2,054 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Gardasee-Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059529-0/1910/16_07_1910/ZDB-3059529-0_1910_07_16_6_object_8055276.png
Page 6 of 12
Date: 16.07.1910
Physical description: 12
Die neue Eisenbahn Trient-Venedig. Man schreibt den I. N. aus Trient: In dem engen Brentatale an der tirolisch-veneziani- achen Grenze verhallen die letzten Hammer- schläge auf den Schienen der neuen Voll bahn, welche Trient in unmittelbare Verbin dung mit Venedig bringt. Schon seit dem Jahre 1896 besteht auf österreichischem Gebiete die Staatsbahnlinie Trient—Tezze, welche zwei Kilometar vor der Grenze en digt. Im Jahre 1905 beschloß die italienische Regierung den Bau des Anschlusses

und zwar in der Richtung Venedig—Castell Fran co—Bassano. Nun ist der Bau endlich vol lendet und in zwei Wochen (der Tag kann noch nicht angegeben werden! wird die feierliche Eröffnung stattfinden. Von Trient bis Tezze sind es 76 Kilometer. Diese Bahnlinie führt durch das an Ortschaften, Fluren, Wäldern und Seen reiche Suganertal, das teilweise ganz deutschen Charakter trägt. Reichen doch die Nadelwälder stellenweise bis an die Bahn, was man sonst in Italie- nisch-Tirol nirgends wiederfindet, im oberen Suganertale

haben wir auch die deutschen Sprachinseln Fersental und Lusern, die im Besitz einer deutschen Gesellschaft befindli che prachtvolle Hügelburg Persen nnd die neue deutsche Villenkolonie St. Christof am am See. Dann kommen die Kurorte Levico und Roncegno und zahreiche Dörfer, von verfallenen Schlössern malerisch überragt. Borgo mit seinem Brentalaufe inmitten des Ortes gibt uns schon einen Vorgeschmack von Venedig. Endlich bei Tezze wird das Tal eng und einförmig. Hier ist die Reichs grenze und auf der nun anschließenden

, wo die Maremmen beginnen. Noch eine kurze strecke, dann verläßt der Zug das Bestand und vor un- sern entzückten Blicken steigt aus der blauen adriatischen Flut mit rötlich schimmern den Palästen das märchenhafte Venedig auf, „la regina del mare“, (170 Kilometer von Trient). — Die neue Bahnlinie wird den von England, Frankreich und Westdeutschland nach Venedig strebenden Verkehr über den Arlberg nach Tirol leiten. Der ganze Nutzen der neuen Bahn wird sich aber erst dann fühlbar machen, wenn die Vinschgaubahn

ausgebaut und der Arlberg über Finstermünz mit Südtirol verbunden sein wird. — Bei der am 4. Juli in Venedig in Angelegenhei ten der Valsuganabahn abgehaltenen Kon ferenz wurde die Eröffnung für den 20. d. M. festgesetzt; eine Eröffnungsfeier findet nicht statt, sondern es wird am genannten Tage die Bahn lediglich dem Betriebe über geben. Der Fahrplan ist folgender: Trient ab: 6.10, 9.55, 2.28, 5.32, 7.15 Venedig an: 11.19, 3.14, 7.17, 10.05 12.02 Venedig ab: 5.18, 9.15. 12.33, 4.00, 7.15 Trient

1
Newspapers & Magazines
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1916/20_05_1916/TIGBO_1916_05_20_1_object_7741109.png
Page 1 of 8
Date: 20.05.1916
Physical description: 8
zufolge starker Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine vierspaltige Zeile oder deren Raum 12 h; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengenommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Bisher 7300 Italiener gefangen» 31 Gefchütze» 35 tttatchinengewehre erobert. - Untere Jfrmee 10 Kilo meter von der oberitalienifchen Ebene entfernt. - Erfolgreiche Kämpfe im Etlchtale. - Fliegerangriffe auf Venedig» Crevifo und Udine. Der Krieg mit Italien

auf Venedig. Wien, 17. Mai. (Amtlich.) Ein starkes Geschwader unserer Land- und Seeflugzeuge belegte vorgestern nachts und gestern früh die Bahnhöfe und sonstigen Anlagen von Venedig, Mestre, Cormons, Civedale, Udine, Perla Carnia und Treviso ausgiebig mit Bomben. Allent halben, insbesondere aber in Udine, wo etwa 30 feind liche Geschütze ein vergebliches Abwehrfeuer unterhielten, wurde große Wirkung beobachtet, v. Höfer, FML. Ein zweiter Luftangriff auf Venedig. Mailand, 18. Mai. Wieder „Secolo" meldet

, haben österreichische Flugzeuge gestern früh Treviso und Venedig zuni zweiten Male mit Bomben belegt. Während die Flieger Venedig verließen, folgten sie der Eisenbahnlinie nach Mestre, als der v-Zug Venedig— Bologna Venedig verließ. Im Zuge befanden sich die Töchter des Königspaares, Jolanda und Mafalda. In Udine trafen die Töchter mit ihrer Mutter zu sammen. Italiens Schande. Lugano, 18. Mai. Der 24. Mai, der Jahres tag der Kriegserklärung, soll in ganz Italien festlich begangen werden. In Rom sollen

2
Newspapers & Magazines
Gardasee-Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059529-0/1910/02_07_1910/ZDB-3059529-0_1910_07_02_6_object_8055252.png
Page 6 of 12
Date: 02.07.1910
Physical description: 12
und mit seiner unfrisierten Natur ist es den vie len Freunden, die es sich bereits erworben, gerade recht so. Kleine Nachrichten und Vermischtes. Riva. Fremdenverkehr. Vom 1. Jänner bis 23. Juni 1910 übernachteten hier 19,449 Fremde, vom 24. bis 30. Jun 561 im Ganzen 20,010 Fremde. — Schießstandsnachrichten. Die am 5 Mai 1910 neugewählte Vor stellung des k. k. Hauptschießstandes wurde mit Erlaß des Landes-Oberschützenmeister amtes Nr. 309 2 15. Juni 1910 bestätigt. Die Vorstellung. (Die Bahn Trient—Venedig ) Aus An laß

der im luli d. J. stattfindenden Eröff nung der internationalen Bahn Trient-Vene dig bezw. des bisher fehlenden Teilstückes wird dem ,,Popolo“ geschrieben, daß s'ch bereits im Jahre 1846 in Augsburg eine Ge sellschaft behufs Verwirklichung einer Bahn verbindung mit Venedig durch das Suga nertal bildete; nach den Kriegswirren der Jahre 1848 und 1859 wurde jedoch die Li nie Ala Verona gebaut. Erst 1864 wurde d'e erste Idee wieder aufgenommen und 1872 in Levico eine Versammlung von In teressenten behufs

