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Tiroler Post
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Page 1 of 12
Date: 17.03.1911
Physical description: 12
ver- (Nachdruck verboten.) Feuilleton. Zweck und Notwendigkeit einer allgemeinen Volksbildung. Von einem Oberinntaler Lehrer. Allgemeine Volksbildung! Ja, wird denn das Volk nicht schon in der Schule erzogen und unterrichtet? Genügt denn unsere Volksschule nicht zur Bildung des Volkes? So möchte man fragen. Die Antwort ist ein entschiedenes: „Nein", und zwar aus mehrfachen Gründen. Die Volksschule, auch die bestorganisierte, ist ge wissermaßen nur ein Vorbereitungskurs für die Praktische Schule

des Lebens. Wenn das Kind die Volksschule verläßt und damit den ersten Schritt ins öffentliche Leben tut, so bringt es allerdings eine mehr und weniger große Summe von Kenntnissen und Fertigkeiten mit sich, aber es ist noch immer ein Kind, es besitzt noch keine Erfahrung, es stößt im Leben auf mancherlei Hindernisse und Schwierigkeiten, vor denen es trotz aller Schulweisheit ratlos dasteht; es muß erst lernen, das in der Schule Gelernte auch Praktisch und nutzbringend zu verwerten. Und die Schule

des Lebens dauert lange, sie dauert so lange, bis der Mensch die Augen schließt zun: Todesschlummer, und würde einer 100 Jahre alt werden und hätte dann noch hundert Jahre zu leben, so müßte er eben noch ein Jahrhundert lernen, denn ausgelernt hat auch der älteste Mensch nicht. Sagte doch sogar der weise Sokra tes in alten Tagen noch zu seinen Schülern: „Alles, was ich weiß, ist, daß ich nichts weiß." Gleichwie aber die Volksschule gewisser Hilfsmittel bedarf, um den Kindern das Lernen zu erleichtern

, so bedarf deren auch die praktische Schule des Lebens, wenn sie für den einzelnen wahrhaft nutzbringend wirken soll. Diese Hilfs mittel dem Volke aber darzubieten, ist die Auf gabe dessen, was wir allgemeine Volksbildung nennen. Deren Notwendigkeit ergibt sich aber nicht bloß aus diesen allgemeinen, sondern auch aus vielfachen speziellen Gründen. Ein schon den alten Römern geläufiges Sprichwort sagt: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir." Das, was in der Volksschule gelernt

wird, soll fürs ganze Leben erhalten bleiben, ja noch mehr. Was wir in der Schule gelernt haben, ist ein kleiner Schatz, ein kleines Kapital, das im Laufe der Zeit vermehrt werden und immer rei chere Zinsen tragen soll. Die Volksschule soll nur das Fundament sein, auf welchem der Mensch sein ganzes Leben hindurch sicher weiterbauen kann. Wenn aber nach dem Verlassen der Volkse 10. Jahrgang. ein Innsbruck eine erhebend verlaufene Gedächtniskundgebung zum Andenken Lue gers, der vor einem Jahre am 10. März dahin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 11 of 14
Date: 05.06.1908
Physical description: 14
m. 67 Wolks -- NeitunA. i ; n ! : 1 <ZMe 11 und daß sie immer dreister werden, ist zum größten Teile die Schuld des deutschen Bürgertums und es ist in erster Linie hiefür verantwortlich zu machen. Sie haben sich um die Hochschule ge kümmert, um die Mittelschulen mäßig, uni die Volksschule gar nicht und die Lehrerbildungsan stalten waren ihnen so wie sie sind, gerade recht. Auch diese haben sie dem Klerikalismus preisge geben. Erst jetzt werden sie aufgescheucht, jetzt, da sich die Folgen

durch die Verpfädung der Volksschule im Ausgang der Wahlen gezeigt haben, jetzt dämmert es den Freiheitlichen lang sam auf, daß im Zeitalter des Dampfes und der Elektrizität die Schule eine Sache ist, die denn doch etwas anders behandelt werden muß, als dies seither geschehen ist, Wie schlecht die Schule sei, zeige sich darin, daß der größte Teil der Bauern Verständnis für ge nossenschaftlichen Zusammenschluß nicht besitze, so komme es dann, daß beispielsweise bei der Zentralmolkerei in Innsbruck 100.000 Kronen

