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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 24.09.1928
Physical description: 8
« r Durch di, Austräger l» Snngbrnck 3.40 Schilling. Zum Abholen in den Verschleitzstelev in Innsbruck » Schilling Auswärts durch dieKolp»rt,«r» und durch die Post für De.utsch»st«rreich 3.40 Schilling. Für Deutschland R Schilling Für daS übrige Ausland 6 Schilling. Die Samstagnummer als Wochenblatt vierteljährlich 2.40 Schilling ».Ml Innsbruck. Montag den 24. September 1928 38. Jahrgang Schach dem Anftrofaschismur! Auf nach Wiener-Neustadt! >. Mit der Einleitung: »Wir haben heute der gesamten BeöÄkerung Oesterreichs

wichtige Mitteilungen zu machen", veröffentlicht die »Arbeiterzeitung" vom Samstag folgende Erklärungen: 1. Sine Aktion der Bürgermeister« von Mener- Renftadt. ^ Der Bürgermeister von Wiener-Neustadt hat an den MdeÄhauptmann von Niederösterreich einen Brief ge richtet, in dem er schrieb: ! »Es-ist mir als Bürgermeister von Wiener-Neustadt angesichts der in der Bevölkerung bestehenden Erregung schlechthin unmöglich, die Verantwortung dafür zu tragen, daß in Wiener-Neustadt Kundgebungen stattfinden

, die die Stadt schwer schädigen und Menschenleben kosten können. Ich mache nachdrücklich daraus aufmerksam, daß auch bei bestem Willen der diese Kundgebungen organisierenden Parteien, jede Ruhestörung und jeden gewaltsamen Zu sammenstoß zu vermeiden, jeder kleine Zwischenfall, den niemand zu verhüten vermag, unabsehbare Folgen haben kann. Ich verlange daher als Bürgermeister von Wiener- Neustadt, daß die für Wiener-Neustadt anberaumten Kundgebungen sämtlich von der Bundespolizei verboten

werden. Sollte die Regierung diese Forderung ablehnen, so be halte ich mir vor, diesen meinen Schritt zur Kenntnis der gesamten Bevölkerung der Stadt zu bringen, damit die ge samte Bevölkerung wisse, daß ich alles, was in meiner Macht steht, getan habe, um die der Stadt drohenden Ge fahren abzuwehren. Ich behalte mir überdies für diesen Fall vor, selb ständig Verfügungen im Rahmen der mir nach dem Ge meindestatut zustehenden Rechte zu treffen." Wir sind überzeugt, daß die gesamte Bevölkerung Wiener-Neustadts

, ja daß über Wiener-Neustadt hinaus alle Menschen in Oesterreich, die eine ungestörte demokra- tische Entwicklung des Landes wünschen, diesen Schritt des Bürgermeisters von Wiener-Neustadt billigen werden. Der Landeshauptmann von Niederösterreich hat sich, nachdem er diesen Brief empfangen hatte, mit der Bundes regierung beraten. Nach Einholung der Weisung des Bundeskanzlers hat der Landeshauptmann dem Bürger meister mitgeteilt, daß die Regierung nicht in der Lage ist, die Kundgebungen am 7. Oktober in Wiener

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 12.10.1928
Physical description: 12
. Nummer 41 Lienz, Freitag, den 12. Oktober Der 7. Oktober in unener-ßeustadi Huk- und Abmarsch der fieimwebr wie des Schutzbundes erfolgten ohne Zwischenfälle. 400 Pressevertreter anwesend Sonderausgaben in beinahe allen Hauptstädten Europas. 60 Kommunisten verhaftet. 3>cl‘ 7. Oktober in Wiener-Neustadt, dem | manche mit Bangen entgegensahen, ist rei- ! tmngslos und planmäßig verlaufen. Die von ! den amtlichen Sie Heil getroffenen Sicherheits maßnahmen haben sich voll bewährt. Schon ani Samstag

war natürlich die rote. Auf dem Turn platz. dem Sammelplatz der Heimwehr, der ebenfalls durch Bundesheer und Gendarmerie gesichert wurde, war ein großes Zelt auf schlage n worden, das nur einem Kleinen ruchteil der Heimwehr Unterkunft für die I Nacht bot, die meisten mußten im Freien näch tigen. Alle wichtigen Passagestellen, insbeson dere die Straßen, durch die die Umzüge sich bewegten, waren mit spanischen Reitern um- sämnt, dahinter hatte berittene Gendarmerie Aufstellung genommen. Wiener-Neustadt

und Umgebung glich einer zernierten Festung im Belagerungszustand, so großzügig waren die Sicherheitsvorkehrungen. Nach 6 Uhr abends trafen die ersten Züge der Schutzbündler in Wiener-Neustadt ein. Bis 12 Uhr nachts langten insgesamt 22 Sonder züge mit Schutzbündlern auf dem Wiener-Neu- städter Hauptbahnhof ein, von wo sie in Quar tiere. hauptsächlich in die städtischen Schulen, geführt wurden. 20 Minuten nach 12 Uhr lief der erste Sonderzug der Heimatwehren auf dem Rangierbahnhofe ein. In Abständen

, die besonderes Aufsehen erregte. Der etwa 3 Stunden lange Zug umfaßte gegen 20.000 Heimwehrmänner. Ferner wurden gezählt: 11 Fahnen, '151 Stan darten und 12 Musikkapellen. In den Auf marschstraßen wurden den Heimwehrmännern von ver Bevölkerung überaus herzliche Ovationen der Begrüßung uno Huldigung ge bracht Blumengrüße mischten sich mit Tücher- schwenken und Heilrufen. Ans dem Festplatze angelangt, begrüßte der Wiener-Neustädter Bi- zebürgermeister Meirner die Heimwehrtagung. Es folgte eine Feldmesse

, die der Prior des Zisterzienserstiftes Neukloster, Pater Raben steiner, las. Nach derselben hielt der steirische Landesführer, Major a. D. Pranckh die Ge dächtnisrede für die im Weltkriege Gefalle nen. Hierauf wurde die eigentliche Tagung durch den Kreisleiter der Wiener-Neustädter Heimwehr, Regierungsrat Kohlfürst, eröffnet, worauf die Rede des ersten Bundesführers Doktor Steidle folgte, der u. a. ausführte: Nach einem wochenlangen Marsch durch ein Sumpfgelände von Lüge, Niedertracht u. Fäl schung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 17.09.1928
Physical description: 8
war diese Tage ein Ar tikel zu lesen, in dem die lächerliche Behauptung aufgestellt !wmde, daß die „Marxisten" bei der Regierung förmlich .öjttlich geworden seien, damit diese den Wiener-Neustädter !Arbeitertag verbiete, weil sie angeblich mit großer Angst bem 7. Oktober entgegensetzen. Aus dieser Tatsache ent hülle sich die ganze erbärmliche Feigheit und Verlogenheit 'döie' röten Führer. - .^Äan wird nicht sehlgehen, wenn man diese blöden Ünv natürlich glatt erfundenen Behauptungen der preu- jftftftett

Großschnauze, dem Herrn Peters zuschreibt, ohne ^ dessen Willen ja kein Blatt vom Baume- der Heimwehr fällt. ! Die, beste Antwort auf diese unverschämten Lügen gibt ! wohl unser Wiener-Neustädter Bruderblatt, die „Gleich- !HiMdie folgendes erklärt: l Mne Antwort ans Wiener-Renstadt. ^ „Ohne uns durch die Aufgeregtheiten der Heimwehr- i Anßrale aus der Ruhe bringen zu lassen, arbeiteten wir > inzwischen an der Vorbereitung des Arbeitertages. ■ 'Zielbewußt und auch der Verantwortung voll bewußt

