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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 16
Date: 22.10.1904
Physical description: 16
— ohne Gegenleistung einsacken konnten. Die Be zirksrichter in Wien konnten gegen diese Wucherer nicht einschreiten, weil die Judenliberalen gegen diesen Wucher keine gesetzliche Handhabe geschaffen hatten. Diese jüdischen Abzahlungsgeschäfte ruinierten die kleineren Geschäftsleute und machten aus ihnen — Antisemiten. Die Frauen Wiens gutherzig und nachsichtig, wie das Geschlecht der Wiener schon ist — ließen sich die Wuchereien lange gefallen. Als sie aber die Reden der Antiliberalen und Antisemiten hörten

. So erwuchsen den Antiliberalen in den Wiener Frauen Agitatoren, um die die Gegner Luegers diesen in tausend Fällen zu beneiden hatten. Die Erkenntnis der Wiener Frauen, daß sie das Geld, das ihre Männer schwer genug sich verdienten, nicht zu Juden tragen dürfen, daß der christliche Kauf mann nicht weniger leistungsfähig sei als der jüdische Händler, sie führte dem christlichen Mittelstande wieder Arbeit und Verdienst zu und traf das Judentum an seiner schmerzlichsten Seite beim Geldbeutel. Später

organisierten tüchtige Agitatoren die Wiener antisemitische Frauenbewegung, und die organisierten Frauen Wiens waren es, die den christlichen Geist in der Familie und der heran wachsenden Jugend wieder einführten und pflegten. In Wien steht heute Mann und Weib im Banne der christlichen Sozialreform. Wie Lueger in Wien reformierte. Da Dr. Lueger viel — auch in der Provinz — verleumdet wurde, so dürfte es gut sein, wenn man auch einmal summarisch aufzählt, was er und seine Partei für seine Vaterstadt

und die heimische Be völkerung geleistet hat. Vorausgeschickt sei, daß Dr. Lueger bei Ueber nahme des Wiener Stadtregimentes leere Kassen vorgefunden hatte. Gewiß eine unheimliche Situation, wenn man so weitgesteckte Unternehmungen plante, wie sie Dr. Lueger später ausführte. Als die Libe ralen sahen, daß sie von Jahr zu Jahr abwirt schaften, führten sie eine bodenlos leichtsinnige Wirt schaft. DaS Gemeindevermögen wurde nach allen Regeln der Kunst verpraßt und Schulden gemacht, die man dem nachfolgenden

abhängig, die durch die GaSlieferung alljährlich mindestens sechs Millionen an den Wiener Geschäftsleuten und Gaskonsumenten verdiente. Dabei war das Gas schlecht und von ge ringer Leuchtkraft. Die Chrifilichfozialen bauten ein städtisches Gaswerk, haben dadurch einen jährlichen Verdienst von fünf Millionen und die öffentliche Beleuchtung Wiens, die man auf eine Million Kronen schätzt, umsonst. Dabei ist daS Leuchtgas viel besser und Wien hat jetzt Auerlicht. Die Wiener Tramway gab zu vielen Klagen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 04.08.1905
Physical description: 8
sein. we:m ihnen vordemvnstrrert werden sollte, wie sich die englischen Admirale einen Angriff auf die deutsche Küste denken. Sie werden diesem Prlivatis- zinrum ihre Aufmerksamkeit gewiß nicht versagen. „Brünner Tagesbote.' Agm jMlichcs SchauMk. Inland. P a i t ei g ä r u n ge n. Das „Wiener Deut- Zche Tagblatt', das bekanntlich seit Dezember vo rigen Jahres nack, dem Zusammenbruch der ehema ligen „Ostdeutschen Rundschau' (zuletzt „Deursches Tagblatt') neu herausgegeben wird, veröffentlicht

cm der Spitze des Blattes zwei Aufruse an die deutschnational Gesinnten. Der eine Aufruf ist van den freialldeutschen, der zweite von den deutsch- volklichen Abgeordneten gefertigt. Beide Parreien. die ja in der letzten Zeit einander vielfach näher traten, vereinigen sich also zu einer Aktion für das genannte Blatt. Dieser doppelte Aufmarsch hat seine Vorgeschichte. Vor einigen Tagen ver öffentlichte das Organ Schönerers. das „Alldeutsckx? Tazblart', die Mitteilung, daß der Eigentümer des „Wiener Deutschen

Tagblatt' der christlich soziale Wiener Gemeinderat Dr. Theodor Kornke 5e». Das „Alldeutsche Tagblatt' behandelte seine Meldung als eine Enthüllung. Mit Unrecht; denn die Tatsache, daß seit Wiedergründung des „Wiener Deutschen Tagblatt' Dr. Kornke zu den Stützen dieser Zeitung gehöre, war ein öffent liches Geheimnis. Man erinnert sich auch, daß das genannte Blatt einige Male in der Lage war. vorzeitig Enthüllungen über 'Pläne des Rathauses zu veröffentlichen, Indiskretionen, die von den Leitern

der christlichsozialen Partei höchst unan genehm empfunden worden sind. Immerhin hat die Mitteilung des Schönerianischen Organs eine kleine Bewegung hervorgerufen. In christlichsozia len und klerikalen Blättern wurde darauf hinge wiesen, daß Dr. Kornke, der an einem alldeutschen Blatte mitwirke, sein Gemeinderatsmandat aus dem ersten Bezirk erhalten habe, dessen ausgespro chen christlich gesinnte Wählerschaft sich dieses Ver halten merken werde. ..Das Wiener Deutsche Tag blatt' zuerst damit zu parieren gesucht

, daß es erklärte, in der Eizentümerschaft des Blattes sei seit seinem Neuerscheinen keine Veränderung ein getreten. was natürlich richtig war, da die Bezie hungen Dr. Kornkes zum Blatt von seiner ersten Nummer ab datieren. Erst jetzt tritt Dr. Kornke in einer längeren Enunziation im „Wiener Deut schen Tazblatt' selbst aus seiner Reserve heraus. Er gibt ausdrücklich zu, im Dezember vorigen Jah res „über Anregung und unter Mitwirkung aller deutschnationalen Kreise Wiens' das Blatt ge gründet zu haben. In Bezug