ist, als das Wohl des Bauern. Weil sie sehen, daß das Volk selbst mit dieser Schule noch eilt bißchen vorwärts kommt, so wollen sie die Volksschule noch ver schlechtern und darum ganz in ihre Gewalt bringen. Neben der Forderung nach unbehelligter freier Forschung an den Universi täten müsse daher von den Bürgern und der .Arbeiterschaft eine ausgiebige Reform der Volksschule au Haupt und Gliedern gefordert werden. Abgeordneter Abram führt nun aus, daß die Deutschen, nachdem auch die andern Nationen Oesterreichs

höheren Kulturbedingungen zustreben, ihre wirtschaftliche und kulturelle Position nur aufrechterhalten könnten durch gesteigerte Intelli genz und dadurch erhöhte Arbeitsfähigkeit. Da zu bedarf das Volk aber einer guten Schule. Die Jungmannschaft des deutschen Bürgertums sollte hinausziehen und den Bauern erzählen, wie notwendig eine gute Volksschule für sie sei, und daß die Christlichsozialen für die Erhöhung der Offiziersgehalte eingetreten sind, aber für die die Volksschule nichts tun. Der Bauer

ist ein aufmerksamer Zuhörer und durchaus nicht der Feind der Schule, als welcher er immer hingestellt 'wird. Wenn wir vorwärts kommen wollen, so muß der Hebel an der Volksschule angesetzt wer den. Es gibt keinen Freisinn und keinen Fortschritt ohne eine gute Volksschule. (Langanhaltender Beifall lohnte die Ausführungen auch dieses Redners.) Gen. Gleinsler tritt für die sozialdemokra tische Presse ein und verweist auf die Protestver sammlungen der Klerikalen, die weniger zum Proteste gegen die Gegner benützt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 06.11.1907
Physical description: 8
auf dem Gebiete der Volksschule hervortreten werden. Wir haben Reicht behalten. An der letzthin in Brixen stattgehabten Generälversammlung des christlichsozialen Tiroler Bauernbundes hat der „Bauernredner" Windisch über die Schule ge sprochen. Wer aber etwa glaubt, daß diese Leuchte des Bauernbundes die Ausbeutung der Lehrer, den Lehrermangel, den jammervollen Zustand der Volksschule Tirols besprechen und energisch nach Abhilfe rufen werde, der täuscht sich gewaltig. lieber Lehrerausbeutung, Lehrer mangel

verlor der Bauernredner kein Wort, seine Weisheit über die Volksschule malte sich vielmehr in nachstehenden Forderungen aus: „Die Schulgesetze taugen nichts, weil man bis 14 Jahren in die S chule gehen müsse." Um gleich den Beweis zu erbringen, versicherte Windisch noch, er sei nur bis zu zwölf Jahren indie Sch'ulege gangen und a u ch e i n M en s ch (?) g e w o r d e n. Diese Worte, von der gesamten Versammlung, insbesondere aber von den anwesenden Pfaffen, mit lebhaftem Beifall ausgenommen

, sind nicht die Aeußerung eines einzelnen Bauern- bündlers, sondern die programmatische Er klärung, welche Pläne die Tiroler Christlich sozialen als die künftigen Landtagsbeherrscher, auf dem Gebiete der Schule zur Durchführung bringen wollen. Wir wissen jetzt, daß ein Kamps um die Volksschule überhaupt eine der ersten Folgen der christlichsozialen Herrschaft im Lande sein wird; denn das eine ist doch feststehend: Wenn bei dem desolaten Zustand der Tiroler Volksschule, bei dem Lehrermangel und der durchwegs

ungenügenden Ausbildung der soge nannten Notlehrer noch die Schulzeit herabgesetzt würde, käme der Bestand der Volksschule über haupt in Frage. Die Kinder in den Dorfschulen lernen bis zum 14. Jahre nur das allernotwen digste; die Schulzeit aber noch um die beiden Jahre herabsetzen, wo das Kind am besten lernt — dies müßte zur Folge haben, daß in Tirol sich die Zahl der Analphabeten in kurzer Zeit ver doppeln würde. Ob so ein Zustand im Interesse der Bauern gelegen wäre, möchten wir wohl sehr bezweifeln

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 10
Date: 08.01.1909
Physical description: 10
, erhob sie sich wieder und glühte kräftig die grauen und getürmten Gie belhäuser und den Schandpfahl in ihrer Mitte an. Tort würde sein Weib stehen, ehe es den letzten Mad beschritt« einer frevelhaften Neu- vorenthält, wie den Lehrern die nötige Gehalts aufbesserung. Tie Volksschule hat kernen zuver lässigeren und entschiedeneren Freund als das arbeitende Volk. Denn keine andere Klasse ist so eng und unmittelbar mit dem Wohl und Wehe — in Tirol leider nur mit dem Wehe — der Volksschule verknüpft

