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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 12
Date: 04.07.1953
Physical description: 12
P\E K/NDtftZiUt/NO Sie magischen MdWlzer (14. Fortsetzung) „Was Kaden Sie satt?" wiederholte er schallend. „Wer sind Sie? Was wollen Sie kier?" riet Weber, der einen neuen Feind in dem Fremden witterte. Der Mann verneigte sied und 20g den Hut „Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle: Mein Name ist Adalbert Donner, Zauberer. In vielen Städten nennt man mich den gro ßen Adalbert Donner. Ich kam Kieker, um zu fragen, ob schon jemand' die magischen Zündhölzer gefunden hat.“ „Sie also sind es!“ rief

Weber zornig. „Sie sind der Mann, der an allem schuld ist!“ „Schuld? Woran bin ich denn schuld?“ fragte Donner lächelnd. „Sehen Sie sich doch um! Die ganze Fabrik ist voll Kinder! Die Kreissäge steht still, weil drei Kinder unter ihr liegen. Die Füllmaschine steht still, weil sieben Kinder auf ihr schlafen. Die Kisten können nicht gefüllt werden, weil die Kinder sich darin zur Nachtruhe gebettet haben! Und Sie fra gen noch, woran Sie schuld sind?“ Adalbert Donner wandte sich um und um und blickte

in alle Himmelsrichtungen. „Wahrlich“, sagte er, „es sieht hier sonder bar aus. Aber was habe ich damit zu tun?“ „Wer denn hat etwas damit zu tun?“ fragte Weber aufgebracht. „Sie mit Ihren magischen Zündhölzern —“ „Ich?“ Donner lachte. „Ich habe wohl viele Hasen und Tauben herbeigezaubert, aber noch nie Kinder. Und so viele Kinder auf einmal!“ „Ob Sie sie hergezaubert haben oder nicht, ist mir ganz gleichgültig! Mir liegt nur an einem: Daß Sie sie wegzaubern — fort — aus der Fabrik.“ „Das kann ich nicht“, sagte Donner

Eltern sagen, warum wir hier sind, werden sie uns er lauben, hierzubleiben“, meinte Toni. „Das werden sie nicht“, sagte Weber. „Und wißt ihr, warum sie das nicht tun werden? Weil sie Zündhölzer brauchen! Ja, das habt ihr ganz vergessen! Es gibt in der ganzen Stadt kein Zündholz mehr. Eure Mütter können kein Abendbrot bereiten, weil sie kein Zündholz haben, um im Herd Feuer zu machen. Der Bäcker kann kein Brot mehr backen. Wenn es kalt wird, kann die Großmutter nicht mehr den Ofen anzünden

— alles euretwegen, alles euret wegen! Und morgen gibt es kein Frühstück und kein Mittagessen, und die Fabriken können nicht arbeiten — euretwegen! Glaubt ihr, eure Eltern werden das zulas sen? Wegen eines Landstreichers, den nie mand in der Stadt kennt? Wegen eines Herrn Hillmann?“ Weber schwieg und die Kinder schwie gen. Diesmal schien Weber recht zu behal ten. Jedermann in der Stadt brauchte Zünd hölzer, es gab nicht genug Feuerzeuge und es war sehr umständlich, vom Nachbar Feuer zu holen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 10
Date: 16.10.1948
Physical description: 10
des JSC) statt. Unzicker, München, deutscher Meister 1948 Die deutsche Meisterschaft gewann in Essen der Münchner Student Unzicker mit 13^ vor Kienin- ger (Köln) mit 12H Punkten. Stiibezah! hat ihm geholfen von mm s^pf Im Riefengebirge lebt ein armer Weber, der I )atte sieben unmündige Kinder und dazu eine ma- j ge re Ziege, die ebenfalls dauernd .rach Futter ruck- ; kerte. Als es eines Tages im Haufe gar nichts wehr * zu knabbern gab, machte er sich auf den Weg zu | seiner reichen Base, die so geizig

war, daß sie sich ! nur das Schwarze unterm Nagel gönnte. „Eine Schwaige voll Saubohnen kannst du ha- ! ben", sagte sie und holte eine.: Korb davon herbei. ! Sie waren alle schon schimmelig und von den Mäu i sen angebissen. Der Weber, der sich insgeheim ein paar Eier ! oder eine Schwarte Sp-eck erhofft hatte, sagte trotz- i dem danke schön und machte sich auf den Heimweg. I Es dämmerte schon, als er durch den Wald kam. ' Recht geheuer war ihm nicht zu Mute Aber ein gutes Gewissen und ein leerer Beute! lassen keine ■ Furcht

- i zahl hilf!" Aber nichts antwortete, nur der Wind j blies dem einsamen Wanderer um di« Ohren und ein Käuzchen schrie. Wie der Weber auf ein« Lichtung hinausttat. erhielt er plötzlich den Schritt. Da saß ruf einem nmgestürzten Baumstamm, gestützt auf einen mäch tigen Eichenstock, Rübezahl, wie ec dein Volke im Bilde vertraut ist. Jetzt darfst du keine Angst zeigen, sagte sich der Weber, sonst dreht er dir das Gesicht ins Genick. Ohne Zaudern schritt er weiter, obwohl ihm die Beine fast den Dienst

versagten. Geradewegs auf den Berggeist ging er zu. „Ist es erlaubt?" setzte er sich tapfer neben ihn, legte seinen Rucksack ab, zog ein Stück Brot aus der Tasche und begann es hinabzuwttrgen. Rübezahl warf ihm einen finsteren Blick zu. aus seinen Augen brannte es wie Kohlenfeuer Wenn er seinen Bart strich, knistern» es und ein Tritt non seinen Sieben Meilen stiefeln hätte genügt, drei Weber über Berg und Tal zu befördern. „Du scheinst mir ein recht armer Schlucker zu sein", ließ

er sich nach einer Weile mit einer Stimme, die wie tönendes Erz klang, vernehmen „was hast du denn in deinem Rucksack?" „Saubohnen", sagte der Weber. „Hast du denn Schweine?" „Nein. Kinder." „Und die fütterst d-u mit elenden Bohnen? Da- .>vn werden sie nicht fett werden." „Ich habe nichts anderes", klagte der Weber. „Ach, wenn mir nur Rübezahl hülfe." > Der Berggeist lachte schaurig und das Echo | lachte noch schauriger, daß des Webers Herz, das j ohnehin bereits in die Hofe gefallen war, noch J tiefer rutschte. „Haha

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 23.09.1908
Physical description: 8
.) In der Malferteiner Mühle arbeiten zwei christliche Arbeiter. Unter diesen Leuten sollte es doch nicht Vorkommen, daß einer den andern bestiehlt. Der „Tiroler" zählt zwar nur die „Roten" zu den schlechten Menschen, es gibt aber auch unter seinen Anhängern „kleptomatische" Leute. So — 83 — Entrüstet fuhr Weber-Seff auf: „Ja zum Teufel, kann ich denn in meiner Stube nicht machen, was ich will? Hat da die Behörde auch das Recht, die Nase hineinzustecken?" „Regen Sie sich nicht auf, das fönitte Ihnen schaden

er sich den dunklen Schnurrbart. Weber-Seff schüttelte ungläubig den Kopf: „Das scheint mir eine schölle Ordnung zu sein, wenn man neure nacy ^ejeyen oestraft, d:e oieselber: niemals kennen gelernt haben! — Sagen Sie mir einmal, Herr Gendarm, muß denn der Pfarrer die Messen, Hochämter und Predigten, wo doch die Leuttz aus dem ganzen Dorfe zusammenkommen, auch anzeigen?" „Ich bil: zwar nicht gekommen, um Ihnen einen Vortrag über die Gesetze zu halten, aber zur Beruhigung kann ich Ihnen Mitteilen, daß derartige

