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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 02.08.1922
Physical description: 8
»der spätestens morgen früh aus Berlin zu- wck, dein Valentin. Denn um 10 Uhr hat er eus dem neu erworbenen Gutshof zu tun.' Melanie fuhr aus und starrte den alten Herrn ganz bestürzt an. „Mein Valentin?' stammelte sie. „Wie kommst du auf die Idee, daß ich gerade an Valentin denken sollte?' „Na, ich bin doch nicht blind, Melanie.' „Aber ich begreife wirklich nicht, was dies heißen soll?' ereiferte sich Melanie. „Wie kann man denken Man wird doch nicht annehmen, daß ich und Valentin...?' Der alte Herr

beobachtete sie unruhig. „Nun, so ungereimt wäre das doch nicht! Daß der Jung« dich liebt, ist allen im Hause klar, und wir dachten . . . Mein Gott, Kind, sieh' mich doch nicht so drohend an! Ist dir Valentin denn zuwider?' „Das nicht, aber gleichgültig. Onkel Da vid, ganz gleichgültig. Es wäre mir nie im Traume eingefallen, daß jemand unsere Na men in eine andere als geschwisterliche Ver bindung bringen könnte. Du irrst dich auch bestimmt, wenn du glaubst, daß er . . .' „Nein, mein Kind, darin irre

ich mich nicht. Ich habe Valentin in der letzten Zeit nicht nur beobachtet, sondern vor seiner Rei- s-.- nach Berlin auch darum befragt. Er liebt dich, so lange er denken kann.' „Er — liebt — mich?' wiederholte sie stockend.. „Jawohl, Melanie. Und da ich annehmen kann, daß dein Herz noch frei ist und du Ba- lenins Liebe nur aus mädchenhafter Unsr- fahrenheit bisher nicht bemerkt hast, so möchte ich dir bei dieser Gelegenheit sagen, daß es ein langgehegter Herzenswunsch von mir ist. euch vereint zu sehen. Siehst

unklarer Gefühle brauste durch ihre Seele. Wollte man sie zu etwas zwingen, gegen das siH alles in ihr sträubte, wenngleich sie Nicht begriff, warmn? . . . Venn gut war sie Valentin, ja. Aber ihn . . . lieben? Und mußte sie etwa aus Dankbarkeit jetzt ..Ja' sagen? Konnte sie das überhaupt? Waren da in den letzten Tagen nicht ganz andere Gedanken, Wünsche und Hoffnungen in ihr wach geworden? „Nicht wahr, eine Abneigung hegst du doch nicht gegen Valentin?' begann Baron Da vid wieder. „Nein. Onkel

. . „Na. siehst du! Den« zwingen möchte ich dich ja nicht. Will ich doch nur dein Glück. Und das wirst du mir zuliebe doch tun, daß du dich prüfst und Valentin nun mit ande ren Augen ansiehst als bisher. Frage dich, ob er dir nicht als Mann lieber wäre und besser gefiele als jeder andere. Willst du mir d-s oersprechen, Mela?' „Ja. Onkel , „Dann bin ich beruhigt. Ihr tverdet euch schon finden.' Er nahm ihre Hand und strei chelt« sie zärtlich. Weißt du. Kleines, mir sind nicht viele Wünsch« im Leben

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Der Burggräfler
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Page 9 of 12
Date: 26.04.1884
Physical description: 12
Valentin, Bischof beider Rätien, ließ sich um die Mitte des 5. Jahrh, in Maja nieder, baute da ein Kirchlein, gründete eine Art klösterlicher Anstalt und fand kein feindliches Hinderniß von Seite der Bevölkerung, was nicht der Fall ge wesen wäre, wenn die römische Colonie nicht schon dem Christenthume ergeben gewesen wäre. Das Leben und Wirken des hl. Valentin*) ist für die Maja-Gegend und ihre Geschichte be deutsam. Der hl. Valentin kam vom Ocean her nach Passau, wo er noch Heiden und Arianer vorfand

. Da seine Predigt keine Früchte trug, reiste er nach Rom, zum zweiten und dritten male zu Papst Leo dem Großen. Auf seiner dritten Reise nach Rom wurde er zum Wauderbischofe *) Die Hauptquelle des Lebens des hl. Valentin ist die sogenannte bleierne Rolle, die zu Paffan bei Ge legenheit der Erhebung des hl. LeibeS aus ban Sarge (1120) gesunden wurde. Ein Anonymus Passaviensis stellte die theilweise unleserliche Schnft dem Hauptsinne nach zusammen und verfaßte in Verbindung mit der Tradition eine weitläufigere

Lebensbeschreibung deS hl. Valentin. Eine solche ist auch von A. Roschmann vorhanden. geweiht, verließ dann Paffau, da seine Predigt keine gedeihliche Ausnahme fand, durchzog predigend das zweite Rätien oder Bindelicien, kam dann in das obere Rheinthal oder West- rätien und von da in das Venostenthal bis nach Maja, wo er seinen ständigen Sitz aufschlug. Das Wirken des hl. Valentin im Gebirge wird in der bleiernen Rolle ein segenreiches genannt: „Er habe hundertfältige Frucht geärntet und viel Volk dem Herrn

gewonnen.' Ferners habe er sich „ein BethauS abseits vom Tumult der Menschen erbaut,' wie der Anon. Paas. erzählt. Der letztere schreibt dann weiter: „Der hl. Corbinian (im 8. Jahrh.) sei im Kloster. daS der hl. Valentin gegründet habe und im Castrum Majense gelegen sei, eingekehrt.' Sehen wir uns diese Worte ein wenig näher an, so wird uns klar. daß Bischof St. Valentin bei seiner Ankunft in der Maja-Gegend im Castrum Majense sich aufhielt, und später vor dem Ge räusche der Menschen in ein ruhigeres

