. Im weiteren Verlaufe des Börsenverkeh res schwächte sich die Tendenz etwas ab, zumal bekannt wurde, daß die Börsenkammer, zwei fellos über Intervention der Regierung den morgigen Börsentag, angeblich aus technischen Gründen, abgesagt hat und daß die Österrei chisch-ungarische Bank eine Einschränkung der Lombardierung vorgenommen und den Eskomptezinssuß um zwei Prozent er höht hat. Zum Plan, die Börse zuzusperren, schreibt der „A. T. A.': In den letzten Tagen, als an der Wiener Börse die Kurstreiberei
Krankenhaus gestorben ist, hat jetzt, wie dem „Ber liner Tageblatt' aus Rom gemeldet wird, der Bild hauer Professor Ferdinand Seeboeck, ein geborener Wiener, aber naturalisierter Reichsdeutscher, in Rom einen Selbstmordversuch gemacht. Seeboeck, dessen Haus und Atelier in der Via Margutta beschlag nahmt wurde und der völlig mittellos geworden ist, nahm Gift und nwße iu ein Spital gebracht werden, wo seiu Zustand bedenklich ist. Seeboeck war einer der bekanntesten Bildhauer der neudeutschen
, der erklärte, die Sozialdemokraten betrach ten das Mandat nicht als den Auftrag einer ein zelnen Klasse sondern als den Ausdruck des Vertrauens des ganzen Wahlbezirkes. Die SoziÄ- demokrateu halten sich nicht für die Erben der Revolution vom Jahre 1919, von deren Ideen sie dmck cive ganze Reibe von prinzipiellen Erwäguvgen grtiennt werden. Sie wollen arbeiten uvd kämpfen für dieses Land, dessen Bürger sie seien, für das Ungartum, zu dem sie sich bekennen. Die Lira M5 Kronen. Wien, 13. Juni. Die Börse
unerhörte For men annahm, hörte man wieder Stimmen, die eine Schließung der Börse verlangten, damit die Valutapanik nicht in die weitesten Kreise dringe. Eine solche Maßregel würde im gegenwärtigen Zeitpunkt das Gegenteil bewirken. Der Bör senhandel würde sich in Kaffeehäuser verkrie chen und diese Winkelbörsen wären der Herd wildester Gerüchte, die eine noch ärgere Ausbeu tung der Bevölkerung zur Folge hätten. Der Börsentaumel ist keine Erscheinung für sich, son dern bloß der Grad für die Krankheit
des Staa tes und der Wirtschaft. Durch die Schließung der Börse würde der Staat ebenso wenig ge sunden, wie ein Jnfluenzakranker, den man durch Zustopfen der Nase am Niesen verhindern wollte. Wenn der Staat überhaupt noch zu ret ten ist, so müssen ganz andere Maßregeln von innen und außen ergriffen werden. Gestern, Montag, fand in Wien die General versammlung der Bodenkreditanstalt statt. Prä sident Dr. Sighart erstattete den Bericht und erklärte, daß Österreich nicht mehr im stande sei, sich allein