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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 07.04.1889
Physical description: 10
vorgekommenen Straffällen die größt mögliche Milde walten zu lassen. (Beifall links.) Meran, 6. April. Die Maßregelung des Abgeordneten der mährischen Land gemeinden von Auspitz und Pfarrers in Milotitz Franz Weber durch den Erzbischos von Olmütz beschäftigte, wie wir bereits telegraphisch gemeldet, vorgestern das Abge ordnetenhaus, wo Abg. Heinrich und Genossen, unterstützt von der Linken, den Antrag einbrachten, die Angelegeicheit einem 18 gliedrigen Ausschusse zur Untersuchung zu übergeben

. Der Thatbestand ist folgender: Der Fürft-Erzbischof von Olmütz, Landgraf Fürstenberg, hat am 2V. Februar 1388 dem Abgeordneten Weber den Auftrag ertheilt, sein Reichs rathsmandat niederzulegen, und dieser Auftrag wurde zwar im September 1888 wieder zurückgenommen, zugleich aber dem genannten Abgeordneten der „strenge Befehl' ertheilt, daß er sich in den Sitzungen jeder Rede enthalten solle, weil sonst unbedingt aus der Niederlegung des Mandats bestanden werden müßte. Der Befehl des Stillschweigens wurde

vor wenigen Wochen erneuert und damit begründet, daß der Fürst-Erzbischos „die Art und Weise, wie die Reden gehalten werden, keineswegs eines Priesters anständig findet und durch aus nicht geeignet, gut zu wirken.' Es scheint, daß sich die Olmützer Eminenz über die Tragweite ihres Vorgehens gegen über dem Abgeordneten Franz Weber nicht ganz klar gewor den ist. Der Fall, um den es sich hier handelt, ist ausdrück lich in unserer Gesetzgebung vorgesehen. Z 18 des Gesetzes über die äußeren Rechtsverhältnisse

als eine Verletzung der angeführten Gesetzesbestimmung so stellt es sich, vom Standpunkte der Immunität betrachtet, als ein Eingriff in das JmmunitätS-Privilegium der Abge ordneten dar. Das StaatSgrnndgesetz bestimmt, daß Mit glieder des Reichsrathes wegen der in ihrem Berufe gemach ten Aeußerungen nur von dem Hause, dem sie angehören, zur Verantwortung gezogen werden dürfen; der Erzbifchof von Olmütz aber hat den Abgeordneten Franz Weber wegen seiner Reden im Abgeordnetenhaus« zur Verantwortung ge zogen

; er hat als sein kirchlicher Vorgesetzter diese Reden ge rügt und wegen derselben dem Abgeordneten Weber die Man datsniederlegung anbefohlen; er hat dem Abgeordneten Weber, der doch als Pfarrer zweifellos öffentlicher Funktionär ist, mit der Verweigerung des Urlaubs bedroht, er hat endlich, nachdem er dem genannten Abgeordneten die Beibehaltung des Mandats „in Gnaden' gestattet hat, demselben strenges Stillschweigen im Parlament ausgetragen und durch alle diese Aufträge und Befehle klingt die Drohung durch, daß der Fürst

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 20.07.1885
Physical description: 4
trügen, jedoch nur zum kleinsten Theile ihn zum Verfasser hätten. Diese Behauptung ist unrichtig; das Büchlein trägt überhaupt gar keinen Namen, dio Gedichte aber sind alle von Beda Weber. Wenn dieser als Mönch sich nicht als Autor bekennen durste, ist dies leicht erklärlich, denn Verse wie die fol genden lassen wohl kaum den Mann in der Beue- dictinerkutte vermuthen: „Im duftigen Alpcnlandc ist Glaubeiisfreiheit todt. Nur eine Taufc giltig und der tirolische Gott, Und kannst du ihn nicht fassen

, so eil vom Tannenhain Die steilen Felsenterrassen zurück zum Lech und Rhein. Demi an den schroffen Hängen verwegener Gcmscnbahn Zieht selbst der Gott der Liede das Kleid des Zornes an. Und straft mit strenger Geisel den kecken Athemzug, Der einen Äetzerseufzer vom Mund zum Himmel trug ' Den Gegensatz zu dieser Denkweise bilden die „Lieder aus Tirol', über welche Hermann von Gilm am 3. April 1843 schreibt: „Ich habe die „Lieder aus Tirol' von Beda Weber mit Un- muth aus ver Hand gelegt, obgleich

manche Stel len von unbeschreiblicher Schönheit sind. Die Tendenz des Buches und der poetische Glaube desselben sind heillos. Es ist eine Sünde an der Menschheit ihr unbestreitbares Recht der Gegen wart an die Zukunft zu verweisen und ikr end liches Heil so unendlich weit hinauszuschieben, und ekelhaft ist es, alle Hoffnungen durch die 'Schauer des Grabes und den Proceß der Verwe sung zu führen.' Beda Weber, den das Schicksal vom dreibeiui- igen Schusterstuhl in die Klosterzelle zu Marien- Kerg

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