. ! In den Bezirkskonferenzen nehmen die Vertrauensmän- ^ ner dazu Stellung. Die Konferenzberichte geben Zeugnis ' von der Stimmung, die auf diesen Konferenzen herrschte. ‘ Inzwischen hals sich der 7. Oktober und seine Bedeutung in alle Arbeiterhirne eingehämmert. Am 7. Oktober wird ein Arbeiteraufmarsch in Wiener-Neustadt stattsinden, wie ihn diese Stadt — und das will was heißen — noch nicht gesehen hat. Aus allen Märkten, Jndustrieorten und allen Tälern des großen Wahlkreises werden die arbeitenden Menschen nach Wiener

ist, zum Vorschein gekommen zu sein. Denn zuerst war geplant, daß Peters auch nach Wiener-Neustadt geht, jetzt aber bleibt er zu Hause und schickt lieber den Herrn Steidle hinunter, dem er die zu haltende Rede bereits zensuriert hat. Man kann ja nicht wissen, was passieren kann, und lieber fünf Minuten tapfer hinter der Front, als das ganze Leben tot. In den Julitagen 1927 ist Herr Peters alias Pabst ja auch nicht aus seiner Festung in der Greilstraße herausgekom men und hat vorsichtshalber Militär

das offizielle Organ der Heimatwehren am 10. August den neuen, unverhüllt faschistischen Kurs der „Selbstschutz- Verbände" begründet hat. „Sie sollen sehen, daß wir vor den Toren Wiens stehen!", so schrieb das offizielle Organ der Heimwehren am 5. Juli in dem Artikel, in dem es „die Kameraden des ganzen Verbandes", alle Ortsgruppen zu dem Marsche nach Wiener-Neustadt am 7. Oktober aufforderte. Der Sinn war ganz klar. Sie haben ange kündigt, daß sie das „parlamentarische System", das sich als unfähig erwiesen

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 20
Date: 07.10.1928
Physical description: 20
, genüge die Polizei, Gendarmerie und das Bundesheer. Darauf begann die papierene Feldschlacht. Mit allen Mitteln versuchte man das Gespenst eines furchtbaren Zusammenstoßes dem Volke und der Regierung an die Wand zu malen. Die Sozialdemokratie erklärte, daß sie es absolut nicht gestatten werde, daß die Heimatwehr durch Wiener-Neustadt marschiere. Alle Straßen, alle Plätze nehme sie für den Aufmarsch der sozial demokratischen Arbeiterschaft in Anspruch,. wenn die Heimatwehr trotzdem einen Aufzug

Geschütz aufmarschieren. Es begann ein Lügenfeldzug sondergleichen. Die sozialdemokratischen Blätter, besonders die Wiener und die von Wiener-Neustadt, tischten Aren Lesern die unglaublichsten Geschichten auf. Der Aufmarsch beabsichtige die Niederwerfung der Republik, die Einsetzung eines faschistischen Regierung nach dem Muster Mussolinis. In einem in Wiener-Neustadt veröffentlichten Aufruf wurde die nachstehenden Folgen des Aufmarsches der Hei matwehr angedroht, beziehungsweise in Aussicht gestellt

, nun gar am hellen Tage etwa in Wie ner-Neustadt erscheinenden Gespenst der Heim wehren mit Schrecken erfüllt und jeder Anders denkende als ein Feind der Arbeiterschaft geächtet . werden. Und diese Aechtungserklärung wurde durch Schulkinder und kaum der Schule Entwach sene zur Verteilung gebracht. In einer Versamm lung im Arbeiterheim in Wiener-Neustadt, die am 29. September tagte, wurde behauptet, es handle sich um einen Angriff der Unternehmerterroristen gegen die Arbeiter. Der Abg. Schlesinger

verflieg sich dabei zu folgender Drohung: „Als klassenbe wußte Arbeiter erklären wir, wenn die Heimweh ren am 7. Oktober in Wiener-Neustadt aufmar schieren, dann erscheinen auch wir. Es scheint, daß die Heimwehren von den Wiener-Neustädter Unter nehmern herbeigerufen wurden. Wir werden ihnen aber beweisen, daß die Heimwehren in Wiener- Neustadt keinen Platz haben und daß wir solche Sumpfpflanzen hier nicht brauchen können. Wir werden nicht dulden, daß die Unternehmer mit den Heimwehren

dern nur als Vertreter des kapitalistischen Sy stems. Wenn sie aber hier die Methoden der Alpine einführen wollen, dann sollen sie gleich sagen, wel chen Tanz sie tanzen wollen. Wir werden ihnen mit einem Instrument, aufspielen, daß ihnen Hören und Sehen vergehen wird. (Stürmischer Beifall.) Redner schloß mit der Aufforderung, am 7. Okto ber in Massen in Wiener-Neustadt zu erscheinen. Aehnlich rumorte es in den meisten sozialdemo kratischen Blättern, und das trotzdem Dr. Steidle des öfteren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 16
Date: 22.03.1930
Physical description: 16
Bier. Um den Toten und die Verwundeten kümmerte sich niemand. Weswegen man in Oesterreich ermordet wird. Um zu zeigen, weswegen man in Oesterreich ermordet werden kann, sei die Strophe, die unmittelbar vor dem Sturm auf die zwei' Wiener von Brunner gesungen wurde, hiehergesetzt: Im Ohr noch die rauschenden Walzer, die Walzer von Lanner und Strauß, im Herzerl a bißerl Verliebtheit, so kommt st vom Dommayer z' Haus. Die Guckerln. so blau wie die Veigerln, die glänzen voll Lust und voll Freud

' — secht's Leutstn. so war's Anno dreißig in Wien, in der goldigen, gemütlichen Zeit... Strobl stand vor den Geschworenen in Korneuburg um sich wegen des Verbrechens des Totschlages zu verantworten. „Auf Leben und Tod." Vors.: Bekennen Sie sich schuldig? — Angekl.: Die Stiche habe ich geführt, aber in Notwehr. — Vors.: Sind Sie denn angegriffen worden? ■— Angekl.: Ich habe im Gasthaus Stejskal geschnapst, plötzlich kommt der Johann Jser herein gelaufen und schreit: „Wiener raufen mit unsere Leut

.: Sind die Bauern vielleicht von den Wienern angestänkert worden? — Zeuge: Aber, der Getötete war doch selbst ein Heimwehrmann. Der Obmann wird im Gerichtssaal verhaftet. Run wird der Obmann des heimwehrlerischen Loide?- taler Kameradschastsvereines, Johann Jser. vernommen. Er bestreitet, daß er der Urheber der ganzen Rauferei ge wesen fei. Angekl. (zum Zeugen): Sind Sie nicht zum Stejskal gekommen und haben uns zugerufen: „Wiener und Stam- mersdorfer rote Hunde sind da und wollen raufen. Kommt, haltet ench

Wien hat nun einer der Ihren mit dem Leben bezahlt. Der Wiener Straßenbahner und Heimwehrmann Anton Wallak wurde in Loidestal erschlagen, hinterrücks mit einem großen Fleischhauermesser niedergestochen, einfach deswegen, weil er ein Wiener war. Läge nicht der Bericht über eine Gerichts verhandlung vor. man würde es nicht für möglich halten, daß es irgendwo auf der Welt derartige Vorfälle geben kann, wie sie dieser Bericht über eine Gerichtsverhandlung schildert. Deutlicher als in dieser Verhandlung

ist aber auch noch nie gezeigt worden, wohin ein paar unverantwort liche Mordhetzer und — „Antiterroristen" die Bevölkerung dieses Landes gebracht haben. Der schier unglaubliche Sachverhalt ist kurz folgender: Der Wiener Baumeister Eichinger besuchte am 15. Dezember seinen in Loidestal bei Korneuburg wohnenden Geschäfts freund. den Ziegeleibesitzer Schneider. Zu der Partie nahm sich der Baumeister ein paar Freunde mit. Seine Begleiter waren der Straßenbahner Anton Wallak, Josef Schiller. Matthias Hofer. Ferdinand

