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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 19.08.1910
Physical description: 8
jährig 6 K, ganzjährig 12 K; durch die Post monatlich 1.30 L, vierteljährig 3.60 K halbjährig 7.20 K, ganzjährig 14.40 K, Einzelnummer in Innsbruck und auswärts 10 Heller. In Deutschland vierteljährig 3.90 L, in der Schweiz vierteljährig 4.50 K. Nr. 99 Innsbruck, Freitag, 19. August 1910 18. Jahrg. Tüchtiger fein! Innsbruck, 18. Ar g ist 1910. Das Deutschtum Oesterreichs hat es diesmal ledige lich der Am si cht der Wiener Polizei zu verdanken, daß es nicht vor der ganzen Welt gebrandmarkt

und als barbarisch an den Pranger gestellt wustde. t'ie Wiener Sichrrheitswache hat es davor bewahrt, in den Au,gm der ganzen zivilisierten Melt uner- mchlichen Schaden zu leiden. Es ist dies zwar sonderbar, aber es ist doch! so. Und es kam so. Die Prager ^Tschechen, die über die fielet Feiertage beabsichtigten, Wien und die Jagdausstellung zu besichtigen, wollten auf dem Franz Josefs-Bahnhof aussteigen. Diir Polizei lei tete aber den Separatzug der Prager von Heiligen stadt aus schon auf die Stadtbahn

>t mit blutigen Köpfen zur Umkehr gezwungen wurden, daß das Deutschtum vor diesem drohenden Schandfleck in den Blättern seiner Kultur und Geschichte bewahrt wurde, das ist das Werk der Wiener Polizei, und das Deutschtum ist daher der Wiener Polizei ei gentlich zu großem Danke verpflichtet. Was aber sollte mit dem durch die Sichrrheits- wache verhinderten Skandal bezweckt werden? Sollte damit vielleicht der deutschen Kultur ein Zeugnis ausgestellt werden? Oder sollte etwa damit gar die Größe und Macht

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 08.05.1907
Physical description: 8
Reichspartei beitreten müssen. Die christlich-soziale Reichspartei aber hat kein ausge sprochen katholisches Programm, wie es die Tiroler brauchen und verlangen. Die Führer der christlich sozialen Reichspartei haben auch die Pr otestanten zum Eintritt in die Partei ausgefordert und einge laden, die Wiener Christlich-Sozialen (welche in der Reichspartei das große Wort sühren werden) haben sich öffentlich gerühmt, wie viele Tausende von Gulden sie schon sür protestantische Schulen und Kirchen spendiert

hätten. Die Wiener Christlich-Sozialen haben sich gerühmt, daß sie aus Wiener Steuergeldern den Protestanten so viele Spenden sür Kirchen und Schulen zugewendet haben, während die Wiener Liberalen zur Zeit ihrer Herrschast aus die Protestanten vergessen hätten. Die Herren Leys und Kienzl haben gewiß bessere Grundsätze. Aber sie müssen in die christlich-soziale Reichspartei eintreten und dort müssen sie dann so tanzen, wie ihnen die Wiener Christlich-Sozialen vorspielen. Wie sollten auch die zwei

Bauern Leys und Kienzl gegen die Wiener Christlich-Sozialen aufkommen können. Um gegen diefe aufzukommen, wären Schrott und Zallinger fchon ganz andere Männer. Die Herren Schrott und Zallinger werden im Falle ihrer Wahl dem katholischen Zen trum beitreten. In dieser Partei sind lauter gut katholische Männer beisammen, und die Herren Schrott und Zallinger werden im Zentrum nicht genötigt sein, in ihrem echten und guten Tiroler Wein Wasser hineinzuschütten, wie es die Herren Leys und Kienzl

