und sollte uns nach Venedig bringen. Während wir langsam Italien umschifften, verbrachten wir auf angenehmste Weise die Quarantaine, welche wir zu halten hatten, da wir aus dem vom Fieber verseuchten Florestella kamen. Schwester Anna sah ich während der letzten Tage kaum; ich glaubte sie mit Packen beschäftigt und ließ sie gewähren. „Sind Sie mit allem fertig, Schwester?" fragte ich am letzten Morgen. „Ja, gnädige Frau, Ihre Koffer stehen bereit —" „Aber Ihre Sachen, Schwester, Sie gehen
, diese geschickte Hand, die mir so viel Gutes getan hatte. „Sie werden mir meine Briefe nachschicken, Schwester?" „Selbstverständlich! Sie haben doch an Mr. Hamlyn Ihre neue Adresse telegraphiert?" „Ich sandte gestern eine Depesche an ihn und erbat Nachricht nach Brindisi oder Venedig." „Und noch eins, gnädige Frau, werden Sie die Agah nicht lieber von Brindisi aus nach Indien zurückschicken? Sie sollten lieber eine deutsche Jungfer nehmen." Schwester Anna dachte doch bis zuletzt an alles. Sie wußte immer
; wir sind jetzt viel zusammen!" Also die Briefe waren verloren gegangen; die Nachricht vom Tode des Kindes hatte er noch nicht erhalten. Gott sei Dank, daß ich noch in Florestella telegraphiert hatte! Ich mußte nun ja bald wieder Nachricht haben. In Brindisi suchte ich vergeblich unter den Postsachen — keine Zeile für mich. So mußte ich also bis Venedig warten; von dort konnte ich dann auch gleich Antwort senden. Wir fanden in Brindisi einen Dampfer nach Indien. Ich fragte, ob Agah in ihre Heimat zurückkehren
stimmte, ob nun die Prinzessin Elisabeth mit ihrer englischen Pflegerin oder ich mit der Agah die Häfen passierte, man fragte nicht einmal danach. In Venedig nähmen wir unsere Postsachen in Empfang, da runter nnen Brief aus Florestella von einer fremden Pflegerin. Sie schrieb, Schwester Anna sei bald nach unserer Abreise dem Fieber erlegen, welches sie ganz plötzlich und mit großer Heftigkeit ergriffen hatte. Ob sie die Krankheit wohl schon in sich fühlte, als sie sich so energisch weigerte