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 18.06.1907
Physical description: 8
und wird im gegebenen Momente auch die diesbezüglichen Anträge stellen. Sicher ist, daß die Frage der Alters und JnvaliditätSverforgung auf dem Wege der Steuergesetzgebung nur gelöst werden kann, da die Steuerlasten ohnehin schon horrende sind. Die nötigen Geldmittel können nur durch eine geregte, aber auch wirklich durchgeführte Be steuerung des mobilen Kapitals durchgeführt werden. Laut amtlicher Zusammenstellung find an der Wiener Börse allein sür 32.QU0 Millionen Wertpapiere der verschiedensten Art notiert

, die Stelle eines Vizepräsidenten im Präsidium deS Abgeordnetenhauses in Anspruch zu nehmen. Dasür kandidiert der Abgeordnete Pernerstorser. Außerdem beansprucht die Partei zwei Schriftführer im neuen Haus. Kiu ehemaliger Minister als Christlich sozialer. Für das durch die Doppclwahl des Bürger meisters Dr. Lutger erledigte Reichsratsmandat wird im ersten Wiener Bezirke als christlichsozialer Kandidat der frühere Eisenbahnminister Doktor Heinrich v. Witte! austreten. Die Judenpresse tobt, „denn', schreibt

seines Scheidens aus dem Ministerium wurde Wittek vom Wiener Gemeinderate das Ehrenbürgerrecht der ReichS- hauptstadt verliehen, eine Ehre, die nur wenige besitzen. Tie Judenpresse hat jetzt böse Tage. Früher schien es. als könnten nur Kreaturen des Judentums und der Loge Staatsstellungen bekleiden, auch auf die kaiserlichen Auszeichnungen wollte die jüdisch-freisinnige ein Monopol besitzen. Wir erinnern nur an den Kampf bezüglich des Wiener Bürgermeisterpostens und an die Besetzung

ist es den geheimen Kulissenschiebern glücklich gelungen, die jüdischen Abgeordneten in die Vollversamm lung deutschfreiheitlicher Parlamentarier ein zuschmuggeln. EL hat eine Besprechung der leitenden Männer deS deutschnationalen Ver bandes, der Deutschradikalen und der deutschen Fortschrittspartei das Ergebnis gezeitigt, daß alle diese Parteien zusammen einen großen deutschfreiheitlichen Verband bilden. Jeder der drei Parteien bleibt es überlassen, Mit glieder nach Belieben aufzunehmen oder nicht. Die Wiener

Juden Kuranva und Dr. Ofner, der Wiener JudenftäMmling Baron Hock, die mährischen Juden Redlich und Dr. Licht können also — wenn sie wollen — als eventuell neu beitretende Mitglieder der deutschen Fortschritts partei nun auch Mitglieder des großen deutsch freiheitlichen Blocks werden. Das Judentum kann natürlich mit diesem Ausgang der Block bildung sehr zufrieden sein, denn find die Hebräer nur einmal Mitglieder des Blocks, dann bekommen sie ganz sicher auch die geistige Führung und der zuerst

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 12
Date: 24.09.1910
Physical description: 12
nicht begreifen konnten, aber am offenen er von Zipperer in öffentlicher Versammlung beschuldigt wurde, seine amtlichen stellen dazu benützt zu haben, um sich persönliche Borteile zukommen zu lassen. Die gesamte liberale Presse, von den großen tonangebendenJournalsn Grabe konnten fis vor der wiederchristianisterten Wiener Bevölkerung doch nicht die jüdisch liberale These ausstellen, daß der sein Lebenswerk nicht wsise vollbracht habe, welcher nicht von Genuß zu Genuß taumelte, nicht Reichtum aus der Residenz

an bis herunter zu jenen Provinz. ^ Reichtum häufte. . . . blättchm, die ihre Existenz geldspendenden ! Doch die Verleumdung rastet nicht. Mühte Finanzinstituten oder Finanzgrößea zu danken ! sie sich durch zwei Jahrzehnte umsonst, den haben, wußte von Korruptionen in der Wiener j KorruptionStöter Lueger selbst als Korruptio» Gemeindeverwaltung zu erzähltn, die allerdings ! nisten vor der Oeffentlichkeit aufzuzeigen, so — wären die Erzählungen auf Tatsachen auf.! wendete sie sich nun nach dem Hingangs Doktor

judenliberalen und auch in der soziali stischen Presse die Verleumdung gegen das derzeitige Stadtregime in Wien ein. Hunderterlei Formen nahmen die Verleumdungen an, die Wiens Bevölkerung gegen die Christlichsozialen aufhetzen sollten. Vorsichtig tastend sprach die Verleumdung zuerst nur von Protektionswirt schaft, Verwirtschastung von Gemetndegelbern zum Dorteile der Günstlinge im Wiener Rat hause, suchte jene für sich zu gewinnen, die vergeben» Arbeiten bei der Kommune Wim zu bekomme» gestrebt

hatten, und schließlich ver dichteten sich die Verleumdungen bis zn der Behauptung, „einzelne' Gemeindefnnktionäre teilten Gnaden und Verdienste an jene au», die ihnen Geld oder sonstige materielle Vorteil« zuwendeten. Noch hüteten sich die Verleumder Namen zu nennm, so daß es niemandem möglich war, die Gewebe von Lüge und Verleumdung zu zerreißen, bis ein Hraba in überreizter Weinlaune, in halb unzurechnungsfähigem Zu stande allerlei Andeutungen machte, als ob doch Madame Korruption im Wiener Gemeindehaus« wandle

gleich der weißen Frau in der Wiener Hofburg .... Verleitet durch diese katiliuarische Entgleisung HrabaS, die in ganz Oesterreich und weit über seine Grenzen hinaus Aufsehen erregte, trat ein Hausbesitzer Zipperer mit der bestimmten Anschuldigung vor die Oeffentlichkeit, Bieloh- lawek, einer der hervorragendsten Angehörigen der christlichsozialen Partei, habe seinen Ein fluß dazu benützt, um sich zu bereichern, habe BestechnngSgelder angenommen und sich wider> rechtliche Vorteile zukommen lassen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 12
Date: 02.03.1907
Physical description: 12
in die ölten verwelken Partei Ansichten sich ein zukapseln. Zum Schills, sei bemerk:, daß man für das Scheuern der Wiener Konferenz keineswegs die Pancisährer veraniwonlich macken kann. Das har Dr. Schöpfer mit vor züglicher Begründung im „Tiroler' dargetan. Ein Kompromiß is: in der Tat Tacke einer großen Parteikonferenz. Ddnc Frage sind jene in dcr Mehrzahl, die da glauben, nur durch die Wahlen könne Friede gemach: werder. Schill '^5 5edn:ar, l Von Seite der hiesigen Tcuuchradikalen > ivar für gestern