P r i m o 1 a n o (88.4 km von Venedig entfernt) wo sich Zollamt, Sanitätinspektions, Polizei behörde usw, befinden. Durch das wilde Tal vorbei beim Fort Tombion gelangt man nach Cismon (82.3 km. von Venedig) mit der Brücke über den Cismonbach; von hier fährt man weiter nach Carpene-VaL stagna, eine Doppelortschaft, durch eine Steinbrücke verbunden, Sommerfrische, mit elektrischer Zentrale, Ausflüge in das Ge birge, darunter zu den „Sieben Gemeinden“. Am linken Brentaufer zieht sich die Bahn mit meheren Tunnels

an großen Tabakpflan zungen vorbei durch das höchst romantische Tal li ud erreicht, Salagna passierend, das am Rande der Ebene herrlich gelegene stattliche Bassano, um dann im Fluge durch die reiche Ebene rasch Mestre und Venedig zuzustreben. — Uns wird geschrie ben : Die Eröffnung der Strecke Tezze—Pri- molano der Valsuganabahn wird in der zweiten Häfte Juli d. J. stattfinden. Dem be reits vorliegenden Fahrplane für die Strecke ist zu entnehmen, daß ab Trient nach Pri- molano und umgekehrt täglich fünf

Per sonenzüge und ein Schnellzug in jeder Richtung verkehren wird. Der um 5 32 nach mittags von Trient abgehende Schnellzug kommt um 7.37 abends nach Primolano und um 10.- Uhr abends nach Venedig. In Venedig fährt der Schnellzug um 4.04 nachmittags ab und trifft um 6.— Uhr abends in Primolano und um 8 26 abends in Trient ein. Der Verkehr von und nach Venedig wird durch die Eröffnung der Fort setzung der Valsuganabahn beteudend abge kürzt und erleichtert, umsomehr, als die Schnellzüge ab Innsbruck

3
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1915/29_05_1915/NEUEZ_1915_05_29_1_object_8141532.png
Page 1 of 4
Date: 29.05.1915
Physical description: 4
über die Haupterwerbs quelle Italiens, den Fremdenverkehr, ausgesprochen. An sechs hundert Millionen Lire trugen die Fremden jedes Jahr nach dem Lande der Kunstdenkmäler und der kunstgeschichtlichen Stätten, und davon lebte ein bedeutender Teil der italienischen Bevölkerung, die es wie keine versteht, den Fremden durch allerlei freundliche Finessen, ja sogar durch Bettelei den Groschen aus der Tasche zu holen. Bon allen Städten Italiens aber ist Venedig durch den gemimten Patriotenwahnwitz am verhängnisvollsten

in Mit leidenschaft gezogen worden, die Stadt, die ein großes Hotel ist und verhungern, im Elend umkommen muß, wenn ste von den Fremden gemieden wird. Man hat ja die lauten Klagen Italiens und insbesondere Venedigs vernommen, als vor einigen Jahren die Cholera die Fremden vom Besuche Italiens und der Adriaperle abhielt und man sah die verzweifelten Reklamen, die in flehentlichem Tone d>e Fremden auf den Markusplatz und auf den Lido riesen. Und Venedig wird das Verbrechen des italienischen Volke- noch schwerer

büßen als die übrigen Städte. Denn nicht nur die Fremden werden ausbleiben, auch die vielen dort ansässigen Deutschen, Oester reicher und Ungarn, die bedeutende Betriebe in der Lagunen stadt unterhalten, wandern aus, sperren die Geschäfte, die die dritte von Brindisi über Bologna nach Venedig. Während der Aufmarsch aus dem rückwärtigen Raum in den Sammelraum nur auf drei Bahnlinien ange wiesen ist, verfügt Italien im Sammelraum selbst über ein reiches Netz von Bahnen und Straßen bis an unsere Grenze

. Zwei Querbahnen durchziehen Oberitalien: eine von Mailand über Brescia—Verona—Vicenza nach Udine und eine zweite von Turin über Pavia—Mantua—Pa dua nach Venedig. Von diesem Quernetz, führen strah lenartig 13 Bahnlinien und 20 Straßenzüge an un sere Reichsgrenze. Wir teilen unsere Grenze über sichtshalber in vier Abschnitten: Westtirol, Ost- tirol, Kärnten und Görz. Beginnen wir im Westen mit Westtirol: Von Mailand per Bahn bis Madonna und von dort auf der Straße über das Wormser- (mit Außer

Kriegs ausbruch des Fremdenzustromes, von dem sie sonst lebt, voll ständig entbehrt, sieht dem größten Elend entgegen. Auch die Italiener haben ihre Geschäfte nicht geöffnet und die Lebens mittelhändler, die sich bisher noch erhalten konnten, mußten jetzt, nachdem die Einberufungen erfolgen, ihre Geschäfte schließen. Und von diesem Schlag, den Italien seiner schönsten Stadt versetzt hat, wird sich Venedig kaum mehr erholen. Denn wenn auch dieser ehrloseste aller Kriege Italiens beendet

4
Newspapers & Magazines
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1915/15_08_1915/TIWAS_1915_08_15_5_object_7949859.png
Page 5 of 8
Date: 15.08.1915
Physical description: 8
Italienische Reise-Erlebnisse. Hochnotpeinliche Untersuchung aller Reisenden. — Frauen müssen sich entkleiden und sogar die Haare auslösen. Heber eine Reise durch Italien erzählt ein Mitar beiter der „Neuen Zürcher Nachrichten": Kaum sind wir wenige Passagiere in Venedig dem Zug entstiegen, so werden wir von Karabinieri in die Mitte genommen und vor das Militärkommando ge führt, das seinen Sitz in einem Lokal des Bahnhofes selbst hat. Meine Reisegenossen sind fast alle Vene zianer, die bereits

den Permesso des Platzkommando in der Tasche haben. Als die Reihe an mich kommt und der Offizier einen Blick auf meinen Patz geworfen, ruft er mit einer komischen Gebärde des Entsetzens aus: „Was, Sie sind A u s l ä n d e r ? Wie kommen Sie hieher? Wis sen Sie nicht, daß seit einer Woche sämtliche Auslän der aus Venedig ausgewiesen worden sind?" Bis zum nächsten Zug hatte ich volle 6 Stunden vor mir. Man führte mich vor den Polizeikommissär, dem ich über meine Personalien, über Ziel und Zweck der Reise