— und ein solches Leid hat keine Worte! Herren Schrott und v. Zallinger zu wählen. Beide Herren sind hochgebildete und wohlerfahrene Männer, welche sich im Reichsrate sehr gut aus kennen, welche im Neichsrate schon sehr viel sür die Tiroler Bauern geleistet haben. Beide Herren sind unabhängige und selbständige Männer, keine bloßen Nullen hinter den Wiener Christlich-Sozialen. Sehr häufig werden die Interessen der Millionen stadt W i e n und die Interessen der Etschländer und Eisaktaler Bauern sich widersprechen

. In Wien und Niederösterreich z. B. gibt es viele Weinpantscher, und diesen zuliebe mußten die niederösterreichischen Christlich-Sozialen gegen das Kunstweingesetz stimmen; die Wiener hätten gerne billiges Fleisch, die Tiroler Bauern aber verlangen hohe Viehpreise, die Wiener wollen deswegen die rumänische Grenze öffnen, die Tiroler aber müssen verlangen, daß diese Grenze geschlossen bleibt. Aber nicht bloß euer Geldbeutel wird mit den Wiener Christlich-Sozialen zu kurz kommen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 18.06.1907
Physical description: 8
und wird im gegebenen Momente auch die diesbezüglichen Anträge stellen. Sicher ist, daß die Frage der Alters und JnvaliditätSverforgung auf dem Wege der Steuergesetzgebung nur gelöst werden kann, da die Steuerlasten ohnehin schon horrende sind. Die nötigen Geldmittel können nur durch eine geregte, aber auch wirklich durchgeführte Be steuerung des mobilen Kapitals durchgeführt werden. Laut amtlicher Zusammenstellung find an der Wiener Börse allein sür 32.QU0 Millionen Wertpapiere der verschiedensten Art notiert

, die Stelle eines Vizepräsidenten im Präsidium deS Abgeordnetenhauses in Anspruch zu nehmen. Dasür kandidiert der Abgeordnete Pernerstorser. Außerdem beansprucht die Partei zwei Schriftführer im neuen Haus. Kiu ehemaliger Minister als Christlich sozialer. Für das durch die Doppclwahl des Bürger meisters Dr. Lutger erledigte Reichsratsmandat wird im ersten Wiener Bezirke als christlichsozialer Kandidat der frühere Eisenbahnminister Doktor Heinrich v. Witte! austreten. Die Judenpresse tobt, „denn', schreibt

seines Scheidens aus dem Ministerium wurde Wittek vom Wiener Gemeinderate das Ehrenbürgerrecht der ReichS- hauptstadt verliehen, eine Ehre, die nur wenige besitzen. Tie Judenpresse hat jetzt böse Tage. Früher schien es. als könnten nur Kreaturen des Judentums und der Loge Staatsstellungen bekleiden, auch auf die kaiserlichen Auszeichnungen wollte die jüdisch-freisinnige ein Monopol besitzen. Wir erinnern nur an den Kampf bezüglich des Wiener Bürgermeisterpostens und an die Besetzung

ist es den geheimen Kulissenschiebern glücklich gelungen, die jüdischen Abgeordneten in die Vollversamm lung deutschfreiheitlicher Parlamentarier ein zuschmuggeln. EL hat eine Besprechung der leitenden Männer deS deutschnationalen Ver bandes, der Deutschradikalen und der deutschen Fortschrittspartei das Ergebnis gezeitigt, daß alle diese Parteien zusammen einen großen deutschfreiheitlichen Verband bilden. Jeder der drei Parteien bleibt es überlassen, Mit glieder nach Belieben aufzunehmen oder nicht. Die Wiener

Juden Kuranva und Dr. Ofner, der Wiener JudenftäMmling Baron Hock, die mährischen Juden Redlich und Dr. Licht können also — wenn sie wollen — als eventuell neu beitretende Mitglieder der deutschen Fortschritts partei nun auch Mitglieder des großen deutsch freiheitlichen Blocks werden. Das Judentum kann natürlich mit diesem Ausgang der Block bildung sehr zufrieden sein, denn find die Hebräer nur einmal Mitglieder des Blocks, dann bekommen sie ganz sicher auch die geistige Führung und der zuerst