Dinge vom Gesetze ausgenommen sind." Die Weber sahen bei dieser Erklärung des Gendarmen erstaunt, drxin; sie konnten es mit ihrem hausbackenen Verstände, der sich mehr an das Naturrecht als an das römische hält, nicht begreifen, daß bei solchen Dingen mit zweierlei Maß gemessen werden könne. „Gut, Herr Gendarm ! Zeigen Sie mich an; lvenn der Pfarrer nicht bestraft wird, dann kann ich es auch nicht werden, denn wenn schon Gesetze vorhanden sind, dann müssen sie für alle gleich sein, für den Weber

sowie für den Pfarrer." „Ja, das mein' ich auch!" erklärte der Kaspar ernst. „Das Gerede hilft nichts; die Versammlung hat stattgefunden, das Delikt ist vorhanden und ich muß meine Pflicht erfüllen und die Anzeige erstatten." Der Gendarm entnahm seiner Diensttasche ein großes Notiz buch, trat nahe zur Lampe und richtete seine Blicke auf den' Weber-Seff. „Wie heißen Sie?^ „Josef Eichler, sogenannt Weber-Seff." „Wann geboren?" - 33 - „Jetzt hört mir aber einmal auf mit euren Dummheiten!^ rief Weber

. Weber-Seff fuhr fort: „Wer also dafür ist, daß wir au: 1. Mai, mit starken Knüppeln ausgerüstet, in die. Stadt ziehen, der möge die Hand erheben!" Alle hoben die Rechte in die Höhe, nur ein kleiner, bleicher Mensch mit einem Kindergesichte, der am Fensterbrette saß, ent hielt sich der Abstimmung und starrte vor sich hin. „Warum stimmst du nicht, Krumpholz?" frug Weber-Seff.^ „Ihr könnt leicht stimmen," erwiderte der Angerufene furcht sam 'und sah im Kreise herun:, „ihr habt nichts zu verlieren

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 28.02.1938
Physical description: 6
zu können, folgte er dem erhalrenen Der Zufall — hier ein wirklich seltener, — spielte: drei Karten waren zurückgekommen, drei Rangplätze. Zwei davon waren eben vergeben worden. Grütt erhielt den letzten. Beda Weber. Zu feinem 80. Todestag: 28. Februar. Einer der vielseitigsten Männer, die der Kurstadt Meran und dem Lande Tirol ihr ganzes Sinnen und Wirken geweiht haben, ist wohl der Benediktiner Beda Weber, der spätere Stadtpfarrer von Frankfurt a. M. Beda Weber ist ein Sohn Osttirols. Am 28. Oktober 1798

zu Lienz geboren, wuchs der kleine Weber im Vaterhause auf. Vater Johann Weber besaß in der Vorstadt „Rindermarkt" ein kleines Häuschen mit Wiesengrund für zwei Kühe. Nach der Normalschule, in der ihn Pater Klemens Spiegel- graber unterrichtete, kam der junge Weber zu einem Schuster in die Lehre, bei dem er nach abgelaufener Lehrzeit Geselle wurde. Mit einem Empfehlungsschreiben wanderte Weber, nachdem er das 16. Lebensjahr vollendet hatte, nach Bozen. Sein Lehrer hatte es nicht übers Herz bringen

können, dem Buben keine weitere Ausbildung mehr zukommen zu lassen, und so wandte er sich mit einem lateinischen Brief an Pater Pugneth mit der Bitte: „Hier übersende ich dir einen Schuster, bei wel chem jedoch das Sprichwort ,sutor non ultra’ keine Geltung hat. Sei so gut und nimm dich darum an." Weber besuchte nun das Bozner Franziskanergymnasium, trat 1820 gemeinsam mit Pius Z i n g e r l e in das Stift Marienberg ein, wo er 1821 das Ordensgelübde ablegte und 1824 zum Priester geweiht wurde. Zwei Jahre

- und Talserstadt ge widmet hat, atmen in ihrer Anschaulichkeit und Lebendigkeit eine Frische, die sich bis heute erhielt. „Meran und Um gebung" (1845), „Die Stadt Bozen und Umgebung" (1849), „Das Tal Pafseier und seine Bewohner" (1852) gehören auch heute noch zu den Werken, die den Grundstock unserer heimischen Reiseliteratur und Landesbeschreibung bilden. Auch als Parlamentarier war Beda Weber ein Mann von Energie, Tatkraft und weitschauendem Blick: der Pfarrer von Frankfurt hat in manchen seiner späteren

Schriften die Ver hältnisse jener Zeit mit außergewöhnlicher Feinheit, mit Witz und Sarkasmus, anderseits wiederum mit markigen und kraft vollen Worten gegeißelt. Es ist mehr als begreiflich, daß die oft zu kräftigen Worte Webers ihm manchen Kampf in nächster Umgebung verschafften, so auch mit Hermann von G i I m, der ihn als den einflußreichsten unter seinen Gegnern betrachtete. (Der Sammler, 1906.) Die überwiegende Mehrheit seiner Lebenstage durfte Weber seiner Heimat gehören — „und was in unseren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 11.09.1908
Physical description: 8
machen. Verstanden?" „Hat nicht ein Hahn gekräht?" frug der Bauer höhnisch, womit er auf die Fistelstimme anspielte. „Ihr zerreißt euch gern die Mäuler wegen dem bißchen blauen Montag," fuhr der Kaspar-Weber auf. „Da nimmt sich die Wirtin, die früh bis um neun Uhr im Bett liegt —" „Wer liegt bis um Neune?" fuhr die Wirtin dazwischen. „— und Bauern, die den ganzen Winter auf der Bären haut liegen, die Goschen voll. Daß aber die Weber vott früh um vier bis nachts um zehn Uhr und noch länger arbeiten müssen

, daß man oft auch Sonntags den ganzen Tag hinter der Krax sitzen muß, unl die paar Kreuzer, von dem wissen die Leute nichts. Es ist halt schon einmal so: wenn ein armer Teufel die ganze Woche Hunger leidet, da weiß fein Mensch etwas davon; wenn mail sich aber Sonntags einen Kuchen bäckt, dann weiß es das ganze Dorf." Die Wirtin ging zu denk Tische der Bauern und machte eine geringschätzige Bewegung gegen die Weber. Im Rahmen der Tür erschien der Weber-Seff mit seiner Bürde unb zwängte sich hindurch. „Guten

Abend!" „Guten Abend!" gaben die Weber zurück, während die Bauern keine Notiz von dem Eintretenden nahmen. Er warf das Bündel mürrisch in die Ecke und versuchte feinen Körper, der durch das stundenlange Tragen der schweren Bürde gekrümmt zu sein schien, gerade zu richten. „Ah, der Weber-Seff geht an einem Montag liefern, wenn andere Leute kein Geld mehr haben!" rief der mit der Fistel stimme lachend. Weber-Seff trat zum Tische, bei dem der Kaspar saß, der ihm einen Stuhl zuschvb. „Komm', setz

um — •—! Gestern bin ich noch den ganzen Tag gesessen, bis ich endlich den Schwanz herunter hatte. Heute Hab' ich die Ware in die Stadt getragen. Wie der Unternehmer dieselbe durchsieht, stellt er mir eine Masse Fehler aus und zieht mir richtig einen Gulden vom Lohlle ab. Ich hätte beit Kerl erwürgen können vor lauter Wut, aber man muß noch ruhig sein, sonst bekommt man überhaupt keine Werft mehr und man ist ein ganzer Bettler fertig." „Ja, ja, es ist so," bemerkten einzelne Weber seufzend. „Jetzt bring

ich die paar Groschen," fuhr Weber-Seff fort und warf das Geld auf den Tisch. „Sollen die auf Essen, Kleider oder andere Dinge, oder wäre es nicht gescheiter, man kaufte sich einen Strick, um sich aus dem ersten Baum aufzuhängen, da mit man von der verfluchten Welt nichts mehr hören und sehen würde?" Er hatte in seiner Aufregung ganz auf das Trinken vergessen, lvas er nun durch einen langen Zug nachholte. Die übrigen anwesenden Weber hatten ruhig zugehört und saßen in Gedanken versunken