angenommen. Die K oü > er r a: i o c n kandidieren sür die Landgemeinden Kaltenberg —Schwaz—Fügen —Zell Herrn Franz Auszerl adscheider. Altoorsteher von Zell am Z'.ller, und ?ür die Landgemeinden Jms:—Landcck—^iied—Nau- derS den srnh-ren Ads, Hau eis. Im sünstim Wiener Wahlkreis i^eopold- stadt) kandidieren die jüdischen Temzkraren den Lbmann der zionistischen Organisation, Dokior .Vertranensmännerkorniree den bckannlen „Rabbi ^chali:, und ein ?sidis''°lcr Wähler' B l o <h'. Die ch ri stlichsoz

ist, nicht ankommen. WaL jetzt nicht erreicht wird, bleibt als unentbehrliche Vorarbeit für die Zukunft, allein wir zwei-eln keinen Augenblick, daß die christlich soziale Reichspartei die Feuerprobe glücklich bestehen wird. „Wiener Zllittelkaudsopposttion.' Gegnerische Blätter in Tirol wußten dieser Tage schadensreudig zu melden, daß in der christlichsozialen Partei in Wien von Seite des Mittelstandes, beziehungsweise in Gcwerbe- kreifen aus Anlaß der Kandldatenaufstellung eine scharfe Partei-Opposition

entstanden sei. Hiezu wird uns aus Wien geschrieben: Die oppositionelle Hallung einer Reihe von Wiener Genossenschaften hat in der antichristlichen Presse eine Hoffnung erweckt, es werde die christlichsoziale Partei ihres Anhanges unter den Gewerbetreibenden gänzlich verlustig gehen und damit auch unrettbar in ihrem sichersten Bestände in Wien gefährdet werden. Dem gegenüber fei auf Grund eingehendster Jnfor. mationen, die bei den bedeutendsten Vertretern aller größeren Genossenschaften eingeholt wur

den, ausdrücklich konstatiert, daß die besonders in der Provinzprefse lancierten Nachrichten in jeder Beziehung übertrieben sind. Die über wältigende Mehrheit der Wiener Gewerbe treibenden stellt auch heute noch einen bedingungs los sicheren Bestandteil der Ehristlichsoüalen dar. Der Verein Mittelstand, der hauptsächlich die Opposition gegen die offiziellen chruMchsozialen Kandidaten arrangiert, bestehr aus einer kleinen Schar ehrgeiziger Männer, die von Bezirk zu Bezirk eilen, um sich gegenseitig

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 08.08.1907
Physical description: 8
Männern; unter diesen waren damals Dr. Lueger, Dr. Geß- mann, Dr. Pattai, Fürst Liechtenstein, Schneider, Dr. Scheicher und ?. Weiß 0. ?r., welch letzterer späterhin sich allerdings der christlichsozialen Bewe gung eher feindlich gegenübergestellt hat. Im Kreise dieser jungen Männer entwickelte Baron Vogelsang in sreier Diskussion das Grundübel des Liberalis mus sowie auch wirtschaftliche und soziale Probleme; desgleichen ließ er im Wiener „Vaterland' Auf sehen erregende Aussätze über eine neue Sozial

nach rechts aus einander und letztere raunten sich dabei manchmal geheimnisvoll zu: „Wenn das der Szeps erführe oder wenn uns jemand mit Geistlichen zusammen sähe, das gäbe einen Sturm in der ganzen Wiener Presse!' Indes es dauerte noch lange, bis aus den kleinen Anfängen einer Tischgesellschaft die christ lichsoziale Volksbewegung und Partei herauswuchs. Die christlichsoziale Partei als solche ist eben nicht wie eine Pallas Athene aus dem Haupte des Zeus gleich anfangs fix und fertig aufgetreten

, der wird auch unsere Parteigeschichte niH verstehen. Man beachte jedoch wohl: LuegerD Gesinnungsentwicklung war kein ehrloser Gesinnungswechsel, wie man ihm so oft vorwarf, sondern ganz einfach eine natur gemäße logische Evolution. Wollen wir also unsere Parteigeschichte verstehen, dann müssen wir zunächst einen Rückblick werfen auf Luegers politische Laufbahn. .Die Partei Dr. Luegers ist ja gewissermaßen Weisch von seinem Fleisch, Blut von seinem Blut. Die politische Laufbahn Dr. Luegers begann im Wiener

Gemeinderate. Lueger war 31 Jahre alt, als er 1875 in den Gemeinderat der Stadt Wien kam und zwar in der Eigenschaft eines Mitgliedes der liberalen Partei, die damals in Wien die einzige und zugleich allmächtige Partei war. Noch in demselben Jahre verließ er sie, da ihn die Korruption in derselben anwiderte. Sofort eröffnete er nun mit unwiderstehlicher Beredsamkeit den heftigsten Kampf — und zwar allein — gegen die Korruption in der Wiener Gemeindestube und hielt verschiedene Volksver sammlungen ah. WeM

Politik war von jeher das Bestreben, zunächst nur auf das Erreichbare loszusteuern und hier die ganze Kraft einzusetzen und dann erst die Ziele höher zustecken. Im Jahre 1878 erschien Dr. Lueger wieder im Wiener Gemeinderate, diesmal von den Gewerbetreibenden gewählt. Nun gründete er aus zerstreuten liberalen Elementen die Wirt schaftspart ei, 'mußte aber bald erfahren, daß er von bloßen Strebern, wie z. B. Prix und Steudel, umgeben sei. Weil er diese selbst süchtigen Geister abstieß, verließen