Auskunft geben mußte, worauf er sogleich ein Tele gramm nach Rom ausfertigte; dann nahm er meine Ausweise in Beschlag. Es gelang mir endlich, soviel von dem Offizier zu erwirken, daß mir erlaubt wurde, das dem Bahnhof zunächst liegende Hotel „Terminus" aufzusuchen. Aber man nahm mir das Ehrenwort ab, das Hotel bis vor Abgang des Zuges nicht zu ver lassen, und zu größerer Sicherheit stellte man einen Polizeiposten vor das Haus. Während vor dem 1. Juli Venedig ohne große Schwierigkeiten besucht

werden konnte, hatte seit diesem Tage der Platzkommandant Garelli ein wahres Schrek- kensregiment eingeführt, und als er durch Cutinelli ersetzt worden war, wurde es noch schlimmer. Nicht ein mal die Frauen der französischen Flieger, welche in Venedig Dienst tun, ja nicht einmal die Frau eines italienischen Obersten wurde zugelassen, weil sie amerikanischer Herkunft war. Den Italienern selbst geht . es nicht besser. Dieser Rigorismus scheint beinahe das Gerücht zu bestätigen, welches man mir berichtete

, daß das österreichische Hnterseeboot den „Amalfi" tor pedierte, in die Lagune eingedrungen sei und sich dort versteckt halte. Die Versenkung der „Amalfi" hatte übrigens nicht nur die Absetzung Garellis zur Folge, sondern auch der Admiral Cagni wurde vom Kom mando der vier Kreuzer „San Marco", „San Gior gio", „Pisa" und „Amalfi" enthoben. An seine Stelle soll Konteradmiral Corsi getreten sein. Von Venedig habe ich also diesmal gar nichts gesehen als ein Stück vom Canal grande, einen zinnoberrot angestrichenen Palast

6
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1911/07_06_1911/TIRVO_1911_06_07_3_object_7600684.png
Page 3 of 8
Date: 07.06.1911
Physical description: 8
. Aus Triest wird berichtet: Alle aus Venedig kommenden Personen werden an Bord des Schiffes ärztlich untersucht und in Triest fünf Tage lang unter ärztlicher Kontrolle gehalten. In Venedig sollen sich bis jetzt 25 Cholerafälle ereignet haben. In allen Fällen dürfte es sich um asiatische Cholera handeln, die vermutlich aus Apulien ein geschleppt worden ist. Privatnachrichten besagen, daß auch in anderen Städten Italiens die Cholera herrsche. Auf Anordnung des Handelsministers sind die in Triest gegenüber

der Einfahrt aus Vene dig kommender, nicht choleraverdächtiger Schiffe ge wöhnlich angewandten Erleichterungen aufgehoben worden. Die Vergnügungsfahrten nach Venedig sind eingestellt. — Aus Berlin wird folgender Fall gemeldet: Am ersten Pfingstfeiertage erkrankte die Frameines Kaufmanns unter choleraverdächti gen Erscheinungen. Da sich heftiges Erbrechen und andere Erscheinungen im Laufe der Nacht verschlim merten, ist die Frau auf Rat des Arztes in das Virchow-Krankenhaus gebracht worden. Hier wurde

sie nach der für diesen Zweck bestimmten Isolier baracke übergeführt. Wie im Virchow-Krankenhause mitgeteilt wurde, scheint es sich nach dem bisherigen Verlauf der Krankheit nicht um asiatische Cholera zu handeln, sondern um Cholera nostras. Die Woh nung wurde sofort desinfiziert. — Die Behörden in Venedig leugnen hartnäckig das Auftreten der Seuche, und auch die italienischen Staatsbehörden stellen jede Gefahr in Abrede. Allein aus Aerzte- kreisen in Venedig wird versichert, daß dort bereits eine erhebliche Anzahl

von Erkrankungen und meh- rere Todesfälle zu verzeichnen gewesen sind. Daß die Behörden in Venedig, um die ausländischen Touristen nicht abzuschrecken, jede objektive Feststel lung des wirklichen Sachverhaltes zu verhindern suchen, beweist die Tatsache, daß dem „Berliner Tageblatt" vom Telegraphenamte mitgeteilt worden ist, daß die Bestellung eines Telegrammes, in dem die Redaktion dieses Blattes ihren Korresponden ten in Venedig um zuverlässige Informationen über die Gesundheitsverhältnisse der Stadt ersucht

hatte, vom Telegraphenamt in Venedig abgelehnt worden sei. Die Behörden in Venedig scheuen also die Wahrheit. Ein Beweis, daß die Nachrichten von der Cholera-Epidemie der Wahrheit entsprechen. Brandunglück. In Remet Mözö (Ungarn) wütete eine große Feuersbrunst. 20 Häuser gingen in Flammen auf. Eine Person kan: um. Schweres Blitzunglück. Ueber die Ortschaft Rima Szombat in Ungarn ging ein schweres Gewitter- nieder, als eben ein Kinderfest abgehalten wurde. Der Blitz schlug in eine Gruppe von 20 Kindern, von denen

7
Newspapers & Magazines
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1915/30_05_1915/TIWAS_1915_05_30_7_object_7949773.png
Page 7 of 8
Date: 30.05.1915
Physical description: 8
zu führen, war das Todesurteil über die Haupterwerbs quelle Italiens, den Fremdenverkehr, ausgesprochen. An sechs hundert Millionen Lire trugen die Fremden jedes Jahr nach dem Lande der Kunstdenkmäler und der kuustgeschichtlicheu Stätten, und davon lebte ein bedeutender Teil der italienischen Bevölkerung, die es wie keine versteht, den Fremden durch allerlei freundliche Finefseu, ja sogar durch Bettelei den Groschen aus der Tasche zu holen. Bon allen Städten Italiens aber ist Venedig durch den gemimten

Patriotenwahnwitz am verhängnisvollsten in Mit leidenschaft gezogen worden, die Stadt, die ein großes Hotel ist und verhungern, im Elend umkommen muß, wenn sie von den Fremden gemieden wird. Man hat ja die lauten Klagen Italiens und insbesondere Venedigs vernommen, als vor einigen Jahren die Cholera die Fremden vom Besuche Italiens und der Adriaperle abhielt und man sah die verzweifelten Reklamen, die in flehentlichem Tone d>e Fremden auf den Markusplatz und auf den Lido riefen. Und Venedig wird das Verbrechen

. Auch die Italiener haben ihre Geschäfte nicht geöffnet und die Lebens mittelhändler, die sich bisher noch erhalten konnten, mußten jetzt, nachdem die Einberufungen erfolgen, ihre Geschäfte schließen. llnd von diesem Schlag, den Italien seiner schönsten Stadt versetzt hat, wird sich Venedig kaum mehr erholen. Denn wenn auch dieser ehrloseste aller Kriege Italiens beendet sein wird, seine Gäste aus Deutschland, Oesterreich und Ungarn, die diese Stadt nachgerade erhalten haben, kriegt es nicht so bald wieder zurück

haben. Man hat uns Italien und Venedig brutal aus dem Herzen gerissen. Die Deutschen, Oesterreicher und Ungarn bedeuten für Venedig das Leben. Sie find fort und die tote Stadt sieht sie nimmer wieder. Literatur. Alle hier besprochenen oder angekündigten Werke sind bei F. Kaltschmid, Erlerftraße 3, Buchhandlung, Antiquariat und Zeitungs-Berschleiß vorrätig oder werden schnellstens besorgt. („Der Völkerkrieg".) In den Heften 27 und 28 dieser im Verlage Julius Hoffmann in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift