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Der Burggräfler
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Page 2 of 18
Date: 09.11.1907
Physical description: 18
8 Millionen verwendet und der Rest für humanitäre und wirtschaftliche Zwecke ver braucht werden. Der Ertrag unserer Steuern. Die „Wiener Abendpost' veröffentlicht eine Zusammenstellung des Ertrages der direkten Steuern und der indirekten Abgaben, dann des gemeinsamen Zollgefälles in der Zeit vom 1. Jänner bis Ende September 1907. Der Reinertrag der direkten Steuern betrug 220,602.223 K (um 11,080.406 K mehr gegenüber dem Vorjahre), der Reinertrag der indirekten Abgaben 551,469.061 K (um 11,603.318

K weniger gegen über dem Vorjahre), der Reinertrag des gemeinsamen Zollgefälles 109.586.859 K (um 60.289 K mehr gegenüber dem Vorjahre). I« Millionen Ueberfchust im Haushalt der Stadt Wien. Wie das „D. Volksbl.' mitteilt, dürfte die Rechnung im Haushalt der Stadt Wien für das laufende Jahr 1907 mit einem Ileberfchusse von 10 Millionen Kronen abschließen. Die Verjuduug der Wiener medizinischen Fakultät. Wie das „D. Volksblatt' mitteilt, hat die medizinische Fakultät der Wiener Universität acht neue

ist. Eine Körperschaft, die zu einem Dritt- teile aus Juden besteht, kann als eine Beute des Judentums betrachtet werden. Nun ist aber mit dieser Zusammensetzung des Kollegiums der Ertra- ordinarii die Frage keineswegs erledigt. Man muß sich fragen, was die Zukunft bringen wird. Und da stehen nun die schlimmsten Dinge bevor. Die Gruppe, aus welcher sich die autzerordenüichen Professoren kontingentieren, sind die Prioatdozenten. Nun sind aber an der Wiener medizinischen Fakultät die Hälfte der Privatdozenten Juden

außerordentliche Professoren werden müssen, bleiben uns in Wien erhalten. Sie okkupieren die Professorensitze und verdrängen die arisch-christlichen Gelehrten. Man darf sich also keiner Täuschung hingeben: Die Wiener medizinische Fakultät, einst eine Berühmtheit Europas, ist im Begriffe, eine Domäne des Judentums zu werden. Was das heißt, braucht nicht erst gesagt zu werden. Skandalöse Vorkommnisse der letzten Jahre, deren traurige Helden jüdische Aerzte und angebliche Forscher waren, haben deutlich genug

ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten der jüngeren Wiener Lehrerschaft dahingegangen. In weiteren Kreisen war er ins besondere als Sekretär des Vereins „Freie Schule' bekannt, zu dessen eifrigsten Agita toren er gehörte. Zusammen mit zwei anderen Führern der „Jungen', den Abg. Seitz und Elöckel, stand er an der Wiege dieses Vereines und neben Baron Hock ist seiner unermüdlichen Organisations arbeit ein Hauptverdienst an dem Anwachsen des Vereines zuzuschreiben. Auch an den Samm lungen für den Hausbau der „Freien

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Brixener Chronik
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Page 3 of 5
Date: 29.10.1910
Physical description: 5
, ein ungeheuerlicher Bestechungs- skandal ans Licht gekommen ist, der die Be völkerung dieser Stadt seit Wochen in Spannung hält und in großen Versammlungen veranlaßt hat, sämtliche Gemeinderäte zur Niederlegung ihrer befleckten Mandate aufzufordern, war die liberale Presse in höchster Verzweiflung, was sie nun mit dem seit Monaten in ihren Spalten herumgezerrten „Gott Nimm' anfangen solle. Da hatte man die längste Zeit die Wiener Christlichsozialen zu verdächtigen gesucht, daß sie Wien nicht in einwandfreier

