Festschrift zu Ehren Emil von Ottenthals.- (Schlern-Schriften ; 9)
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Author:
Ottenthal, Emil ¬von¬ [Gefeierte Pers.] ; Klebelsberg, Raimund ¬von¬ [Hrsg.] / [hrsg. von R. v. Klebelsberg]
Place:
Innsbruck
Publisher:
Wagner
Physical description:
XVI, 496 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
Bibliogr. E. von Ottenthal S. [491] - 494
Subject heading:
g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br />p.Ottenthal, Emil ¬von¬ ; f.Bibliographie
Location mark:
II Z 92/9
Intern ID:
104573
212 Rudolf Geyer 3. Fron und Wechsel. Der Wechsel x ) leitet sich aus dem Kecht des Bergherm her, von den Gewerken das Silber zu einem unter dem Marktpreis stehenden Betrag einzulösen. Die Differenz zwischen den beiden Preisansätzen heißt Wechsel Wenn die Einlösung nicht erfolgt, hat der Gewerke den Wechsel nach Maßgabe der Menge des Silbers an den Bergherm zu entrichten. Der Wechsel wird damit zu einer Abgabe. In Tirol 2 ) betrug damals der „Losungspreis* 5 Gulden für die Mark Silber
, der Wechsel 3 Gulden, der Marktpreis stand auf rund 8 Gulden, Dieser auffallend hohe Wechsel war allerdings nur in den silberreichen tirolischen Gruben möglich, wo die Gestehungskosten um diese Zeit wirklich 5 Gulden nicht überstiegen. In den niederöster- rei chi scheu Bergwerken, wo der Abbau der Erze lange nicht so aus gibig und daher viel kostspieliger war, konnte von einem Wechsel in dieser Höhe natürlich nicht die Bede sein. Der gewöhnliche Wechsel scheint hier einen halben Gulden (= 30 Kreuzer
) von der Mark betragen zu haben 3 ). Aber seit spä testens 1500 ist er überall herabgesetzt. In Velach, Kirchheim, Stein feld und Lienz beträgt er 1502—1507 nur mehr 15 Kreuzer 4 ), zu Schladming und Bottenmann 1500—1505 noch 20, seither ebenfalls 15 Kreuzer 5 ), Ein Bericht Zächs von 1506, der Wechsel in den Ober- kiirntner Gruben sei „laut des freybriefs an allen orten der perkwerch von der mark silber wexl auf 15 kreuzer geringert', stimmt damit überein 6 ). Für Unterkärnten, Ober- und Untersteiermark
7 ) sind An sätze nur aus dem Jahr 1509 bekannt, der Wechsel beträgt hier gar nur 24 Pfennige (— 6 Kreuzer). Vermutlich gab es also bezüglich des Wechsels zwei verschieden behandelte Bergwerksgruppen, die ausbeute- ') Tgl. Zycha, a. a. Q. 266 ft. Zychas Ausführungen über den Wechsel finde ich durch meine beim Studium der Raitbücher der Haller Münze gemachten Be obachtungen bestätigt. s h Quelle: die eben genannten Haller Raitbücher, dzt. im Wiener Münz- amtsarchiv. s h Innsbr. E. u. B. 1502, fol. 198. «) Ebd