, als die Arbeiterklasse. Sie allein betrachtet die Volksschule nicht als ein untergeordnetes Werkzeug religiöser, staatlicher oder wirtschaftlicher Zwecke, sondern sieht das große Ziel der Volksschule darin: dem Volke alle Bildungsmöglichkeiten zu erschließen. Darum will die Arbeiterschaft auch, daß die Lehrerschaft aller Existenzsorgen befreit werde; denn nur eine solche Lehrerschaft kann ihrer hohen Aufgabe vollends gerecht werden. * * Für die Lehrer! Von befreundeter Seite wird uns geschrieben: In Kürze öffnen

Zukunft ist ihnen anvertraut. Darum ist es Pflicht aller Gutgesinnten und Verstän digen, das Los der Lehrer so zu gestalten, wie es die Gegenwart erheischt, wie es ihre trost lose Lage fordert. Gebieterisch tritt diese Pflicht an den Arbeiter heran. Tie hohen und mittleren Schulen bilden heute noch zum guten Teil eine Domäne der Be sitzenden, ein Privileg der Bemittelten. Die Volksschule aber ist die einzige Stätte, wo das Kind des Arbeiters sich die notwendigsten Kennt nisse

der Natur einzudringen, ist ihm versagt. Was die Volksschule vermittelt, was der Lehrer zu geben vermag, muß dem wissens- durstigen, aufgeweckten Kinde genügen. Darf dieses Mindestmaß an Wissen und Bil dung noch verkümmert werden? Muß nicht die Existenz des Lehrers so gestaltet werden, daß er unabhängig und sorgenfrei sich seinem Berufe zu widmen vermag, daß er Zeit und Muße findet zu eigener Fortbildung? Muß das Selbst verständliche in endlosen Petitionen erst erbettelt, ja den Widerstrebenden erst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 18
Date: 16.05.1931
Physical description: 18
für den Unterricht, welche Beschwernisse daraus für Eltern, Kinder und Lehrerschaft erwachsen» was kümmert dies die „schulfreundlichen bürgerlichen Par teien unserer Stadt?! Nach langem und fortwährendem Drängen der So zialdemokraten scheint nun einigermaßen eine Entlastung durch die Erbauung der Pradler Doppel-Haupt- und Volksschule zu kommen. Aber an die Verwirklichung die ser dringendsten aller Schulnotwendigkeiten knüpfen die Bürgerlichen ganz merkwürdige Hoffnungen: man will, wenn für die Volksschule

in Dreiheiligen einigermaßen eine Entlastung kommt, die Mädchen-Volksfchulklassen von der Sillschule nach Dreiheiligen verlegen, um so für das Mädchen-Realgymnasium Räume zur Verfügung zu bs- kommen. So würden trotz des Neubaues die Zustände an der Volksschule nur noch mehr verschlechtert werden. Gegen diesen Plan muß auf das entschiedenste protestiert werden. Wir wißen, daß auch das Mädchen-Realgymnasium beengt ist — aber da soll doch der Bund dafür sorgen. Gerne werden die Sozialdemokraten die Forderung

bei der Bundesregierung vertreten und unterstützen — nie aber werden sie dafür sein, daß man auf diese Art und Weise unsere städtischen Schulen schädigt. Wir werden nicht nur dies zu verhindern wissen, wer- den vielmehr nach wie vor mit derselben Energie die For derung nach Erbauung einer Doppel-Volksschule im Stadt teil Saggen vertreten. Das Waisenhaus ist nicht als Schulhaus erbaut, es könnte dreimal mehr Zöglinge beherbergen, wenn es nicht für Schulzwecke zur Verfügung stehen müßte, und die Klosterschule

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 14
Date: 25.03.1928
Physical description: 14
in Vorarlberg ist sicher bildungs- freundlich, das beweisen: der Besuch der Volksschule gilt beim ganzen Volke als selbstverständlich; auch die verschiedenen Arten der Fortbildungsschulen und Kurse werden zahlreich besucht. Fünf Handelsschulen, je eine Fachschule für Landwirtschaft, Gewerbe, Stik- kerei und Molkerei kommen einem wirklichen Be dürfnis des Volkes entgegen. Das katholische Lehrer seminar in Feldkirch wird als eine Zierde des Landes geachtet und besucht. Vier Gymnasien und eine Ober- realschule