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 8 of 18
Date: 16.05.1908
Physical description: 18
Seite 8 allermeisten Fällen für eine völlig unschuldige das Todesurteil bedeute. Denn stets kehre die Mord manie bei den „Kranken" wieder und richte sich , dann gegen ein neues unschuldiges Opfer. Diesmal } galt das Todesurteil, das in der Freisprechung der ! Jeanne Weber lag, eben diesem kleinen Poirot in Commercy. Hoffentlich werden jetzt die Behörden Gelegenheit nehmen, das Scheusal für die mensch liche Gesellschaft dauernd unschädlich zu machen. Wie ich übrigens höre, wird diese neueste

Mordtat der Jeanne Weber noch im Parlament zur Sprache gebracht werden. Die Kindsmörderin Jeanne Weber ist der Ge sprächsstoff in ganz Frankreich; die Presse bringt spaltenlange Berichte über ihre Untaten. Aus dem reichhaltigen Material haben wir nicht ohne Mühe das Wichtigste herausgesucht. Die Weber, eine ge borene Moulinet, ist 3L Jahre alt und stammt aus Pasmpöl (Nord). Als Köchin kam sie nach Paris und heiratete mit 22 Jahren den Dienstmann We ber. Die ersten Jahre der Ehe waren glückliche

, doch gingen bald Gerüchte über den sonderbaren Tod der Kinder in der Familie Weber. Der Tod erfolgte im zarten Alter und immer, wenn sich die Kinder allein bei der Mutter befanden. So starben im März 1905 Georg und Susanne, 18 bezw. 34 Monate alt, Kinder zweier Brüder ihres Mannes. Im April 1905 starb ihr Kind Marcel, im gleichen Monat fand man einen anderen kleineren Neffen halbtot bei seiner Tante, die man schon damals im Volksmunde die „Menschenfresserin" nannte. Das Kind wurde ms Spital verbracht

. Die Eltern der toten Kinder zeigten die rätselhaften Todesfälle bei Gericht an und sagten, die Schwägerin habe sie er drosselt. Jeanne Weber wurde verhaftet, es erfolgte die Exhumierung der Leichen. Mehrere Aerzte er klärten aber, sie seien eines natürlichen Todes ge storben. Die Gerichtsverhandlung brachte unterm Beifall des Publikums den Freispruch. Bei späterer Peinigung eines betrunkenen Mannes mit glühenden Eisen jagte Weber seine Frau aus dem Hause. Im Juni 1906 beging sie, weil mittellos

in Ordnung zu sein, aber die 16jährige Schwester des toten neunjährigen Knaben ging vor Gericht und gab an, die bei ihnen woh nende Jeanne Moulinet sei die „Menschenfresserin" Jeanne Weber. Das Gericht schritt zur Verhaftung, mehrere ärztliche Untersuchungen der Leiche fanden statt. Am 6 Februar 1908 wurde die Weber wieder freigelassen, weil die Eingeweide des Knaben Spuren von typhösem Fieber aufgewiesen hatten. Eine Zeit lang ist die Weber, die infolge Trunk sucht unzurechnungsfähig scheint

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 10
Date: 21.09.1908
Physical description: 10
noch! Gendarmen ausrücken, wie der Weber-Seff sagt, da kann es ja nicht so gefährlich werden; um den Kopf wird es nicht gehen." „Ihr verdammten Lappsäcke," fuhr Weber-Seff energisch auf, „laßt euch nicht von den Weibern einschüchtern, die werden froh sein, wenn wir ihnen etwas Schönes mitbringen werden. Jetzt heißt es, einmal Ernst machen und nicht bloß immer jammern und klagen und sich dabei die Haut über die Ohren herunterziehen zu lassen. Kanonen und Säbel haben wir ja nicht, aber einen dicken Knüppel

, wenn wir uns die neue Fahne aus der Kirche mitnehmen würden. Wir haben ja auch darauf gezahlt, warum sollen wir sie denn nicht einmal benützen?" Triumphierend sah er sich im Kreise um, ob man ihn für seinen Vorschlag nicht bewundere, doch wurde derselbe ziemlich kühl jsl.m: M Ml _Jt: ml '.ml - 29 - sich Weber-Seff leise zu den Anwesenden, „er muß halt doch nicht mehr richtig im Kopfe sein." „Ach, wenn nur unser Herrgott schon bald ein Mittel machen möcht' und möchte einen von dem Kreuz befreien!" ergänzte sein Weib

und seufzte dabei. „Warum ist denn der Richter-Ton nicht mitgekommen?" srug Weber-Seff. „Dem ist ein Unglück passiert," antwortete der Kaspar, der am Bettrande saß und seine Pfeife rauchte; „beide Kinder sind ihm heute gestorben." „Was hat ihnen denn gefehlt?" srug Weber-Seff gleichgültig. „Wer weiß. Einen Doktor konnte er nicht haben — das können sich bloß reiche Leute erlauben — da mußten sie halt zu-, gründe gehen wie ein Stück Vieh, ohne daß man wüßte, woran sie eigentlich gestorben sind." Die Frauen

unterhielten sich, horchten aber dabei auf das Gespräch der Männer; diese rauchten ihre Pfeifen und taten ziemlich gleichgültig, da sie heute wegen anderen Dingen gekommen waren und keine Lust hatten, Sachen zu besprechen, die für sie kein Ereignis, sondern Alltägliches waren. Die Kinder saßen im Winkel beim Ofen und machten noch immer erschrockene Gesichter, da sie an die vielen Menschen nicht gewöhnt waren. Weber-Seff schüttelte den Kopf: „Es ist aber schrecklich mit der Sterblichkeit der Kinder

!" „Geh, geh, tu nur uicht weinen," tröstete das Weib des Weber-Seff die weinende Frau, „sei froh, daß dir dein Mädchen gestorben ist. Was hätte sie denn auf der Welt, wenn sie leben würde, als wie Not und Elend. Wer weiß, zu was es gut ist Md welcher Gefahr sie aus dem Wege ging." Fsrdina»d Hanusch, „Der Weber-Seff",

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 8
Date: 15.10.1921
Physical description: 8
Arzberger, Radfeld, und Vinzenz Thaler, Kramsach, 2. Preis Gertl Michael und Moser Simon, Kramsach, und Josef See bacher, Kundl, 3 Preis Anna Emberger, Breitenbach, Georg Wöll, Radfeld, und Bramböck Andrä, Krainsach. Kalbinnen: 1. Preis Johann Kögl und Alois Kostenzer, Münster, Georg Weber, Rattenberg. Andrä Bramböck, Kramsach, Johann Margreiter. Radfeld, und Georg Weber, Nattenberg, 2. Preis Andrä Bramböck, Kramsach, Georg Weber. Rattenberg, Josef Huber, Radfeld, Georg Weber, Rattenberg, Josef Wiedmann

, Münster, 3. Preis Klement Angerer, Radfeld, Georg Weber, Rattenberg, Andrä Bram« böck, Kramsach, Peter Naumann und Simon Mühlbacher, Münster. Kühe: l.Kl. Johann Kögl (4 Preise), Münster, Georg Weber, Rattenberg, Franz Greiderer, Radfeld, Peter Thaler. Münster, Simon Arzberger, Radfeld, Kögl Anton, Münster, 2 Klasse Johann Kögl, Münster, Franz Greiderer (2 Preise), Radseld, Matthias Fuchs, Kundl, Joses Mai (2 Preise), Münster. Bramböck Andrä, Kram« sach, Georg Weber (4 Preise), Rattenberg, Franz Moser

(2 Preise). Kramsach, Peter Baumann s2 Preise), Münster, 3. Kl. Johann Kögl und Ferdinand Scharrer. Münster, Klement Angerer (2 Preise). Radfeld, Guggenbichler Stanislaus, Kramsach, Franz Greiderer, Radseld. Eser- harter Johann, Zimmermoos, Franz Greiderer, Radfeld, Bramböck Andrä (2 Preise), Kramsach, Georg Weber, Rattenberg, Josef Moser, Kramsach, Peter Baumann, Münster, und Johann Salzburger, Kramsach. Nach erfolgter Preisverteilung eröffnete der Obmann - stellvertreter des Verbandes

der Unterinntaler Fleckvieh- genoffenschaft Herr Georg Weber die Versammlung und sprach den Preisrichtern für deren Mühewaltung den Dank aus. In warmen Worten dankte er im Namen der Preisrichter den Züchtern für das vorzüg liche Material, den Wunsch ansprechend, auch in Hin kunst in ihren, sie ehrenden züchterischen Bestrebungen nicht nüchzulassen. Herr Naiionalrat Niedrist gab verschiedene Aufklärungen und sprach auch über die leidige Valuta. Der Obmann des Preisgerichtes Herr Oberinspektor Kubat sprach

