Den großen oder schweren Wechsel (um die Mitte des 16. Jahrh. 1 sl. 40 kr. von der Mark Brandsilber) trugen die Falkensteiner Gewerken so lange, als der Bergbau daselbst noch ergiebig war, den kleinen oder ringen (zu 30 kr.) die Rattenberger und andere Gewerken.*) Nicht selten wurde der Wechsel auf noch geringere Sätze ermäßigt,**) oder Wechselfreiheit für eine Reihe von Jahren gewährt,***) auch völlige Wechfelfreiheit war nicht felten-f) Für Kupfer wurde ein lf. Vorkaufsrecht nicht geltend
ge macht und daher kein Wechsel, wohl aber ein Zoll (auch „Kupferwechsel' genannt) erhoben, dessen Höhe 1 fl., später 2 fl. für den Zentner war, der aber gleichfalls ermäßigtff) oder ganz erlassen wurde.fff) Doch nicht bloß durch Ermäßigung von Fron und Wechsel, sondern auch durch Leistung von Geldzuschüssen, „Gnaden' oder „Hilfen' an die Gewerken förderte die Regierung seit K. Maximilians!, den Bergbau (s. oben S. 969 ) *f) Trotz dem wurden die Einnahmen von Fron und Wechsel vom einträglichsten Erz
) Die Gewerkschaft. Dem Vertrage von 1185 zufolge erklärte der Bischof von Trient den Bergdistrikt für gemeinsam, d. h. für frei zum Bau jedermanns, ob reich oder arm. Die dort als vurhe, in den laudamenta von 1208 und 1214 als werchi oder werci, d. i. als Gewerken, auch als 80611 affidati bezeichneten Genossen waren gewiß zum Teil schon kapita listische Unternehmer, sie werden aber mit den persönlich arbeitenden Ge- . *) Wolfstrigl 37, 59, 159, 183, 186, 225. Weil die Schwazer Schmelzer m dem großen Wechsel
2 fl. auf 1 st. |üt 5 Jahre ebenda 368, auf 45 kr. ebenda 360, auf 30 kr. ebenda 250, auf 6 kr. ebenda 234. ttt) nuf 1 Jahr ebenda 111 auf 3 Jahre ebenda 315, ganz ebenda 198, 214, 217. *t) Den Gewerken des Bergwerkes am Schar! überwies der Landesfürst die halbe Samkost, d. s. die Kosten für den Bergbaubetrieb als Hilfsgdld (Stolz, Beiträge, 118). *ff) 1505 berechnete der Voranschlag der Regierung das Einkommen aus dem Wechsel allein auf 90.000 fl., wobei wohl Fron und Hilfen abgezogen fein dürsten (Wopfner, Die Lage