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 16
Date: 05.10.1928
Physical description: 16
ans Ausland, um dafür Geld einzu nehmen, das dann die kommunistischen Agen. ten in den Staaten Europas erhalten. Scharte Worte zum Aufmarsch am 7. Oktober. Wiener Neustadt, 1. Oktober. Fm Saale des Arbeiterhümes von Wiener- Neustadt fand am 29. September eine Konfe renz der sozialdemokratischen Gewerkschafts funktionäre und Bezirksvertrauensmänner des Viertels unter dem Wiener Walde statt. Es sollen über 1000 Delegierte anwesend gewesen sein. Landeshauptmann - Stellvertreter Hel- mer erklärte

namens der sozialdemokratischen Parteileitung: „Der 7. Oktober wird die ganze Arbeiterschaft dieses Gebietes in Wiener-Neu stadt sehen. Wenn man glaubt, unseren auf- marsch.verbieten zu können, dann muß ich sagen, daß man dieses Verbot zivar aussprechen Kann, aber man wird nicht verhindern, daß am 7. Oktober die Arbeiter trotzdem nach Wiener-Neustadt kommen. “ N.-R. Schlesinger sagte: „WeM die Heimwehren am 7. Oktober in Wiener-Neu stadt aufmarschieren, dann erscheinen wir auch Wir dulden

für den Heimwehraufmarsch sind abgeschlossen. Der friedliche Charakter kommt nach jeder Richtung hin klar zum Ausdruck. Für die Ein haltung der strengsten Disziplin sind umfassende Vorkehrungen getroffen. Könnte die Heimwehr nicht in Wiener-Neustadt aufmarschieren, so wird die Tagung außerhalb des Stadtgebietes stattfinden, was aber eine solche Mißstimmung Hervorrufen würde, daß ernste Folgerungen eintreten könnten. Mit Drohungen ivird man ans nicht einfchüchtern. Zn Baden bei Wien hielten die Kommuni sten am Sonntag

eine Delegiertenkonferenz ab in der sie zur Verhinderung des Heimwehr aufmarsches am 7. Oktober zum EisenbatMr- streik und zur Besetzung der Straßen auf forderten. Verbot cler loLialckemokratileben Ver anstaltung am 7. Oktober' Das Bundespolizeikommissariat in Wiener- Neustadt hat die sozialdemokratische Gegen kundgebung am 7. Oktober verboten. Die Veranstalter haben den Rekurs an den Lan deshauptmann von Niederösterreich, Dr. Bu- refch, überreicht, der jedoch das Verbot bestä tigte. Von sozialdemokratischer Seite

will man sich an dieses Verbot nicht halten. Die sozialde mokratischen Führer erklären, daß zweifellos trotz des Verbotes Wiener-Neustadt von den Sozialdemokraten besetzt iverden ivird. Am letzten Samstag hat in Wiener-Neustadt eine Betriebsräteversammlung stattgefunden, in der beschlossen wurde, die Gegenkundgebung auch trotz des Verbotes abzuhalten. Diese Haltung der sozialdemokratischen Partei stellt eine re volutionäre Maßnahme dar. Die Veranstaltung der Heimatwehren wird unter allen Umständen stattftnden. Die Behör-

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 30.12.1929
Physical description: 8
Breitensoe wurde kaltgestellt! Die Heimwehr führer von Hernals liegen einander in den Haaren! Die Wiener Stadtleitung mußte in einer geheimen Weisung an alle Gruppenführer den Befehl erteilen, eine eigene Liste der Ausgeschlossenen anzulegen. Diese Liste der Ausgeschlossenen dürfte bald größer sein als die Liste der noch in der Heimwehr verbliebenen Mitglieder. Man sieht: es geht recht lieblich zu in der Häuslichkeit der Heimwehren. Me ein wthslischer Geistlicher über das rote Wien urtellt

. Im «Seelsorger", der im Auftrag der Oesterreichischen Leogesellschaft von der Verlagsanstalt «Tyrolia" heraus- oegebenen Zeitschrift, veröffentlicht ein Pfarrer Konrad Metzger (Breslau) einen längeren Aufsatz, Eindrücke einer Lernfahrt nach Wien. Was da der katholische Geistliche über die sozialistische Aufbauarbeit in Wien sagt, ist eine klatschende Ohrfeige nach der anderen für unsere österreichischen christlichsozialen Verleumder der Wiener Gemeindeverwaltung. Der geistliche Herr aus Breslau schreibt

nämlich in der katholischen Zeit- fd'rritt u. a. folgendes: An einem schönen Septembertage stand ich im Vorzim mer des Wiener sozialistischen Stadtrates Dr. Tandler. Ich wurde mit großer Liebenswürdigkeit ausgenommen und er hielt die Erlaubnis zu allen Besichtigungen. Neberall. wo wir hinkamen, wiesen die Fremdenbücher, in die wir uns eintrugen, auf den Weltruf der Wiener Ge meinde hin. Wenn man in diesen Büchern Namen aus aller Herren Länder liest, so glaubt man den offiziellen Angaben, wonach

in jedem Jahre fast 30.000 Menschen nach Wien kommen, um zu studieren, was die Wiener Sozialisten ge schaffen haben. Es wäre völlig unchristlich, diese Leistungen wegzuleugnen, unchristlich, weil es dumm wäre. Ich fand in führenden ka- tholischen Kreisen Wiens ehrliche Anerkennung für die Lei stungen der Gemeindeverwaltung. Wien hat für 60.000 Men.fchen neue Wohnungen ge schaffen. Diese Wohnbaupolitik Wiens trägt ein ganz eigenes Antlitz. Alles ist von kraftvollster Eigenart. Ich vermag die Wiener Wohnbauten

mit der Siedlungstätigkeit anderer Städte nicht zu vergleichen. Hier spürt man nirgends dte Geldnot, die man bei den Siedlungen anderer Städte aus den ersten Blick sieht. Ich will gar nicht von Luxus sprechen, da? wäre unaerecht. Und doch hat man bei den Wiener Wvhnungsbauten stark den Eindruck von Schlössern. Ich denke an den sogenannten Reumannhof. den ich sah. Kein ängstliches Sparen mit dem Raum, keine niedrigen Decken, keine winkeligen Zimmer. Die Bewohner sehen auf reiche gärtnerische Anlagen herab, erfreuen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 21.06.1929
Physical description: 8
, vor dem italienischen Volk und vor dessen Tyrannen das ungeheuerliche Verbrechen auszuzeigen, das jeder einzelne, der gezwungen war, an diesen Wahlen teil zunehmen, an eigener Seele und eigenem Körper zu spüren bekam. Aus Verbrechen kann niemals Recht erstehen, wenn Ae HrimwehrprovMtton in Wiener-ReustM auf Wunsch der Regierung Seipel. Nach den Enthüllungen über die Beziehungen der Seipel und Vaugoin zu den Heimwehrbanditen ist es eigent lich nicht mehr überraschend, wenn wir aus einem Brief des Stabschefs

der Heimwehren, Diakow, vom 27. August 1928 an Dr. Andreas Morsey in Schloß Hohenbrugg bei Fehring, der ebenfalls von der „Arbeiter- Zeitung" im Original veröffentlicht wird, folgendes er fahren: Euer Hochwohlgeboven! Hochgeehrter Herr Doktor! Der Aufmarsch am 7. Oktober in Wiener-Neu stadt findet unter allen Umständen statt. Es ist dies nicht nur ein Wunsch der Heimatwehren, sondern auch Wunsch der Regierung. Im Ver trauen darf ich mitteilen, daß die Bundesregierung s o g a r g e w i l I t ist, eine Störung

des geplanten Aufmar sches durch Rot mit denMitteln des Bundes hintanz »halten. Dennoch aber entbindet es uns nicht aller Vorsorgen, um sicher zn gehen. Die Bundesführung plant, zirka 20.090 Mann in Wiener- Neustadt aufmarschieren zu lassen, weitere 5000 Mann aber im Raume Semmering-Aspong etwa als Sicherungsgruppe in geeigneter, unauffälliger Weise bereitzustellen. Das na- türliche Reservoir für die Sicherungsgruppe bildet zum größten Teil die Osteiermark. Es ist daher Auftrag der Buttdesfüh- Titng