vermitteln die Mittelschulbildung. Und doch zählt das Land nur rund 145.000 Bewohner. Fordert nun dieses bildungsfreundliche Völklein eine Neurege lung der Lehrerbildung? Hört man wirklich aus dem Volke heraus Stimmen, die Kenntnisse der Lehrerschaft reichen für die Volksschule nicht mehr aus, ihre Bil dung müsse erhöht, ihr Bildungsgang müsse um Jahre erweitert werden; das sei jetzt ein dringendes Bedürf nis? Es kann Vorkommen, daß Lehrer und Volk das Ge fühl haben, daß die gewöhnlichen Kenntnisse

für die Volksschule nicht genüge; im Gegenteil kann man bisweilen Beschwerden vernehmen, daß Lehrer auf nebensächliche Dinge, die man im gewöhnlichen Leben nicht brauche, zu großes Gewicht legten und so die Hauptgegenstände beeinträchtigen. Es muß auch zum Lobe unserer Lehrerschaft gesagt werden, daß sie im allgemeinen tüchtig, fleißig und strebsam ist. Be weise dafür sind auch der zahlreiche Besuch der Lehrer und Katechetenkonferenzen, die im Jahre mehrmals vom katholischen Lehrerverein in den verschiedenen

. Wenn sie mißglückt, und sie kann bei den derzeitigen Verhältnissen keine glückliche werden: dann wird der Sturm im ganzen Volke losbrechen; die christlichsoziale Partei wird es entgelten müssen, weil sie sich auf einen Kuhhandel um die Volksschule einlietz; und die weitere Folge wird sein, daß dieser Sieg der Sozialdemokratie ihr noch mehr den Weg bahnen wird zur vollen Herrschaft in Oesterreich. Mö gen daher die Führer und Vertreter des Landvolkes noch rechtzeitig laute Warnungsrufe erheben, sie wer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 16
Date: 02.12.1922
Physical description: 16
nicht hin reichen, das Leben aus sehr großem Fuß, das sich die Landtagsmehrheit angewohnt hat, fortzusetzen, find die Chiistlichsozialen beim Ausschauen nach Ersparungsodjekten aus den Einsall gekommen, aus den eben nur Ehristlichsoziale kommen können-.' der Schule und vor allem der Volksschule die notwendigen Mittel zu entziehen! Nach den Anträgen, die im Schulausschuß bei Beratung Der Zkoveüe zum Landesschulgesetz Mit glieder -der Mehrheit gestellt haben, soll die Erspar. cungsaktion auf dem Gebiete

der Schule gründlich emsetzen: fast ein Viertel der Lehrper sonen soll auf das Pflaster fliegen und den weiblichen Lehrpersonen sollen außer dem die Bezüge zu einem beträchtlichen Teil gestrichen wer den. Bevor wir über die Absichten der Landtagsmehr heit nähere Mitteilung machen, ist notweridrg, sestzustellen, daß die Ausschußbeschlüffe, die unsere Volksschule verderben und aus eine liefere Stufe Hinabdrücken als jene, aus der sie vor dreißig Zähren stand, nur durch die Entscheidung

des Landeshauptmannes Dr. Stumpf zustande gekommen sind. Dr. Stumpf ist Professor. Daß ein Schulmann, -der doch wohl so etwas wie Liebe zur Schule im Herzen tragen und der bereit sein soll, der Schule alles zu opfern, die Entscheidung für die Zerstörung der Volksschule fällt, beweist neuerdings, wie völlig gleichgültig den emporge kommenen christlichsozialen Schulsachmännern die Schule ist. Der Schulausschuß hat — bei Stimmengleich heit und infolgedessen durch die entscheidende (Di- rimierende) Stimme

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 30.03.1908
Physical description: 8
zu brechen versucht wird. Nicht Wis sen, nicht Erfassen, sondern Glauben, blindenGlauben wollen die Ultramontanen in der Schule verbreitet sehen. Dem stellte Redner an der Hand von Beispielen die Er ziehungsmethode der in Wien errichteten Muster schule des Vereines „Freie Schule" gegenüber; der Kontrast, der hiebei den Versammlungsteil nehmern vor Augen geführt wurde, fordert mehr als gesprochene Worte zum rastlosen Kampfe gegen das Vordringen der Klerikalen auf dem Gebiete der Volksschule

auf. Mit der Aufforde rung, nicht zu erlahmen, bis die Schule in Oester reich von den klerikalen Fesseln befreit werde, schloß Redner seine mit lebhaftem Beifall auf genommenen temperamentvollen Ausführungen. Genosse Filzer (Kitzbühel) bespricht die Schul zustände auf dem Lande, die heute uns ein Bild geben, was der Klerikalismus aus der Volks schule machen will. Auf was die Klerikalen mit ihrem Geschrei über die Bedrängnis des Christen tums und Entchristlichung der Volksschule ab zielen, sei leicht zu erraten