Plätzchen in eodem Castro, wie es heißt, sich zurückge zogen habe. Diese Ruhestätte war keine andere, als die idyllische Thalbucht, wo jetzt das schöne Kirchlein St. Valentin und das Schloß Traut- maunsdorf steht, in dem noch jetzt die Zelle gezeigt wird, in der St. Valentin gewohnt haben soll. Aus den angeführten Notizen er sieht man, daß St. Valentin das eigentliche Castrum verließ und sich in das abgelegene Plätzchen zurückzog, das aber doch im Festungs Rayon von Maja (in eodem Castro) lag

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Volksbote
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Page 7 of 12
Date: 19.04.1928
Physical description: 12
, ihre Konzerte zu wertvollstem Erleben schasst. Es wird dringend ersucht, daß die Mit- gltever des Musikvereins unter Borweis der Mt- gliedskarte die ermäßigten Eintrittskarten im Dorverkause beheben, ebenso die Schüler, da au der Abendkassa die Ausgabe der» ermäßigten Plätze nicht mehr möglich ist. Utecane Heimatliche Ausgaben Valentin — Korbinian — Aribo. die Bischöfe des Burggrafemnntes. Merano, 12. April. Diese Namen sind drei Bischöfen zu eigen, die für unsere Heimat, im besonderen für die Meraner

Gegend, von Bedeutung waren. Valentin, der in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts hierorts wirkte, ist ohne Zweifel der bekannteste und populärste unter ihnen. Trug dazu feit den Westen Zeiten die mannigfaltige Literatur über diesen Heiligen bei, so ist es nicht minder das bekannte Kirchlein am Fuße des Laber- fer Berghanges, welches das Andenken an diesen Elanbensboten wachhielt. Mehr aber als der tote Buchstabe vergilbter Legenden und die stummen Formen des ehrwürdigen Gotteshauses, wirkt

das Bild über dem Triumphbogen dieser Kirche: St. Valentin, den Rätiern das Evangelium predigend. Wir haben in der ganzen Gegend nichts Gleichartiges, das mit so unmittelbarer Ge walt den Beschauer in den Bannkreis einer f fast eineinhalb Jahrtausende alten Der- ' gangenheit zwingt. Durch dieses Bild wird ! selbst dem bescheidensten Verstand Sanctt j Valentin: Wirken klar eingeprägt. > Baien- - tin, der Rätierapostel, ist unwiderruflich; zum Gemeingut unseres Volkes geworden, er i gehört geradezu

zum geistlichen Hallsschatz! unserer Bauern. Für den Lokalhistoriker \ nimmt Valentin um so mehr einen Ehren- : platz ein, weil durch sein Leben und Sterben ' im alten Maia zum ersten Male Licht tn \ das Dunkel einer ungewissen Vergangenheit : kommt. ! Nicht so erfolgreich in dem Bestreben, sich auch einen Platz in der Meraner Sonne! und einen ehrenvolleren im Gedenken der > Vurggräfler zu erobern, war — Korbinian, s. ebensogut ein Bischof und ein Heiliger wie ' Valentin. Er kam im Jahre 720 zum ersten , Male

, als der hochgelehrte Antoni Rosch» mann, kaiserl. königl. Bibüothekar usw., das Leben Sankt Valentins beschrieb. Aber auch bei dieser Gelegenheit fiel Korbinian nnr die Aschenbrödelrolle eines Zeugen zu. ' Ebenso erging es diesem Heiligen a. d. 1794 mit Roger Schranzhofer, dem Kommendeabt von Gries und damaligen Kapellan zu St. Valentin» der diesen Kronzeugen für das Leben und Wirken des hl. Valentin nur benützte, um auf diesen Unterbau das Bild seines Heiligen gut undFrirkfam auf- und ausstellen zu können. Seit

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 27.08.1902
Physical description: 10
herrscht momentan zum mindesten äußerlich, an- wie der schwach begabte so ruhig, so srei von jedem Zweifel, den Weg zu seinem hohen Ziele einschlug, während Valentin gar oft in die wehmütige Klage ausbrach, daß er nicht wisse, was aus ihm werden solle. Auch Rosel fühlte sich manchmal gedrückt, wenn sie an Valentins Zukunft dachte. Je weiter er in feinen Studien voranschritt, desto mehr schwand die Hoffnung, daß ihr Herzenswunsch sich ersülle. Valentin war tief und aufrichtig fromm, aber keine Stimme

regte sich in ihm, die ihn zum Altare des Herrn rief und er wußte so gut wie Rosel, daß ein solcher Ruf nur von Gottes Willen, nicht vom Willen des Menschen abhängt. Die Zeit der Gymnasialstudien ging vorüber; Valentin bestand die Reiseprüfung mit Auszeichnung und bezog die Universität. Er wolle es mit dem Rechtsstudium versuchen, meinte er, da komme er doch am schnellsten zu einer selbständigen Stellung. Gern wäre Rosel mit ihm nach Innsbruck gegangen; doch die Erwägung, daß sie dort weniger

verdienen könne, hielt sie zurück. Die Trennung von Valentin fiel ihr recht schwer, aber er schrieb ihr häufig und auch sie benutzte jeden Sonntag zu einem Briefe. Nicht selten erhielt sie auch den Besuch seines Freundes, und an Sonn- und Feiertagen mußte der Herr Sebastian, wie Rosel ihn feierlich nannte, bei ihr speisen, damit sie doch jemand habendem sie „auf kochen' könne. Während die bescheidenen Helden unserer Er zählung ihr stilles Alltagsleben führten, zogen sich düstere Wolken an den Grenzen