8
Newspapers & Magazines
Alpenrosen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Alpenrosen/1916/12_08_1916/Alpenrosen_1916_08_12_1_object_8324639.png
Page 1 of 4
Date: 12.08.1916
Physical description: 4
erst kommen, um ihr zum Bewußtsein zu bringen, was Großes, Heiliges ihr Vaterland war. In Gedankenlosigkeit und kindischer Schwär merei hatte sie immer Italien ihr Vater land genannt, aus dem Grunde, weil der Zufall es wollte, daß sie in Venedig das Licht der Welt erblickte. Ihr Vater war ein tüchtiger Arzt, ein erbgesessener Wiener, ihre Mutter eine Münchenerin, deren zarte Gesundheit einen Aufenthalt im Süden heiichte. Ein entfernter Verwandter, der die Welt umsegeln wollte, stellte ihren Eltern

während der Tauer seiner Abwesenheit, die er aus einige Jahre auszudehnen gedachte, sein Haus in Venedig zur Verfügung. Ein tüchtiger Arzt ist überall begehrt, kann überall seine Praxis ausüben, und so kam's, daß die Eltern in die Lagunenstadt über siedelten. Dort wurde sie geboren, doch hatte sie nichts in Erinnerung von der Stätte ihrer Geburt, denn als sie kaum drei Jahre zählte, kehrten ihre Eltern wieder in die Heimat zurück, nach Wien, wo der Vater ein Haus in der inneren Stadt besaß, das schon

seinem Großvater gehörte. Hier wurde sie erzögen, hier wuchs sie heran, hier war sie heimatberechtigt. Als Backfisch fing sie plötzlich an über Italien und ganz besonders über Venedig zu schwärmen. Sie verschaffte sich alle Bü cher, die von dieser interessanten Stadt be richteten; von ihren prächtigen Kirchen nnd Palästen, ihren ungezählten Brücken, ihren reichen Sammlungen und Kunstschätzen. Sie lernte mit Eifer italienisch, wußte all die vielen italienischen Provinzen am Schnür chen herzusagen

, hatte er ihr immer gesagt, dann kannst du die her kömmliche Hochzeitsreise nach Venedig ma chen Sie schmollte dann nnd meinte, das genüge ihr nicht, aber sie würde, lveun sie überhaupt heirate, nur einen Italiener zum Mann nehmen, der in Venedig ein Haus besitze und gleich ihr dort geboren war. Und wenn Mutter sie fragte, ob sie sich denn gar nichts daraus mache, von den .Eltern und von dem schönen Wien zu scheiden, da wurde es ihr doch eigen bange um's Herz und sie umarmte und küßte stürmisch ihre beiden besten

9
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1915/11_08_1915/NEUEZ_1915_08_11_1_object_8141694.png
Page 1 of 4
Date: 11.08.1915
Physical description: 4
und sogar die Haare auflöseu. Heber eine Reise durch Italien erzählt ein Mitar beiter der „Neuen Zürcher Nachrichten": Kaum sind wir wenige Passagiere in Venedig dem! Zug entstiegen, so werden wir von Karabinieri in die Mitte genommen und vor das Militärkommando ge führt, das seinen Sitz in einem Lokal des Bahnhofes selbst hat. Meine Reisegenossen sind fast alle Vene zianer, die bereits den Permesso des Platzkommando in der Tasche haben. Ms die Reihe an mich komimt und der Offizier einen Blick

auf meinen Paß, geworfen, ruft er mit einer komischen Gebärde des Entsetzens aus: „Was, Sie sind Ausländer? Wie kommen Sie hi eher? Wis sen iSie nicht, daß seit einer Woche sämtliche Auslän der aus Venedig ausgewiesen worden sind?" Bis zum nächsten Zug hatte ich volle 6 Stunden vor mir. Man führte wich vor den Polizeikommissär, den: ich über meine Personalien, über Ziel und Zweck der Reise Auskunft geben mußte, worauf er sogleich ein Tele gramm nach Rom ausfertigte; dann nahin er meine Ausweise in Beschlag

hatten. aufzusuchen. Aber man nahm mir das Ehrenwort ab, das Hotel bis vor Abgang des Zuges nicht zu ver lassen, und zu größerer Sicherheit stellte man einen Polizeiposten vor das Haus, Während vor dem 1. Juli Venedig ohne große Schwierigkeiten besucht werden konnte, hatte seit diesem Tage ider Platzkommandant Garelli ein wahres Schrek- kensregiment eingeführt, und als er durch Cntinelli ersetzt worden war, wurde es noch schlimmer. Nicht ein mal die Frauen der französischen Flieger, welche in Venedig Dienst tun

„San Marco", „San Gior gio", „Pisa" und „Amalfi" enthoben. An seine Stelle soll Konteradmiral Corsi getreten sein. Von Venedig habe ich also diesmal gar nichts gesehen als ein Stück vom Eanal grande, einen zinnoberrot angestrichenen Palast, ein paar schwarzdrapierte, schlanke Venezianerin nen und ein zierliches Gärtchen mit Oleanderbüschen und einen Fetzen blauen Himmel darüber. Dagegen machte ich in dem Speisesaal des Hotels „Terminus" Beldenlsd von Standfcbützen. Am 27. Juli haben die Sterzinger

10
Newspapers & Magazines
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1917/21_11_1917/TIGBO_1917_11_21_1_object_7742067.png
Page 1 of 4
Date: 21.11.1917
Physical description: 4
92 WrrksKnrss ArrkürrdignngT' - Wkrrtt zufolge starker Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine vierspaltige Zeile oder deren Kaum 16 h; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengenommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Ser MW um Stallen. Das Hauptinteresse an unserer Offensive in Ober- Italien mmmt gegenwärtig Venedig ein. Die ver- kündeten Armeen stehen von dieser Stadt kanm noch 40 km entfernt un) der amtliche Wiener Bericht vom 16. Nov

. abends meldete uns, daß im P>aoe-Delia vor den Lagunen von Venedig Honved-Abteilungen in zäher Säuderungsarbett dem Feinde Gelände abgenom men haben, wobei über lOuO Gefangene gemacht wur den. Schweizer Meldungen zufolge haben die Ita liener Venedig geräumt, nicht zuletzt auch deshalb, um die an großartigen Bauten und Kunstschätzen so reiche Stadt der Lagunen zu schonen. Tie in Lausanne er scheinende „Gazette" hat den schweizerischen Bundesrat aufgkfordert. er möge einen Schritt tun