(Steidle-Pabst. Red.), aber auch des ersten und zweiten Lan- des'eiters (Pfrinwr-Bachofen. Red.), wie auch des Generals Hül° gerth (das war der Kärntner Macher. Red.), die Arlxäten in der Oststeiermark zu vervielfältigen. Dann folgen noch Amveisungen und schließlich empfehlen sich ergebenst Diakow und Bachoftn-Echt. Die Regierung Seipel hatte also den Wunsch, daß unter allen Umständen in Wiener-Neustadt aufmarschiert werde. Wie gehen nicht fehl, wenn wir sagen, daß sie den Aufmarsch geradezu

(die „A.-Z." bringt es im Faksimile. D. R.) folgen, das sich auf die Finanzierung des Verbrechens von Wiener-Neustadt bezieht. Es ist ein Schreiben Pq b st s an P f r i m e r: Bundesleitung der österreichischen Selbstschutzverbande. Zahl 1/334-Bd. Wiener-Neustadt Aufm. Innsbruck, am 27. Mgust 1923. Abschrift. Lieber Freund! Heute sind 10.000 8 an Direktor Eisenzopf überwiesen worden, als erste Rate für Wiener-Neustadt. Bitte, veranlasse, daß dieser Betrag gesondert verrechnet wird, weil ich W. N. ebenfalls

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 25.09.1928
Physical description: 8
werden, einzugehen und sich verhandlungs bereit zu zeigen. Wird sie das? Politische Rundschau. Jas Wiener-ReuMter Bürgertum will dom Heimatwehr-Besuch nichts wissen. Der Abbruch der Verhandlungen über die Vorschläge der Sozialdemokraten hat in Wiener-Neustadt in der bür gerlichen Geschäftswelt ungeheure Erregung hervorgerusen. Wenn man sich noch bis vor kurzem sagte, daß schließlich doch noch ein Weg gefunden werden würde, das Aergste zu verhüten, so ist man heute, nachdem was über die Haltung der Negierung

bekannt wurde, geradezu vor den Kopf ge schlagen. Alles wartet jetzt auf das, was Bürgermeister Ofenböck tun wird. Es heißt, daß der Bürgermeister in der allernächsten Zeit eine Erklärung an die Bevölkerung ver öffentlichen wird. Die Kaufmannschaft hat auch allen Grund, der kom menden Zeit mit großer Sorge entgegenzusehen. Hat schon in der letzten Zeit der 7. Oktober seine Schatten vorausge worfen, so dürfte dies jetzt noch viel schlimmer werden. Diele Wiener-Neustädter Kaufleute, die Waren auf Kredit

bezogen hatten, wurden unter verschiedenen Aus flüchten von ihren Gläubigern in auffallend dringender Form gemahnt, so daß klar zu ersehen war, daß die Furcht vor dem 7. Oktober die Ursache der Mahnung war. Anderer seits werden vielen Wiener-Neustädter Kaufleuten Kredite, die sie sonst ohneweiters erhalten haben, verweigert. Die Geschäfte stocken und viele bürgerliche Kaufleute, die sonst vielleicht mit den Heimwehren gegangen wären, fangen an. sich umzuftellen. Diese Stimmung zeigt

sich auch bei den Vorarbeiten für die Unterbringung der Heimwehrleute. Als beim Sän gerfest 600 deutsche Sänger in Wiener-Neustadt unterge bracht wurden, da hat sich alles darum gerisien, ihnen Quartier zu geben. Jetzt sucht sich jeder davon zu drücken. Viele Bürger liche, die vielleicht in ihrem Innern auf der Seite der Heun- wehren stehen, sagen sich, nach zwei Tagen wird die Heim wehr abmarschieren, sie aber müssen mit den Wiener-Neu- städter Arbeitern leben und Geschäfte machen. Daher halten sie sich jetzt sehr zurück

, daß am 7. Oktober nur 18.000 Mann in Wiener-Neustadt aufmarschieren werden, und die übrigen Abteilungen in der Provinz Bereitschaft halten, werden in Wahrheit im Gau Obersteiermark ganz entgegengesetzte Maßnahmen getroffen. Es ist bereits allgemein bekannt geworde«, daß an die Sturmabteilungen des o b er st ei r i s ch e n Heimat schutzes Stahlhelme, Mäntel und Decken ausgegeben worden sind und diese Abteilungen, zu denen in erster Linie die reaktionären Studenten der montanistischen Hochschule Leoben gewählt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.09.1929
Physical description: 8
berichtet, das Seipel dem Wiener Korrespondenten des englischen „Daily Telegraph" gab. Schon der zusammengedrängte, ge kürzte Wortlaut ließ keinen Zweifel über den Geist Sei pels zu. nun aber liegt der volle Wortlaut dieses Ge- spräches Seipels mit dem englischen Korrespondenten vor und man muß sagen: Das ist geradezu ein europäischer Skandal. Das, was Seipel da gesagt hat. übertrisft alles, was man selbst Seipel zugemutet hatte. Die Seriösität des eng- lichen Korrespondenten G e d y e läßt

keinen Zweifel zu, daß das Gespräch so stattgefunden hat, wie er es seiner Zeitung noch London kabelte. Seipel selbst konnte das nicht in Ab rede stellen. Heimwehrwaffeumagaziue bei der Wiener Polizei und der Tiroler Landesregierung. Vor allem enthält das Zwiegespräch zwischen Seipel und dem englischen Berichterstatter eine Stelle, die die Amt- liche Nachrichtenstelle der österreichischen Oessentlichkeit ver schwiegen hat. Diese Stelle bezieht sich aus die Waffen der Heimwehr. Herr Dr. Seipel sagte

dem Engländer: Sie sprechen von Waffen. Aber die Heimwehr hat sie nicht überall in ihren Händen. Die Waffen der W i e - n e r Heimwehr zum Beispiel find bei der Polizei, in Tirol find fie bei der Landesregierung de poniert. Man beachte, welcher Ungeheuerlichkeit der Herr Dr. Seipel da die Wiener Polizei vor der englischen Oeffentlich- keit beschuldigt! Die Heimwehr ist eine Organisation, die dem „Mar xismus". das heißt der großen Partei, von der Seipel selbst in seinem Interview sagt, daß sie die Masse

der Ar b e i t e r vertritt, der großen Partei, die mehr als zwei Fünftel des ganzen österreichischen Volkes umfaßt und beinahe zwei Drittel des Volkes von Wien, „Krieg bis aufs Messer", Kampf bis zur Vernichtung" ansagt. Und Herr Dr. Seipel beschuldigt die Wiener Polizei, daß sie für diese Organi sation Waffen verwahrt! Die Heimwehr ist eine Organisation, die die Beseiti- gung der „demokratisch-parlamentarischen Verfassung" mit Gewalt, „mit der Waffe in der Faust" offen prokla miert. Eine Organisation, die offen Ziele

verkündet, die das Strafgesetz als Hochverrat mit lebenslänglichem schwe ren Kerker bedroht. Und der Herr Dr. Seipel erzählt, daß die Wiener Polizei so freundlich sei, dieser Organisation Waffen zu verwahren! Die Anhäufung von Waffen durch private Organisa tionen ist in Oesterreich durch eine Reihe von Gesetzen — vom Friedensvertrag bis zum Waffenpatent — verboten. Und der Herr Dr. Seipel erzählt der ausländischen Oefsent- lichkeit, daß die Wiener Polizei die Waffen der Heimwehr nicht etwa konfisziert