. Die Leute versteckten und vergruben ihr Hab und Gut und flohen über den Brenner. Auch Meran, das sonst so heitere Städtchen, war wie ausgestorben. Aber Rosel blieb ruhig in ihrem Stübchen; wenn die Garibaldiner etwa über den Nonsberg anrücken sollten, dachte sie, dann würden sie in Meran wohl besseres zu tun finden, als das kleine Schneidergeschast in der Laubengasse zu plündern. Indessen war ihr Herz voll von banger Sorge, denn seit geraumer Zeit hatte sie nichts mehr von Valentin gehört. Die Studien

an der Hochschule waren des Krieges wegen unterbrochen; warumkam er nicht heim? Warumschrieb er nicht wenigstens? Endlich nach langem Harren erhielt sie einen Bries. mit der wohlbekannten Handschrist. Hastig erbrach sie das Siegel. Ja, da stand es schwarz auf weiß: „Dein treuer Valentin'. Aber was schrieb er denn, der Valtl? War er vom Verstand gekommen? „Zentralstellung — Rasches Ergreifen der Offensive — Täuschung des Feindes — Fron talangriff auf den Monte dellä Croce — Ein dringen in Cuswzza...' Rosel ließ

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 14.02.1944
Physical description: 4
Anregungen er halten.- Auch aus ihm selbst heraus war dieser Herr von Glottwell, dieser leicht sinnige. aber dennoch sympathische Ver schwender gewachsen, wieder war es eine mystische Spaltung- seines Jchs, das ehen- io dem mit dem Herzen dienenden Ge,st. Valentin Holzwurm, diesem Hamlet von der Hobelbank Seele unh Wesenheit gab. Das Praßen und Verschwenden legte ihm der. Zeitgeist nahe, die Kriege und die kranziszeische Epoche hatten .ein paar lkrupelsose Individuen wie Dlaien an die Oberfläche

hinausgewachsen, diese veredelte Kunst ergriff jedermann ste war vollkommenster Ausdruck des öiter-^ reichischen Wesens, keiner Lebensweis-' heit. Lebensfreude und Lebensbeschei- dang. Flottwell büßte, was sein Leichtsinn verbrochen, er verlor alles bis auf fei nen Stolz, und Valentin, dieses feinste Destillationsprodukt aus dem alten Hans wurst, dieser brave Tischler, war so blut- warm und lebensecht, daß er schlechtweg Repräsentant des gesunden männlichen Wesens aus diesen Kreisen war. es mar das tzoldene

Wienerherz in seiner reinsten Kultur. Humor, Klugheit, Treue. Raimund hatte das Werk mit Konra- din Kreutzers Musik und den Dekoratio nen von Reefe am Josefstüdter Theater selbst sorgfältig einstudiert und erzielte an dieser seiner ersten Wiener Wirkungs stätte. als schlöffe sich hier ein Kreis der ursprünglichsten Sympathie, eine Wir kung. die alles bisher noch weit übertraf. Der allgemeine Jubel war io überlvälti- gend. daß er den Dichter zufiefst erschüt terte. Als Valentin fand

-als sein Muer Fortu- natus im -Frack. Wie der Wurzel seine gute Zeit vergeudet habe, so Flottwell lein gute» Geld. Da« Stück komme dem „Dauer als Millionär' weder durch Welt anschauung und Charakteristik noch an Wirkung gleich - Dem Bauer fiele das Alter mit der Tür ins Hans, dem Ver schwender die Armut, also derselbe Jdecn- gang. Diese Neunmalweisen härten nicht die Stimme bodenständiger Kraft, waren blind und taub vor diesein Wunder der natürlichsten Aeußerung ihres Selbst- Valentin hatte diesen müßigen

. Ich habe dafür gehalten, daß Ihr Rappelkopf, diese göttliche Konfron tation mit einem kranken Selbst, nicht zu überbieten wäre, in diesem Valentin ist Ihnen der gesundeste Vertreter -unsrer Art im Volksmäßigen gelungen. Wie weit Ihnen der Schauspieler zu Hilfe kommt, wie er einem Äoliere und Sha kespeare zu Hilfe kam. ist nicht so wichtig. Sie sehen nur durch ihn alles bereits in Szene, die wir andern uns erst mühsam schaffen müssen, jedenfalls istz alles in Ihrem Werk so bildhaft

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Volksblatt
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Page 2 of 16
Date: 05.04.1902
Physical description: 16
Herzblut einsteht: Das flovenische Gymnasium muss aus Cilli verschwinden! Wenn diese Thatsache voll zogen ist, dann möge man mit Compromissvorschlägen kommen. Früher sind wir nicht zu sprechen!' Dieses „Hereinspaziert!' hatte denn auch den „deutschen' Heerbann von Cilli vollzählig auf den Plan gebracht. Die Sprecher des Tages waren die Urgermanen Dr. Jabornegg, Dr. Negri, Schrift aufzusuchen; allein, was hätte es ihr genützt, da Valentin, um seine Studien zu beginnen, der Ein willigung seines Vormundes

bedürfte? Die bange Sorge, die Rosel gleich anfangs ergriffen hatte, als sie, in der lateinischen Grammatik blätternd, die Zukunftspläne des neuen Ankömmlings errieth, die Sorge, dass Valentins Laufbahn durchkreuzt werden könne, war nunmehr in ihr zur traurigen Gewiss heit geworden. Augenscheinlich wünschte die Thal- guterin, den Knaben bei sich zu behalten, gerade so, wie sie Rosel selbst behielt und aus den näm lichen Gründen: Valentin sollte, so lange dies nur immer angieng, als Knecht aus dem Hofe

sich die Knechte unh Mägde noch wer weiß wo herum. Nur den Sepp hatten zwei Zechbrüder vor einer halben Stunde liebevoll heimgeleitet, und nun lehnte er in süßem Halbschlummer am grünen Kachelofen der Wohnstube. Auf der Bank am Speisetische saß die Thal- guterm und Valentin, der in seinem deutschen Lese buche blätterte. Er hatte eben keine andere Unter- haltungslectüre und scheute sich — warum hätte er selbst kaum sagen können — in Gegenwart der leiter Ambrositsch und Dr. Mravlag. Und dy soll das Deutschthum