. Das Leben auch nur eines unserer braven Soldaten ist uns mehr wert als ein Dogenpalast in Venedig. Das wögen sich die Italiener merken. Uebrigens sind be reits noch einer Meldung des Wiener Kriegsp-esse- quartiers an alle in den besetzten Gebieten operie renden Kommandos strenge diesbezügliche Weisungen ergangen, um jede unnütz und geflissentliche Be schädigung dieser Kunstwerke zu verhindern. Auch für die Erhaltung derselben wurde bereits in entsprechender Weise Sorge getragen. Für die infolge

der statt- gehabten kriegerischen Ereignisse eventuell eingetretencn Schäden muß andererseits natürlich jede Verantwortung abgelehnt werden, ebenso auch, wenn vielleicht durch Verleidigungsmaßnahmen seitens der italienischen Heeres leitung Kunstbauten oder Kunstdenkmäler künftighin gefliffentlich in den Mittelpunkt kriegerischer Ereignisse gestellt werden sollten. Italienische Kreise sind der Ansicht, daß in Italien eine große Schlacht unmittelbar bevorstehe, die über das Schicksal von Venedig

entscheiden werde. „Daily Mail" erfährt aus dem italienischen Hauptquartier, daß nur noch 20.000 Einwohner in Venedig seien. Alle beweglichen Kunstwerke wurden in Sicherheit ge bracht. Der Dogenpalast ist ganz geräumt worden. Britische Monitore nehmen an der Verteidigung der Piave teck und beschießen den Feind an der Fluß mündung. Unsere militärischen Operationen in Oberitalien gehen indessen trotz Schnee uno Kalle weiter. Oesterr.- rmgar. Regimenter erstürmten bei zähem feindlichen Widerstand den Monte

11
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1917/02_11_1917/NEUEZ_1917_11_02_1_object_8145533.png
Page 1 of 4
Date: 02.11.1917
Physical description: 4
, als daß die österreichischen und deutschen Sieger alben Weg bis Venedig bereits hinter sich m. Das nächste natürliche Hindernis, hinter dem sich imlienische Heeresmacht zum Widerstand stellen kann, ürLifenza - Fluß, der in der Luftlinie kaum 40 Kneter von Venedig entfernt ist. Die heutigen Generalstabsberichte geben eine ausführ« he SchUderung der Operationen der letzten Tage. Teile e§ flüchtenden italienischen Heeres haben versucht, am lagliamento Widerstand zu leisten. Die Italiener Vgm Brückenkopfstellungen bei Pinzano

in die Gegend von Padua, also bereits hin ter Venedig, verlegt worden. Diese neue Siegeskunde wird in unserer ganzen Mon archie und bei unseren treuen Verbündeten die berechtigte Freude über die katastrophalen Niederlagen unseres tückischen Erbfeindes ebenso erhöhen wie die frohe Zu versicht auf den Endsieg unserer gerechten Sache. 60.000 Alarm abgelcknitten und gefangen. Die Tagliamento-Stellung gefallen. — Bisher insgesamt 180.000 Gefangene irnv 1500 Ge schütze erbeutet. KB. Dien, 1. Nov. Amtlich

des Dogenpalastes in Venedig, der Palazzo .Municipio erbaut; 1876 abgebrannt, hat ihn der Mm- % Scaja wüderhergesteüt) « birgt fchen Museum und einer Bibliothek einen riesigen Ajax aus Marmor und eine Reihe wertvoller Gemälde von Palma Giovane, Tiepolo und dem heimischen Maler Gio vanni da Udine. Noch reicher ausgestaltet ist der erz bischöfliche Palast mit seinem weitbekannten Thronsaal. Tiepolos Fresken und die Bildnisse der Patriarchen von Aquileja und der Bischöfe von Udine schmücken seine Wände

; an Bedeutung ! gewann die Stadt erst im Jahre 1238, als sie der Patriarch Berthold von Aquileja zur Hauptstadt des Friauls erhob. - 1420 kam Udine an Venedig, 1750 wurde es zum Sitzes eines Erzbischofs gewählt. In der Zeit der Franzosen-! Herrschaft bildete es die Hauptstadt des Departements Pas-j sariano, 1814 kam es dann an Oesterreich. Im Jahre war es. als der Aufstand m Venedig losbrach, die erste Statu. t»e sich offen von Oesterreich lossagte und die bereits am 23. März 1848 die Besatzung zum Abzug

12
Newspapers & Magazines
Gardasee-Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059529-0/1910/12_03_1910/ZDB-3059529-0_1910_03_12_5_object_8055059.png
Page 5 of 12
Date: 12.03.1910
Physical description: 12
15 Centesimi abgefordert. Daran liegt nicht viel, nur wäre es zu wünschen, daß es das Municipium anschlagen ließe. Armut und Elend nehmen in der Königin der Meere täglich zu; der Unternehmungsgeist schläft: was geschieht, geschieht durch Leute, die aus der terra ferma zugewandert sind. Ein tierr meinte ; auf die Porphyrsäule, wo man einst die Bankerottierer ausstellte, möge sich nun Venedig selbst stellen. Wenn ein an derer beifügte: unter Oesterreich habe das Volk mehr und besser zu essen

gehabt, so läßt sich das durch den Nachweis der Arbeiten, welche Oesterreich im Arsenale und von der Monturkommission ausführen ließ, nachweisen. Und verlangt diese weit- maulige „italia irredenta“ auch noch Triest, während sie Ancona und Venedig zerfallen läßt! Das ist doch zum Lachen, wenn es nicht zum Aergern wäre. Wir mißgönnen den Italienern ihre „Unitä“ nicht, denn dieses hochbegabte Volk hat gewiß noch wichtige Aufgaben für die Menschheit zu lösen, aber das fortwährende Auslugen nach fremder

Europa. Mögen sich die Herren nicht verrechnen; die oester- reichische Armee hat sich seit 1866 in weit höherem, weit stärkerem Grade erneut als sie ahnen. Vom Campanile überschauten wir lang dieses Gewirr von Kirchen und Palästen, und wohl drängte sich die Frage Piatens au' : Wo ist das Volk von Königen geblieben, Das diese Marmorhäuser durfte bauen ? Ja, diese Kaufleute in Florenz und Venedig haben sich durch ihre Taten geadelt und ihr Dasein durch Werke der Kunst in großem Stile geschmückt

nun alle stumpfnasig und schwarz und weiß gesprenkelt gewesen, wie gewisse Fische die man häufig auf den Markt bringt. Vorher hätte er jedoch einen Riesen erschlagen müssen, dessen Schenkelknochen so groß gewesen seien, daß man sie als Brücken über die Flüsse legte. Endlich sei ihm die schwarze Herr lichkeit mit all ihrem Golde, mit ihren Affen und Papageien doch verleidet worden; er sei nach Venedig zurückgekehrt und wieder Gondelier geworden. Der schäbige Kerl tat, daß man hätte meinen mögen, er sei

nicht viel. Da diese Zanzare in feuchten Gegenden überall Vorkommen, so tut man am besten, sich diese Fidibusse selbst zu machen, indem man aus einer ge sättigten Salpeterlösung und Insektenpulver einen steifen Teig knetet, aus diesem kleine Zylinder formt und dann bei gelinder Wärme rocknet. Diese Zanzare sind keine Eigen tümlichkeit Venedigs, etwa eine eigene Art Moskitos, wie manche glauben; es sind unsere gemeinen Schnacken, ihre Larven tummeln sich in Venedig überall in den Weihbrunnbecken der Kirchen. Am nächsten

