in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester» reich 4Schilling,fürDeutsch» land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 St. 235 rr aaai Innsbruck. Freitag den 11. Moder 1935 ie Vollversammlung des Völkerbundes Genf, 10. Oktober. Als erster Redner der heutigen Plenarsitzung der Völkerbundversammlung sprach Baron Aloisi, der insbesondere ausführte: Die italienische Delegation muß mit Bedauern die Tat sache seststellen
ist man diesmal anders vorgegan gen? Baron Aloisi ging hieraus zur politischen Seite des Problems über, wobei er in seiner Einleitung betonte, daß Italien im Schoße des Völkerbundes getreu mitgearbeitet und zur Ausrechterhaltung des Friedens seinen Beitrag ge leistet habe. Welche sind die Ehren- und Rechtstitet Abes siniens? In diesem Lande herrscht größte Unordnung, die tatsächlich eine Bedrohung des Friedens in Ostafrika und insbesondere der Sicherheit der italienischen Kolonien in die sem Gebiete darstellt
gerechtfertigt wäre? 'Die Verwerfung der von Italien vorgebrachten An schuldigungen durch den Völkerbund und die Tatsache, daß Italien nicht mehr auf die Unterstützung des Völkerbundes rechnen konnte, um seine Sicherheit und die Einhaltung sei- ner Rechte zu garantieren, hat es gezwungen, zu eigenen Mitteln zu greifen, um den es bedrohenden Gefahren zu be gegnen. Der Redner wandte sich dagegen, daß Italien beschul digt werde, es habe den Kelloggpakt verletzt. Warum spricht man, sagte Baron Aloisi
kann. ■I * Genf, 10. Oktober. Nach der Rede Aloins wurde die Aussprache über die Sühnemaßnahmen geschlossen. Ter Präsident der Vollversammlung. Tr. Benesch. stellte fest, daß außer Oesterreich und Ungarn alle anderen Mitglieder des Völkerbundes den Beschlüssen des Rates zullimmen. Hierauf gab der französische Ministerpräsident Laval • eine Erklärung ab, in der er betone, daß Frankreich dem i Völkerbund treu bleibe und stets im Sinne des Paktes han deln werde. Dessenungeachtet verlange aber die Freund schaft
Völkerbundmit glied nicht entziehen, dies um so weniger, als durch den auch in einer Erklärung des Völkerbundes vom 13. Februar 1920 feierlich bestätigten Grundsatz der schweizerischen Neutralität die Grenzen gezogen sind, die den Umfang der Durchführung von Sanktionen seitens der Schweiz bestim men. Die Schweiz wird sich auch der Teilnahme am Koordi nationskomitee nicht entziehen. Die Schweiz ist der festen Auffassung, daß es die wichtigste Ausgabe des Völkerbundes ist. alles zu unternehmen