nicht schaden, wenn ein junger Bub allerhand ergreift und lernt, damit er sich einmal leichter durchbringt. Und verwegen bin ich geschwind nach dem Kirchen beim Untermaiser Schuster zugekehrt und hab' ihn gefragt, ob er dich nicht in die Lehr' nehmen that'. Und er hat ja gesagt und gemeint, du kannst gleich morgen antreten.' Valentin sah seine Base erstaunt an. Er wollte etwas sagen, aber die Kehle war ihm wie zugeschnürt. Das „Vaterland' bringt in Nr. 89 solgende ruhige und objective Darstellung der Cilli

seinen Kater ausschlief. Valentin hatte auf dem Thalguterhofe den Rausch schon in allen Eigenarten gesehen. Denn dem Weingenusse war man dort nur zu sehr ergeben, im Gegensatze zur guten Sitte des Burggrafenamtes, wo Trinker sonst zu den Seltenheiten gehörten. Der Fütterer war lärmend, wenn er des Guten zuviel gethan; der kleine Knecht weinerlich, der Thalguter selbst pflegte in diesem Zustande zu betheuern, dass er allein im Hause zu befehlen habe. Der drolligste von allen war indessen der alte Sepp

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 27.08.1902
Physical description: 10
sie wie vor dem ihre Zuflucht Au Tränen und Bitten in der Hoffnung, ihre Stiefkinder zurückzuhalten; allein Rosel, die nur an Valentins Zukunft dachte, blieb standhaft, und Valentin kehrte jubelnd dem Hause seiner Bedrängerin den Rücken. Indessen war ihm durch einen jener .seltsamen Widersprüche, -wie sie bei lebhaften Naturen zu weilen vorkommen, die Lust zum. Studium ver flogen. Die rauhe Arbeit war .ihm'lieb geworden, und gern wäre er jetzt bei einem Pauern in Dienst getreten, um feine gewohnte Beschäftigung fortzu

setzen. Allein davon wollte Rosel nichts hören; es würde ihn später' doch reuen, sagte sie, und im Ärunde ihres Herzens schlummerte noch immer die stille Hoffnung, ihren Valentin am Altare zu sehen. So bezogen denn die beiden Stiefkinder eine be scheidene Wohnung in der Laubengasse zu Meran, und Rosel begann ein kleines Schneidergeschäft. Eine feine Modeschneiderin war sie freilich nicht; aber sie arbeitete flink und sauber uns zählte bald viele Kundschaften in den Bürgerkreisen der Stadt

. Durch besondere Vergünstigung erhielt Valentin die Erlaubnis, zu Beginn des zweiten Semesters ins Gymnasium zu treten. Er brauchte sich also nicht mehr zu sorgen, daß Wastl ihm vorankomme. Der arme Wastl! Er blieb vielmehr gar bald zu rück. Schon das erste Jahr mußte er wiederholen und dann wieder das dritte,'Und vielleicht wäre er im Meere der Wissenschaft ganz untergegangen, wenn ihm Valentin nicht so kräftig unter die Arme gegriffen hätte. Die freundliche Bereitwilligkeit, womit er seinem einstigen Gegner

beistand, trug der kleinen Wirtschaft in der Laubengasse manchen Butterknollen und manches 'Schmalzkübelein von der dankbaren Strauberbäuerin ein, wenn sie nach Meran kam, ihren Stüdentett zu besuchen. Aber noch ein anderer Vorteil erwuchs sür Valentin aus dem Verkehr mit Wastl. Er lernte begreifen, daß der innere Wert des Menschen mehr von seinem Charakter und von den Eigenschaften des. Herzens bestimmt wird,' als von dem Maße seiner Talente, und'' mit einem Gemisch von ^'Ehr furcht und Rührung

blickte er auf den armen Knaben, der mit so eiserner Willenskraft bemüht war, sein bestes zu tutt. DaS war nicht mehr der träge, hochfahrende Sträuberbube, den er im SchnalsertM gekannt hatte. Bei einer schweren Krankheit, so erzählte Wastl, sei ^ ihm ^ der Gedanke gekommen, Priester zu werden und diesen Gedanken könne er nun nimmer fahren lassen, wenn ihm auch das Studium noch so schwer falle. ^ Oft be suchte er Valentin in dessen' Wohnung und Rosel fand ' Wohlgefallen im dem stillen, bescheidenen

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Der Burggräfler
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Page 7 of 18
Date: 28.01.1911
Physical description: 18
/ Der BurggrSflrr 7 K 52 Verdorfer Franz, Meran 10 53 Waldner Paul, Meran 10 59. Pranter Jakob, Obermaks 10 3. Schleckertieffchutzscheibe: 2. Winkler Heinrich, St. Leonhard 90 3. Egger Alois, Meran 80 5. Ladurner Matthias, Algund 60 26. Mair Lorenz, Meran 20 27. Hornof Gottlieb, Meran 20 30 Pranter Jaiob, Obermais 20 33. Gamper Josef, Nals 20 34. Etzthaler Hans, Meran 20 39. R>tz Thomas. Kunstmaler, Schenna 20 42. Trenkwalder Johann, Tabland 15 43. Baldauf Kafstan, St. Valentin 15 49. Langer