über Zuchtstierankäufe und erteilte den Ausstellern seine lebhafteste Anerkennung. Im Schlußwort lud Herr Georg Weber die Verbands mitglieder zu der am 27. Okt. beim Kremerbräu in Raitenberg stattfindenden Vollversammlung des Ver bandes zu zahlreichem Besuche ein. — Der Viehmarkt war sehr gut beschickt, die Kauflust besonders von Bayern und Wienern eine sehr rege und erzielten schöne Tiere sehr hohe Preise. Ausstellungs-Zuchtvieh wurde trotz hohen Angeboten nicht abgegeben. Kattenberg. (Ein Gastspiel) der Thcater

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 12
Date: 08.09.1934
Physical description: 12
schaftsbund der österreichischen Arbeiter und Angestellten einberusene Versammlung aller Handels- und Transport arbeiter statt, in welcher über den Zweck des Gewerkschafts Der Freund Von Alexander Keller Ludwig Weber ging langsam über die Brücke. Es war zehn Uhr abends. Der Wind pfiff übers Wasser. Die Lichter brannten trübe. Aber Weber beachtete es nicht. Er hatte genug. Zehn Tage lang hatte er 'beinahe nichts mehr ge gessen. Jetzt wollte er Schluß machen. Fort mit dem elenden Leben . . . Er legte

eine Hand auf die Brüstung . . . warf noch einen Blick auf die treibenden Wolken — da . . . berührte jemand seine Schulter. »Einen Augenblick," sagte der elegant gekleidete Herr, der hinter ihm stand. „Was ist's? Liebe? Krankheit? Eifer sucht?" Weber wandte sich unwirsch um. „Not . . ." sagte er hart. „Not. . ." Die nächsten zehn Minuten vergingen wie ein wüster Traum. Die beiden Männer standen unterm Brückenbogen. Der Fremde hatte sich vorgestellt. „Ich bin Direktor Mül ler ... ja — einfach Müller

, die zum Teil ihre Durchfahrt nach Wien zur Heldendenk malfeier zu einem Besuch des Heldenbuches und der Messe benützten; namentlich am Nachmittag war das Bild durch viele Schützen in Tracht belebt. Trotz der Wirtschaftskrise äußern sich die Aussteller verhältnismäßig günstig über die gemachten Erfahrungen. Das Messegeschäft ist zweifellos an meine Legitimation und vergessen Sie nicht . . . Direktor Hans Müller. Morgen um die Zeit treffen wir uns wieder hier." Weber schüttelte den Kopf. „Das verstehe

. . . Wie? Sie wird Sie nicht erkennen? A bah — Sie wird sich an Ihren Tisch setzen und wird glauben, daß ich es bin . . . Um Mitternacht ist sie nicht mehr ganz nüchtern . . . Richtig — hier haben Sie noch Geld . . , Sind Sie einverstanden?" Weber nickte. Was lag daran? Umbringen konnte er sich auch am nächsten Tag. Trotzdem zögerte er. Der Fremde drückte ihm den zweiten Tausender in die Hand. Dann den dritten und den vierten . . . Beim vierten begann We ber die Welt aus freundlicheren Augen anzusehen. Sie trennten

sich als Freunde . . . Um elf Uhr war Weber im „Nachtfalter". Es war wunderbar. Die Kleider des anderen saßen ihm wie ange gossen. Er trank einen Champagner nach dem anderen. 2. -. Hirschfleisch —.80 bis 2.—, Rehfleisch 1.— bis 2.80, Poularde 4.40, Brat-, Backhuhn 3.80, Suppenhuhn 2.20 bis 3.—, Gänse 3.80, Enten 3.20, Fasan Stück 2.—, 2.50, 3. —, Hähne leb. 1.80, Rebhuhn 1.—, 1.60. Fische: Forellen 10.—, Karpfen leb. 3.60, Schellfisch 3.—, Seelachs 2.—, Kabeljau 2.—, Makrelen 2.—. Merlan 2.—, Schill, Zander

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 30.03.1951
Physical description: 4
, werden also auch weiterhin gerne entge gengenommen. Aus Stadt und Land Johannes Mario Simmel Oh Utrlöcöec Kriminal-Roma* tlUltlt (UftlC Hltltfl «•miORI IAIIIN.IVICNII 33 Die Papiere erwiesen sich zum größten Teil als Photokopien, zum Teil auch als Ori ginaldokumente. Sie alle hatten direkten Be zug auf die Person Thomas Hellers. Weber betrachtete interessiert mehrere in französischer Sprache abgefaßte Papiere der Pariser Universität, die sich auf die Ver leihung des Titels eines Doktor juris bezo gen, einen Heimatschein

, die Photokopie eines Taufscheines, einer Eheschließungs- urkunde und eines Geburtsscheines. Sein Gesicht sah beinahe dumm aus. Sein Gesicht sah immer dumm aus, wenn Hein rich Weber intensiv nachdachte. Es war Weber klar, daß der Inhalt des Kuverts die Gestalt des unbekannten gelegentlichen Mit arbeiters in einem neuen, sehr interessanten Licht erscheinen ließ. Weber hätte sich gern mit ihm unterhalten, doch dieser war zu jener Zeit bereits verschwunden. Der Re daktionsdiener beschloß, das Kuvert zu be halten

und den weiteren Verlauf der Ereig nisse abzuwarten. Es war gerade ihr weiterer Verlauf, der ihn bewegte, seinen Fund zu verheimlichen. Der Tod seines Chefredakteurs und die Ent deckung des ermordeten Unbekannten schu fen eine neue Situation. Weber überlegte, daß er — selbst wenn er es wollte — jetzt nicht mehr mit dem Kuvert herausrücken konnte, ohne in den Verdacht der Täterschaft zu geraten und in die ganze geheimnisvolle Angelegenheit verwickelt zu werden. Ein Gespräch mit Dr. Czerny, der sich eindring

lich nach einem Umschlag mit Dokumenten erkundigte, die Fragen der Polizei und schließlich das Auftauchen der zweiten Frau Heller ließen den Redaktionsdiener den Ent schluß fassen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Ohne große Worte, still und ge duldig, wie es seine Art war, schaltete sich Heirich Weber, der Romantiker, in das Ge schehen des Tages ein. Er hatte das Gefühl, daß seine Stunde gekommen war. Frau Heller, die er im Hotel „Exzelsior“ anrief, schien zu erschrecken

, als sie seine Stimme hörte. Weber faßte sich kurz. Er war ein Feind vieler Worte. „Ich muß Sie sprechen.“ „Sie können nicht ins Hotel . . „Natürlich nicht.“ Weber hustete unge duldig. „Wo denn?“ Der Redaktionsdiener nannte eine Adresse. „Ich komme“, sagte die erste Frau Heller. „Aber allein“, sagte der Redaktions diener. Frau Heller räusperte sich, als wollte sie etwas sagen, aber sie überlegte es sich und bängte einfach ein. Heinrich Weber rieb sich die Hände, zog dann seinen schwarzen Arbeitsmantel aus und sah

