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Alpenzeitung
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Page 1 of 8
Date: 07.01.1934
Physical description: 8
, daß die englisch-italienische Diplomatie sür uns einen rein formellen Ersolg reserviert habe, Deutschland hingegen einen substantiellen Ersolg zusichern wolle. Diese Operation wäre auch im Nahmen des Völkerbundes sür unsere Interessen betrüblich. Die Form tut nichts zur Sache. Wenn dieses Manöver tatsächlich ,in Szene gesetzt wer den sollte, mußte man sosort zum Gegenstoß an setzen, denn die Erfahrung hat uns alle Gefahren der internationalen Konferenzen gelehrt. Die ..Havas' verössentlicht eine Nöte

Konversationen nicht die übrigen Mächte vor eine vollendete Tat sache stellen würden. Auch hinsichtlich der Völker- bundsresorm, über die man sich selbst in englischen Kreisen ein schriftliches Projekt erwartete, scheint Herr Mussolini mehr aus den Kriterien, die diese Reform inspirieren sollten, als auf der Reform selbst bestanden zu haben. Die außerordentliche Sachkenntnis Drummonds, der lange Jahre Gene ralsekretär des Völkerbundes war, kam bei diesen Verhandlungen sehr zu statten. Es scheint

, daß die Gedanken Mussolinis im Rahmen des gegen wärtigen Covenantes selbst verwirklicht werden könnten, der ja bekanntlich Mächte mit allgemeiner und solche mit beschränkter Einflußsphäre vorsieht. Jedenfalls sei man von einem Zusammenbruch des Völkerbundes weit entsernt. Was die Abrüstung betreffe, so suche man eine Lösung, die allen an nehmbar sei. Die Sorgfalt, mit der auf die all gemeine internationale Meinung un^d aus die In teressen der beteiligten Staaten Rücksicht genom inen wurde, wird als Wunsch

aus sehen. wenn dem konzilianten Berhandlungston zwischen der französischen und der deutschen Re gierung doch ein Bruch folgen sollte, einfach weil die beiden Mindestforderungen nicht auf einen Nenner zu bringen sind? Selbstverständlich Wett rüsten, dein sich Frankreich — wir sagten es schon einmal — nur durch einen Präventivkrieg ent ziehen könnte, einem Präventivkrieg, dem bèi der faktischen Ausschaltung des Völkerbundes nicht die für Frankreich erwünschte, oder gar, unter Be rücksichtigung

, - so wird dich morgen schon der deutsche Militarismus vernichten'. Und diese Behauvtnng miiktè unter mauert sein durch die Autorität des Völkerbundes — die heute im französischen Volke noch ebenso wurzelt wie in seiner Regierung —, durch einen Mebrhcitsspruch. der Deutschland als Vertrags brüche, als „Störer des Friedens' bezeichnet. Dann.' aber nur dann, könnte man wohl noch ein mal das „lever en m'sse' in Frankreich erleben; welche Staaten in Genf das Schuldig - über Deutschland sprächen, wäre dabei dem einzelnen

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 13.05.1936
Physical description: 6
hat in allen internationalen Genfer Kreisen großen Eindruck hervorgerufen. H » » Gestern abends hat eine geheime Sitzung der Ratsniitglieder des Völkerbundes beim General sekretär Avenol ohne Teilnahme des italienischen Delegierten stattgefunden. Dabei sollte der Entschließungsentwurf ausge» arbeitet werden, der heute dem Rate betreffs der äthiopischen Frage vorzulegen wäre. Die Idee der Vertagung wurde fast einstimmig gebilligt, doch bezüglich des Textes der die Vertagung for-' dernden Entschließung konnte

noch kein Überein kommen erzielt werden. Heute früh hat der italienische Vertreter Baron Aloisi beim Generalsekretär des Völkerbundes mündlich protestiert gegen den Inhalt einiger No ten des sogenannten aethiopischen Vertreters, die vom Sekretariat des Völkerbundes veröffentlicht worden sind. Der Völkerbundsrat ist heute nachmittags zuerst in privater und kurz nachher in öffentlicher Sit zung zusammengetreten. Aus dem vom General sekretär herausgegebenen Berichte geht hervor, daß dieser in der privaten Sitzung