Josef. Tisens 40 11. Baldauf Kassian, St. Valentin 30 13 Egger Alois, Meran 30 19. Gamper Josef, Schnals 25 26. Haller Hans, Meran 20 34. Pranter^Jolob, Obermais 12 35. Etzihaler Hans, Meran 12 40. Ladurner 2ofef, Algund 12 45. Schwenk Joses, Meran 10 56. Oberhoser Johann, Schnals 10 5. Meisterscheibe zu 30 Schüssen. Dewehrscheibe: 2. Ladurner Matth-, Algund 90 3. Winkler Josef. Tisens 80 7. Winkler Heinrich, St. Leonhard 50 10. Haller Hans, Meran 40 14. Gamper Josef, Schnals 30 16. Egger Alois

, Meran 25 20. Nägele Karl, Meran 20 24. Baldauf Kassian, St. Valentin a. d. H. 20 25. Etzthaler Hans, Meran 20 28. Rainer Sebastian, Schnals 15 34. Theiner Josef, Algund 12 38. Trenkwalder Johann, Tabland 12 45. Schwenk Franz. Meran 10 47. Ladurner Josts, Algund 10 50. Pranter Jakob, Obermais 10 55 Bauer Matth., Dorf Tirol 10 6. Kreisscheibe zu 3 Schüssen, Armeestgurenscheibe: 1. Etzthaler Hans, Meran 50 2- Egger Alois, Meran 40 11. Borcarolli, Schenna 20 13. Ladurner Matthias, Algund 20 15. Baldauf

Kassian, St. Valentin 20 28. Wegleiter Alois, Lana 10 30. Plan! Franz, DSran 10 35. Rainer Sebastian, Schnals 8 39. Gamper Josef, Schnals 8 7. Metfterkarte zu 30 Schüssen, Armeefigurenschetbe: 1. Egger Alois, Meran 50 8. Ladurner Matthias, Algund 25 11. Baldauf Kassian, St. Valentin 20 14. Etzthaler Hans, Meran 20 21. Rainer Sebastian, Schnals 15 27. Gamper Josef, Schnals 10 30. Winller Heinrich, St. Leonhard 10 31. Borcarolli Ernst, Schenna 8 32. Haller Han», Meran 8 33. Ladurner 2nstf, Algund

Kassian, St. Valentin 20 5. Etzthaler Hans, Meran 20 14. Prämien für die meisten Nummern an einem der Schietztage auf Armeescheibe: 2. Egger Alois, Meran 40 9. Etzthaler Hans, Meran 10 15 Schützenlönigpreis für die je drei bestgeschossenen Metslerkarten aus Gewehr- und Armeescheibe: Ladurner Matthias, Algund Gewehr 597 Kreise Armee 364 „ Summe 961 Kreise 6 Dukaten. 16. Schützenlönigpreis für die je fünf bestgeschossenen Dreier-Serien aus Gewehr- und Armeefigurenschetbe: Ladurner Matthias, Algund

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Pustertaler Bote
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Page 6 of 12
Date: 30.11.1923
Physical description: 12
. Schützen-Heilung. — Verzeichnis der Bestgewiuuer vom Ol- tober-Irrischiefie» am Gemeinde - Schießstand EtMederg. Haupt: Alois Ellecosta Enneberg, Friedrich Mair Bruneck, Peter Kastlunger St. Vigil, Engl. Pisching St. Vigil, David Frena Enneberg, Hochw. Herrn Js. Alverä Bruneck, Jos. Pedevilla Wel schellen, Alois Kraffonara Welschellen, Hochw. Herr Peter Dejaco Enneberg, Moser Andreas Prags, Alois Valentin St. Vigil, Alois Taibon St. Vigil, Roman Taibon St. Bigil, Jos. Mellauner Welschellen, Josef

Kehrer Enneberg Schlecker: Alois Valentin, Peter Kastlunger, Hochw. Js. Alverk, Alois Ellecosta, Fried- rich Mair, Josef Kehrer, Moser Andreas, Englb. Pi sching, Josef Mellauner, Alois Kraffonara, Anton Trebo Enneberg. Josef Pedevilla. Ehren: Peter Kastlunger, Alois Ellecosto, Josef Pedevilla, Englb. Disching, Moser Andreas, Josef Mellauner, Jofef Kehrer, Alois Valentin, Friedrich Mair, Hochw. Herr Js. Alverk. Gedenk: Englb. Pisching, Peter Kast lunger, Alois Taibon. 3V Serie: Moser Andreas

, Friedrich Mair, Jos, Kehrer, Jos. Pedevilla, Englb. Pisching, Hochw Herr Js. Alverk, Alois Valentin. 1V Serie: Moser Andreas, Friedrich Mair, Jos. Kehrer, Englb. Pisching, Alois Valentin, Hochw Herr Js. Alverä, Jos. Pedevilla, Josef Mellauner bSerie: Moser Andreas, Josts Kehrer, Hochw. Herr Js. Al- verä, Jos. Pedevilla, Friedrich Mair, Englb. Pisching, Alois Valentin, Alois Ellecosta, Josef Mellauner, Alois Kraffonara. Briefkasten der Redaktion. — G. F Pordoy. Ihr Abonnement endet am S1. Mär, 1S24

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 13.02.1926
Physical description: 8
unserer Land- und Dilettantenbühnen hatte. Sportwoche in Colle Jsarco (Gofsensah). Unter dem hohen Patronate des Prinzen Huimbcrt von Piemont ist gegenwärtig in Colle Jsarco (GosfensaH) die Sportwoche im Gange. Mussolini hat eine schön Melierte Medaille übermittelt. Statistisches Orlslextton. Nach d «m Stande zur Zeit des Friedensschlusses von St. Germain bearbeitet von Dr. Franz l!Y Pitra. Valentin. St.: t) 79 zer. H. mit 579 E. der Äem. MlwMro bei Thiusa <Klansen). Kirch- lei>n 137l urkuM. genwnnti

dessen grostte und seine tlttnste Glocke skmrmen airs dem Jahre 15A. — 2) Sieben Swmden voiry Ea-inpo Tü re? (Sand in Tausers> 64 zer. H. mit -l-l l E. Valentin» alla Mutka. ehevor St. Valentin auf der Haide, Kem. von H. Mt iVN E. Area: N42 Hektar, -wovon löl Tlecker, 2.W Wiefen, K34 Hutw. u. Alpen und lWI Wald. — Die Mm. besteht mis St. Valentin, l? Klm. n-ärdl. von Malle» 5,9 Klm. südl. von Landeck. Vf. von 19 H. mit 1N> Pf^ t17»M.. Genrdv.-SpIM,' Dörsl <Mvn-teplair) 2^ H. mit IM C., Mlial-k. und Nersvrgh

