordringen möglich war. sich noch wiederbelebungsfähige, Menschen im Hause befanden. Deshalb konnte bezüglich der Handlungs weise der Herren Wilhelm und Heer ein ursächlicher Zusammenhang mit dem Tode von Menschen nicht gefunden werde«. Bezüglich deS Heer kommt übrigens noch zu bemerke«, daß sich derselbe Unterla ssungen überhaupt nicht zu Schulden kommen ließ, sondern in s iner untergeordneten dienstlichen Stellung

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 29.08.1888
Physical description: 8
Theil weist statistisch die äußerst ungünstigen Resultate von Kehlkopf-Operationen und die damit verbundenen Gefahren nach. König Wilhelm der Niederlande. Man schreibt dem „P. Lloyd' vom Haag, 23. August: „Obwohl die über den Gesundheitszustand des Königs ausgegebenen ärztlichen Bulletins über die eigentliche Natur der Krankheit große Zurückhaltung bewahren, so lässt sich doch nicht mehr verheimlichen, dass der Kräfteverfall mit jedem Tage zunimmt und dass eine Katastrophe nahe bevorsteht

Emma Pflegt ihren Gemahl in wahrhaft aufopferungsvoller Weife und weicht weder bei Tag, noch bei Nacht vom Krankbette des /Königs. Dabei ruhen auch die RegierungSgefchäfte ^uf ihrer Schulter, da König Wilhelm III. thatsächlich seit einem Jahre die Regierung an sei^e Gemalin ab getreten hat.' müthe und erfrischendem Humor, versteht e» Rosegger, eine Sprache zu reden, die das Herz bewegt und bet jedem gefühlvollen Leser nachhaltige Wirkungen zurück- läsSt, abgesehen davon, dass auch der Unterhaltung

unter dem Vorsitze des k. k. LandeSgerichtSratheS v.Gasteiger nachstehende Straffälle zur Verhandlung: Romed Un sinn, 23 Jahre alt, Taglöhner aus Thaur, bereits zweimal wegen Diebstahls bestraft, hat am 23. Juli d. I. nachmittag« vor der Mahr'schen Ziegelei in Mühlau den Ziegelverwalter AlfonS Schandl und dessen Sohn Wilhelm deshalb, weil ihm eines Strei tes wegen der Dienst gekündet worden war, gefährlich bedroht und sich derart benommen, dass ihn die Ar beiter binden und auf einen Wagen laden mussten

, damit ihn der Ziegelarbeiter Johann Feuchtner nach Hall liefern konnte. Auf dem Wege dahin hat er auch dem Feuchtner wiederholt gedroht. Unsinn er hält für diese seine Handlungsweise 6 Monate schwe ren Kerkers zuerkannt. — Joseph R i m ml, 23 Jahre alt, Schmied auSTumpen, Gemeine UmHausen, bereits öfter abgestraft, hat beim Schmied Thomas Lang in Wilten seinem Mitgesellen Wilhelm Richter am 30. Juli d. I. aus versperrtem Kasten 6 fl. gestohlen. Der Angeklagte behauptet, nur 5 fl. gestohleu zu haben. Er wird mit Rücksicht

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 01.06.1882
Physical description: 4
starrte sie auf das vergilbte, theilweise zer setzte Papier. Es waren Briefe, Briefe von einer Frauenhand, an ihren Vater gerichtet. Sie trugen die Unter schrift „Armida Wiedebach'. Armida war ja der Name ihrer Mutter und hier war die Copie eine» Briefes, den ihr Vater nach Deutschland, nach Hainburg geschrieben hatte - an Frau Ar- imda Laplanta, Wilhelm Wiedebach's Schwester, d)e Frau des reichen Kaufherrn Laplanta, war ihre Mutter! Die Briefe ließen keinen Zweifel mehr übrig, Aber jemehr sie darüber

, den Schuldigen zu ermitteln. Es war kein Geheimniß, daß Theresa in engen Beziehungen zu dem Sohne des reichen Kaufmannes Wiedebach stand und so war eine gewisse Zurückhaltung im Vorgehen der Behörde bei dieser Angelegenheit sehr begreiflich. Wilhelm hatte somit nichts davon gehört und aus ihr geworden? Er hatte überall gefragt, hier und dort und Niemand konnte ihm Aufschluß geben. Mitten in diesen Betrachtungen wurde ihm der Besuch eines ihm persönlich bekannten Criminal- beamten gemeldet. „Herr Wiedebach

, ich muß um Verzeihung bit ten, daß ich Sie so zeitig störe,' sagte derselbe eintretend. „Die Angelegenheit duldet keinen Auf schub und ich bitte Sie dringend, mir meine schwere Aufgabe nach besten Kräften zu erleichtern.' „Ich stehe selbstverständlich zur Disposition, Herr Brand. Bitte, befehlen Sie über mich.' Es lag doch Erstaunen in diesen Worten. Der Criminalbeamte theilte Wilhelm mit wenigen Wor ten mit, wl.s sich in der vorigen Nacht zugetragen hatte, das Erstaunen desselben dadurch