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 21.10.1921
Physical description: 12
Michael und Moser Si mon in Kramsach und Josef Seebacher in Kundl. 3. Preis je 70 Kr-, Anna Emberger in Breitenbach, Georg Wöll in Radfeld u?tb Bramböck Andrä in Kramsach. Kalbinnen: 1. Preis je 130 Kr-, Johann Kögl und Alois Kostenzer in Münster, Georg Weber in Rattenberg, Andrä Bramböck in Kramsach, Johann Magreiter in Radseld und Georg Weber in Rattenberg. 2. Preis je 90 Kr., Andrä Bramböck in Kramsach. Georg Weber in Rattenberg, Josef Huber in Radseld, Georg Weber in Rattenberg, Josef Wiedmann

in Münster. 3. Preis je 70 Kr., Klcment Angerer in Rad- feld, Georg Weber in Rattenberg, Andrä Bramböck in Kramsach, Peter Baumann und Simon Mühlbacher in Münster. Kühe: 1. Preis. 1. Klasse je 140 Kronen. Jo hann Kögl 4 Preise, Münster; Georg Weber, Rattenberg; Franz Greiderer, Radseld; Peter Thaler, Münster; Simon Arzberger, Radfeld; Kögl Anton, Münster. 2. Klasse je 90 Kronen: Johann Kögl, Münster; Franz Greiderer 2 Preise, Radseld; Matth. Fuchs, Kundl; Josef Mair 2 Preise, Münster; Andrä Bramböck

, Kramsach; Georg Weber 4 Preise, Rattenberg; Franz Moser 2 Preise, Kramsach; Pe ter Baumann 2 Preise, Münster. 3. Klasse je 70 Kr.: Johann Kögl und Ferdinand Scharrer, Münster: Klement Angerer 2 Preise, Radseld; Guggenbichler Stanislaus, Kramsach: Franz Greiderer, Radseld: Eberharter Johann, Zimmermoos ; Franz Greiderer, Radseld; Bramböck Aüdrü 2 Preise, Kramsach; Georg Weber, Rattenberg; Josef Moser, Kramsach; Peter Baumann, Münster und Johann Salzburger, Kramsach. Nach der Preisverteilung eröffnete

der Obmannstellvertreter des Verbandes des Uuterinntaler Fleckviehes Georg Weber die Versammlung und sprach den Preisrichtern für deren Mühewaltung seinen Dank aus. In warmen Worten dankte er im Namen der Preisrichter den Züchtern für das vorzügliche Material, den Wunsch aus sprechend, auch in Zukunft in ihren, sie ehrenden züchterischen Bestrebungen nicht nachznlassen. Nationalrat Niedrist gab verschiedene Aufklärungen, der Obmann des Preisgerichtes, Oberinspektor Kubat, sprach über Zuchtstierankäufe und er teilte

den Ausstellern seine lebhafteste Anerkennung. Im Schlußwort lud Georg Weber die Verbandsmitglieder zu der am 27. ds. beim Kramerbräu in Rattenberg stattfinden den Vollversammlung des Verbandes ein. Der Viehmarkt war sehr gut beschickt, die Kauflust von Bayern und Wie nern eine sehr rege und es erzielten schöne Tiere sehr hohe Preise. Ausstellungszuchtvieh wurde trotz hoher Angebote nicht abgegeben. EirrfteAnrrg der Viehausfrchr nach Italien. Das Landeswirtschaftsamt hat bis zur Klärung behängender Fragen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 12
Date: 25.04.1953
Physical description: 12
mit sei nen Mitmenschen lebt und Anteil nimmt an ihren Freuden und Leiden. Ihr, als Arbeiterkinder, sollt Euch aber vornehmen, es seinem Vorbild gleichzutun und Euer Leben nach seinen Grundsätzen zu formen: Menschenliebe, Freiheit und Gerechtigkeit. Ein herzliches Freundschaft Euch allen von Eurer Rosi. Die magischen Zündhölzer (4. Fortsetzung) „Warum nicht ein Zündholz?“ Weber lächelte, er nahm den Brief, legte ihn auf den Schreibtisch. „Viele Leute werden die sen Brief für Unsinn halten

Weber. „Die Leute werden den Brief lesen und viele werden sich sagen: Versuchen wir es! Es kann ja nicht schaden, kaufen wir eine Schachtel Zündhölzer! Vielleicht finde ich die drei magischen Zündhölzer und dann — dann werden wir ja weiter se hen.“ Herr Weber stand auf und ging im Zimmer hin und her. „Ja, das machen wir. Rufen Sie die Zeitung an und rücken Sie ein Inserat ein, ganz groß, eine volle Seite. Und lassen Sie Plakate drucken, in Riesen buchstaben, und überall anschlagen!“ „Aber, Herr

Direktor“, wandte Agnes ein. „Was das alles kosten wird!“ „Es wird sich auszahlen!“ entgeguete Weber. „Und nun nehmen Sie ihren Notiz block und schreiben Sie mit.“ Agnes holte ihren Block und setzte sich. Weber schloß die Augen, als wollte er an gestrengt nachdenken, dann diktierte er: „In der Zündholzfabrik Weber & Co. er schien heute ein geheimnisvoller Mann, der folgenden Brief hinterließ.“ Er nahm den Brief und reichte ihn Agnes. „Nun schrei ben Sie den Brief Wort für Wort ab. Mit der Unterschrift

. Und dann geht es wei ter.“ Er schloß wieder die Augen und dachte angestrengt nach. „Wir halten es für unsere Pflicht“, diktierte er weiter, „un seren Kunden Kenntnis von diesem Brief zu geben. Die hunderttausend Schachteln Zündhölzer, die sich in unserer Fabrik be fanden, als Herr Donner sie besuchte, wer den morgen früh in den Verkaufsläden der Stadt zu haben sein.“ Herr Weber hielt inne. „So. Und als Unterschrift, ganz groß: Zünidholzfabrik Weber & Co. Haben Sie das?“ „Ja“, sagte Agnes tonlos. „Dann gehen

Sie damit zur Druckerei. Und wir werden heute eine Nachtschicht einlegen. Was sind hunderttausend Schach teln Streichhölzer? Morgen können wir eine Million verkaufen, zwei Millionen, drei Millionen.“ Weber lief erregt zum Schreibtisch, hob den Telephonhörer ab und befahl dem Werkführer, sogleich zu ihm zu kommen. Agnes setzte sich an ihre Schreibmaschine. Draußen, in der großen Halle ratterten die Sägen und drehten sich die Räder und füll ten sich die Schachteln und häuften sich die Kisten auf und bald rollten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 10
Date: 21.09.1908
Physical description: 10
verursacht und Handgriffe kostet, bis es aus dem Gröbsten heraußen ist, dann könnte einem das Herz zerspringen, wenn man es ver lieren muß!" Diese Wendung des Gespräches wurde allgemein unangenehm empfunden. Deshalb entschloß sich Weber-Sesf, auf ein anderes Thema zu kommen. Er räusperte sich, spuckte zischend auf den Fußboden und Hub an: „Ihr werdet euch gestern gewundert haben, daß ich euch eingeladen habe, zu mir zu kommen. Es ist eine wichtige Sache und da dachte ich mir, verständigst dich lieber

zr§ Hause in der Stube mit den Leuten als im Wirtshaus, wo die Wände Ohren haben." Die Weber wurden neugierig und rückten dem Sprechenden näher an den Leib, damit ihnen ja kein Wort entgehe; die Frauen nahmen ihre Strickerei und schlangen mit Geschick Masche an Masche. „Als ich gestern mittags die Stadt verlassen wollte, sah ich aus der Anschlagtafel ein großmächtiges, feuerrotes Plakat, vor dem eine Masse Menschen standen. Die Neugierde trieb auch mich dazu; ich drängte mich durch den Knäuel

sein?" „Freilich, freilich, da wird es schon wahr sein!" riesen alle anderen freudig und ein eigentümliches Feuer sprühte aus ihren sonst so trüben Augen. „Die werden doch mit den Werkzeugen nicht Leute umbringen wollen?" frug des Weber-Seffs Weib und sah ihren Mann starr an. „Wenn sie den Ludern, den Fabrikanten den Bauch auf- schlitzen, ich habe nichts dagegen!" „Jesus, Maria!" riefen die Weiber mit vor Schrecken starren Augen. „Das wäre schon recht, wenn sie es den Dickbäuchen einmal ordentlich heimzahlen

möchten!" ergänzte der Kaspar und ballte die Faust, als gelte es schon dreinzuschlagen. „Auf den Tag," fuhr Weber-Sesf fort, „darf niemand ar beiten; wen sie bei der Arbeit antreffen, dem schlagen sie die Fenster ein und was noch mehr mit ihm geschieht, das weiß ich nicht. „Da können wir ja nicht liefern," warfen einige zu gleicher Zeit ein, was bewies, daß ihnen das Liefern noch immer wichtiger war als die Revolution. „Brauchen wir auch nicht. Wenn wir am 1. Mai in die Stadt ziehen, werden wir schon