.: L-l'erlMiser 3<1 H. mit 172 E.. 2A. Scl).: Fehlern'.. R-M. und „Wirt^zhU-iis', ? H. mit P. »lt. Tel. liebst: Wußer- ka-schvn !> H. M E., ?>tilhllbäus-er 1.^ mit 57 E-. Innerkaschon 6 H. mit M Mitterk^chon Z H. 15 <?.. ssisck>erhÄ,sse<r K H. mit <9 E.. Padöll 4H. L0 C., Psazött 4 H. 10 C., Stockerhof s, H. 47 E. -und der Haideraipe. — In nmniltelbarer Nähe des Ortes der Hm'dersee. lln^erhalb mm diesem beginnt der einfönilige Vo5en d-.'i Ma-lserhoide. — I-n- St. Valentin gnuideie iul Blirgufio sNur

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Maiser Wochenblatt
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Page 2 of 14
Date: 12.05.1906
Physical description: 14
Wahlkörper stattge- aerückt, daß es aussieht, als würde sie jeden Augenblick in die grausige Tiefe stürzen. Und doch, ebendort steht sie seit alten, alten, längst vergangenen Zeiten! lieber' das Alter der Zenoburg fehlen verläßliche Angaben. Zur Zeit der Völkerwanderung (5. Jahrhundert) kam St. Valentin, der erste Bischof von Passau, auf seinen Wanderungen die christ liche Lehre verbreitend, mit seinen Gehilfen auch in die Ataja-Gegend und schlug in der Maja-Feste seinen Wohnsitz, auf. Ta baute

sich St. Valentin ein Missionshaus und eine Kirche, die letztere auf dem Zenoberge. Sankt Valentin starb um das Jahr 470 und wurde in der Kirche am Zenoberge begraben. Als St. Valentin heilig gesprochen war, zogen zahlreiche Wallfahrer nach dessen Grabe, unter- anderen im 8. Jahrhundert auch der hl: Cor- binian, Bischof von Freising. Zu seiner Zeit bestand auf dem Zenoberge eine Doppelkirche, indem zur St. Valentinskirche zu Ehren des Wasserpatrons St. Zeno ein zweites Kirch lein hinzugebaut wurde

des W i n- j kelwcges, mit welcher dieselben um Regu lierung dieses.Weges von Villa Sanssouci Küchelberges gehörte. Auch der hl. Corbinian wurde auf St. Zeno begraben.' Nachdem aber sein Leichnam, sowie jener St. Valentins 780 nach Bayern übertragen worden war, verlor sich hier allmählich die Verehrung des hl. Valentin und an seine Stelle trat die sränkische Heilige, Gertrud, während der Hauptpatron St. Zeno blieb,' von dem der schroffe Felskegel und die Kirche den Namen erhielt. Nach diesen Nachrichten

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Volksblatt
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Page 5 of 9
Date: 28.08.1889
Physical description: 9
Mißjahre und die häufigen Elementarunsälle nicht ein deutliicher Be weis, daß Gott seiner nicht spotten läßt und die Folge davon? Die Zukunft wird es lehren. Religiöses Gebiet. Zum Decau von Kastelruth wurde der Hochw. Herr Anton Egger, Katechet in Meran ernannt. Wir können den Kastelruthern zu dieser Wahl wahrhast gratulieren, indem der Ernannte ein in jeder Hinsicht ausgezeichneter Priester ist. An seine Stelle als Kate chet von Meran wurde Herr Valentin Thaler, früher Cooperator in Au er berufen

hat. Versetzungen in der Diöeese Brixen. Herr Karl Larcher, Koop. in Telss, als solcher nach Grins ; Herr Roman Kneringer, Koop. in Arzl, als solcher St. Valentin, der Wanderbischos von Rätien. Eine geslkilktlilke Erzälilung von Joh. Steck. (59. Fortsetzung.) Merkur hatte sich nach jenem mißglückten Versuch ^ Ruhe zu stören und den Mann Gottes die Predigt iu Verleiden, grollend entfernt und in die „Humanität' begeben. Dahin rief er viele seiner Getreuen und herrichtete sie indem, was nun zu thun

, von verschiedenen Seiten ausgehend, die Um stehenden aneinander, vollführten ein wildes Lärmen, stießen Flüche aus und schrieen: „Ich bin todt, Hilft, Soldaten!' Ein anderer rief so laut er konnte: „Die Hunnen, die Hunnen kommen, sie reiten beim Thore herein — flieht!' Das Volk verlor die Besinnung und stürzte in ängstlicher Hast über und durcheinander. Valentin stand noch auf dem Brunnen und blickte in die wie er wohl sah, absichtlich erregte Empörung; er erinnerte sich an das Judenvolk, das vor dem Hause

des Pilatus harrend, durch die Pharisäer und Schreier zum Blutrufe: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!' aufge stachelt wurde. Der Statthalter befahl beim Anfang dieses Spek takels die Soldaten aus der Kaserne zu führen, um die Ordnung herzustellen. Sie rückten alsbald vor und be setzten den Platz. Valentin wurde von Merkurs Hand langem herabgezerrt und erhielt Faustschläge an den Leib, wurde sogar auf den Boden geworfen und mit Fuß tritten mißhandelt, worauf sich dieselben entfernten. Der Heilige erhob

sich wieder und betete: „Vater, verzeihe ihnen, denn sie wissen nicht was sie thun. Meine Trübsal ist eine Strafe meiner Sündhaftigkeit, sei sie auch ein Opfer, das deine Gnade auf die Stadt herabzieht.' Er fetzte sich auf den Rand des Brunnens und wollte warten bis sich der Aufruhr legte. Indem verließ Pampulus der Bürgermeister und Merkur der Magi stratsrath das Gasthaus und schritten über den Platz zum Statthaltereigebäude. O wie' höhnisch ruhten ihre Blicke auf Valentin! Wäre der Apostel im Vertrauen an Gott