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

. Das war ein böser Fall und imstande, die Wiener Leser der liberalen Presse stutzig zu machen. Da hieß es rasch Vor kehrungen treffen. Und so überraschte die liberale Presse die Welt urplötzlich mit der Meldung von einem „Christlichsozialen Panama' in der Buko wina. Damit sollte die Wirkung des Czernowitzer Skandals aufgehoben werden. Ueber die Meldung war man zunächst verblüfft. Wie, im Herrschafts gebiet der Liberalen in der Bukowina sollte ein christlichsoziales „Panama' möglich sein? Alle Aemter

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 05.12.1907
Physical description: 8
der protestierenden Wiener Professoren bestimmt Dr. Jodl den Zweck und das Ziel der Universitätsbilduug mit folgenden Worten: „Wir müssen unserejungen Leute zumSelb st denken, zurFreiheit vom Autoritätsglauben erziehen'. Nun ist aber jedes religiöse Bekenntnis auf dem Autoritätsglauben aufgebaut, es stützt sich jeder Glaube seinem Wesen nach auf eine Autorität. Daraus folgt eben klar, daß unsere liberalen Pro fessoren den Glauben ihrer Hörer zerstören wollen. Die moderne Universitätsbildung

und gegen dieVerjudung des Geistes an denselben. Hören wir den Wortlaut der Interpellation: „Die Eroberung unserer Universitäten durch das Judentum scheint immer mehr Tatsache zu werden. Die letzten Professorenernennungen an der Wiener Universität beweisen nur allzudeutlich daß unsere Universitäten eine Heimstätte für me jüdische Clique werden sollen. An drei deutschen Universitäten — Wien, Prag und Czernowitz — sind die juristischen Lehrkörper — den anderen Fakultäten geht es auch nicht viel besser —teils stark

mit Juden durchsetzt, teils überhaupt >der Mehrheit nach jüdisch. Ein Blick in das Ver zeichnis der Wiener juristischen Professoren zeigt uns, daß unter 23 Professoren nicht weniger als zehn Juden sind. Da unter den verbleibenden 13 Ariern noch etliche Philosemiten sind, kann man sich leicht vorstellen, daß die christlich-arische Professorengruppe bei ihren Versuchen, sich der vollständigen Verjudung entgegenzustellen, ohne Erfolg bleibt. Von dm sieben außerordentlichen juristischen Professoren

ist nur ein einziger Christ. Aehnlich steht es mit den Privatdozenten. Siegmund Adler, Stanislaus Pineles, Emil Goldmann, Max Layer, Armin Ehrenzweig, Alexander Löffler, Karl Samuel Grünhut, Adolf Menzl, Karl Grimberg, Friedrich Tezner, Leo Strisower — diese und ähnliche Namen illustrieren zur Genüge, in wessen Händen sich heute die Wiener juristische Fakultät befindet. Das österreichische bürgerliche Recht, die Grundlage unseres täglichen Lebens, auch das Familien- und das Eherecht werden in Wien von zwei Juden

und einem Christen, in Prag nur von Juden, das Handelsrecht .in Wien nur von je zwei, in Prag und Czernowitz nur von je einem Juden vertreten. Die Gesetzgebungskommission zur Revision des Bürgerlichen Gesetzbuches besteht zur Mehrheit aus Nichtariern. Hand in Hand damit schreitet die Ueberflntung der Universitäten durch jüdische Studenten immer mehr vorwärts. An der Wiener medizinischen Fakultät sind 61-3 Prozent Hörer Inden, ja die ersten Jahr-- - gänge dieser Fakultät wiesen in den letzten Jahren

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 23.03.1907
Physical description: 8
Christlich-Sozialen haben ihr schönes Programm bloß für Tirol, um hier ungestört den Köder auswerfen zu können. In Wien wird dieses Programm jahraus jahrein nicht hervorgezogen. Die christlich-sozialen Wiener Führer würden schöne Gesichter machen, wenn man im Reichsrat das Programm der Tiroler Christlich- Sozialen als das Programm des christlich-sozialen Klubs ausgeben würde. Oder ist der Verfasser des Leitartikels im „Tir?!sr' zur Ew.änM ermächtigt, daß die Wiener Christlich-Sozialen das Tiroler

