, in dem sie nun ruht, geknickt vom rauhen Wintersturm des Lebens, wie die Rose welkt, wenn der Reif ihre Blätter versengt, lind so kommen sie alle und noch viele Tausende andere Unglückliche an diesem Tage hinaus zu ihren Lieben und Unvergesslichen, bringen Kränze und Blumen, entzünden Kerzen, beten am Grabe ihrer Geliebten und netzen mit heißen Thränen die kalte Erde. Ach, die schönsten Blumen blühen doch in der Er« innerung und die hellsten Kerzen brennen doch im Herzen! Und wie wir dieser Tage einem Wiener
Musiker das Denkmal errichtet, so haben wir heute einen Wiener Dichter in die Erde gesenkt, einen Poeten aus dem Volke heraus, für das Volk. C. Karlweis, der Dichter des „kleinen Mannes', des „groben Hemdes' und zahlreicher anderer trefflicher Volksstücke, ist nach schwerem Leiden, wenige Tage nach der erfolgreichen Premiere seines neuesten Stückes: „Der neue Simson', heimgegangen in das Reich ewiger Poesie. Ein echter Wiener Poet mit dem scharfen, klaren Blicke für das Wiener Volk, seine Tugenden
Thränen netzte» die Blumenkränze. 2106 Und am Allerseelentage wird auch dies Grab reich geschmückt und in Lichterglanz getaucht sein, eine alte Mutter, eine treue Frau, liebliche Kinder werden knien am Grabe des Heimgegangenen Wiener Poeten, mit dem sie alles verloren haben, was ihnen das Leben geschmückt, das Herz erhoben und sie unaus sprechlich glücklich gemacht. Und abends, wenn die Nebel thanen und ihre feuchten, wallenden Schleier sich tiefer und tiefer über das Leichenfeld senken, die Kerzen
vergessen, weil es unver« gesslich ist, dies letzte Lied deS Wiener Volksdichters an seinem ersten Allerseelentage, das thränenreiche, un endlich rührende Lebewohl an sein Wien und an sein Wiener Volk, die er beide so sehr geliebt hatte in seinem noch so kurzen Leben! Heinrich Penn. Landwirtschaftliches» Gewerbe» Handel und Verkehr. Bruneck, 28. Oct. (Marktbericht.) Der diesjährige Stegermarkt war infolge des dazwischenfallenden Sonntages auf den heutigen Tag beschränkt, während er sonst drei Tage