. Die geängstigten Frauen des Dorfes flüchteten sich mit ihren Kindern in die Kirche, unter ihnen das Weib des Gastwirthes Verdi, ihr Büb- und sagte mit trotzigem Blicke in ihrem fremd artig akzentuirten Deutsch: „Nicht Ihre Fein din bin ich. Herr Baron, und ich klage Sie nicht an; ich sehe nur die Welt mit ruhigem Blicke an und will meine liebe Signorina. die ich in mein Herz geschlossen habe, als ob sie mein eigenes Kind wäre, vor dem schweren Unglücke bewahren, das sie nicht würde er tragen
noch viel, viel reicher ist, hat sich nicht gescheut, meiner Maritana seine Hand zu bieten und chen, den kleinen, nur wenige Monate alten Giuseppe, an der Brust. Allein selbst die Heiligkeit des Gotteshauses konnte die Aerin- sten nicht schützen. Die wüsten Horden stie ßen die Kirchenthür ein und ermordeten alles, was ihnen in den Weg kam. Signora Verdi war eine der wenigen, die entkamen; sie ret tete sich und ihr Kindchen, indem sie in den Glockenlhurm kletterte und sich dort hinter Balken verbarg. Der also der Wuth
. Bei einem dieser Kirchgänge — es war zu Weihnachten und Verdi sollte die Frühmesse spielen — bemerkte er in der Fin sterniß einen mit Wasser gefüllten Graben nicht und fiel in ihn hinein. Vor Kälte er starrt, vermochte er, trotz aller Anstrengung, sich nicht herauszuarbeiten. Glücklicherweise hörte eine Bäuerin, die des Weges kam. das Gewimmer des Knaben nnd lief herbei, um ihn ans Land zu ziehen. Ohne die Hilfe dieser guten Frau wäre der große Verdi der Welt verloren gegangen. Der kleine Giuseppe hatte schon in frühe
Unterricht wurde nothwendig. Den erhielt er, da er zehn Jahre alt geworden, bei dem Kaufmann An- tonie Barozzi im nahen Busseto, einem lang jährigen Freunde seines Vaters. Barozzi war ein passionirter und tüchtiger Musik-Di lettant. In seinem Hause und unter seinein Vorsitz versammelte sich regelmäßig die „Phil harmonische Gesellschaft' des Städtchens. Er hatte seine Freude an dem jungen Verdi und gestattete ihm die Benutzung seines Pianos, aus welchem auch seine älteste Tochter Mar garete fleißig übte
, ein Mädchen, das sich durch Geist und Schönheit auszeichnete. Das beständige Zusammsein des jungen Giuseppe mit diesem holden Kinde entflammte bald sein Herz zu einer tiefen Leidenschaft, die von Margarete aus das herzlichste erwidert wurde. Verdi hielt, obwohl er völlig mittellos war, beim Vater um ihre Hand an. Barozzi war