. War es das Bestreben des fast Vierzigjährigen, sich noch in seiner Kunst zu vervollkommnen, oder vielleicht der Wunsch, nun, in den besten Jahren, noch ein interessantes Stück Welt und Leben zu sehen, oder war es das lockende Beispiel der vielen Tiroler, die damals in Wien teils in ein- träglichen Würden lebten, teils erst ihrer Aus- bildung oblagen 4# ), oder das Begehren, durch einen akademischen Titel in der Heimat höhere Geltung zu erlangen, genug, wir wissen, daß er 1767 die Wiener Kunstakademie bezog
- noch etwas hinzugedacht werden kann.' übrigens ein interessantes, ganz auf dem Vollkommenheitsglauben des Klassizismus aufgebautes Urteil! 46) Bon Künstlern aus Vipiteno, die der Verfasser in dieser Zcit in den Registern der Wiener Akademie ge funden hat, seien genannt: Saxel Josef Valentin, 1752 an der Bildhauerschule unter B. Moll (Register von 1752), Weller Josef, Maler, 1751 Verzeichnis la), Zischenaler Matthäus, Maler, 1763 (Verzeichnis Ic); von den Schicksalen und Werken aller dieser ist dem Verfasser
sonst nichts bekannt. 47) Wenn bei Denifle vorher von einem Aufenthalt Pergers in Salzburg die Rede ist, so ist im Leben Pergers hiefür wohl kein größerer Raum übrig Auch z. B. die Bände der Salzbmger Kunsttopographie ent halten kein . Werk, das mit Perger in Beziehung zu bringen wäre. ^ 48) Handschrift in der Rektoratskanzlei der Wiener Kunstakademie. Jahr 1767, S. 26, _ 49) Handschrift ebendaselbst. Band 17(55—1735, S, 8. 50) Das „Jägerhorn', ein altbekanntes Gasthaus; Griuparzer, der ihm gegenüber wohnte
, pflegte dort zu speisen. Wieden' (der vorige Schüler ist nämlich „Klopfer Johan, ein Bildhauer aus Tyrol von Mühlbach' 61 )- Die erste Wiener Kunstakademie hatte 1692 der aus Cles gebürtige Maler Peter Strudel in der Roßauer Vorstadt bloß als private Lehr- anstatt eröffnet. 1725 war sie vom Porträtmaler Jakob van Schuppen „als offizielle Institution' erneuert worden, 1750 erhielt sie eine neue Unterkunft, sogar ganz nahe bei Hof, nämlich in dem heute noch stehenden düster-einsilbigen Hofstallgebäude
, bis 1772 bezeichnenderweise der Schriftsteller Josef von Sonnenfels, der auf- geklärte Reformator der Wiener Bühne, „der österreichische Lessing', zum Präsidenten ernannt wurde. Unter ihm behauptete mit F. A. Zauner und Wilhelm Beyer der Klassizismus endgültig das Feld; zur Zeit, da Perger lernte, war dies durchaus noch nicht der Fall, wie uns gerade Pergers Stil belehrt. Als die wichtigsten Lehrer der plastischen Künste in der Akademie um die Mitte des 18. Jahrhunderts werden genannt