-soziale Führer, welche je in Tirol gesprochen haben, voll ständig ausgeschwiegen. Die christlich-sozialen Führer haben gelegentlich gegen den ihnen sälschlich zur Last gelegten Klerikalismus protestiert, sie haben über die „roten Käppchen' schlechte Witze gerissen, aber eine programmatische Erklärung, welche mit dem Tiroler christlich-sozialen Programm zusammen- gefallen wäre, ist immer und überall ausgeblieben. Auch im Reichsrate haben wir vergeblich derartige Erklärungen der Wiener Christlich

-Sozialen gesucht. Wenn die Wiener Christlich-Sozialen gelegent lich dem Judentum gegenüber ihr Christentum be tonen, so ist das doch etwas ganz anderes, wie die scharf umschriebenen Programmpunkte im Tiroler christlich-sozialen Programm. Im christlich-sozialen Wahlausruf wird an die „christlich-deutsche Gesittung' appelliert und in sichere Aussicht gestellt, daß die christlich-soziale Reichspartei, sür die Ehereform und sür die „Freie Schule' nicht zu haben sein werde. Mit einer solchen Wassersuppe

christlich-soziale Reichspartei und will darum durchaus die Vernichtung der Kon servativen. Dabei übersieht man aber, daß die christlich-soziale Reichspartei mit den Wienern als Kern unmöglich ein ausgesprochen katholisches Programm aufstellen und durchführen kann. Das würden die Wiener christlich-sozialen Wähler einfach nicht dulden. Denn die Masse der Wiener Christlich- Sozialen ist in religiöser Beziehung durchschnittlich indifferenter, als so mancher Tiroler Liberale in Bozen oder Innsbruck

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 17.03.1910
Physical description: 8
) gegen Dr. Lueger und machten alle mög lichen Vorwürfe gegen diesen, selbst über unchristlichen Lebenswandel. Aber ich habe mich überzeugen können, daß alle diese Vorwürfe vollständig unbe gründet waren. Nun wendete man sich nach Rom. Eine vom Kardinal Grafen Schönborn geführte Deputation begab sich nach Rom, um im Vatikan und beim Papst Leo XHI. selbst gegen die von seinem Wiener Vertreter (Agliardi) dem Dr. Lueger gewährte Unterstützung vorstellig zu werden und Beschwerde zu führen. Aber weder der Papst

BewnS sür ihre alte Behauptung, daß Dr. Lueger und seine Wiener Christlichsozialen überhaupt nur Katholiken zweiter Güte seien; ich war damals gerade in Tirol und mußte mich leider, wie auch später noch oft über zeugen, daß diese Entstellung viel zur Un einigkeit und Verbitterung beigetragen hat. Der künftige AarteifüHrer. Im Sitzungssaale dcS niederösterreichischen Land» tageS versammelten sich am 14. März abends die Vertrauensmänner der christlichsozialen Partei aus Wien, Niederösterreich

ist, ist Landmarschall Prinz Liechtenstein. Ihn solle man zum Parteichef ausrufen. Dieser Antrag wurde ein stimmig angenommen. Hierauf wurde eine Kund gebung an die Bevölkerung und ein Manifest an die Wähler zu richten beschlossen. Der Nachfolger Dr. Luegers im Mrger- meisteramte. Am 14. März fard eine Sitzung des Wiener BürgeiklubS statt, der auch die Mitglieder der Lei tung der christlichsozialen Partei beigezogen wurden. In dieser Sitzung wurde über die Bürgermeister- frage entschieden. Am nächsten Montag

er zum Bürgermeister zu wählen, dem Dr. Weiskirchner nach Ablauf von mindestens zwei Jahren folgen soll. Diese Vereinbarung zwischen Weiskirchner und Dr. Porzer wurde schließlich protokollarisch nieder gelegt. Die beiden in Betracht kommenden Herren haben sich zur Einhaltung dieses Kompromisses vor behaltlich der Zustimmung des Wiener BürgerklubS mit Ehrenwort nnd Handschlag verpflichtet. Die Farife der Südvahn. Am 11. März traten die Vertreter von Nieder österreich, Steiermark, Kärnten, Küstenland und Tirol