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 18.04.1907
Physical description: 8
der Wiener Christlichsozialm ab, die dm Katholizismus abseits in den Winkel stellen. Wir Tiroler werden uns niemals den Wiener Christlichsozialen und derem Programm unterwerfen. Die Ziele der Wiener Christlich sozialen gehen dahin, die Selbständigkeit und Bewegungsfreiheit der einzelnen Länder zu unter graben und alles unter die Wiener Alleinherrschaft zu bringen. Darauf sprach noch Herr Dekan Prieth von Jmst über die Frage: „Warum haben wir in Tirol noch keinen Frieden?' Redner ver wies

auf die Friedensversuche des gegenwärtigen Fürstbischofs von Brixen sowie seines Vorgängers. Schließlich beantwortete er die Frage dann dahin, daß nur einige christlichsoziale Führer den Frieden nicht haben wollten und das seien hauptsächlich die Herren Dr. Schoepser und Schraffl. Er könne im Namen der konservativen Partei leitung die Erklärung abgeben, daß dieselbe jederzeit Frieden schließen will, aber das Wiener christlichsoziale Programm können die Tiroler Konservativen nicht anerkennen

Tirols hin: „Brixener Chronik.' Die schönste Jahrhundertfeier Tirols wäre eine Einigung aller Katholiken Tirols auch in poli tischer Hinsicht. In Tirol könne man den Frieden haben, wenn man ihn nur wolle. Es sei unrichtig, wenn immer, auch von den heutigen Rednern, der Gegensatz zwischen dem Programm der Wiener Christlichsozialen und der Tiroler christ lichsozialen Partei betont werde. Das Tiroler Programm sei nur nach den Tiroler Verhältnissen weiter ausgebaut und denselben angepaßt

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 11.09.1909
Physical description: 8
Aeleqraphil'tbe Depesche«. (Ttlegramnu! de» k. k. Tel.-Zkorr.-Bureau.Z Ernennungen» Wien, 11. Sept. Die amtliche „Wiener Zei tung meldet: Der Kaiser ernannte mit Ent schließung vom 7. d. M. die Landtagsabgeord- neten Adolf R Homberg znm Landes hauptmann und Martin Thnrnhcr zu dessen Stellvertreter in Vorarlberg. lBrlvat-Ttlcaramme.') Zwei-Äaiserznsammenknnft in Mähren. Groß - Meseritsch, 11. Sept. Vor 4 Uhr traten gestern die Erzherzoge im Burghofe zum Abschiedsempfang an: Die «Generalität

über die Wiener Beratungen referiert werden wird. 'Ilm Schlüsse der Konferenz kon statierte der Ministerpräsident, das; sich, in der Konferenz ans beiden Seiten der ernste Wille znr Besserung des Verhältnisses der beiden Na tionen zueinander gezeigt habe. Die JllpenvereinStagnng in Wien. Wien, 11. Sept. Heute Vormittag hat iu Wien eine Vorbesprechung für die General versammlung des Deutschen und Oesterreichi- schen Alpenvereines staitgcsnnden. Besonders eingehend wurden die Unfallversicherung nnd die neue

einer christlichsozialen Bank» Brüx, 11. Sept. Wie die „Brüxer Zeitung' erfährt, beabsichtigen die Wiener leitenden Kreise der christlichsozialen Partei die Gründung eines großen Fiuauziustitutcs nnd sind die vorberei tenden Schritte in dieser Angelegenheit bereits getan. Das neue Unternehmen, das wahrschein lich den Titel „Wiener Komninnalbank' führen wird, soll vor allein der „Zivnostenska banka' wirksame Konkurrenz bereite» und deren Ge schäftsführung in Wie» erschweren. Wahrschein lich werden bei der Gründung

des neuen In stitutes auch sämtliche niederösterreichischen Ge- meindesparkassen zu eiuer gemeinsamen finan ziellen Arbeit herangezogen werden. ÄZier Studenten abgestürzt. Krakau, 11. Sept. Bei einer Wanderung in der Tatra sind der Zögling des vierten Jahrganges der Artillerie-Kadettenschnle in Möd- ling Richard Malnschka, die Wiener Uni- versitätsstudcntcn Ladislaus uud Gustav Jun ger, zwei Brüder, und der Wiener Stndent Fcrdinans Götl veruuglückt. Die Genannten waren angeseilt und wanderten

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 26.05.1910
Physical description: 8
sie denn Christlichsoziale so sehr bekämpften, hörte man manchmal: Ja, an den Personen selbst stellen wir nichts aus, abe- ihr Programm ist nicht katholisch. Und nun sagt der Führer der Konservativen: Das P rog r a m in lsttadellos, daran kann niemand was aussetzen. Das verstehe, wer will! Und doch, Herr Dr. von Wackernell erklärt, nicht zwar das Landesprogramm, ab ei- das Rei.iis- Programm habe einen Haken; die Wiener hätten nn anderes Programm, dessen Hauptpunkt sei die H^Mch - deutsche Gesittung und dies Programm

entbehre der soliden Basis, die allein in der katho lischen Kirche für die Wahrheit gegeben sei. — Also deswegen, weil die Wiener ein solches Programm hätten, bekämpft man in Tirol und verdächtigt und verhöhnt und verfolgt man in unserem Lande nicht bloß die Reichsratsabgeordneten, sondern auch die Landtagsabgeordneten und jedweden, der in der christlichsozialen Landespartei eine Rolle spielt, und läßt ihn die ganze Schwere konservativer Ver- hetzungspolitik fühlen und unterwühlt man alles in Tirol

, der doch eine angesehene Stellung in der konservativen Partei Tirols ein nimmt? Warum verübelt man diesen ihr Reichs-- programm nicht? — Und nehmen wir an, das Programm der Wiener oder das Reichs Programm der christlichsozialen Partei wäre zu wenig katho lisch, denn unkatholisch ist es nicht. Was hindert die Abgeordneten Tirols, ihr beizutreten? Würden sie sich absondern oder ihr feindlich gegenüberstehen, so wäre es um die größte Partei des Parlaments geschehen, dann hätten wir als größte Partei die Sozialdemokraten

