!SM»> Sonntag, de» >7, März. M, Im Lands des Verrates Von V. Mein dt. v. Venedig. Bevor wir im Geiste die Reise nach Vene dig unternehmen, möchte ich dir, lieber Leser, einen guten Rat erteilen: solltest du nämlich wirtlich Lust haben, diese interessante Stadt einmal zu besuchen, so vergiß nicht, eine fest verschließbare Geldtasche mitzunehmen, und wenn du eine treubesorgte Gattin zu Hause hast, so soll sie dir an deine Taschen Knöpfe nähen, und hast du vielleicht eine Tochter, die nicht bloß
Zola und Nietzsche lesen, sondern auch Knöpfe annähen kann vorausgesetzt, daß sie den nötigen Zwirn besitzt, - so soll sie dir auch noch einige Knöpfe dazunähen; es wird nicht schaden und du wirst es nicht zu bereuen haben. Doch nun zur Sache. Venedig kann auf mehreren bedeutenden Linien erreicht werden Von Westen führt die Linie Mailand—Verona oder Trient—Primolano dahin, andere Linien kommen von Tirols. Trieft und Florenz—Bo logna: endlich wären noch viele Schisfahrts linien zu erwähnen
- es sind ihrer dreizehn gewesen - die nach diesem wichtigen Handels platz führten. Die Eisenbahnlinien erreichen sämtlich zunächst das Stäbchen Mestre, das als die auf dem Festland befindliche Vorstadt Ve nedigs anzusehen ist. Von hier zieht die Bahn an sechs Forts vorbei, darunter an dem in letz ter Zeit oft genannten und oft beschossenen Fort Matghera, und nun gelangt man an die Lagunen, die berühmten seichten Meeresstellen mit den zahlreichen kleinen Inseln, auf denen auch Venedig zum Teil aufgebaut ist. Das ganze
Gebiet, das das Auge hier über schaut, ist eigentlich zwar sehr interessant, aber keineswegs gerade schön, besonders wenn man Mr Zeit der Ebbe über die lange Steinbrücke fährt, die Venedig mit dem Festlande verbin det. Denn diese großen Strandseen des Meeres find oft so seicht, daß man den mit zahllosen Al- «en bewachsenen schlammigen Boden seh«» kann, soweit nicht das Wasser selbst die schmutzigbruune Farbe des Bosens angenom men hat. Nur kleine Schiffe bewegen sich auf den trägen Fluten
Jahre lang die höchste Alpenstraße Eurovas war-und als ein Meisterwerk der Gebirgs straßentechnik anzusehen ist, die an Großartig keit der Anlage kaum zu übertreffende Eisen bahnlinie Pontebba -Udine, die durch das wilde Fellatal führt u. dgl. m auch der 21W Mets? lange und 23 Meter breit. frei ins Meer rei chende Damm oon Malnmocco, der den. Hafen von Venedig vor Verschlammung zu schützen hatte, wurde 1825 von der österreichi lchen Regierung erbaut Doch von alledem schweigt