Geld kriegen; wir werden halt den Fabrikanten das Leben ein bißchen heiß machen!" „Ihr werdet doch nicht in die Stadt ziehen und euch erschießen lassen!" rief die Frau des Kaspar und sah abwechselnd den Weber- Sesf und ihren Mann an, der aber von ihr keine Notiz nahm. Dem Weber-Sesf sah man es an, daß ihn dieser Einwurs ärgerte und fast wegwerfend sagte er: „Was versteht denn ihr Weiber von solchen Sachen. Ihr habt nur Angst, daß euch die Männer nicht erschossen werden. Auf den Tag rückt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 07.11.1902
Physical description: 4
eines Reichsverbandes beschlossen wurde. A«s Tirol und Uorarlkerg. Bozen. (Borstiges aus dcr Werkstätte des Bürstenmachers Franz Weber.) Herr Weber, eine Stütze und Hauptagitator der hiesigen Christlichsozialen, kann es nicht überwinden, wenn ein frommes Schäfchen sehend wird und dem Gesellenverein den Rücken kehrt, um sich dort an zuschließen, wo ein klassenbewußter Arbeiter eben hingehört, nämlich unserer Organisation. Davon kann ein Kollege erzählen, welcher bei Herrn Weber beschäftigt war und den Verlockungen

der bösen Sozi nicht widerstehen konnte, den Gesellenverein ver ließ und dem Verbände der Holzarbeiter als Mitglied beitrat. Dies Vorgehen brachte Herrn Weber nun derart in Harnisch, daß er nichts Eiligeres zu tun wußte, als dem Vater des Kollegen von der eingetrelenen unglückseligen Katastrophe Mit teilung zu machen. (Die Adresse verschaffte sich Herr Weber dadurch, daß er selbe von den für den Kollegen eingelangten Karten ab—las.) In diesem Schreiben beklagte sich Herr Weber auch, daß der Arbeiter

sich bei der Arbeit habe „betrügerische Vorteile" zukommen lassen, welche wohl darin bestanden haben dürften, daß Herr Weber in Abwesenheit des Arbeiters die Borsten wog, welche vom Samstag bis Montag in einem defekten Behälter lagen, aus welchem das Wasser unten durch sickerte und die Abwägung einen Gewichtsabgang von 5 Kilo gramm aufwies, für welchen Abgang der Kollege selbstverständlich nicht entlohnt wurde. Das nennt Herr Weber „betrügerische Vorteile" von Seite der Arbeiter. Der Vater des Kollegen schrieb

auf diesen „zarten Wink" retour, der Kollege möge sofort dem katholischen Gesellenverein wieder beitreten, eine Auf forderung, welcher nachzukommen letzterer wenig Lust verspürte und infolgedessen er gekündigt wurde. Wir machen Herrn Weber aufmerksam, daß es ihn gar nichts angeht, in welchem Vereine seine Arbeiter ihre freie Zeit zubringen. Daß die geduldigen Schäfchen immer seltener werden, ist freilich eine unleugbare Tatsache, in welche sich auch Herr Weber wird fügen müssen, aber deshalb einen Arbeiter

in den katholischen Gesellenverein zu zwingen, ist auch für Herrn Weber nicht anständig. Für Herrn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 6
Date: 09.05.1951
Physical description: 6
(OmiQHI lAIIIN.IIIKHil 64 Es gelang ihm, Schmidt mehr und mehr zu verdrängen und an die Spitze der Devisen schieberzentrale zu treten, die ihren Wiener Sitz in den Kellerräumen von „Adam und Eva“ hatte. Die Idee, chiffrierte Botschaften in Klin- gers Glossen einzuflechten, war selbstver ständlich ebenso die seine wie der Versuch, Lang über seine Schwester Vera zu erpressen, die im Spielsaal von „Adam und Eva“ große Mengen Geld verloren hatte, auf sein Konto geht. Nun war Weber ein Mensch

, der einen geheimen Ehrgeiz hatte. Jeder von uns hat etwas Derartiges. Bei Weber war es der Wunsch, reich zu sein. Er wollte Geld haben. Er wollte mehr Geld haben, als er hatte — soviel er auch besaß. Und er besaß mehr, als er jemals ausgeben konnte. Als er erfuhr, daß sein Chefredakteur eine große Erbschaft ge macht hatte, beschloß er, sich in ihren Besitz zu bringen. Die Polizei war einer Devisen zentrale schon sehr auf den Leib gerückt, und er konnte nicht damit rechnen, noch lange ungestört zu arbeiten

. Er wollte reinen Tisch mit Heller machen und dann verschwinden — das behauptet wenigstens sein Kollege Schmidt. Weber redete also mit seinem Chef und drohte mit Bloßstellung, aber Heller wollte nicht mehr. Er hatte genug. Außerdem war er gerade damit beschäftigt, Material über „Adam und Eva“ zu sammeln, und es ist durchaus möglich, daß er sich seine eigenen Gedanken über die Person Heinrich Webers machte. Da beschloß der Redaktionsdiener, ein größeres Geschütz auffahren zu lassen. Er schrieb an den Mann

, der Heller vor langer Zeit seine Papiere verkauft hatte und mit dem er in ständiger Verbindung stand, er klärte die Situation und schlug vor, daß Frau Heller nach Wien komme. Frau Heller, die jetzt wie ihr Gatte Renard hieß, war von der Idee sehr eingenommen. Sie schrieb Heller zunächst noch ein paar Drohbriefe, dann reiste sie ab. In Wien sorgte in dtv Zwischenzeit Hein rich Weber dafür, daß Thomas Heller seine Nerven verlor. Er malte ihm in grellen Far ben den Skandal aus, den eine Enthüllung

seiner Vergangenheit zur Folge haben mußte, er wies auf das Ende von Hellers zweiter bürgerlicher Existenz hin und er prophezeite einen vollständigen Bankrott. Heller verlor wirklich die Nerven. Er klammerte sich noch an die Hoffnung, den Mann hinter „Adam und Eva“ entlarven zu können, ehe Weber zuschlug, da er vermutete, daß dieser mit den Schiebern in irgendeinem Zusammenhang stand. Er beging den Fehler, es Weber auf den Kopf zuzusagen. Der Die ner erkannte, daß er keine Zeit verlieren durfte. Sein Plan

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 10
Date: 04.09.1908
Physical description: 10
, aber so laut, daß es Weber-Sesf ganz gut verstehen konnte. „Was Sie nicht sagen," gab jener ängstlich zurück. „O, wir gehen schlimmen Zeiten entgegen," fuhr der erste fort, „ich fürchte nur, daß nicht bloß das Eigentum zerstört, sondern auch Menschen, besonders die Fabrikanten, daran glauben werden müssen." „Das wäre schlimm, sehr schlimm, aber zumuten kann man das diesem Volke schon. Mein Gott, was man noch alles erleben wird müssen!" Herr Fischmann seufzte schwer. „Ich habe mein bewegliches Vermögen

schon in Sicherheit gebracht und würde Ihnen anraten, Herr Fischmann, das gleiche zu tun, denn wenn die Bestie im Menschen einmal erwacht, dann muß man auf das Schlimmste gefaßt sein." „Ich danke Ihnen für den guten Rat," gab Herr Fischmann zurück, „ich werde ihn sofort ausführen." Beide gingen mit so eiligen Schritten davon, als würden, sie schon von einer blutdürstigen Horde verfolgt. „Also doch Revolution," kam es fast freudig von den blut losen Lippen Weber-Seffs. „Da müssen wir Hausweber