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 09.02.1930
Physical description: 16
und in einer Tiefe, wie zur Zeit Lue gers vor 30 bis 40 Jahren. Dazumal war es der Liberalismus, der den Mittelstand aussog und an den Rand des wirtschaftlichen Unterganges brachte, heute ist es die Sozialdemokratie. Es war in den Elendstagen nach dem Umsturz, da er wartete sich das Wiener Volk Heil und Rettung aus den Nöten der Zeit von der großsprecherischen Sozialdemokratie. Die Gemeindewahlen brachten ihr auf den ersten Anhieb die Zweidrittelmehrheit und die überwiegende Mehrheit hat sie auch dank

ihres Druckes und ihrer Geldmittel bis heute sich gewahrt. Im Laufe der letzten Jahre hat nun die Wiener Sozialdemokratie ihr wahres Gesicht ge zeigt. Zuerst begann der Schulkampf und die Eherevolution. dann der Kampf gegen die Reli gion und Sittlichkeit in und außer der Schule. Die sem folgte der Kampf im Wohnungswesen unter dem scheinheiligen Titel Mieterschutz und damit der Kampf gegen die private Bautätigkeit und jetzt wird die Steuerschraube in einer Weise ein gesetzt. daß das Gewerbe

und der Privatbesitz zu grunde gehen muß. Nun. da es um die nackte Existenz geht, wird es selbst dem gemütlichen, geduldigen Wiener zu arg. Er regt sich und setzt sich zur Wehr. Durch die Heimatwehr- und Heimatschutzbewegung hat die Sache Hand und Fuß bekommen. Für Sonntag war nun eine große Demonstration angesagt, die den herrschenden Sozialdemokraten im Rathaus zeigen sollte, daß die Geduld des Volkes zu Ende ist. Es waren nicht die „Bourgois", „die Mastbür- M", in Pelzmänteln, die am Sonntag über die Ringstraße

Umkehr von diesem Verhalten. Die rote Fahne müsse vom Rathaus herabgeholt und die grün-weiße gehißt werden. Namens der Wiener Heimwehr machte Major Fey den Wirtschaftsterror für das Anschwellen der Arbeitslosigkeit verantwortlich. 3350 Gewerbetreibende sind in der letzten Zeit in Wien infolge der kommunalen Uebersteuerung zugrunde gegangen. Die Kreditgewährung im Rathaus erfolgt nach parteipolitischen Grundsätzen. Wie erst in der Stadt gewirtschaftet werde! Die städtischen Zie gelwerke in Oberlaa

, erklärte, daß Oesterreich allen Grund habe, mit vervielfachter Energie die Volksgenossen zu sammeln und zum Kampfe gegen den Sozialismus zu führen. Der Führer der Wiener Heimatschützer Major Lahr bekämpfte den Verwaltungsterror und die Schikanen gegen jenen Teil der Bevölkerung, der nicht der herrschenden Partei im Rathaus ange höre, die bisherige Kontrollosigkeit der Gemeinoe- finanzen. Auch die Verteiluna der Subventionen erfolge nach parteipolitischen Grundsätzen. Stadtleiter Heger geißelte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 08.07.1929
Physical description: 8
die Vorkämpscrin des Gedankens der kulturellen Erziehung innerhalb der inter nationalen sozialistischen Jugendbewegung darstellt und auf diesem Gebiete besonders wertvolle Arbeit leistet, stand dieses erste internationale sozialistische Jugendtreffen von Amsterdam vorwiegend im Zeichen der kulturellen Er ziehungsarbeit der sozialistischen Jugendorganisationen. Das Wiener internationale sozialistische Jugendtreffen, das vom 12. bs 14. Juli stattfindet. wird das Amsterdamer Jugendtreffen an Umfang mehrfach

so wie aus dem diktatorisch regierten Jugoslawien sollen Ver treter an dem Treffen teilnehmen. Da aus der österreichi schen Provinz auch etwa 10.000 Teilnehmer nach Wien kom men werden und die Wiener Arbeiterjugend mehr als 20.000 Festteilnehmer stellen wird, werden sich also ins gesamt etwa 50.000 ju^ge Sozialistinnen und Sozialisten am zweiten internationalen sozialistischen Jugendtreffen be teiligen. Als Vertreter der Sozialistischen Arbeiter-Inter nationale werden der Sekretär Friedrich Adler und der Vertreter

in der Jugendinternationale, Artur Crispien, als Vertreter des Internationalen Gewerkschastsbundes der Präsident Walter Citrine erscheinen. Das rote Wien wird seine jungen internationalen Gäste schon aus den Bahnhöfen und bei den Schifssstatio- nen feierlich empfangen und mit Musikbegleitung in die Quartiere führen die sich zu einem guten Teil in den gro ßen städtischen Wohnhausanlagen befinden. Die Festteil-; nehmer sollen dadurch gleich Gelegenheit bekommen, die Inneneinrichtung der Wiener Gemeindehäuser und das Leben

der Wiener Arbeiter aus eigener Anschauung und nächster Nähe kennen zu lernen. Freitag den 12. Juli wird um 10 Uhr vormittags aus dem Heldenplatz vor der frühe ren Hofburg der Habsburger die Eröffnungsfeier stattfin- i den, bei der auch der Bürgermeister des roten Wien, Seitz, | sprechen soll. Auf der früheren Burg der Habsburger wird schließlich die farbenprächtige Fahne der Sozialistischen Ju gendinternationale hochgezogen werden, ein Zeichen dafür, daß die junge Generation von einem neuen Geist

Warte internationale sportliche Wettkämpfe statt, die gegen Abend in eine große internationale Jugendseier übergehen, in de ren Verlauf die Enthüllung der Fahne stattfindet, die die Sozialistische Jugendinternationale dem österreichischen Jugendverband widmet. An diese riesige Abendfeier, an der 2000 Wiener jugendliche Arbeiterturner durch Massensrei- übungen und etwa 4000 Wiener Arbeitersänger Mitwirken werden, schließt sich ein Fackelzug in das Innere der Stadt zum Rathaus, das festlich beleuchtet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 20.09.1928
Physical description: 8
vormittags trat die Bundesleitung des Republikanischen Schutzbundes unter dem Vorsitz des Ab geordneten Deutsch zur Beratung der gegenwärtigen Lage zusammen. Nach einem einleitenden Referat Deutsch' und einer Debatte wurde die folgende Resolution einstimmig angenommen: Der Republikanische Schutzbund stellt fest, daß der für den 7. Oktober in Wiener-Neustadt angekündigte Arbeiter- tag eine Veranstaltung der gesamten politischen und ge- werkschastlichen Arbeiterorganisationen ist. Der Republi kanische

, Pottendorf und andere Jndustrieorte —, wur den nichtsdestoweniger nirgends gestört. Erst als die Heimwehrführer den Aufmarsch in Wiener-Neustadt mit den Drohreden ankündigten, daß sie gegen die freigewählte Volksvertretung Brachialgewalt anzuwenden entschlossen sind, erst als sie von einem „Marsch nach Wien" redeten, dessen Auftakt die Wiener-Neustädter Veranstaltung sein sollte, erst dann wurde von den politischen, gewerkschaft lichen und genossenschaftlichen Arbeiterorganisationen der Arbeitertag

nach Wiener-Neustadt einberufen, den zu schützen Aufgabe des Republikanischen Schutzbundes ist. Der Republikanische Schutzbund erklärt, daß er, der stets aus dem Boden der Demokratie und ihrer Gesetzlich keit stand, niemals das Versammlungsrecht Andersgesinn ter angetastet hat, noch daran dachte, es zu schmälern. Er ist aber ebensowenig gesonnen, Arbeiterorganisationen, die zu schützen seine Aufgabe ist, Angriffen faschistischer Ban den aussetzen zu lassen. Er hat deshalb auch für den 7. Oktober

alle jene umfassenden Vorbereitungen getroffen, die notwendig sind, um Leben und Freiheit der Arbeiter vor den Faschisten zu schützen. Wer zahlt das? Die Sonderzüge, die die Heimwehren zu ihrem Auf- marsch in Wiener-Neustadt bestellt haben, kosten insgesamt die Kleinigkeit von 145.000 Schilling, also fast anderthalb Milliarden Kronen! Als „Reisebeitrag" hebt die Heimwehr von jedem ihrer Mitglieder den Betrag von 3 Schilling ein. Da die angeforderten Sonderzüge für höchstens 12.000 Mann reichen, macht das 36.000

seiner Verantwortung, nicht der Verfasser des inkriminierten Artikels zu sein, heute ent haftet und das Verfahren gegen ihn eingestellt. Er dürfte nur wegen Vernachlässigung der pflichtgemäßen Obsorge sich zu verantworten haben. f Lächerliche Angst vor den Kommunisten. Wien, 19. Sept. Nach einer Mitteilung der nieder- österreichischen Landeskorrespondenz hat das Polizei kommissariat Wiener-Neustadt über Weisung der nieder- österreichischen Landesregierung verfügt, daß der für den 23. September angemeldete