der Kampf um die Volksschule geführt werden, denn die Volks schule ist der Gradmesser der Kultur. (Lebhafter Beifall.) Hierauf beantragte sind. Phil. Kutschera nachstehende Resolution: „Die heutige Versammlung der Ortsgruppe Innsbruck des Vereines „Freie Schule" dankt ihrem verehrten Vorkämpfer Professor Wahr mund aufs wärmste für den kühnen Vorstoß, den er als Vertreter einer neuen Geistes strömung gegen die weltentfremdende und so mit staatsgefährliche katholische Weltanschau ung unternommen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 12
Date: 10.11.1909
Physical description: 12
Loacker aus Götzis durch Zwischenrufe sich geleistet haben. Auf das spannende Gutachten des Herrn Tr. Trerel, worüber er hätte Bericht erstatten sollen, müssen die Sticker noch ein paar Wochen war ten, dann gibt's einen noch größeren Austrieb. Als Obertreiber wird Herr Loacker fungieren. O ihr armen Sticker! Dornbirn. (Wie in den Schulen der Religionsunterricht erteilt wird!) Seit der Tirektor Sohm nicht mehr in der Volksschule Markt ist, seit Schmidinger das Szepter schwingt und Pfarrer Ender hetzt

und Katechet Mayer diesem hilfreich zur Seite steht, seit dieser Zeit ist klerikal Trumpf in der Volksschule Markt. Wer nicht die Kirche besucht, must aufstehen in der Schule, und wer sich in die Kindesscele hineindenken kann, empfindet gewiß, wie weh einerseits diese öffentliche Anprange rung vor allen Kindern den betreffenden nicht die Kirche besuchenden oder doch nicht immer besuchenden Kindern tut, andererseits aber diese Kinder mit ihren Eltern in Konflikt kommen, da letztere den schablonen mäßigen

demokratischen Lehrer auf die Kappe zu steigen und ihm das Aufsteigen in eine höhere Gehaltsstufe zu erschweren oder unmöglich zu machen, wozu das neue Schulgesetz sehr geeignet ist. Und warum das? Nur deshalb, weil der Lehrer die Arbeiter schreiben lehrt, was sie in der Volksschule nicht oder nur sehr schlecht gelernt haben. Aber gute Christen sind sie doch, diese „Landboten"-Schreiber. Wir danken! — (Frauenorganisation.) Am kom menden Sonntag den 14. d. M., nachmittags 3 Uhr, findet im „Hirchsen

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Tiroler Post
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Page 10 of 20
Date: 24.01.1908
Physical description: 20
19 Geburten, 19 Sterbefälle und 5 Hochzeiten vor. Weil alljährlich viele ins Strohhutgeschäft gehen, nimmt die Bevölkerung merklich ab. Im neuen Jahre ist als erster am 17. Jänner Kassian S t e m b e r g e r, Unterbergler, 84 Jahre alt, begraben worden. In früheren Jahren war der selbe Chef der Filiale der Strohhutfabrik Mellitzer- Stemberger in Agram. Fersental. (Vordringens er Lega n a z i o n a 1 e.) Die Unterhandlungen, um in C a- n e t s ch (Canezza) eine deutsche Volksschule zu er richten

, sind gescheitert. Dieser Tage wurden die Mittel zu einem Schulhause, wie kompetente Per sonen sagen, endgiltig festgestellt. Der Kosten- voranfchlag beträgt 11.000 K, davon sicherte die Provinz 5000 K zu, 3000 K gedenkt man vom alten Schulhause einzulösen und die anderen 3000 K versprach die Lega nazionale. Bekannt lich war in Canetsch den ganzen Winter über keine Volksschule eröffnet worden wegen Mangel an einem brauchbaren Schulhaus. Es wäre auch eine ziemlich starke Partei vorhanden

gewesen, welche von deutschen Vereinen gerne das Geld zu einer deutschen Volksschule angenommen hätte, doch so lange nicht christliche Tiroler an der Spitze dieser deutschen Bewegung marschieren, entsprechen die Erfolge nicht den Mitteln und den Auslagen, denn man muß es bekennen, das italienisch redende Volk Südtirols ist zu öster reichisch und zu katholisch, als daß es blindlings jedem beliebigen Fremden nachlaufe. Bozen. (Spende.) Für das bevorstehende Kaiser-Jubiläumsschießen in Bozen spendete die Vorstehung

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