, das; das alles, was von dem christlichsozialen Neichsprogramm ge sagt wird, anch stichhaltig ist. Die Christlichsozialen Tirols haben nicht ein doppeltes Programm, ein ^ a n d e s Programm nnd ein R e i ch s Programm, > sondern dasselbe Programm, das sie überhaupt auf- gestellt haben, ist zugleich ihr R-ichipwgr°mm, das Programm der ganzen Tirolrr chnDchsozialen Partei. Die Zugehörigkeit zur Reichspartei hindert sie durchaus nicht, ihr katholisches Landesprogramm im Parlament durchzuführen. Sie haben wegen des Programmes der Wiener gar

keine Aktion unter lassen müssen, welche sie wegen ihres tadellosen Landesprogrammes ausführen wollten und mußten. Wozu also die Bekämpfung? Meinen die Konser vativen wirklich, sie hätten im Reichsrat mehr Katholisches durchsetzen können als die jetzigen christ lichsozialen Abgeordneten Tirols? Gewiß nicht. Wo zu also die Bekämpfung? fragen wir wiederum. 2. Aber „die christlich-deutfcheGesittung' der Wiener! — Ist denn das unkathoZisch? Die Kirchengeschichte — wie wertvoll ist sie für die Politik — lehrt

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 09.04.1910
Physical description: 8
, die Deutschfreisinnigen 779 und die Sozial demokraten 624 Stimmen. Die Christlichsozialen bekommen 23 Mandate in der Gemeindestube und damit die Mehrheit. Eine Aera des Fortschrittes ist somit für Dornbirn angebrochen. KU5lchlil55 tles Semeinäerates tzraba. Der Bürgerklub des Wiener Gemeinderates hat am 6. April mit 110 gegen 4 Stimmen den Gemeinde rat und Stadtrat Hraba aus seiner Mitte ausge schlossen. Somit ist reiner Tisch gemacht. Hraba hatte sich in einer Versammlung erlaubt, schwere, jedoch beweislose

damit, daß sie ein reines Gewissen hat, das keine Enthüllungen eines Gemaßregelten zu fürchten hat.^ Sie Wiener Vürgemeilterfrage. Am Mittwoch fand die angekündigte Sitzung des Wiener Bürger klubs statt. Zu Beginn der Sitzung brachte Stadt rat Wefsely nachstehendes Schreiben des Handels ministers Dr. Weißkirchner zur Verlesung: „Seit mehreren Tagen befinde ich mich auf einer Dienstreise in Dalmatien, die mich voraus sichtlich Samtag, den 9. April nach Wien zurück- sühren wird. Da in der Zwischenzeit möglicherweise

schon der Bürgerklub des Wiener Gemeinderates zu wichtigen Beratungen und Entschließungen zusammen tritt, fühle ich mich verpflichtet, mitzuteilen, daß ich im Laufe der letzten Tage aus 18 Wiener Ge meinderatsbezirken gleichlautende, mich im höchsten Maße ehrende Zuschriften erhalten habe, in denen 114 christlichsoziale Gemeinderäte geloben, in treuer und bereitwilliger Arbeit mich zu unterstützen, sobald ich bereit bin, an die Spitze der Wiener Gemeinde verwaltung zu treten. Vor allem erlaube

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Brixener Chronik
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Page 1 of 12
Date: 12.12.1905
Physical description: 12
Mitglieder seit zwei Monaten aus einer „prinzipiellen' Stellung nahme in die andere geschaukelt werden. Während das konservative Zentralorgan, das Wiener „Vater land', mit aller Entschiedenheit sich nicht nur gegen das gleiche, sondern auch gegen das all gemeine Wahlrecht erklärte, haben bekanntlich Dr. Ebenhoch und Baron Morsey schon Ende September 1905 sich für das allgemeine, wenn auch noch nicht für das gleiche Wahlrecht aus gesprochen. In Tirol wurde Abg. Schrassl als Sozialdemokrat verschrien

; wenn er sein Wahlrecht ausüben will, so soll er dorthin gehen, wo er zuständig ist. Wie kommen wir in Wien dazu, daß jeder, der daher kommt, da auch das Wahlrecht ausübt? Die Wiener haben doch auch das Recht, daß sie über ihr eigenes Schicksal selbst entscheiden. So schnell geht es nicht, daß nach einem halben Jahr aus einem Böhm ein Wiener wird. Etwas anderes ist es, wenn er ein paar Jahre zugewartet hat; dann wird er sich schon eingelebt haben, dann wird er unser Landsmann sein und wird wohl auch ein Interesse

haben an dem Gedeihen der Stadt Wien. Wenn die Seßhaftigkeit in der Wahl rechtsreform nicht eingeführt wird, dann möchte es zu den merkwürdigsten Konsequenzen kommen. Es wäre möglich, daß diejenigen, welche ganz kurze Zeit in Wien sind, vielleicht nur im Sommer, dennoch bestimmend auf die Wahl und damit auch auf das Wohl der Stadt einwirken könnten. Wie kommen denn diese Leute, die sich vielleicht nur ein paar Monate des Jahres in Wien auf halten, die keinen Begriff haben, was dem Wiener rot tut

, dazu, daß sie mit dem Wiener wählen und dann wieder fortfahren und sich um nichts mehr kümmern? Warum soll denn so ein Mensch mit uns wählen, der hat doch kein Recht dazu, wenn er nicht da wohnt; das ist doch keine Be einträchtigung des Wahlrechts, sondern eine Beein trächtigung der Rechte der Wiener. Am Lande wäre es noch viel ärger. Nehmen wir z B. eine Gemeinde an mit 300 Bauern und Bauernknechten, die alle zusammen wählen. Nun erbaut irgendein Kapitalist eine Fabrik dortselbst, an der an 500 Arbeiter beschäftigt

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Brixener Chronik
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Page 2 of 12
Date: 06.02.1906
Physical description: 12
. Ihre Rentabilität steht außer Zweifel. Sofort gesichert ist der Absatz von täglich 10 0u0 Laib zu 1'75 Kilogramm und von 45.000 Stück Weißgebäck an die Wiener Arbeiter- konsumvereine und die Lebensmittelmagazine der Bahnen. Der Absatz an Kaufleme, eventmll in eigenen Verkaufsstellen, muß unter dem Drucke der Parteiorganisation ein Mehrfaches des Ab satzes an die Konsumvereine erreichen. Eine Schätzung auf 50.000 Laib und eine Viertel million Stück ist nicht optimistisch. Weitere Absatzgebiete für Brot sind ganz

Niederösterreich, Mähren, Oberösterreich, Nordsteiermark. Die Schwierigkeit wird nicht im Absätze, sondern in der Größe der Produktion liegen. Bezüglich der Rentabilität bemerke ich. daß erfahrungsgemäß die Wiener Großbäcker mit einem Reingewinne von 5 Prozent vom Verkaufspreise arbeiten. Bei einem Absätze von 20.000 Laib und 100.000 Stück täglich würde der jährliche Reingewinn bei einem Brotpreise von 44 Heller für den Laib und 2 Heller für das Stück Weißgebäck Kr. 194.000 betragen, wobei die durch die Größe