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 27.03.1930
Physical description: 8
hatte, daß in der Wiener Heim wehr eine furchtbare Korruption herrsche, Gelder unter-. schlagen wurden und die Funktionäre sich ganz bedeutende Beträge angeeignet hätten. In der Verhandlung gaben Heimwehrsührer, ehemalige Offiziere, als Zeugen vernommen, an. daß Beträge, die von Heimwehrleuten gegeben wurden, um für sie Versiche rungen abzuschließen, nicht an die Versicherung abgeführt wurden und große Unterschlagungen vorkamen. In Kaffee häusern gab es Sitzungen, die bis in der Früh dauerten und an denen die Damen

gegen die andere, nach dem römischen Grundsätze: Divide ed empira — Teile und herrsche — ermöglicht, dann muß man zwar der Zähigkeit unseres Widerstandes Bei fall zollen, aber zugleich fordern, daß er noch lange nicht erschöpft sein darf. Nun ist der Kampf um die Antiterrorgesetzvorlage in ein neues Stadium getreten. Er ist aus dem Jufttzausschuß in einen kleineren Unterausschuß verlegt worden. Der Bundes- Feuilleton. Der Galaeulmmor der Wiener. Seit Jahren raunzen alle Sozifresser. daß der „Hamur der Weana" infolge der roten

Rathauswirtschast und des Steuer„fadisten" Breitner im Aussterben begriffen ist. Den Raunzern nach gibt es in Wien — dank der „Breitnerei" — bloß Galgenhumor. In Wirklichkeit blüht der Wiener Humor — aber die Früchte dieses wahrhaft goldenen „Ha- murs^ gefallen dem echten Weana. das heißt dem Spießer und Su'mper. wenig. Ter Volkswitz nahm sich nämlich die Ha-Wo und Seipels Reaktion aufs Korn — und erzielt zum Leidwesen aller Rückwärtsler Treffer und Volltreffer. Der Galgenhumor, den die Spießer dem jetzigen

. Aus den damaligen Wiener Witzen strahlt kein Fünkchen Hoffnung. Galgenhumor tm wahrsten Wvrtsinn! So wie der arme Sünder vor'dem Galgen noch Witze macht, so mußte der Wiener infolge seines heiteren Naturells noch j vor dem Hungertod seine ..Witz' reiß'n". Ein paar Beispiele dieser „großen" k. k. Zeit bezeugen, wie sehr der Galgen- ! Humor blühte. Weit über die Grenzen der hungergeplagten i Stadt ging folgende Sattre: ! Ein Wiener, ob der großen Nor verzweifelt, wollte seinem Leben und Magenkmnwen ein End

- «bereiten. Vor ! allem ging er in eine Apotheke und verlangte Gift. Der Apotheker lächelte, gab ihm eine Schachtel, aus der ein Totenkops prangte, und entließ ihn. Aber das Gift war wirkungslos. Ersatz. — „Jetzt kauf ich mir einen Strick!" — Mit einem solchen ausgerüstet, erstieg der Wiener ein Fensterbrett und wollte sich am Haken erhängen. Plumps, lag er unten! Der „Strick" — Kriegsspagat aus Papier — war sofort abgerissen. Was tun? — „Ich geh' in die Donau!" — Aber als er an derselben ankam. fand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 16
Date: 04.01.1930
Physical description: 16
buthullungen Aber die Zersetzung der Heimwehr. W i e n. 4. Jänner. (Eigenbericht.) Die bürgerliche Presse (auch in Innsbruck) brachte gestern die Meldung, daß die Heimwehrstellen gegen die marxistischen Blätter, die in den letzten Tagen Enthüllungen '-über den Wiener Heimatbund gebracht haben. Klage erheben wollen. Die heutige „A.-Z." erklärt, sie mögen ruhig klagen, und veröffentlicht als Ant wort auf diese Drohung eine Reihe neuer Dokumente, ans deiren wieder sehr interessante Details über die Zustände

in der ..Volksbewegung" hervorgehen. Die „A.-Z." erklärt, daß sie die Veröffentlichung solcher Dokumente in den nächsten Tagen fortsetzen wird. Wir geben einige derselben sinngemäß hier wieder: Wer hat die Sprengungen der Kunschak-Versammlungen or ganisiert? Im November wurde bekanntlich eine Versammlung, in der Kunschak sprach, vom Wiener Heimatbund zu spren gen versucht, wobei auch eine Menge Heimwehrler mitwirkte und es zu schweren Prügeleien zwischen diesen und dem Frei heitsbund des Herrn Kunschak kam

von den Bestrebungen. Bauernweh- ren zu bilden. Kenntnis genommen. Diese Bauernwehren könnten eine wertvolle Ergänzung der Wehrorganisationen des Bauern- und Bürgertums darstellen. der Versammlung ausgegeben. — Unterfertigt war diese Einladung von Ingenieur Schimek vom Wiener Heimat bund. Heger und Starhemberg hetzen gegen Steidle. Ein weiteres Dokument, das die „Arbeiter-Zeitung" heute veröffentlicht, ist ein Gedächtnisprotokoll der ersten Sitzung des Untersuchungsausschusses. der gegen die sechs ausgeschlossenen

Führer des Wiener Hcimatbundes, Ehren berger, Pizzini usw.. tagte. Ans dem Gedächtnisprotokoll geht hervor, daß zuerst ein langer Streit war. wer Vorsitzen der werden sollte. Für diesen waren nicht weniger als fünf Generäle und vier andere Heimwehrffchrer vorgeschlagen, endlich wurde es der Staatsanwalt Langer. Ein Mitglied der Heimwehr gab zu Protokoll, er habe gehört, wie anläß lich der Heimwehrkundgebung am Wiener Heldenplatz der Wiener Stadtleiter Heger den Fürsten Starhemberg anfge- sordert

habe, dieser möge gemeinsam mit der Wiener Heim wehr und der steirischen Heimwehr unter Psrimcr gegen Dr. Steidle Vorgehen. Aus dem Gedächtnisprotokoll ist nicht ersichtlich, welche Folgerungen aus dieser Aussage gezogen wurden. Auf Grund der Veröffentlichungen der „Arbeiter-Zei tung" wurde plötzlich dieser Untersuchungsausschuß wieder für heute. Samstag den 4. Jänner, einbernfen. Der Zersetzungsprozeß ist speziell in der Wiener Heim wehr schon sehr weit vorgeschritten. Aber auch in den Län dern kriselt es ganz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 05.11.1929
Physical description: 8
und welche Brille er vor dem Auge, sieht er in zwei Handlun gen, die sich gleichen wie ein Ei dem anderen, das eine Mal eine hochgemute Tat, das andere Mal eiq-verabscheuens wertes Verbrechen. Und so sind halt im bürgerlichen Ur teile die Innsbrucker Novembertage 1904, die sich heuer zum 25. Male jähren. Tag» nationaler Hochgefühle und be grüßenswerter nationaler Selbsthilfe, die Wiener Juli tage 1927 aber scheußliche Verbrechen des marxistischen Pöbels. 1904 in Innsbruck war das nationale Empfinden

und es blieb kein Fenster ganz beim „Weißen Kreuz" und, so weit Steine es erreichen konnten, auch bei der „Goldenen Rose" nicht. Und es war auf einmal auch das Militär da. das selbe Militär, das jetzt die Versastungsreformler bei jeder Gelegenheit sofort einschreiten lasten möchten. Damals aber empfingen sie das Militär mit Pfuirufen und schrillen Pfiffen und auch mit Steinen, nicht viel anders als 1927 die Wiener die attackierende Polizei: Bürgermeister Greil, ein Großdeutscher wie jene, die solches heute

hatte der 4. Novembermorgen 1904 nur e i n e n Toten, nicht 90 wie in den Julitagen 1927 in Wien gefordert. Da war nicht nur die blanke Waffe, son dern .noch mehr die todbringende Kugel in die Masten ge fahren und hatte getötet, wahllos. Wer kann angesichts der 90 Toten die Erregung der Wiener Arbeiterschaft nicht verstehen? Wer kann da nicht begreifen, twft man />eaen den Volireivrästdenten Front liftischen und reaktionären Instinkten die besondere scharf, macherische und arbeiterfeindliche Richtung gegeben

und wirtschaftlichen Stellungen fitzen und bürgerliche Politiker und Ha-We-Führer ge worden sind, daß die Verfassung der Republik jedem jungen Leutnant wieder das Recht Zugestehen soll, eventuell auf eigene Faust die folgenschwersten Exekutionen gegen Staatsbürger d-urchzuführen. Der 4. November 1904 war tatsächlich ein 18. Juli, halt in den Ausmaßen der Provinzstadt Innsbruck. Selbst der Sturm aus den Wiener I u st i z p a l a ft hat da sein Pendant in der Zerstörung der italienisckM Rechts fakultät in Wilten