.' „Herr Brand,' entgegnete Wilhelm beinahe un geduldig. „Ich versichere Sie, daß ich niemals den Namen hörte.' „Sie sehen mich erstaunt, Herr Wiedebach. Sie stehen in Beziehungen zu einer Dame, die allein im Stande wäre, über Herrn Antonio Sardoni Auskunft zu geben. Fräulein Bordini ist hier mit

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 20.09.1888
Physical description: 10
eines diesen Gegenstand betreffenden Artikels der „Judependance Belge' schließen läßt.' Angesichts der ' Tragweite, welche in Berliner und Wiener politischen Kreisen, dieser Veröffentlichung zugeschrieben wird, sehen Wir uns veranlaßt, den Artikel der „Nordd. Allg. Ztg.'. hier vollinhaltlich wiederzugeben; derselbe lautet folgendermaßen: / -- i ' „Die Jndependance belge' bringt unter der Ueberschrift „Wilhelm. II- und Fürst Bismarck'. einen Artikel, welcher an das von uns. gegebene , Dementi der Gerüchte

der Richter!fchen Presfß zu« gänglich sind. ^ ' ., In den dem Kanzler 'befreundeten Kreisen,' be fürchtet man in der That, daßj- wenn erMcht selbst, wie der Feldmarschall von Moltke,. die. ..patriotische Initiative ergreift, seinen, Rücktritt.-vorzubereiten, eS sich leicht ereignen, könnte, .daß , er „ .zum Rücktritt gezwungen würde, mehr, vielleicht»^,alL... diyi beim Grafen Moltke der Fall. war. . , Wilhelm II. bewundert. sicher, als Kaiser. den Kanzler, ebenso -wie er ihn bewundert hat als Prinz

von Preußen und Kronprinz: ..AberWilhelm II. als Kaiser ist nicht wie Wilhelm I. durch ein? un« widerrufliches, „Niemals'- verpflichtet. Wilhelm II. ist 28 Jahre alt, und Fürst Bismarck ist für.einen so jungen Fürsten ein Räthgeber.-von unbequemem Alter. Er hat-überdies den Nachtheil, lange Zeit die Geschäfte unter einem sehr alten Monarchen ge leitet zu haben.' Ein Minister, besonderstem Mi» nister von dem - Charakter- und dem- hohen Werthe de5 Herm von Blsmarck kann nicht ein Minister

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 20.10.1888
Physical description: 8
in Rom.) Daß die Zeitungen, d.h. die liberalen und die im Dienste der Regierung sind, nur vom Jubel und von der Begeisterung sprechen, womit der Kaiser Wilhelm II. von Deutschland in Rom empfangen und überallhin begleitet wird, ist eine selbstverständliche Sache. Und es ist auch kein Wunder, daß es so zu sein scheint. Allein, wer weiß, welche Vorkehrungen getroffen wurden, um dies zu bewirken und zu erhalten, der legt wenig Gewicht auf diesen ephemären Jubel, und würde sich fast wundem

. Und wer sollte da noch zweifeln, daß nicht ge- - waltig für den Kaiser Wilhelm wird geschrien werden? Allein es mischen sich auch Mißtöne in diesem Jubel. Schon bei der Ankunft des Kaisers in der Station „Termini' in Rom hörte man nicht unbedeutendes Pfeifen, und Rufe „Nieder mit . . .!' die allerdings W dem Jubelgeschrei der Mnge vielfach übertönt wurden, und die Polizei Hatte einen harten Stand in Ä^em'PHränge'Me 'MngenHmqr Rufer zum Schwei gen M bnngen. Do Ding^ zum Quirinal, Hem apostolischen

Palast, den Viktor Emannel dem Papste geraubt hat. und wo nun Kaiser Wilhelm seine ihm vom König Humbert angebotene Wohnung hat. Er scheint nicht viel Bedenken zu haben in diesem Palaste zu wohnen, obwohl ihm, dem eifrigen Pro testanten hier Vieles muß aufgefallen sein, denn hier wurde mehrmals Conclave für die Papstwahl gehalten; hier sind kathol. Kapellen, Gemälde, Statuen und dergl., die alle den eminent kathol. Charakter an sich tragen, und zeigen, daß hier nicht die Wohnung sür einen König

, sondern sür einen Papst ist) jedoch Kaiser Wilhelm scheint sich ganz heimisch in diesem apostol. Palast zu fühlen, was bei den Liberalen und Katho liken nicht wenig Staunen erregt. Die Fahrt-von .der Eisenbahn-Station bis zum apostol. Palast „Quirinal' war nicht ganz harmlos, den nicht selten hörte man Pfeifen und unangenehme Rufe. In der „National straße', die Her Wasser durchziehen mußte, wurden taufende .von Papierchen ausgeworfen mit der Inschrift: „Es lebe Frankreich!' .es lebe Trient und Triest

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