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 14.12.1906
Physical description: 14
Angriffe, Schmähungen und Verdächtigungen der Kleri kalen gegen die Vereinsfunktionäre werden mit stillschweigender Verachtung quittiert. Für die Aufnahme dieser Zeilen bestens dankend, ersuche ich die verehrliche Redaktion, den Ausdruck meiner Hochachtung entgegenzunehmen, mit der ich zeichne als Ihr ergebener Theodor Bernhard, k. k. Auskultant a. D., Advokaturskonzipient.' Politische Nachrichten. ' Meran, 13. Dezember. Zum KVjährigen Regierungsjubiläum. Der Wiener Gemeinderat hat eine 36-? gliedrige

Kommission zur würdigen Vorbereitung zes 60jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers eingesetzt. Ministerwechsel? In den letzten Tagen verzeichneten Wiener! Blätter die Meldung, daß der Justizminister Dr. Klein und der Ackerbauminister Graf Allers berg aus dem Kabinette ausscheiden werden; ie sollen durch den Christlichsozialen Dr. Pattai und den Konservativen Dr. Ebenhoch ersetzt werden. Die Wahlreform dor dem Herrenhause. Die Kommission des Herrenhauses hat mit 17 gegen 4 Stimmen den Antrag

mit dem Abg. Schönerer. Die Tschechen in Niederösterreich. Vertreter der Wiener tschechischen politischen 'Organisationen, die in der niederösterreichischen Gruppe des tschechischen Nationalrates vertreten sind, haben letzten Sonntag einstimmig folgenden Beschluß gefaßt: 1. Bei den nächsten Reichs ratswahlen werden in allen Wiener Bezirken vollständig unabhängige tschechische Kandidaten aufgestellt werden. 2. Zu demselben Zwecke wer den mit den Vertretern der tschechischen politischen Organisationen

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 26.06.1906
Physical description: 8
für die Ausstellung daselbst. Dr. Lueger ist aber im Triumphzug durch Rumänien geleitet und in der Hauptstadt mit beispiellosem Enthusias mus als Freund der Rumänen und zähester GegnerihrernationalenUnterdrücker, der Magyaren, als Führer der einzigen konsequent antisemitischen Partei in Oesterreich begrüßt worden. Die magyarische und Wiener Judenprefse knirschte in ohnmächtiger Wut und versuchte, Dr. Lueger zu denunzieren. Das Organ der israelitischen „Alliance' und darum Schildknappe der Judäomagyaren

, die „N. Fr. Pr.' in Wien, keifte: die Reise Dr. Luegers nach Bukarest sei ein Eingriff in die auswärtige Politik gewesen; Dr. Lueger sei nur nach Bukarest gefahren, um gegen Ungarn zu Hetzen, das aber dürfe unter keinen Umständen geduldet werden und es müsse „ein rasches Ende gemacht werden mitdenGaft- reisen des Wiener Bürgermeisters, mit seinen Aus flügen in die auswärtige Politik, mit seinen Fahrten, die den Zweck haben, dem Nachbar den roten Hahn auf das Dach zu setzen'. — Aber auch das Organ

des Eisenbahnministers Derschaita, das „Grazer Tagblc-tt', stimmte in den judäomagyarischen Chorus ein: „Wir meinen, keine verantwortliche Regierung darf es sich ge fallen lassen, daß ein Demagoge sich über ihren Kopf hinweg öffentlich in Wien und auch im Auslande als Generalissimus eines Zukunfts großösterreich aufspielt und den ohnehin gesunkenen Staat vor aller Welt lächerlich macht, bloß damit er und die Wiener — ,a Hetz haben'.' — Man muß sich diese Judasftelen merken, die vor den Kossuthianern