Betriebskapital von Kr. 60.000 bis 80.000. Ais Nebenbetriebe kommen in Betracht die Erzeugung von Rum und von Essig, von Pflanzen fett, von Schuhwichse, von Sodawasser und alkoholsreien Getränken. Das zweite Stadium würden die Produktion von Selchwaren (heutiger Bedarf der Wiener Arbeite,konsumvereine jährlich Kr. 800.000) und der Fleischbetrieb bilden. Die Errichtung der städtischen Großschlächterei-Aktien gesellschaft erleichtert den Fleschbetrieb wesentlich und gerade auf diesem Gebiete sind bei ent

vollkommen ausreichend bemessen. An der Auf bringung dieser Summe würde sich die Partei durch den persönlich haftenden Gesellschafter mit dem Betrage von Kr. 50.000 beteiligen. Dr. Benno Karpeles.' Dieses Projekt hat natürlich vorerst in Wien unglaubliche Erbitterung hervorgerufen. Eine kräftige Abwehraktion, an welcher vorläufig der' Verband der Handelsgenossenschaften und kaufmännische Vereine Wiens sowie alle der Approöisiomerungsbranche ungehörigen Wiener Genossenschaften teilnehmen, wurde bereits

, auch von Arbeitern, zu nichte zumachen und wirksamvorzugehen gegen einige Großspekulanten, die die sozialdemokratische Partei ins Schlepptau zu nehmen suchen, um mit ihrer Hilfe sich die Taschen zu füllen. » * Die christlichsoziale Partei hat im Wiener Gemeinderat durch Gemeinderat Effenberger offiziell angefragt. Der Bürgermeister Dr. Lueger verlas hierauf folgendeAntwort: „Mit großer Aufmerksam keit habe ich bereits jene Zeitungsnotizen verfolgt, welche sich mit der Aktion befassen, die nun Herr Gemeinderat

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 05.02.1903
Physical description: 8
und Wiener Stadtrat Hermann Bielohlawek. (R.-A. Dr. Geß- mann hatte sich in den letzten Tagen wegen Ohrenentzündung einer Operation unterziehen müssen und ist ans Krankenlager gefesselt, das er, wie die „Rp.' meldet, vor 3 Wochen nicht wird verlassen können.) Als erster Redner sprach Dr. Schoepfer über den Ausgleich mit Ungarn. Der verehrte Abgeordnete legte in der kurzen Zeit von einer halben Stunde in populärer Form die Wichtigkeit der dem Parlament vorliegenden Gesetzentwürfe bezüglich des Zoll

sich für ° die christkchsoziale Partei erklärt und alle Mandate der Landgemeinden sind ihr zugefallen. Es sind vor den letzten Landtagswahlen den Wiener Christlichsozialen mehrere Mandate am Land an getragen worden; diese wurden jedoch abgelehnt mit der Begründung: die Bauern sollen Ver treter aus ihrem Stand wählen. Dr. Lueger entstammt selbst dem Bauernstand und ist ein großer Freund der Bauern. Bauern- und Ge werbestand sind die wichtigsten Stände; auf ihnen ruht die größte Steuerlast; speziell der Bauern stand leistet

den Hauptteil der Blutsteuer. Darum hat die christlichsoziale Partei sich von Anfang dieser beiden Stände am meisten angenommen. „Wir Wiener sind gut katholisch; wir haben die Ueberzeugung, daß Religion notwendig ist; man schimpft uns als .Klerikale', ,Pfaffen knechte' u. f. w.; wir mächen uns aber nichts daraus. Wir haben uns nicht geniert, dem heiligen Vater ein Geschenk zu überreichen zum Papstjubiläum, das 25.000 Kronen gekostet hat, obwohl die Gegner ein höllisches Geschrei er hoben

über diese .Verschwendung'. Wir sind keine schlechteren Christen; aber wir halten uns an den Grundsatz: ,bete und arbeite'. Beten allein tut's nicht; aber wer arbeitet, soll auch Zeit haben zum Beten, zum Gottesdienst.' — Redner zählte dann auf, was die christlichfoziale Partei in Niederösterreich und Wien schon ge leistet in sozialer' (wirtschaftlicher) Hinsicht zu gunsten des Volkes: 20 genossenschaftliche Lager häuser wurden errichtet; der Wiener Rathaus keller ist zum Nutzen der Produzenten (Wein bauern

, der sich erneuerte, als der Wiener Abgeordnete später nach der Rede Schraffls noch einmal das Wort ergriff zu einigen Bemerkungen über die Militärlasten. Hie bei bemerkte er, daß er vor 22 Jahren selbst beim Militär gedient und in Brixen und Inns bruck in Garnison war. Vor vier Jahren habe er als einziger Vertreter der christlichsozialen Partei in den Delegationen dem Kriegsminister gesagt: „Wir brauchen das Heer und verehren die Armee, welche die Aufgabe hat, den Bürger und Bauer zu schützen

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 30.09.1905
Physical description: 8
stein, aufrichtigsten Dank und volle Anerkennung aus dafür, daß dieselben mit männlichem Frei mut auf die Ursachen der die Gesamtmonarchie in ihrem Fortbestand ernstlich bedrohenden Krise hinwiesen.' Die ultraliberale „Vossische Zeitung' läßt sich von ihrem Wiener Berichterstatter schreiben: „Dr. Lueger faßt die Gelegenheit beim Schöpfe. In Eggenburg in Niederösterreich hat er ge legentlich eines Parteitages eine scharf gebeizte Rede gegen Ungam gehalten, die sich not gedrungen auch gegen Herrn

v. Gautsch kehren mußte, und ein dort angenommener ,Partei beschluß in Sachen Ungarns' faßt in der Tat alles in flammende Worte, was sich in fast vierzig Jahren demütigender Zurücke setzung Oesterreichs in den Gemütern seiner Bevölkerung an Grimm und Entschlossen heit angesammelt hat.' Für das allgemeine und gleiche Wahlrecht. Im Wiener Gemeinderat stellte am 26. Sep tember der Soziführer Gemeinderat Reumann an Bürgermeister Dr. Lueger die Anfrage, ob er für die Einführung des allgemeinen Wahlrechtes

bei den Wiener Wahlen eintrete. Bürgermeister Dr. Lueger antwortete: „Es ist Ihnen allen bekannt, daß die Majorität des Wiener Gemeinderates, als es sich darum gehandelt hat, eine neue Wahlordnung zu schaffen, dafür eingetreten ist, daß das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht mit Beseitigung aller Wahlkörper in Wien eingeführt wird. Diese neue Wahlordnung hat nicht den Beifall des Ministeriums, beziehungsweise Statthalters ge sunden und nach langen Verhandlungen ist jenes Wahlstatut zustande gekommen