, wo die akademischen Söhne der Stlma mater oenipontana hausten, na, auch gewiß nicht viel glimpflicher als die empörten Wiener im Justizpalast. Das Haus Liebeneggstraße 6 schaute damals auch aus wie ein Haus in Feindesland, in dem die Soldateska gewütet: Kein Fenster ganz, kein Möbelstück heil, zu Spreißeln gehackt auf der Straße, wohin sich sogar die Oeken gesellen mußten. Könnte und wollte das Bürgertum gerecht sein, so müßte es für die Julitage 1927 eine ähnliche psychologische und dynamische Erklärung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 25.02.1929
Physical description: 8
'Qm DoftzetkAVASliÄ» §21 Liuzelnummei durch dU> V«si 2»Gr^ch«d MoversBezust-preis»» Durch dt« Ausrräae» w HusLkneWS ^46 Tchillinc, gum Abholen in der» VerschlechK»S»v in Innsbruck 8 Schilling 'Auswärts durch vieKslp,, l»»r« u«b durch di» Pest für Deuti chdüeer, L«> Schilling Für »eutfchiend ? Echilliug. Für das übny» Ausland t Schilling Die Samstagnummer rlS Wochenblatt mertelläbrlich 2»^ Schillina Rr.47 gunrbnul, Moulag den 25 . Febmar 1929 37. Fatzrsaug Schweres Fiasko des Wiener Heimatwehr- Ansmarkches. Zwei

angekündiglen Aufmarsches recht deutlich zum Ausdruck. Denn zuerst hat ten sie zehn- bis zwölftausend Teilnehmer angekündigt, spater gingen sie auf fünf- bis sechstausend Teilnehmer gernnier und in Wirklichkeit waren es gestern ganze 5260 Mann, die unter tosenden Pfuirufen der Wiener Bevölke rung durch einige Straßen der roten Stadt, eskortiert von Polizei zu Fuß und zu Pferde, zogen. 3299 Hekmatwehrler. (Originakbericht der „Volks-Zeitung".) Wien, 24. Februar. Trotz der Zusicherungen und Vereinbarungen

hat die Heimatwehr auch die außerhalb Wiens wohnenden Gruppen der Süd-. West-, Nord- und Ost- sowie der Kaiser-Franz-Josef-Bahn-'Ltrecke in einem Radin- von fünfzig Kilometer zu dieser Kundgebung her- angezvgen. Trotzdem sie ferner auch aus dem Lumpenprole tariat Wiens Leute für ihren Aufmarsch angeworben hat ten. denen sie für diesen Tag zehn Schilling bezahlten, und trotzdem, auch die Wiener Frontkämpfervereinigung, deren Stärke allein zirka 2000 Mann beträgt, mit ausrückte, war es ihnen nur möglich. 3200 Mann

. Die Vertrauensmänner der Wiener Arbeiterschaft hatten große Mühe, die ungemein erregte Menge vom Südtirolerplatz wegzubringen. Zu besonderen Zwischen fällen ist es dank der Besonnenheit der Wiener Arbeiter und ihrer Vertrauensmänner nicht gekommen. In Wiener Heimatwehrkreisen und auch bei der Bun desführung herrscht über das gestrige Fiasko eine allseits gedrückte Stimmung, die umso größer ist, als man vorher ja die unheimlichsten Sprüche über diesen Aufmarsch lös lich. 18.889 SchuhwMer. Umso imposanter

wieder in ihre Bezirke zurück. In den Straßen, die der Schutzbund passierte, hatten meh- rere hunderttausend Menschen Aufstellung genommen, d-.e trotz der bitteren Kälte, die auch gestern in Wien herrschte, stundenlang aushielten und die marschierenden Schutz bündler mit stürmischen Jubel- und brausenden Zustim- mungsrufen begrüßten. Dank der glänzenden Organisation und der eisernen Disziplin verlief der Auf- und Abmarsch in musterhafter Ordnung ohne die geringste Störung. Die Wiener Bevölkerung war so gestern Zeuge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 10
Date: 08.10.1930
Physical description: 10
. W i e n, 7. Oktober. In den „Wiener Neuesten Nach richten" vom 4. Oktober d. I. heißt es: Herr Vaugoin er klärte ja erst kürzlich, er kümmere sich nicht darum, was die Zeitungen über ihn schreiben. — Demgegenüber wird amt lich festgestellt, daß der Bundeskanzler niemals erklärt hat, daß er sich nicht darum kümmere, was die Zeitungen über ihn schreiben. Wir übergeben diese amtliche Feststellung des öster reichischen Bundeskanzlers der Oeffentlichkeit und bitten dieselbe, die Lächerlichkeit

Restaurations versuches kann Krieg und damit den Untergang der Wirt schaft bedeuten. Starhemberg von Finanz- und Wirtschaftskreisen abgelehnt. Wien, 8. Okt. (Eigenbericht.) Wie die „Wiener All- gemeine Zeitung" berichtet, haben führende Finanz- und Wirtschaftskreise die bisherige Tätigkeit des Innenministers Starhemberg und sejne bisherigen Reden abgelehnt und als eine Gefährdung des Wirtschaftslebens bezeichnet. Diese Kreise haben der Regierung erklärt, daß sie größter Wert auf ruhigen Verlauf der Wahlen

. (Eigenbericht.) In Wien marschiert die „geschlossene Heimatfront" in folgenden Formationen aus: 1. Die gemeinsame Liste der Christlichsozialen und des, Heimwehrverbandes unter Major Feh und des Eisenbahner wehr-Reichskommandanten Stöcker; 2. der Heimatblock, bestehend aus den aus dem Heim wehrverband ausgetretenen Formationen, und zwar Star- hembergjäger, Turnerregiment und Oberland usw. usw.; 3. die Heimatspartei unter Führung des ehemaligen Stadtleiters der Wiener Heimwehr, Heger; 4. die Oesterreichische

nach damit zu rechnen, daß auch die SalKur- ger Heimwehr eine eigene Liste aufstellt. Zwei Heimwehrführer auf den Wiener chriftlichsozialen Listen. Wien, 7. Okt. Wie verlautet, wollen die Christlich- sozialen dem Wiener Heimwehrverband zwei Mandate in Wien überlassen, die Major Feh und dem Kommandanten der Eiisenbahnerwehr Stöcker zusallen sollen. Die Wiener christlichsoziale Parteileitung tritt am 11. Oktober unter dem Vorsitz Kunschaks zur endgültigen Festsetzung der Kan didatenlisten zusammen. In Wiener-Neustadt

finden auch Gemeindcratswahlen statt. W i e n, 7. Okt. In der heutigen Sitzung des Gemeinde- rates von Wiener-Neustadt wurde, wie die Sozialdemokra- tische Korrespondenz meldet, der Antrag aus vorzeitige Auf lösung und Durchführung der Gemeindewahl gleichzeitig mit, der Wahl für den Nationalrat am 9. November einstimmig angenommen. Der Beschluß bedarf noch der Zustimmung des Landeshauptmannes. Ein katholischer Bischof gegen das Hakenkreuz. M a i n z, 6. Okt. Das bischöfliche Generalsekretariat

