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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 12
Date: 07.08.1903
Physical description: 12
Der neugewählte Papst, Josef Kardrnal Sarto, bisheriger Erzbischof und Patriarch von Venedig, entstammt einer einfachen Bauernfami lie. Er wurde am 2. Juni 1835 zu Riese, einem kleinen Städtchen der Diözese Treviso im Venetianifchen geboren und steht mithin im 69. Lebensjahre. Da damals und bis zum Jahre 1866 die Provinz Venedig zu Österreich gehörte, so ist der neue Papst ein geborner Österreicher und war bis zu seinem 31. Lebensjahre österreichi scher Untertan. Sein verstorbener Vater

er verschiedene höhere Würden in seiner Heimatsdiözese bekleidet, am 10. November 1884 von Leo XIII., der ihn sehr hoch schätzte, zum Bi schof von Mantua ernannt. Fast 9 Jahre wirkte er mit apostolischem Eifer in dieser ausgedehnten Diözese. Der Ruf seines segensreichen Wirkens verbreitete sich weit über die Grenzen seiner Diözese hinaus und so wurde es denn auch mit doppelter Freude begrüßt, als der hochselige Papst Leo XIII. Msgr. Sarto zum Erzbischof und Patriarchen von Venedig ernannte

. Zwar hatte die italienische Re gierung, als der Patriarchenstuhl von Venedig durch den Tod des Kardinals Agostini erledigt worden war, Ansprüche auf das Besetzungsrecht geltend ge macht, ließ dieselben aber fallen, als Papst Leo Der Teufel auf Brautschau. Ein Märtein. .In der angenehm kühlen Torstube beim Eingang zum Höllenreich saß um die Mitternachtsstunde der Teufel auf seinem Ruhesessel, einem riesigen Pferdeschädel und revidierte die Schwefelrechnung vom letztem Quartal; ihm gegenüber hockte seine Großmutter

ein freundliches, gewin nendes Lächeln umspielt die Mundwinkel, von sei ner Herzensgüte Zeugnis ablegend. Die Gesichts farbe ist gesund und das ganze Gehaben das eines Ge sunden Mannes. Nur seine Haltung habe der Be richterstatter, der ihn bei seiner Prozession in der St. Markuskinche zu Venedig am 14. Juli sah, gebeugt gefunden, keinMunder, denn der neue Papst steht im 69. Lebensjahre und ist somit gerade so alt wie Leo XIII., als derselbe zum Papst gewählt wurde. In Venedig war der neue Papst als Patriarch

allseitig beliebt. Bei seiner Abreise zur Papstwahl nach Rom kamen Tausende zum Bahnhofe, um den Kardinal zum letzten Mal zu begrüßen, denn alle ahnten, daß er nicht wiederkehren werde. Mit Tränen im Auge rief der Kardinal der Menge zu: „Seid unbesorgt ich werde Euch niemals vergessen." Nebenbei bemerkte er, er rechne nicht darauf, zum Papste gewählt zu werden, und er habe deshalb ein Retourbillet nach Venedig zurück genommen. — Erzählt wird auch, daß er vor seiner Abreise zum Konklave gesagt

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