13
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1914/21_08_1914/TIPOS_1914_08_21_2_object_8208043.png
Page 2 of 12
Date: 21.08.1914
Physical description: 12
59 Jahre alt, am 4. Mai 1852 starb, befand sich Josef bereits im Seminar zu Padua. Der Pfarrer von Riese, Dr. Titus Fusarini, hatte sich für ihn beim damaligen Kardinal-Patriar chen von Venedig, Monico, der gleichfalls aus Riest gebürtig war, verwendet und der Patriarch hatte ihm in Padua einen Seminarfreiplatz verschafft, freilich ohne zu ahnen, daß sein jun ger Schützling nicht nur den Patriarchenstuhl von Venedig, sondern auch den Thron des Pontifex besteigen würde. Josef Sarto tat sich 'km Seminar

XIII. dem Bischof Sarto die Kardinalswürde und 'drei Tage hernach ernannte er ihn als Nachfolger des verstorbenen Kardinaipatriarchen Agostini zum Patriarchen von Venedig. Als Patriarch von Venedig. In der Lagunenstadt erwartete den neu ernannten Patriarchen ein glänzender Empfang von seiten des gut gläubigen Teiles der vene zianischen Bevölkerung, aber auch nur von 'dieser Seite. Als Patriarch Sarto am 24. November 1893 seinen Einzug hielt, mußte er sehen, wie die Läden des Rathauses absichtlich

seine Angehörigen. Mit Humbert I. und mit dem jetzigen Könige Viktor Emanuel III. trat er in persön liche Beziehungen. Seine Abstammung aus dem Volke verleugnete er auch als hoher Kirchen fürst nicht, die drei Schwestern, die ihm den Haushalt besorgten, mutzten jeden Tag in schlichtester Kleidung auf dem Markte die klei nen Einkäufe sew-st besorgen. Als seine hochbe- tagte Mutter zu seinem Einzuge nach Venedig kam, hatte sie sich für die Feierlichkeit einen städtischen Hut ausgeliehen. Der Patriarch dul dete

aber den ungewohnten Kopfputz bei seinem Mütterlein nicht, sondern bat sie so lange, bis sie wieder das einfache Kopftuch nahm. Es sei gleich erwähnt, daß die gute Frau den Ehren tag ihres Sohnes nicht lange überlebte, sie starb schon im folgenden Jahre. Auf der Reise zur Papstwahl. Leo XIII. starb im Frühsommer 1903 und sofort nach seinem Tode trat das Kollegium der Kardinale zur Papstwahl zusammen. Patriarch Sarto nahm tiefbewegt von Venedig Abschied. Aber er dachte absolut nicht an die Möglichkeit

14
Newspapers & Magazines
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1914/23_08_1914/ZDB-3062711-4_1914_08_23_2_object_8230410.png
Page 2 of 12
Date: 23.08.1914
Physical description: 12
, am 4. Mai 1852 starb, befand sich Josef bereits im Seminar zu Padua. Der Pfarrer von Riese, Dr. Titus Fusarini, hatte sich für ihn beim damaligen Kardinal-Patriar chen von Venedig, Monico, der gleichfalls aus Riest gebürtig war, verwendet und der Patriarch hatte ihm in Padua einen Seminarfreiplatz perschafft, freilich ohne zu ahnen, daß sein Inn iger Schützling nicht nur den Patriarchenstuhl von Venedig, sondern auch den Thron des Pontifex besteigen würde. Josef Sarto tat sich im Seminar sowohl

XIII. dem Bischof Sarto die Kardinalswürde und drei Tage hernach ernannte er ihn als Nachfolger des verstorbenen Kardinalpatriarchen Agostim zum Patriarchen von Venedig. Als Patriarch vou Venedig. In der Lagunenstadt erwartete den neu ernannten Patriarchen ein glänzender Empfang von seiten des gut gläubigen Teiles der vene zianischen Bevölkerung, aber auch nur von dieser Seite. Als Patriarch Sarto am 24. November 1893 feinen Einzug hielt, mußte er sehen, wie die Läden des Rathauses absichtlich

. Mit Humbert I. und mit dem jetzigen Könige Piktor Emanuel III. trat er in persön liche Beziehungen. Seine Abstammung aus dem Volke verleugnete er auch als hoher Kirchen fürst nicht, die drei Schwestern, die ihm den Haushalt besorgten, mußten jeden Tag in schlichtester Kleidung auf dem Markte die klei nen Einkäufe selbst besorgen. Als seine hochbe- tagte Mutter zu seinem Einzuge nach Venedig kam, hatte sie sich für die Feierlichkeit einen städtischen Hut ausgeliehem Der Patriarch dul dete

aber den ungewohnten Kopsputz bei seinem Mütterlein nicht, sondern bat sie so lange, bis sie wieder das einfache Kopftuch nahm. Es sei gleich erwähnt, daß die gute Frau den Ehren tag ihres Sohnes nicht lange überlebte, sie starb schon im folgenden Fahre. Auf der Reise zur Papstwahl. Leo XIII. starb im Frühsommer 1903 und sofort nach seinem Tode trat das Kollegium der Kardinale zur Papstwahl zusammen. Patriarch Sarto nahm tiefbewegt von Venedig Abschied. Aber er dachte absolut nicht an die Möglichkeit

15
Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1918/05_01_1918/OBEWO_1918_01_05_5_object_8039169.png
Page 5 of 8
Date: 05.01.1918
Physical description: 8
und in den Schützengraben hinaus wandern müssen". Einverstanden! Würde der Vorschlag Dr. Udes überall Gesetz, wir gingen mit fast mathematischer Sicherheit einem ewigen Völ- kerfrieden entgegen. Venedig ohne Elektrizität. Die großen Was serwerke, aus welchen der Konzern der „Adriatica" Venedig mit Elektrizität ver sorgte, sind seit einiger Zeit in unserer Hand. Es sind dies: das Elektrizitätswerk Mal- nisio (7000 HP.) und das größere Elekkrizi- tätswerk Guais, dessen Oelgeneratoren ver brannt sind, an der Cellina