, welches heute noch in Geltung ist. Der Wiener Gemeinderat ist eine der wenigen Körperschaften, in welchem Mitglieder Platz haben, die infolge des allgemeinen Wahlrechtes mit dem Vertrauen der Wähler beehrt wurden. Würden wir nicht das allgemeine Wahlrecht besitzen, so würden die 'drei Herren, die da oben sitzen, Schuhmeier, Reumann und Schlinger, nicht Mitglieder des Gemeinderates sein. Sie sollen also wahrhaftig die christlich soziale Partei nicht frozzeln. Die christlich soziale Partei

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Der Burggräfler
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Page 2 of 18
Date: 04.05.1910
Physical description: 18
und der Lcys und auch der Hölzl, wenn er gewählt wird, beziehen jährlich ihre 7000 K. Und für euch leisten können sie, wie sie selber sagen, wenig oder nichts. Denn diese bäuerlichen Abgeordneten müssen tun, was Schraffl und Schöpfer will, und alle Tiroler Abgeordneten müssen tun, was die Wiener wollen, und die ge samte christlichsoziale Partei ist abhängig von der Regierung wegen der Ministerposten. Bauern aus Vinschgau, Passeier und dem Burg- grasenamte! wollt ihr euch noch länger von dieser Partei

der Alttiroler an; die Wiener Politik kommt uns Tirolern immer verdächtiger vor. Kaspar: Mir leuchtet auch der Stern im Mor genlande vor, daß wir Tiroler Bauern, wenn wir auch chrlstlichsozial, oder besser gesagt, wienerisch gemacht wurden und unsere Bündlerkranlen zahlen müssen, doch eigentlich im Grunde Alttiroler sind, also konservativ wie unsere Väter und Groß- väter; die jetzige Politik ist nicht aus uns Tirolern ent standen, diese Politik hat man nach Tirol herein gebracht, aber unser Tiroler Geist

sollte sich von einem auswärtigen Geiste nicht kommandieren und herumführen lassen, wie der Bär vom Bärentreiber. Wer weiß, wohin uns Tiroler die Wiener Politik noch führt. Gerade deshalb ist es für das ganze Land von Nutzen, wenn der tüchtigte Alttiroler, der Gratscher Pfarrer P. Schönchrrr gewählt wird, damit er zeigen kann, daß der Tirplergeist keinen Tauf- und Firmgöt an Dr. Schöpfer und Schraffl braucht. Melchior: Mir kommt seit einiger Zelt immer- mchi vor, je mehr die christlichsozialen Zeitungen, besonders

, solche Geiselhiebe werden sie sich merken. Kaspar: Ja, der hat auch das Zeug dazu, den christlichsozialen Spritzern von ihrem politischen Roß die Hufeisen herabzureißrn, damit es zahmer wird. Balthasar: Die Wiener Wirtschaftspolitik ist für uns Tiroler nicht die beste; die Wiener schauen halt auch zuerst auf sich selbst, wie es die Meraner mit uns Passeirern gemacht haben. Auch in reli giöser Hinsicht ist es seit der neuen Politik auch nicht besser, eher schlechter geworden. Möge un» der Stern

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 11.05.1910
Physical description: 8
. Anzeigen find im vor hinein z» bezahlen, Manuskripte weroen nicht zurückgesandt. Nr. Lchriftleita»»: «iatlerstr. IS. Mittwoch, den U. Mai t»»0. Aernsprechstelle: Nr. SS 7O. Jahrg. Nr. Gkßmms KldM MaWin. In einigen von der Piusvereins - Korrespondenz bedienten Blättern tauchten in der letzten Zeit wieder holt Wiener Stimmungsberichte auf, in denen der Abgeordnete Dr. Geßmann als jener Mann be zeichnet wird, der „am' besten in der Volksseele zu lesen' verstehe und mit einer geradezu wunderbaren

, als Abgeordneter Dr. Geßmann in der Wiener Bürger meisterfrage seine.Erwartungen, nicht erfüllt sah und darum jetzt schön beizeiten alle Vorkehrungen trifft, um sich die Führung der Partei zu sichern, zumal da auch hier seinen Bestrebungen nicht leicht zu be» wältigende Hindernisse entgegenstehen. - Zunächst hat man sich gegenwärtig zu halten, daß Abg. Dr. Geßmann in seintt Partei selbst keine Sympathien genießt. Man schätzt ihn als Agitator, allein man hiit die Erfahrung gemacht, daß er einer seits

und durch die Hinterhältigkeit, mit der er als der Führer der agrarischen Mehrheit im niederösterreichischen. Land tage die speziellen Wiener Interessen wiederholt ver gewaltigen ließ. Aber auch auf streng katholisch er Seite schenkt man Dr. Geßmann kein Vertrauen, sondern wertet ihn nur als Geschästskathöliken, als einen Vertreter Jener Richtung, die aus der Religion ein Geschäft macht, und zuckt vielsagend die Schultern, «enn «an hört, daß Dr. Geßma»n sich einige Tage in St. Emaus in Prag ^ Bußübungen unterworfen

Einfluß in der Oeffentlichenkeit zu gewinnen vermag. Da es Dr. Geßmann nun einmal nicht gelingen will, die Wiener in'Liebe zu gewinnen, wie der fast einstimmige Widerstand gegen feine Bürgermeisterkandidatur und seine notdürftige Wiederwahl im Neubauer Bezirke bewiesen hat, so sucht er durch seinen Preßring sich den Christlichsozialen in der Provinz als den einzigen Mann zu empfehlen, der den Wiener Einfluß in der Partei zu brechen und die vertrakten Männer zu Paaren zu treiben vermag