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 13 of 16
Date: 11.10.1930
Physical description: 16
Seipel wollte die Aufdeckung des Hoch verrates des Major Pabst verhiuderu. Sin Brief Seipels an Gen. Seid. Wien, 10. Okt. Amtlich wird Verlautbart: Als gestern bekannt wurde, daß der Wiener Landtag für heute zu dem Zwecke einberufen worden sei, um eine gestern konfiszierte Aussendtmg der Landbundkorrespondenz zu immunisieren, hat Außenminister Dr. Seipel an Bürgermeister Seitz fol gendes Schreiben gerichtet: „Wien, am 9. Oktober 1930. Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Wie ich höre

, haben Sie die Absicht, in der für morgen einberufenen Sitzung des Wiener Landtages eine Aussendung der Landbundkorre spondenz immunisieren zu lassen, die in der heutigen Mor genausgabe mehrere Wiener Tagesblätter der Konfiskation verfallen ist. In meiner Eigenschaft als Außenminister ap pelliere ich an Sie, dies nicht zu tun. Durch den Inhalt der erwähnten Aussendung wird nämlich eine Frage außen politischer Natur neuerdings aufgeworfen, die durch die all seits anerkannten Bemühungen des Bundeskanzlers Dr. Schober

der Landbundkorrespondenz im Wiener Landtag zur Erörterung komme und dadurch den Schutz der Immunität erlange. Ich glaube nicht erst sagen zu müssen, daß mir als Landeshauptmann in dieser Sache em Einfluß nicht zukommt. Als Obmann des Vorstandes der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Oesterreichs aber kann ich darauf verweisen, daß unsere Partei stets streng auf die Interessen Oesterreichs, insbesondere auch in der Außenpolitik bedacht war und daß uns immer die Gesamt interessen der Republik höher standen als die Interessen

der Partei. Wir halten das für selbstverständlich. Ich habe daher sofort mit den zuständigen politischen Stellen Fühlung genommen, um Ihr Schreiben zur Kennt nis zu bringen, beziehungsweise eine Entscheidung zu ver anlassen. Jndesien hat sich jedoch herausgestellt, daß die in- kriminierte Aussendung schon in inländischen Tagesblättern Stürmische Sitzung Ser Wiener Land tages. Wien, 10. Okt. Die heutige Sitzung des Wiener Land tages wurde vom Präsidenten Dr. Danneberg mit einer Kundgebung für Kärnten

von den Sozialdemokraten mit einem Hagel von Zwischenrufen überschüttet. Gen. Dr. Danneberg erklärte, der Abg. Pfeiffer habe hier den Präsidenten des Wiener Landtages beleidigt und damit in ganz ungewöhnlicher Weise gegen die Ge schäftsordnung und gegen die parlamentarischen Sitten ver stoßen. Obwohl es sich um seine Person handle, sehe er sich gezwungen, den Abg. Pfeiffer zur Ordnung zu rufen. Die Christlichsozialen und Großdeutschen sind mit dem Hoch verrat Pabst einverstanden. Als der Vorsitzende die von dreißig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 11.10.1928
Physical description: 8
BiSöer vom roten Sonntag in Wiener Reuftaöt. wehren ausgehalten werden, nicht zu fürchten wie die öster reichische Regierung. Ebensowenig werden sie Zuwendun-. gen aus Steuergeldern zu erwarten haben. Im übrigen ist auch das Reichsbanner da, das schon Sorge tragen wird, daß die faschistischen Bäume in seinem Wirkunasberem) nicht in den Himmel wachsen. Aus Mer Wett. Jas große BauuuslLck in Prag. Uebertretungen der Bauvorschriften. Prag, 9. Okt. Wie die Blätter melden, erklärte der Präsident

. Dann aber fand man Kleider reste aus blauem Cheviot bester Qualität, seine Unter wäsche, ein Paar Seidenstrümpse, eine goldene, viereckige Armbanduhr, in der einen Ecke mit einem eingravierten „A". Es ist zweifellos, daß hier eine Frau, wahrscheinlich eine durchreisende Touristin, vergewaltigt, ermordet und beraubt worden ist. Die Mörder haben dann die Leiche zerstückelt und verbrannt. Selbstverständlich interessiert sich auch das Wiener Sicherheitsbüro wegen der Aehnlichkeit des Falles

mit dem noch unaufgeklärten Mord im Lainzer Tiergarten sehr für die Sache und ist mit den Behörden in Veldes auf schriftlichem Wege in Fühlung getreten. Antifaschistische Ausstellung in Wien. In Wien wurde eine antifaschistische Ausstellung er öffnet, die von der Wiener Organisation der Sozialdemo kraten veranstaltet wird. Es handelt sich im großen und ganzen um das Material der antifaschistischen Ausstellung, die vor kurzer Zeit in Köln anläßlich der dortigen Presse ausstellung zu sehen war. In den Räumen der „Pressa

" durste diese ausgezeichnete Sammlung nicht untergebracht werden,' weil Mussolini es verstand, seinen Willen bei der Pressaleitung durchzusetzen. So hat Genossin Angelika Ba- labanow, die. sich die größten Verdienste um das Znllande- kommcn dieser Sammlung erwarb, diese wirkungsvolle Kundgebung gegen den Faschismus seinerzeit im Kölner Eewerkschaftshaus veranstaltet. Die Sammlung wurde jetzt für die Wiener Ausstellung wesentlich ergänzt und ver schönert. Demonstrationen vor dem österreichischen

Konsulat in Preßburg. In Preßburg kam es am. Sonntag im Zufarnmenhang mit den Ereignissen in Wiener-Neustadt zu Zusammen stößen zwischen Polizei und Kommunisten, die eine nicht bewilligte Versammlung abhielten und auseinandergetrie ben würden. Eine Gruppe von Kommunisten demonstrierte hierauf vor dem österreichischen Konsulat. Mehrere Per sonen, darunter auch der Abgeordnete Sasranko, wurden der Polizei vorgesührt, jedoch auf freiem Fuß belassen. Heute soll der Zeppelinflug nach Amerika stattfinden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 06.10.1930
Physical description: 8
, der bekanntlich sein Mandat auf Grund eines Wahlver trages der Christlichsozialen mit dem Jndustriellenvervan> besaß, nunmehr für den Bürgerblock kandidieren wird. Heilloses DurcheinMder bei der Wiener Heimtvehr. Wien, 5. Oktober. Wie eine Korrespondenz meldet, trat Freitag abends in Anbetracht des Umstandes, daß mehere Wiener Heimwehrgruppen, besonders der Landes führer Major Feh, bei der Wahl gemeinsame Listen mit den Christlichsozialen bilden wollen, eine Führersitzung des Hei matbundes, der zivilen

, aber an Zahl stärksten Heimwehr organisation auf Wiener Boden, unter Vorsitz des Präsi denten Ing. Schiemes zusammen. Trotzdem Major Feh das Hauptreserat hielt, beschloß der Heimatbund nach stunden langer Beratung seiner Führer, nach dem Vorbilde in Steiermark, Kärnten usw.,, einen ohne jede Parteiverbin dung vorgehenden überparteilichen Heimatblock zu bilden. Darüber hinaus hat das Eintreten des bisherigen Lan- .desführers aller Wiener Heimwehrgruppen für die Christ lichsozialen, beziehungsweise

für ein Wahlbündnis mit ihnen sogar zur Spaltung des Heimatwehrverbandes geführt. Die meisten Verbände traten in der letzten Zeit, zumeist gestern, aus; so der Heimatbund mit seinen Gruppen in allen Wiener Bezirken, die Starhemberg-Jäger, das Wiener Turnerregiment, das Studenten-Freikorps. der Bund »Oberland" u nd. dik Verblieben sind im Wiener Heimatwehr-Verband nur mehr die Gruppen um Feh und Stöcker, nämlich die „Wie ner Heimwehr", die schon stets christlichsozialen „Heimat schützer" unter Major Lahr

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