einevi Entschließungsentwurf zur Verlesung, von dem et sagte, daß er nach einem Meinungsaustausch un ter den verschiedenen Raismitgliedern, abgefaßt worden sei. Der Entschließungensentwurf besagt: Der zur Prüfung des italienisch-aethiopischert Konfliktes einberufene Rat erinnert an die seit 3« Oktober 1935 in dieser Angelegenheit im Rahmett des Völkerbundes gemachten Feststellungen und ge« trossenen Entscheidungen. Da eine gewisse Zeit eri forderlich ist, um den Mitgliedern die Ueberprufung

der durch die schwerwiegende Initiative der italie? Nischen Regierung geschaffenen Lage zu ermögli« chen, beschließt der Rat seine diesbezüglichen Be« ratungen am 15. Juni wieder aufzunehmen unH ist der Ansicht, daß in dieser Erwartung nicht deÄ Fall gegeben sei die ergriffenen Maßnahmen ab» zuändern. Hierauf ergriff der sogenannte Vertreter Aethio^ piens Wolde Mariam das Wort, der noch einmatj den italienischen Versuch mit Gewalt einen Mit« gliedsstaat des Völkerbundes zu unterdrücken, zurt Anzeige brachte und forderte

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 14.05.1936
Physical description: 6
l., nicht Umberto IV., wie es die Reihenfolge in der Fa milie erfordert hätte. Damit dachte er anders als sein Vater und auch sein Sohn. Umberto wurde am 29. Juli 1S00 in Monza von einem Anar chisten ermordet. ZW der Mise des Mm AH Genf, 13. Mai Nach der gestrigen Abreise des Baron Alois! hat sich des Völkerbundes eine mit äußerlicher Ruhe getarnter Zustand dumpfer Resignation bemäch tigt. Man hat sich zwar durch Vertagung der Abes- sinien-Frage auf, Mitte Juni eine Atempause von vier Wochen bewilligt

, aber jetzt schon erhebt sich die Frage, was dann geschehen soll. Fest steht, daß Italien dem Völkerbund jegliche Gefolgschaft so lange versagen wird, als Abesfinien odeo die Sanktionen auf der Tagesordnung stehen. Also wird man am 16. Juni verhandeln müssen, ohne daß Mussolini auch nur einen Beobachter nach Genf entsenden wird. Diese Aussicht zeigt mit aller Deutlichkeit auf, welche Höhe die schwere Krise des Völkerbundes erreicht hat. Es ist die schwerste Kri se, die die Genfer Institution seit ihrer Gründung

von einer auf die andere Stunde erfolgt ist, hat sehr klar gezeigt, daß der Duce jetzt zu stärkstem Auftreten entschlos sen ist. Die Pariser Presse zeigt fich verwirrt und be schränkt sich darauf, in langen Berichten die dra matischen Genfer Vorgänge zu schildern, wobei zwei Feststellungen bemerkenswert sind. Einmal der in den Blättern aller Parteien und Richtun gen gegen England erhobene Vorwurf, daß seine Politik zu der brüsken Entschließung Mussolinis geführt habe, zum anderen, daß das Prestige des Völkerbundes heute

den schwersten Schlag erlitten habe. Daraus ergibt sich für die meisten die Fol gerung, daß nichts anderes zu tun bleibe, als auf und aus den Trümmern des Völkerbundes etwas Neues zu errichten. Für das sozialistisch-radikale „Oeuvre' bleiben jetzt nur zwei Möglichkeiten: Einmal sollte die neue französische Regierung den sofortigen Zu sammentritt einer Konferenz derjenigen Staaten anregen, die «inen gegenseitigen Unterstützungs pakt abschließ wollen, und an dieser Konferenz sollten auch die verschiedenen