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Volksblatt
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Page 1 of 14
Date: 18.01.1902
Physical description: 14
, wand den Rosenkranz darum, den er unter dem Kopfkissen gefunden, und zündete ein Talglicht an, das er auf einen Stuhl neben das Bett stellte. „So, Bübl, thu dich etwa nicht fürchten,' mahnte er dann; „ich geh' grad ins Dorf hinab, es dem Pfarrer sagen.' Und ehe Valentin wusste, wie ihm geschah, war er wieder allein mit der Leiche, allein im dunkeln Kämmerlein, allein in der einsamen Hütte. Drunten im Thale rauschte der Bach, und um die hohen Bergeshäupter pfiff der Gletscherwind und stöhnte

und heulte durch die dunkle Nacht, bald nah, bald fern, bald tief aufseufzend, bald unheimlich drohend, als zöge eine Geisterkarawane das wilde Thal entlang. Valentin achtete es nicht. Er war zu vertraut mit der Wildheit der Natur, die ihn umgab, zu oft war er stundenlang allein in den Bergen umhergeschweift, um jetzt zu zittern; Schmerz, der Schmerz namenloser Verlassenheit erfüllte seine Seele, doch in dieses Gefühl mischte sich keine Furcht. Sein kindlicher Glaube sagte ihm ja, dass er nicht allein

sei, dass vielmehr Gottes Auge auf ihn ruhe, und dass sein Schutzengel ihn umschwebe. Das Talglicht warf seinen unsicheren Schein auf die Leiche und auf das Bild der Schmerzens mutter über dem Bette. Valentin schaute bald auf das Bild, bald auf den Vater, dessen ernste Züge nichts Abschreckendes hatten, sondern schöner und edler schienen, als sie im Leben gewesen. Endlich griff der Knabe zum Rosenkranze und betete nach einander alle fünfzehn Gesetzlein. Und je länger er betete, desto mehr wuchs

, und trotz der späten Stunde machte er sich eilends auf den Weg. Als er das stille Todtenzimmer betrat, fand er Valentin mit dem Rosenkranze in der Hand neben dem Bette des Vaters schlafend. Der Priester brachte es nicht übers Herz, ihn zu wecken; er kniete an Valentins Seite nieder und sprach ein leises Oo xroluuäis. II. Ein Sonntag war's, an dem Martin Mitter- hoser begraben wurde, und sein Begräbnis war so schön und feierlich, als ob er ein reicher Bauer, nicht ein armer Kleinhäusler gewesen wäre

. Denn wegen seiner Rechtlichkeit und Frömmigkeit war er in der ganzen Gemeinde in hohen Ehren gestanden. Nachdem der Pfarrer die kirchlichen Gebete am frischen Grabeshügel beendet hatte, zog er sein Rochett aus, schlug es über den Arm und trat zu Valentin, der weinend und mit niedergeschlagenen Augen dastand. Freundlich fasste er ihn bei der Hand und sührte ihn nach dem Widum, wo ihm die Wirtschafterin Kaffee und Gugelhupf vorsetzte. Erst schüttelte der kleine Kläger abweisend den Kops, bald aber fügte

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 13.04.1889
Physical description: 8
. (24. Fortsetzung.) ?ennt sich Valentin und kommt vom nordischen /^l.« Lupin setzte zornig bei: „Paulina heißt ihn 2??' Apostel, Mann Gottes, ehrwürdigen Vater — ! ^^ !oll mich von ihm unterweisen lassen, er werde dia ^ Stadt kommen, um uns Bußgeist zu pre- ? und uns auf den Felsen Petri zu stellen.' ^ PampMs ballte die Faust: „das wird er bleiben ^ Magen ihm den Schädel ein. In Bezug v«d ^ ich den Bußgeist in meinem Bauch ^ Werke der Buße, wenn ich meinen Bauch 1^? ^ hemmtragen muß. Und was den Felsen

mir Gewißheit über diesen Punkt.' . PampuluS kannte den Sohn HartmannS: „Was, der Träumer von einem Wolfgang, der Heide? hm, müßte ein Wunder glauben in einer Zeit, wo es keine mehr gibt, jedoch bei den Göttern und dummen Leuten ist nichts unmöglich. Stille Waffer gründen tief und beide sind stille Wasser, eS könnte sein, ich will nachforschen lassen.' ; ... . „Und somit gute Nacht, liebe Freunde', sagte Lupin im Weggehen, „ich suche diesen Valentin auf, er soll- vorerst meinen Zwecken dienen

, und eine Rolle in meiner Komödie spielen. Zuletzt kommt auch eine Zeit ihn auszupfeifen.' „AuSzuprügeln!' schnaubte Pampnlus. Die Gesellschaft trennte sich. Richtig meldete sich Valentin beim Statthalter, der-' selbe nahm herablassend den Bericht über seine Herkunft entgegen. Als aber Valentin sich für einen katholischen Priester auswies und erklärte, er sei gekommen, um als Fischer im Schifflein Petri in dieser Gegend sein Netz auszuwerfen, änderte der Beamte seine wohlwollende Haltung: „Wozu diese unnütze

