mit beschränktem Tagdienste eröffnet. Innsbruck am 22. Juli 1337. K. K. Post- und Telegraphen-Direktion. Nichtamtlicher Theil. Inland. 5*5 Wie erinnerlich, hat Kaiser Wilhelm bei sener Abreise von Innsbruck nach Gastein den Statthalter von Tirol. Frhrn. v. Widmann, beauftragt, dem Ministerpräsidenten Grafen Taaffe zum Zeichen freundlicher Erinnerung Allerhöchstseine Grüße be kanntzugeben. Ueber diese Thatsache äußert sich ein Wiener Brief des „Pester Lloyd' folgendermaßen: „Man fühlt allgemein, dass
des Friedens, im Interesse der beiden verbündeten Reiche liegen, selbst den Schatten jedes Missverständnisses, alles zu beseitigen, wovon die Welt auch nur einen Moment hätte glauben können, dass es geeignet sei, das Bündnis selbst oder l dessen Bestand zu gefährden oder zu beeinträchtigen. > Und das liegt auf der Hand: die Worte deS Kaisers Wilhelm wären nicht gesprochen worden, wenn der greise deutsche Herrscher auch nur ein Atom jener Anschauungen für richtig halten würde, wie sie eben
von einigen Wiener und gewissen reichsdeutschen Blättern zu wiederholtenmalen zum Besten gegeben worden^herzlicher Weise spricht iiicht der Monarch eines großen Staates dem leitenden Mi nister eines verbündeten andern großen Staates ge genüber, wenn er auch nur einen Moment die Be sorgnis hegen würde, dass dessen innere Politik das Bündnis der beiden Reiche gefährden oder erschüttern könnte, am allerwenigsten aber Kaiser Wilhelm, der ja, wie man aus den Memoiren des Grafen Beust weiß, seinerzeit
auS den Besorgnissen, welche er an das Hohenwart'sche System knüpfte, durchaus kein Hehl machte. Mit seinem'„herzlichen Gruße' wollte Kaiser Wilhelm wohl in einer für alle Welt ver ständlichen Weise zu erkennen geben, dass er in der gegenwärtigen innern Politik Oesterreichs nichts er blickt, was das Interesse Deutschlands mit Bezug auf die austro-deutsche Allianz tangieren könnte, dass es dem Staatsmanne, unter dessen Mitwirkung diese Allianz zustande gekommen und erneuert wurde, der während seiner achtjährigen
Aufenthaltes ab. Danach wird sich auch die Zeit und der Ort für die Zusammenkunft mit dem Kaiser von Oesterreich richten- Man nimmt hier indessen als ziemlich gewiss an, dass diese Zu sammenkunft in Gastein stattfinden wird. Mit dieser Annahme stimmt auch überein, dass sich Prinz Wil helm in der ersten August-Woche von Potsdam nach Gastein zu begeben gedenkt. Mit Bezug auf die in verschiedenen Blättern aufgetauchte Nachricht von einer Entrevue zwischen Kaiser Wilhelm und dem Czaren geht den deutschen