über die durch die Relation festgesetzte Grenze hinaus nicht m ehr steige n. Es handelt sich nun um die Frage, welche praktische B e d e u t n n g die Einschränkung des Goldwerthes, der Kaufkraft, des Guldens nach oben hat. Die Antwort ans diese Frage liegt in der Geschichte der österreichischen Valuta. Diese hat sich trotz eines immensen Rückganges des Silberpreises seit dem Jahre 1879 im Wesentlichsten stabil erhalten. Diese Werth entwicklung war freilich keine gleichmäßige; die Periode 1879
noch fortwährend an (wenn sie auch durch die r-peculation rc. gelegentlich der Valuta- Reform vorübergehend beeinträchtigt wurde) es würde also, wenn man unser Geldwesen seiner natür lichen Entwicklung überlassen wollte, die Werth steigerung des ö st e r r e i ch i s ch e n Gul dens voraussichtlich noch weitere Fortschritte nl a ch e n , besonders, wenn der Silberpreis sich wieder erholen sollte. Was bedeutet aber diese Steigerung des Geld- werthes unseres Guldens? Je mehr Gold und da rr, it je mehr
ausländische Waare ein Gulden kaufen kann, desto mehr Waare muß er auch im Jnlande kaufen können. Wenn diese Rückwirkung auch nicht von kleinen und von vorübergehenden Schwankungen des Goldeurses hergesührt wird, so ist ihr Eintreten doch bei einer großen und dauerhaften Werthsteigerung des Goldwerthes des Guldens mit Sicherheit zu erwarten. Wenn der Werth des Guldens von 2-10 Francs auf 2-25, arrf 2-50 Francs, oder — was c\av nicht unmöglich ist — noch darüber hinaus steigen würde, so wäre es ganz
undenkbar, daß sich die Werth steigernng des Geldes, d. h. der Preisfall der Waaren, nicht auch im Innern bis in die entlegen sten Gebiete geltend machen würde. Oesterreich liegt ja inmitten des Weltverkehres, wo der Außenhandel die Preise im Innern geradezu maßgebend beeinflußt. Nun denke man sich die Folgen eines solchen Prozesses. Der Staat müßte seine Schulden, die er in einem minderwerthigen Gelde contrahirt hat, nunmehr in dem hochwertigen verzinsen. Der Bauer, der Gewerbs- und Handelsmann
sind, wird ein Ausgleich, eine Regelung, immer von selbst nach dem Gesetze des Zusammenhanges zwischen Angebot und Nach frage eintreten. Von den zwei Nebeln, welche nnserer gegen wärtigen Währung anhasten, der drohenden Werth steigerung bei normaler Entwicklung und der möglichen Entwerthung namentlich unseres Papiergeldes in anormalen Zeiten (Krieg u. drgl.) ist dem einen, wohl dem gefährlicheren, durch die Festsetzung der Relation abgeholfen, der Werthsteigernng ist eine Schranke gesetzt. Es ist wahrscheinlich