sich auf den Bauch legen. Dr. Lueger hat eine eminent patriotische, mutige Tat vollbracht, die Oesterreich nur zum Segen gereichen wird. Das haben die Wiener Christlichsozialen gewürdigt, indem sie ihrem Bürgermeister bei dessen Rückkehr aus Rumänien am 21. Juni nachts einen begeisterten Empfang bereiteten; auch die in Wien lebenden Rumänen hatten sich am Bahnhof eingefunden. Zirka 150 Wagen begleiteten Dr. Lueger zwischen vielen Tausenden von Menschen, die Spalier bildeten, zum Rathaus, wo Zehntausende warteten

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Meraner Zeitung
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Page 11 of 12
Date: 08.01.1909
Physical description: 12
Rr.s Merauer Aewmg 11 Der Wiener Sezirksschukat gegrn die „Freie Schule' M«;r a n,^9. Januar. Der Verein „Freie Schule' schreibt uns Ms Wien : „Die in den Händen der Christlich-sozialen befindlichen^ Schulbehörden sind eifrig bestrebt, die Weiterentwicklung und den Ausbau der vom Vereine „Freie Schule' errichteten Unterrichts anstalten Ku hemmen. Bisher allerdings vergeb lich, da die Vereinsleittmo^allen Schikanen und Gesetzesverdrehungen zu begegnen wußte. Nun versuchen die Christlichsozialen

ein neu^ Mittel: sie beginnen die Eltern der die beiden Vereins^- 1904^ schulen besuchenden Kinder zU schikanieren. So erhielten MnächstHie im XVI. Bezirk wohnenden Eltern während der Weihnachtsferien eine Vor ladung vor den Wiener Bezirksschulrat. Dort wurde ihnen von einem Beamten, der sich eigen tümlicherweise auch ein-: Kritik der Unterrichts erfolge erlaubte, eröffnet, daß die „Freie Schule' nicht Kl Recht bestehe, die Eltern daher ihre Kinder aus derselben nehmen müßten, widrigen falls sie wegen

-Juristen diesen Paragraphen nicht kennen, seien diese Bedingun gen hier kurz angeführt: 1. Vorsteher und Lehrer haben die entsprechende Lehrbefähicftmg nachzu weisen. 2. Deren sittliches Verhalten mUß un- beanistäicket sein. 3. Der Lehrplan m!uß Win destens so viel bieten, wie der an öffentlichen Schulen.. 4. Die Einrichtungen müssen derart sein/ daß für die Gesundheit der Kinder keine Nachteile Au befürchten sind. 5. Jede Verände rung ist den Schulbehörden vor de^ Ausführung mitzuteilen. Der Wiener

des Handelsvertrags mit Italien. Demission der Minister Böhm-Bawerk und Giovanelli. An ihre Stelle treten Kosel und BnqUoy. Eröffnung der ita lienischen juridischen Fakultät in Jnns-- bruck und Kramalle Wischen .deutschen und italienischen Studenten, wobei der Maler August PeAei durch eine Militär patrouille. Schließung der italienischen Kurse. Wiederzusammentritt des Reichs rates, doch dessen Leistungsunsähigkcit. Neuerliche Unruhen Unter der Wiener Studentenschaft. Ablehnung der Refnn- dierUngs-Forderungen