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 23.01.1894
Physical description: 8
wird sein Name nicht ge nannt) schon im Jahre 1482 angefertigt wurde. Hierauf kommen viele Uebergaben von gemünztem und ungemünztem Silber vor an den Meister Valentin Schawr (Schaur), Goldschmied zu Brixen.^) Wie viel nun dieser Meister „an 2) Da das Abkürzungszeichen doppelt gelesen werden kann, könnte der Name Schauer oder Schaurer lauten. Das erstere dürste richtiger sein, da der Name Schauer St. Agnesen Haupt' gearbeitet hat, lässt sich nicht genau sagen; denn im Jahre 1494 kommt ein Meister Christoph

als Arbeiter „an sand Agnesen Haupt' vor. Vielleicht hat Valentin die Büste gemacht, ist dann gestorben, und Meister Christoph hat das Ganze, hauptsächlich die Krone, vollendet. Dieser Gedanke wird durch Folgendes nahegelegt. Im Jahre 1490 erfolgt eine gewisse Schlusszahlung an Meister Valentin, ohne dass jemals von Edelsteinen, Perlen U. s. w. eine Rede wäre, während matt bei den Ausgaben an Meister Christoph nicht mehr die Silbermasse, sondern die Schmuckerfordernisse findet. Ferner leistet

des 15. Jahrhunderts schreibt sich ein Canonicus Schauer, und um 1604 treffen wir einen Subdiaconus Schauer. natürlich so eine kleine Gesundheit getrunken wurde, wie es die damalige Zeit für angemessen fand.H Kann nun über das herrliche Brustbild nicht, alles ganz genau berichtet werden, so bleibt doch die Hauptsache sicher, es ist Fleiß und Kunst fertigkeit der alten Brixener Bürger: des Meisters Valentin Schauer und des Meisters Christophs von diesem' letzteren haben wir noch die Quittung,, welche sein Sohn

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 12.01.1885
Physical description: 8
Haller als Birkenstock aus. Bon den Damen beherrschte Frl. Gruber (Emma) ihren Part vollständig. Frl. Hilm (Asta) bewies abermals, dass sie anch kleinere Rollen mit Fleiß einstudiert und aus wenig viel zu machen versteht. In Raimunds Zaubermärchen „Der Verschwen der', welches gestern nachmittags zur Ausführung gelangte, gab Dr. Tyrolt den Valentin mit un- nachahmbarer Gemüthlichkeit. Das berühmte Hobellied erregte einen wahren Beifallssturm. Frl. Schill wies von den secundierenden Kräften als Rosa

Polizei, welche nach Beendigung des Kampfes aaf der Wahlstatt erschien, nahm mehrere Arretierungen vor und erstattete bei dem k. k. Bezirksgerichte die Anzeige. — In der zum Curorte gehörenden Nach- bargemeinde Obermais wird demnächst der bei Villa Wärmegg östlich abzweigende, an den Villen Streit hof, Jägerhaus, Marienrnhe, Virginia, Weberhaus, Gilmhof, Kastanea zc. nach St. Valentin führende Fahrweg zum Andenken an den berühmten tirolischen Dichter „Gilmstraße' getaust

werden. Eine andere nach St. Valentin führende Straße, die Fortsetzung der Langengasse vom Plantitscher Hofe an, erhält den Namen „Valentincrstraße.' — Ein ernstlicher Unfall passierte dem gestern von Meran nach Landeck abgehenden Eilwagen. Knrrz vor Natnrns brach die Feder an dem vorderen Theile des Vehikels, wodurch letzteres umfiel und von den schcugewordenen Pferden eine weile Strecke geschleift wurde. Der Postillon wurde vom Bocke geschleudert und erlitt schwere Ver letzungen, der im Wagen befindliche Conducteur leichte

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Volksblatt
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Page 3 of 16
Date: 17.05.1902
Physical description: 16
seine Lebenstage Valentin zuckte mit den Achseln: „Da frag' ich nicht darnach,' entgegnete er. Plötzlich leuchtete sein Auge auf. „Rofel,' rief er, „was meinst denn, dass mir geschieht, wenn ich davonlauf'?' „Ja, um der Gottes willen, wohin wolltest denn geh'n?' „Halt in eine Stadt, wo ich studieren kann — nach Bozen oder nach Sprugg. Wie ich mich durch bring', werd' ich nachher schon sehen. Rosel, was Meinst denn?' Rosel schüttelte den Kopf. „Nein, nein, das magst nur bleiben lassen. Du müsstest wahr

scheinlich allerhand Zeugnisse mitbringen; und nach deinen Eltern thäten sie dich fragen und nach deinem Gerhab, und nachdem küm's auf, dass du davongelaufen bist.' «Ich geh' in die Etsch!' murmelte Valentin, die Brauen finster zusammenziehend. „Heilige Muttergottes! Was führst denn du für Reden? Wenn du so bist, nachdem wirst du ja dein Lebtag kein Geistlicher.' „Geistlicher werd' ich auch keiner, aber studieren will ich,' sagte der Knabe ruhig und kalt. „Bub,' entgegnete Rosel ernst

, „wenn du keinen Beruf hast, in Gottes Namen! Aber ein ordentlicher Christ wenigstens musst werden, und wenn du wieder so gottlos redest, nachdem schau' A dich nimmer an. So und jetzt nimmst den Rosenkranz und steckst ihn ein.' Aber Valentin wandte sich ab und verließ in störrischem Schweigen das Zimmer. Da begriff sie, dass eine Umwandlung in ihm ^gegangen sei. Sie brach in Thränen aus. (Fortsetzung folgt.) zuzubringen, der liebe Gott wollte es anders. Aber dass Herr Pilser in Latsch geehrt und geschätzt worden

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