, sowie die Werke von Fadalto (12.000 HP.), welche den Ab- sall vom Lago di S. Croce zum Lago Morto ausnützen und von Cima Nove (6000 HP.) am Ausfluß des Lago Morto. Die Trays des.Lei tungsverkehres ist noch nicht völlig bekannt. Die Hauptleitung geht mit einer Spannung von 30.000 Volt nach Venedig, ein Teil des Stromes wird in Porcia westlich von Porde- none aus 10.000 Volt umgewandelt und über Poderzo in die Städte des Friaul geleitet, unter anderen werden San Vito al Taglia- mento, Portogruaro

und Latisana von dort aus versorgt. Das Netz ist viel verzweigt und es ist kein Geheimnis, daß die elektrische Energie der Werke an der Cellina und den Seen noch weit über Venedig hinausgeführt wird, bis Ferrara und darüber. Unsere Elek- troabteilungen haben den Betrieb in den Werken, soweit die Zerstörung keine gründ liche war, wie in Guais, wieder hergestellt und manche Stadt des okkupierten Gebietes» deren elektrische Lampen in der ersten Zeit mit unseren Aggregaten betrieben wurden, erhält heute

, also im allgemeinen im Verhältnis von 2 rl. Es gäbe keine Rechtfertigung für eine an dere — rechnungsmäßige — Verteilung, wer immer die Werke verwaltet. Durch unsere Besetzung haben die Stadt Venedig und wohl noch andere Städte Oberitaliens den größten Teil ihrer elektrischen Energie verloren. Sie sind jetzt aus ihre Dampfreserven und auf allfällige mehr lokale Leitungen angewiesen. Man kann die Wirkung bereits aus italieni schen Zeitungen vernehmen. Die Direktion der „Adriatica" beschränkt jetzt die Abgabe

von elektrischer Energie fast ausschließlich auf die militärischen Anlagen und die Verpflegs- industrie. Auch diese können nur einen Teil des Tages arbeiten. Die Beleuchtung der Straßen und der öffentlichen Lokale wird aus das Aeußerste eingeschränkt. Eine starke Ab wanderung aus Venedig hat eingesetzt, wie es heißt, nicht aus Furcht, sondern wegen der ökonomischen Krise, die dor tausgebrochen ist. 5000 Arbeitslosgewordene mußten in die Ge gend von Rimini transportiert werden. Man geht wohl nicht fehl

16
Newspapers & Magazines
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1918/05_01_1918/ZDB-3062711-4_1918_01_05_5_object_8232409.png
Page 5 of 8
Date: 05.01.1918
Physical description: 8
und in den Schützengraben hinaus wandern muffen". Einverstanden! Würde der Vorschlag Dr. Udes überall Gesetz, wir gingen mit fast mathematischer Sicherheit einein ewigen Völ' kerfrieden entgegen. Venedig ohne Elektrizität. Die großen Was serwerke, aus welchen der Konzern der „Adriatica" Venedig mit Elektrizität ver sorgte, sind seit einiger Zeit in unserer Hand. Es find dies: das Elektrizitätswerk Mal- nifio (7600 HP.) und das größere Elektrizi tätswerk Guais, dessen Oelgeneratpren ver brannt sind, an der Cellina

, sowie die Werke von Fadalto (12.000 HP.), welche den Ab fall vom Lago di S. Croce zum Lago Morto ausnützen und von Cima Rove (6000 HP.) am Ausfluß des Lago Morto. Die Traye des Lei tungsverkehres ist noch nicht völlig bekannt. Die Hauptleitung geht mit einer Spannung von 30.000 Volt nach Venedig, ein Teil des Stromes wird in Porcia westlich von Porde- none auf 10.000 Volt umgewandelt und über Poderzo in die Städte des Friaul geleitet, unter anderen werden San Vito al Taglia- mento, Portogruaro

und Latisana von dort aus versorgt. Das Netz ist viel verzweigt und cs ist kein Geheimnis, daß die elektrische Energie der Werke an der Cellina und den Seen noch weit über Venedig hinausgeführt wird, bis Ferrara und darüber. Unsere Elek- troabteilungen haben den Betrieb in den Werken, soweit die Zerstörung keine gründ- liche war, wie in Guais, wieder hergesteA und manche Stadt des okkupierten Gebietes, deren elektrische Lampen in der ersten Zeit mit unseren Aggregaten betrieben wurden, erhält heute

, also im allgemeinen im Verhältnis von 2 :1. Es gäbe keine Rechtfertigung für eine an dere — rechnungsmäßige — Verteilung, wer immer die Werke verwaltet. Durch unsere Besetzung haben die Stadt Venedig und wohl noch andere Städte Oberitaliens den größten. Teil ihrer elektrischen Energie verloren. Sie sind jetzt auf ihre Dampfreserven und auf allfällige mehr lokale Leitungen angewiesen. Man kann die Wirkung bereits aus italieni schen Zeitungen vernehmen. Die Direktion der „Adriatica" beschränkt jetzt die Abgabe

von elektrischer Energie fast ausschließlich aus die militärischen Anlagen und die Verpflegs- industrie. Auch diese können nur einen Teil des Tages arbeiten. Die Beleuchtung der Straßen und der öffentlichen Lokale wird auf das Aeußerste eingeschränkt. Eine starke Ab wanderung aus Venedig hat eingesetzt, wie es heißt, nicht aus Furcht, sondern wegen der ökonomischen Krise, die dor tausgebrochen ist. 5000 Arbeitslosgewordene mußten in die Ge gend von Rimini transportiert werden. Man geht wohl nicht fehl

17
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1918/04_01_1918/TIPOS_1918_01_04_5_object_8210074.png
Page 5 of 8
Date: 04.01.1918
Physical description: 8
und in den Schützengraben hinaus wandern müssen". Einverstanden! Würde der Vorschlag Dr. Udes überall Gesetz, wir gingen mit fast mathematischer Sicherheit einem ewigen Völ- kerfrieden entgegen. Venedig ohne Elektrizität. Die großen Was serwerke, aus welchen der Konzern der „Adriatica" Venedig mit Elektrizität ver sorgte, sind seit einiger Zeit in unserer Hand. Es sind dies: das Elektrizitätswerk Mal- nisio (7000 8?.) und das größere Elektrizi tätswerk Guais, dessen Oelgeneratoren ver brannt sind, an der Cellina, sowie

die Werke von Fadalto (12.000 8?.), welche den Ab fall vom Lago di 6. Croce zum Lago Morto ausnützen und von Cima Nove (6000 88.) am Ausfluß des Lago Morto. Die Traye des Lei tungsverkehres ist noch nicht völlig bekannt. Die Hauptleitung geht mit einer Spannung von 30.000 Volt nach Venedig, ein Teil des Stromes wird in Poreia westlich von Porde- none auf 10.000 Volt umgewandelt und über Poderzo in die Städte des Friaul geleitet, unter anderen werden San Vito a! Taglia- mento, Portogruaro und Latifana