. Dem Weber-Sesf wurde es bei all dem Lärm ängstlich zu Mute. Schüchtern öffnete er die Tür, die zur Ablieferungsabtei lung führte und schob sich langsam hindurch. Der hohe große Raum war mit großen bis an die Decke reichenden Küsten und langen polierten Tafeln, bestimmt zur Uebernahme der Waren, ausgefüllt. Einige Angestellte standen bei den Tafeln und unter suchten und verpackten Ware. Weber-Sesf legte sein Bündel ab, stellte sich daneben hin und wartete. „Was wollen Sie?" herrschte ihn ein ältlicher

ihr alle, deswegen wird nichts fertig." „Her da!" Er machte eine Handbewegung, welche besagen sollte, daß ihm der Arbeiter die Ware hinzubringen habe. Weber-Sesf trug ihm die Ware wortlos zur Tafel und der Beamte fing an darin zu blättern. So bleich wie die Ware war des Webers Gesicht. Jede Sekunde wurde ihm zur Ewigkeit und mit gespannter Aufmerksam keit verfolgte er jede Bewegung des Beamten. Wie, wenn er Strafe bekäme, wie es so oft vorkam? Wo bliebe dann seine Berechnung? Von welcher Ausgabe

wollte und konnte er noch etwas ab zwacken? „Sie haben einen schönen Fetzen zusammengewebt," brach der Uebernehmer los und sah den Weber durchbohrend an. „Hier haben Sie ein Nest so groß wie ein Scheunentor. — Hier ist eine ellenlange Fadenstraße. — Hier haben Sie Putzen eingeschlagen." Er blätterte weiter. Ferdinand Hanusch, „Der Weber-Seff".

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 16
Date: 22.10.1927
Physical description: 16
stattgefundenen Gemeinderatssitzung brachten unsere Genosien eine Reihe wichtiger Anträge ein. die teils sozialer Natur!sind, teils ndtwenidige Arbeiten im Stadtgebiete betreffen. Unter den evsteren evwähuen wir den Dringlichkeitsantrag der Gemeinderäte Weber und Tenoffen, der die kostenlose Ueberlassung der Lehrmittel an die schulpflichtigen Kinder Innsbrucks Verlangt und folgenden Wortlaut hat: 1. der Gemeindevat erklärt sich grnndsätz li ch bereit, den schulpflichtigen Kindern Innsbrucks die Lernmittel

, wie Bücher, Hefte u. !dgl. kostenlos zur Verfügung zu stellen; 2. für die unentgeltliche Verabreichung der Levnbehelfe an Kinder arbeitsloser Eltern oder anderer Mnderbemittel- ter wird für das laufende Kalenderjahr ein Betrag von 2000 8 bewilligt. G.--N. Gen. Weber begründete die Dringlichkeit des Antrages, die ohne Debatte angenommen wurde. I« Be gründung des Antrages selbst führte Gen. Weber beiläufig aus: Anläßlich der Beratungen des Voranschlages für 1927 würde von der sozialdemokra tischen

60.000 8 kosten. Er stellt daher den Antrag, den Dringlichkeitsantrag des Gen. Weber dem Stadtschulrat bezw. dem Finanzkomitee behufs weiterer Beratung zuzuweisen. (Der Hintergedanke dürfte wohl der sein, in diesen Ausschüssen dem Anträge ein Begräbnis erster Klasie zu bereiten.) Gen. VB. Untermüller entgegnete dem StR. Pembaur, daß die sozialdemokratische Partei aus dem Standpunkte stehe, daß es auch für besier situierte Eltern keine Schande sei, wenn ihr Kind von der Stadt ein Buch erhalte

, das den Haushalt nicht belastet. Und weiter will der Antrag endlich die Tatsache aus der Welt schaffen, daß durch die Verteilung der sogenannten Armenbücher die Maffenscheidung schon in der Schule bei den Kindern Platz; greise und den Kindern armer Leute dadurch de. ilnt^Med^wüLe» arw,«Nd reüü^Won in der Schule bei* VolkZA-ZyktUNg gebracht wird. Untermüller appellierte an den Gemeinde rat, den Antrag Weber anzunehmen. Die Fürsorge kür das Kind ist eine sozlalWsche Sache. GR. Ldshptmstv. Dr. Peer sieht

in dem ersten Punkte des Antrages Weber keine soziale Sache, sondern eine sozialistische Sache, die zur Sozialisierung der Kinder- erziehung führe. Jetzt wolle man den Kindern die Schul bücher kostenlos geben, später vielleicht das Esten, Schuhe und Kleider und so gelange man dann zu Erziehungs- fäbriken. (GR. Viertiber: Zur iwiahrsn Volksgemeinschaft.) Die Christlichsozialen seien aber nicht dafür, daß allen Eltern die Pflicht abgenommen werde, für ihre Kinder selbst zu sorgen. (Wenn Dr. Peer

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 06.08.1926
Physical description: 12
Stunde in Aussicht genommen. Auch hinsichtlich der Kinovorsüh- rungen sind die Arbeiten im Gänge. Wie wir hören, sollen diese Neuheiten bereits im August probeweise zur Einführung gelangen. Abschied. Am Sonntag früh hat Herr Tierarzt D r. Fritz Weber Lienz ver lassen, um seinen neuen Posten in München als Oesterreichischer Veterinärdelegierter für das Deutsche Reich anzutreten. Zwei Abschieds abende, oni Donnerstag vom Gemeinderats klub der Volkspartei und am Freitag von der Akademikerschaft

veranstaltet, gaben dem Scheidenden die Versicherung, daß ihn Lienz geehrt, geachtet und geliebt hat und daß er in unserer Stadt ein bleibendes Gedenken haben wird. In den Gemeinderot gewählt, war Tier arzt Dr. Weber immer ein sachlicher und auf richtiger Vertreter- des allgemeinen Wohles. Politischen Gegnern war er niemals ein Feind, 730 SMseleMlMen im Jahr haben Sie, wenn Sie morgens und zur Jause Ihren Kaffee nur mit Titze FeigeiikOe bereiten; er ist außerordentlich farbkrästig und sparsam im Gebrauch

. 183 sondern nur ein vornehm Andersdenkender. Darum sprach ihm auch der Gemeinderat von Lienz in der letzten Sitzung einstimmig den Dank für seine Tätigkeit im Interesse der Stadt aus. lieber die Stadt hinaus war Dr. Weber aber fast im ganzen Bezirk als pflicht eifriger und tüchtiger Tierarzt bekannt, der mit seinem schlichten, anspruchslosen Wesen auch die Bauern verstand und in achtjähriger Berufstreue ihr Vertrauen gewann. Am schwersten freilich trifft das Scheiden Dr. We bers seine Freunde

in Lienz. Diesen war Dr. Weber ein Mensch, der gern jedes Leid mit tragen, jede Freude verdoppeln half, ein Mensch, d(w mit einem tiefen Gemüt auch schaubare Sonnigkeit verband, ein ganzer Freund! Und Freunde sind selten,- das erkennt man, wenn sie scheiden. Tierarzt Dr. Weber zieht in die bayrische Hauptstadt und tritt öine hohe Stelle au. Wir gönnen sie ihm gern und wünschen Herrn Dr. Weber herzlich, daß. ihm draußen in München Glück und Freude er warten, bitten aber auch, daß er Lienz, den ersten

, da sind wir wohl zur Unrechten Dr. Fritz Weber unverlierbar in der Erinne rung! — Wie wir erfahren, wird vorläufig Hofrat Dr. med. Hummel aus Innsbruck stellvertretend als Tierarzt in Lienz tätig fein. Abschied und Dank. Durch 8 Jahre mit dem Bezirke Lienz in allen seinen Leiden und Freuden verbunden, nehme ich nun Ab schied davon. Allen, die mich verstanden haben allen, die es erkannten, daß ich von innersten! Herzen aus nur das Beste wollte, innigen Dank. Mein Wunsch geht nur dahin, daß Ost tirol, wiewohl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 20.11.1912
Physical description: 8
, daß dieses absichtlich in das Rohr gestopft wurde, um einen Sabotageakt zu begehen. Theater. „Die Weber". Zur morgigen Aufführung im Stadttheater in Innsbruck. Im heurigen Jahre, und zwar am 15. November, feierte Gerhart Hauptmann, einer der größten und erfolgreichsten dramatischen Dichter Deutschlands, seinen 60. Geburtstag. Eine Huldigungsbewegung für den Dichter geht durch die ganze literarische Welt und alle namhaften deutschen Bühnen brin gen und brachten Werke von Gerhart Hauptmann zur Aufführung. Direktor

