Feldzengmeisrer Erzherzog Wilhelm har dem k. !k. Negierungs-Secretär, iüber- lientenant in der Reserve, Marianer und Telegirten des deutschen Niller-Ordens in Sarajewo, Tr. Franz Freiherrn Mollinar» v. Monte-Paslello. für seine hervorragenden Lei' stungeu auf dem Gebiete der freiwilligen Sanitärspflege in ger an diejenige, die, mit einer dämonischen Schön heit ausgestattet, ihn in ihre Netze gezogen Hütte. Als er die Nachricht von ihrem Tode empfing, war er zuerst vor Entsetzen gleichsam erstarrt ge wesen
, aber die Erinnerung an Elsbeth verdrängte Alles. Wo war sie ? Welche Angst, welche Ver zweiflung erfaßte ihn bei dem Gedanken an sein Weib und da reichten auch Fran Hellmer 's Trost worte nicht aus, ihn zu beruhigen. Tag und Nacht durchwanderte er die Räume des Hauses, nicht Ruhe uoch Rast findend, Tag und Nacht ries er Elsbeth's Nameu, von leidenschaftlicher Sehnsucht erfüllt nnd doch fand er keine Antwort. Wilhelm hatte Alles gethan, um Elsbeths Auf enthaltsort zu erfahren. Wenn er sich anfänglich auch gescheut
, was in dieser Zeit aus Wilhelm geworden wäre, wenn er nicht von allen Seiten durch die Erbschaft seines Vaters so voll ständig in Anspruch genommen geweien wäre, daß ihm kaun Zeit übrig blieb, über sein eigenes Leid nachzudenken? Arbeit ist die beste Trösterin, be» sonders solche Arbeit, die andere Menschen beglückt und begangenes Unrecht zu sühnen, ist zweifellos ein schönes Werk. Dies sollte Wilhelm in dieser Zeit der Trübsal an sich selbst ersahren. Frau Hellmer hatte inzwischen nicht minder unruhevolle Tage
verlebt, als ihr Neffe. Mit tie fem Kummer sah sie das Leid des einzigen Men schen, an dem sie mit so treuer Liebe hing und dessen Zuneigung ihr Alles ersetzt hatte, was sie im Sturme des Lebens erobert hatte. Deßhalb war es nicht unbegreiflich, daß sie der jenigen zürnte, die so unendlich viel Leid über Wilhelm gebracht hatte^ und wenn sie fast noch mit mehr Eifer als ihr Neffe Elsbeths Spur ver folgte, so geschah es gewiß nicht aus Zuneigung für diese, sondern nur aus Sorge um Wilhelm, dem sie nin
, welche) sie Wilhelm einst in ihrer übergroßen Liebe ge bracht hatte, nichts weiter als ein solcher. Was sollte in der Stunde, in welcher die Nachricht kam, daß Elsbeth den Tod gefunden habe, aus Wil helm werden? Die Nacht war dunkel nnd sternenlos, als Els beth Hamburg abermals verließ, kaum wissend, welchen Weg sie einschlagen sollte. Der Wind wehte eisig kalt und trieb ihr Regentropfen in's Gesicht. Nicht lange währte es und ihre Mei dung war vollständig durchnäßt, so daß sie sich nur noch mit Mühe vorwärts