von dort aus versorgt. Das Netz ist viel verzweigt und es ist kein Geheimnis, daß die elektrische Energie der Werke an der Cellina und den Seen noch weit über Venedig hinausgeführt wird, bis Ferrara und darüber. Unsere Elek- troabteilungen haben den Betrieb in den Werken, soweit die Zerstörung keine gründ liche war, wie in Guais, wieder hergefteW und manche Stadt des okkupierten Gebietes, deren elektrische Lampen in der ersten Zeit mit unseren Aggregaten betrieben wurden, erhält heute ihren Strom bereits

im Verhältnis von 2 :1° Es gäbe keine Rechtfertigung für eine an dere — rechnungsmäßige — Verteilung, wer immer die Werke verwaltet. Durch unsere' Besetzung haben die Stadt Venedig und wohl noch andere Städte Oberitaliens den größten Teil ihrer elektrischen Energie verloren. Sie sind jetzt auf ihre Dampfreserven und auf allfällige mehr lokale Leitungen angewiesen. Man kann die Wirkung bereits aus italieni schen Zeitungen vernehmen. Die Direktion der „Adriatica" beschränkt jetzt die Abgabe von elektrischer

Energie säst ausschließlich auf die militärischen Anlagen und die Verpflegs- industrie. Auch diese können nur einen Teil des Tages arbeiten. Die Beleuchtung der Straßen und der öffentlichen Lokale wird aus das Aeußerste eingeschränkt. Eine starke Ab wanderung aus Venedig hat eingesetzt, wie es heißt, nicht aus Furcht, sondern wegen der ökonomischen Krise, die dor tausgebrochen ist. 5000 Arbeitslosgewordene mußten in die Ge gend von Rimini transportiert werden. Man geht wohl nicht fehl

18
Newspapers & Magazines
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1912/10_11_1912/TIWAS_1912_11_10_7_object_7948275.png
Page 7 of 12
Date: 10.11.1912
Physical description: 12
in ihr eine dekorative Figur ohne Einfluß auf die riesige Maschine der römischen Bureaukratie. Alle guten Absichten, Wünsche ünd Pläne des Papstes gelten nichts. Das beweist der neueste Vorfall mit dem Glockenge läute vom neuen Kirchturm des Markusdoms in Venedig. Der Papst hat aus seinem Vermögen jene Glocken gestiftet und wünschte sie zu hören, bevor er sterbe. Italiens Telegraphenminister griff diesen Wunsch auf, und der kleine König gab Ordre, dem „würdigen Greise" eine Freude zu bereiten. Ein Leset n. abonniert

des Krieges zwischen Deutsch land und Frankreich für den gegebenen Moment an sah, der österreichischen Revanchepolitik zur Befrie digung zu verhelfen. In einer Depesche an die französische Regierung versicherte er diese, d a ß O e st e r r e i ch die Sache Frankreichs für die seine ansehe und zum Erfolgesei- Draht von besonderer Stärke wurde von Venedig nach Rom gespannt, auf dem Campanile unter der Glockenstube Rezeptoren von enormer Potenz ausge stellt, die Verbindung war hergestellt

; der mit allen Fasern seines Herzens an der Lagunenstadt hän gende Patriarch und jetzige Papst konnte am Tele phon seines Arbeitszimmers das Geläute seiner Glocken hören; da verbot am 10. April der Spanier Merry del Val dem Abteilungschef des italienischen Telegraphenministeriums und seinen Elektrotechnikern den Eintritt in den Vatikan. Die Leitung von 337 Kilometern Länge vom Markus platz in Venedig bis zum Haupttelegraphenamt in Rom war ausgeführt; die Fertigstellung restlicher 1.7 Kilometer vom Sylvesterplatz

19
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1915/11_03_1915/TIRVO_1915_03_11_2_object_7608198.png
Page 2 of 8
Date: 11.03.1915
Physical description: 8
. Wenn es zum Kriege komme, solle erst Frieden gemacht werden, wenn Italien Venedig davongetragen hätte. Die österreichische Politik zeigte sich dieser Situ ation nicht gewachsen. Tie leitenden Männer schwankten zwischen Furcht und Hoffnung; in ihrer — von Friedjung so glänzend geschilderten — Un zulänglichkeit waren sie nicht imstande, ein Ziel zu wählen und ihm zuzusteuern, und vollends unge eignet, unverantwortlichen Einwirkungen mit männlicher Entschlossenheit zu begegnen. Zum Teil aus Mangel an Einsehen

, sondern an Napoleon, den man damit gleichsam zum Schiedsrichter machte, und nicht unbedingt, sondern nur gegen Kompensa tion in Schlesien, das man Preußen abnehmen wollte, wenn.Italien neutral bliebe. Als die diplo matische Lage immer schwieriger und man in Wien immer nervöser wurde, verzichtete man gemäß dem Verlangen Napoleons auch aus die Kompensation und erklärte sich bereit, ihm Venedig schon vor dem Kriege übzutreten. Es war aber zu spät; Italien war durch seinen Vertrag init Preußen gebunden und La Marmora

, sein leitender Minister, ent schloß sich nach einigem Zaudern zur Vertragstreue; dazu mochte auch beitragen, daß man Venedig nicht als Geschenk aus der Hand Napoleons erhalten wollte, dessen Schutz man schon im Jahre 1859 hatte teuer bezahlen müssen, und daß die Volksstimmung in den Zeiten des Hangens und Bangens immer leidenschaftlicher und kriegerischer geworden war. Vielleicht hätte eine offene und direkte Abtretung Venedigs an Italien, das in diesem Falle kein Kriegsziel mehr gehabt hätte, den Krieg

doch verhin dert. Dazu konnte sich aber Oesterreich nicht ent schließen. Vielmehr wurde am 12. Juni ein Ver trag zwischen Oesterreich und Frankreich abgeschlos sen, den Beust später das unglaublichste Aktenstück nannte, das ihm je vorgekommen; Oesterreich ver pflichtete sich, Venedig unter allen Umständen an Italien abzutreten, im Falle des Sieges wie im Falle der Niederlage; dafür wurde aber unter an derem dem Papste sein Besitzstand garantiert, für etwaige Eroberungen Oesterkeichs in Deutschland

sollte Napoleon ebenfalls in Deutschland Kompen sationen erhalten. Venedig war also abgetreten, aber Oesterreich mußte doch außer dem preußischen Kriege auch den italienischen führen. Friedjung, dem wir in der Darstellung dieser Vorgänge ge folgt sind, urteilt abschließend: „Der Krieg in Ita lien war nur daun gerecht fertigt, wenn er ein ern ster und ehrlicher Versuch war, die Grenzen des Rei ches zu verteidigen. Daran dachte die Regierung jetzt nicht mehr, aber ihre Vorurteile gestatteten

20