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Der Burggräfler
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Page 3 of 8
Date: 16.05.1908
Physical description: 8
3 dem Verluste seiner Stellung zu bezahlen. Die Studenten „mögen sich ihren Kampf für ein wür digeres Objekt und für eine würdigere Zeit sparen'. Der Rektor der Wiener Universität Dr. Ebner warnte ebenfalls vor dem Streik wegen der unvermeidlichen Folgen, Prof. Dr. Wettstein sah im Generalstreik eine viel zu weitgehende Matzregel, die auch nur zum Nachteile der fortschrittlichen Sache (also überall nur Rücksicht auf Parleipolitik!) ausfaklen würde. Rektor Dr. Ebner versprach, datz der Senat

der Wiener Universität erklären werde, die Studenten schaft könne sicher sein, datz man sich, wenn ein wirklicher Eingriff in die Lehr- und Lernsreiheit auf den Hochschulen erfolgt, von seiten der akademischen Behörde und von Seite der Professoren entschieden zur Wehr setzen werde. Die Erklärung des Senats lautet: „Z. 1710. Wien, am 12. Mai 1908. Kundmachung an die Studierenden. Der akademische Senat hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, die Studenten schaft vor Streik und Demonstrationen

und Professoren die ersten sein werden, welche dagegen zur Abwehr schreiten. Wir Rektor und Senat der Wiener Universität. V. v. Ebner.' Aus den Universitäten von Innsbruck, Graz und Prag sind ähnliche Senatserklärungen erflossen. Die freiheitlichen Studenten zogen drauf den Streik auf und auf das hin zog der Rektor v. Scala seine Abdankung zurück und alles ist wieder gut ganz nach dem Rezepte: „Joggele will wohl Birnen schütteln, Birnen wollen wohl fallen' usw. Das Sonderbare an der Sache ist dies, datz

die akademischen Behörden in dieser ganzen Geschichte einfach als die gehorsamen Diener randalierender Studenten erscheinen. Die Studenten stellten ihre Bedingungen, unter denen sie vom Streik ablassen wollen. Der Rektor der Wiener Universität sagt alles zu, lätzt sogar den Inhalt der Senatserllärung vorerst von den Studenten gutheitzen und ge nehmigen, bevor er beschlossen wird. An den an dern Universitäten geschieht es ähnlich. Es handelt sich um nichts anderes als darum, die freiheitlichen Studenten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 24.08.1909
Physical description: 8
Bezirksschulinspektoren angewiesen, genauestens und fortgesetzt darüber zu wachen, oaß ver Unterricht in den geschlossenen Volksschulklassen nicht fortgeführt werde. Nun hat die „Freie Schule' der Bezirks schulrat, der ^andesschulrat uns — das Unterrichts ministerium als eine unbefugte Unterrichtsanstalt erklärt. Also vrei kompetente Behörden: LandeS- und Bezirksschulrat, sowie der Wiener Magistrat als Exekntivorgan erfahren eine glänzende Genugtuung. Das, was sie mit ihren Maßnahmen bezweckten, ist durchgesetzt worden

: Der Unterricht und die Erziehung der Wiener Schuljugend ist von der Gefahr, ein Tummelplatz kullurkämpferischer Gesetzwidrigkeiten zu werden, befreit. Konferenz in Angelegenheit der Aleimstak- Sayn. Ueber Einladung und unter dem Vorsitz Sr. Exzellenz des Herrn Statthalters Freiherrn von Spiegelfeld hat am Freitag, 20. August, im städtischen RatSsaale in Bozen eine Konferenz von deutschen und italienischen Reichsratsabgeordneten und Landtagsabgeordneten und sonstigen Interessenten stattgefunden

KönigSvaareS nach Fr'edrichzhafen fahren und dann den Großherzog von Baden auf der Insel Mainau besuchen. * Hin Steinwurk Hegen einen Hochaltar. Am 21. August um ! l Uhr vormittag? befanden sich im Wiener ZtsvhanZdlZM? etwa 2«')0 An dächtige, um der hl. M?sse beizuwohnen. Plötz lich schritt ein Mann in mittleren Iahren auf den Hochaltar zu und warf auf das Hauptbild einen Stein. Ter Stein beschädigte das Lild und fiel dann zu Boden, ohne jemanden zu verletzen. Ter Priester unterbrach die hl. Messe

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