Thurner hat sich sogar in anerkennenswerter Weife dazu entschlosfen, in das heurige Spieljahr einen Hauptmann-Zyklus einzulegen, und eröffnete die Saison gleich mit der Komödie „College Crampton". Als zweite Auffüh rung, die gewissermaßen als Geburtstagsfeier des Dichters gelten soll, ist für morgen Donnerstag das soziale Drama „Die Weber" in Aussicht ge nommen. Dieses Drama, das in seiner ersten Fassung in schlesischer Mundart („De Waber") erschien und kolossales Aufsehen erregte, schildert

mit der bei Gerhart Hauptmann gewohnten Naturtreue das Elend der armen schlesischen Weber. Es bildet eine ergreifende Anklage gegen das Ausbeutertum und wirkt speziell auf ein Arbeiterpublikum geradezu er schütternd. Gerhart Hauptmann hat den Stoff zu dieser Elendstragödie aus Erzählungen seines Vaters vom Großvater, der in jungen Jahren ein armer Weber war, geschöpft. Aber auch aus eigener Wahnehmung, obwohl nicht in ihren Kreisen lebend, kannte er das Elend des Webervolkes seiner schlesischen Heimat

sind ihnen eigen." Man sieht, der Dichter hat das Volk, das er schil dert, genau beobachtet. Aber auch aus dem herz losen, ausbeuterischen Unternehmer Dreißiger, einem fettleibigen Asthmatiker, macht Hauptmann eine typische Figur. Er läßt ihn vom renitenten Weber Bäcker apostrophieren: „A so a richtiger Fabrikante, der wird mit zwee-dreihundert Webern fertich, eh man sich umsieht. Da läßt a ooch noch ni a paar morsche Knochen übrig. A so eener, der hat vier Mag'n wie 'ne Kuh und a Gebiß wie a Wolf." „Die Weber

" sind eines der besten Werke, die uns Gerhart Hauptmanns Wirklichkeitskunst beschert hat. Es ist ein Aufschrei eines gewaltigen sozialen Mitgefühls, es illustriert erschütternd den Kampf der Armen „um a Dach über a KoPP un a Hemde uf a Leib". „Die Weber" sind das dramatische Sturmlied jener gewaltigen Welle der sozialen Be wegung, die in den vierziger Jahren in Deutschland einsetzte und die ganze zivilisierte Welt erfaßte. Vielleicht befriedigt der Ausgang des Dramas die Zuhörer aus Proletarierkreisen nicht ganz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 08.09.1926
Physical description: 8
und zwar Otto Schlesinger und Willy Weber im städtischen Asyl für Ob dachlose im Zusammenhang mit dem Attentat auf den D-Zug bei Leiferde verhaftet und nach dem Polizeipräsi dium gebracht. Weber gab an, daß sein Bruder ihm an der Grabstätte feines Vaters gestanden habe, in jugendlichem Leichtsinn mit seinem Freunde Schlesinger das Attentat ver übt zu haben. Nach den bisherigen Ermittlungen soll Schle singer der Hauptschuldige sein und Weber verführt haben. Berlin, 7. Sept. Von den gestern abends im Asyl

verhafteten mutmaßlichen Urhebern des Leiferder Eisen bahnattentats Weber und Schlesinger meldete sich heute früh Schlesinger beim Kriminalkommissär und legte ein Geständnis ab. Schlesinger gab bei seiner ersten Verneh mung an, gemeinsam mit Weber, den er im Asyl in Frie drich sh äsen kennen gelernt habe, durch die Schweiz und Deutschland gewandert zu sein. Als ihnen das Geld aus ging, planten sie durch eine Gewalttat sich Geld zu verschaf fen. Ob sie diesen Plan ausgeführt haben, wird evst die wei tere

Verhandlung ergeben. An der Eisenbahn entlang gehend, fanden sie in der Nähe des Tatortes bei Leiferde einen Schienenschlüssel, einen zweiten Schlüssel stahlen sie aus einer Wärterbude. Die Vernehmung Schlesingers wird im Laufe des Vormittags fortgesetzt. Ein mißglückter Attentatsversuch. Berlin, 7. Sept. Otto Schlesinger, ein früherer Musiklehrer, hat bei seiner Einvernahme angegeben, daß er und -der ihm befreundete Techniker Willi Weber schon am Tage vor dem Attentat von Leiferde einen Anschlag

auf den Amsterdamer Schnellzug versucht hätten, indem sie einen Hemmschuh auf das Geleise legten. Die Lokomotive habe jedoch das Hindernis beiseite geschoben. Auch Willi Weber hat nunmehr seine Beteiligung an dem Attentat von Leifevde eingestanden und u. a. angegeben, er habe den bei dem Anschlag benützten Hemmschuh mehrere Tage im Rucksack herumgetragen. Wie die Blätter melden, ist der Bruder Willi Webers, der Kaufmann Walter Weber in Hannover, von der Polizei unter dem Verdachte der Mtt- täterschast verhaftet

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 04.01.1917
Physical description: 4
, die auch in allen Gemeinden des Bezirkes und in allen Milch- und Burter- verschleißstellen .in den Höchstpreistarisen bekanntgegeben werden muß, unbedingt eingtzhalten werden. (Ein Hundertjähriger.) In St. Maxtin, Pas seier vollendet morgen, 4.' Jänner, Peter Platter, vulgo Weber Peter, sein hundertstes Lebensjahr. 'Er ist der eheliche Sohn des Peter Platter (geb. 1779, gestorben 1848), Weber, und der Gertrud Thurnwalder, Weberstochter ans Sankt Leonhard. Bon seinen sechs Geschwistern: Maria, Magdalena, Maria, Johann

, Michael und Anna erreichten auffallender Weise nur zwei ein Älter von über 2 Fahren. Peters Leben ver lief ziemlich eintönig. Er erlernte unter der kundigen Leitung seines Vaters das schwierige und anstrengende Handwerk eines ehrsamen Hauswebers. Am 18 August 1851 vermählte er sich mit Gertrud' Platter aus' Moos'.' Dieser Ehe entsproßten zwei Söhne, Hans und Peter, die gleichfalls Weber ivurden also eine rich tige Weber-Familie: Der Vater Weber, die Mutter Weberstochter, Peter selbst Weber

, seine'beiden'Söhne auch^ Weber. 'Bis in 'seine 80er Jahre webte er zu Hanse und auf Stören. Durch fleißige Arbeit erwarb er sich ein kleines Häuschen im Dorf, das er später seinem Sohne übergab. Dieser aber verkaufte bald das Haus samt dem alten Vater an den jetzigen Be sitzer Thomas Tschöll, vulgo „Thomele".' Dieser pflegte den alten Peter wie ein eigenes Kind, sodaß er recht zufrieden lebt. Von sich selber sagt der Peter: „Hearm tue i wo'llt'n Menig und ist a oft bösser bei dö lötz'n Zeit'n. Zum sech'n (sehen

) hon i bis in die 80er Johr nie kuan Aug'nglos gebraucht und hon olm gearn g'lesn, ob'r iatz möchten'im Burggräfler schun olle Buachstämme (alle Buchstaben) also groaß sein, als wie die obersten a der ernstn Seite. Die Eisenbuhn hon i lei zwoamol g'sechn, boll i af Trens wollfohrt'n gongen bin." Ein Enkel (Josef) des Peter ist am 21. Juni 1916 im Kriege gefallen. Im übrigen hat der Weber-Peter guten Appetit, schmaucht fleißig an seinem Eisenpfeifchen, wenn ihm nicht etwa auch bald infolge

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