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 27.10.1904
Physical description: 8
entbehrt, im Falle sie sich aber bewahrheiten sollte, in Rußland ungeheuren Jubel hervorrufen würde. Nach dieser Meldung soll die Port Arthur-Flotte einen Ausfall gemacht, die Blockade mit Verlust eines Panzerschiffes und eines Kreuzers durchbrochen haben und bereits außer Schußweite des verfolgenden japanischen Geschwa ders sein.'' ----- - Luegers Hehurtstag. Die Versuche der Sozialdemokraten, die Geburts tagfeier des Wiener Bürgermeisters zu stören, find gänzlich mißlungen. Ganz Wien prangte am Sonn

tag im Fahnenschmuck und Hunderttausende der Wiener Bevölkerung haben gezeigt, daß sie sich in ihrer Begeisterung für ihren Führer durch die Sozi durchaus nicht einschüchtern lassen. Wohl sammelten sich mehrere Tausend Sozialdemokraten am Abend vor dem Rathause und heulten ihr „Pfui Lueger! An den Galgen mit ihm!' Jedoch konnte dies dem Feste ebensowenig Eintrag tun, wie dem vom Hunde angebellten Monde. Je wütender die Sozialdemo kraten pfuiten, desto stürmischer jubelten die Ehrist- lichsozialen

und poli tische Kunst st ückchenauSgeübt werden, fedoch man hat es nicht dahingebracht, mich zu entwurzeln in derLiebezum christlichen Volke. Die überwiegende Mehrheit der Wiener steht fest zur christlichsozialen Partei. An einem Tage, wie eS der heutige für mich ist, muß ich wohl einen Rückblick auf mein vergangenes Leben werfen. Bei allem, was ich getane ließ ich mich von der Er- wägung leiten: was frommt, was nützt es dem Volke. An dem, was mir gelungen ist, haben aber meine Freunde, hat die ganze

, können nicht vorwärts, weil sie nicht magyarisch können. Die Magyaren brauchen nicht kroatisch zu verstehen, aber von uns verlangen sie, auf dem Boden unseres kroatischen Vaterlandes, die Kenntnis der magyari schen Sprache, wenn wir nur unser tägliches Stückchen Brot behalten wollen.' Die bayerische« Antisemiten an Dr. Lueger. Der Führer der Bayerndeputation, Redakteur Wengg, hielt am Montag bei der GratulationScour im Wiener Rathause an Dr. Lueger folgende An sprache: Aus den verschiedensten Teilen Bayerns

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 29.09.1905
Physical description: 8
Donnerstag, 28. September 1905 .Ber Tiroler- Seite 3 Proßnitz, Prerau) errichtet wird. Wer den nationalen Frieden in Mähren ehrlich will, kann unter d e n j e tz i g e n V e r h ä l t n i s s e n der Errichtung einer tschechischen Universität in Brünn unmög lich zustimmen. — Wie Wiener Blätter Melden^ werden als Vertreter der christlichsozialen Partei die Reichsratsabgeordneten Leopold Steiner und Dr. Weißkirchner an dem Volkstage teil nehmen. ISnfter allgemeiner österreichischem Katholikentag

der Geschichte der bisherigen allgemeinen Katholikentage die Biographien der Festredner und Referenten' des fünften Katholikentages, eine Schilderung Wiens u. s. w. Sehr groß ist auch die Teilnahme aus allen Ständen. Vom Gerichtsbezirke Tulln kommen allein 400 Bauern mit einem Separatzuge, um der Festversammlung beiwohnen zu können. Von den Nebenversammlungen finden die in der Volkshalle des neuen Wiener Rathauses stattfindende Ver sammlung des Bonifatius-Vereines und der im Ka- tharinensaale geplante Soda

(a 3, 2 und 1 T), die für beide Versammlungen gelten, zu bestellen. Damen erhalten sür die Festversammlungen spezielle Sitzkarten a 2 Alle Zuschriften und Geldsendungen, auch Voraus bestellungen des ? erichteS (a 2 X) find an die Kanzlei des Katholikentages (Wien, I., BäckerM'e 14) zu richten. Ä. L. ZaHlen zum Nachdenke«. Nach der letztveröffentlichten Bilanz betrug der Vermögensstand des Wiener Hauses Rothschild im Juli ;9l»5 11.117 Millionen Kronen. Zu vier Pro zent verzinst, ergibt dies für den Wiener Rothschild

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 12
Date: 27.07.1907
Physical description: 12
, die wir hier ge funden haben. (Beifall.) Die Liebenswürdig keit, Herzlichkeit, Unvoreingenommenheit, mit welcher uns entgegengekommen wurde, tat unS aufrichtig und wahrhaft wohl und ich kann im Namen aller Tiroler den verbindlichsten Dank aussprechen jenen Herren, welche an der Spitze der Partei stehen, allen Wienern, welche der christlichsozialen Partei angehören. Im Namen der Tiroler erhebt Redner das GlaS aus das Wohl des Bürgermeisters, des Präsi denten Dr. WeiSkirchner und aller Wiener

, daß sich der „Wiener', wel cher am Mittwoch wegen Singens imBatzen- häuSl nach 11 Uhr nachts zu 30 X Geldstrafe verurteilt wurde, der Polizei gegenüber derart benommen habe, daß die Strafe mindestens gerechtfertigt sei. Er scheine dies auch selbst eingesehen zuhaben, da er auf das Rekursrecht bis heute verzichtete. Uns teilte der.Wiener' — es ist dies, w ie wir nachträglich erfahren haben, ein jüdischer HandlungSreisender, na mens Emanuel Hamlich — auf wiederholtes, ausdrückliches Befragen, ob er von der Polizei

oder sonst jemandem nicht aufmerksam gemacht wordm sei, daß das Singen im Gasthause nach 11 Uhr nachts verboten sei, mit, daß dies nicht der Fall sei und betonte, daß er von diesem Verbote keine Kenntnis hatte. Nun wurden wir aber gerade in diesem we sentlichsten Punkte vom Wiener Juden bewußt irregeführt, denn wie uns der Herr Polizei- Inspektor mitteilt, hat dieser mit dem „Wiener' erst am letzten Freitag im gleichen Gasthause wegen Lärmens und Singens nach 11 Uhr nachts einen Anstand gehabt, wobei letzterer

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