, ihn zu schlichten. Das praktische Ergebnis sei, daß es kein Abessinien mehr gebe. Der Ver such des Völkerbundes, eine Politik zum Guten zu treiben, sei völlig mißglückt und selbst der feurigste Verfechter dieser internationalen Gemeinschaft müsse heute eingestehen, daß Genf einer dringen den Umgestaltung bedürfe. Frankreich müsse sich in jedem Falle davor hüten, daß die Stresa-Front hinter seinem Rücken wieder erstehe und die An näherung zwischen England und Italien, gefolgt von Deutschland, außerhalb

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Page 1 of 6
Date: 01.08.1928
Physical description: 6
diese Ausnützung des Bodens mit deii allervollkommensten Mitteln vor sich gehen Sie muß während der Ruhepausen der Industrie die notwendigen Hilfsquellen für eine an sich schon dichte und fortwährend Im Steigen begriffene Bevölkerung schassen. Es handelt sich um ein, ziemlich schweres demographisches Problem, des sen Lösung nicht nur Italien, sondern das ganze Europa Interessiert. ! Jahresbericht de« Mlkerbundes Gens, 31. — Der Jahresbericht des General sekretärs des Völkerbundes Uber die Tätigkeit

des Völkerbundes seit der letzten Völkerbunds- versammlung ist veröffentlicht worden In dem Kapitel über die konstitutionellen Fragen wird daran erinnert, daß auf die feier liche Kundgebung des Völkerbundsrates vom letzten März die spanische Regierung mitgeteilt hat, daß sie ihre Mitgliedschaft im Völkerbund, die nach Ablauf der zweijährigen Kündigungs frist im Sommer 1928 erloschen wäre, beibehält, während Brasilien seinen Rücktritt endgültig bestätigte und Costarica bis heute keine Antwort erteilt

hat. Eingehend wird der derzeitige Stand der unter den Auspizien des Völkerbundes abge schlossenen internationalen Uebsreinkommen so wie der beim Völkerbund registrierten Verträge gewürdigt. Bis jetzt sind vom Völkerbunds- sekretariat 68 Bände mit rund 1600 Verträgen veröffentlicht worden. Einen breiten Rovm nimmt die Berichterstat tung über die Vorarbeiten für die Abrüstungs konferenz und die von verschiedenen Ausschüs sen, vor allem vom Sicherheitskomitee und vor bereitenden Abrüstungsausschuß

nächsten Session gesetzt hat. Diese Ta- Nach àer ausführlichen Schilderung der Entwicklung des ungarisch-rumänischen Optan- tenstreites und des polnisch-litauischen Konfliktes werden die Arbeiten der wirtschaftlichen und finanziellen Organisation des Völkerbundes mit besonderer Betonung der auf handelspolitischem Gebiet zum Zwecke der Zollsendung unternom menen Arbeiten dargelegt. Schließlich wird mit geteilt, daß der Voranschlag des Budgets des Völkerbundes einschließlich des internationalen

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Page 1 of 6
Date: 21.11.1933
Physical description: 6
haben, die in ternationale Situation und besonders die Bezie hung Italiens zum Völkerbund, sowie die Wirk samkeit des Völkerbundes nach dem Austritt Ja- pans und Deutschlands und dem Fernbleiben der Vereinigten Staaten und Rußlands zu prüfen. Es dürfte opportun sein, daran zu erinnern, daß der Große Rat des Fascismus die Prüfung Italiens gegenüber dem Völkerbund sich im Zu sammenhang mit den Ergebnissen der Abrüstungs konferenz vorbehalten hat. De EhatMn im Palazzo Venezia Roma, 20. November. S. E. der Regierungschef

. Der Generalsekretär des Völkerbundes Avenol wohnte-der^Gitzung: ebenfalls bei. Dieser hat die Teilnehmer der heutigen Nachmittagssitzuyg sowie einL'MM 'anderer BMMüertiMr, , darunter' auch den russischen Delegierten, für heute abend in seine Wohnung eingeladen. Nach Schluß der Nächmittagsfitzung gab Präsi dent Henderson folgende Verlautbarung an die Öffentlichkeit: „Auf Einladung des Präsidenten der Ab rüstungskonferenz versammelten sich heute nach mittags im Hotel de la Paix in Genf die Dele gierten Frankreichs

Außenminister Simon empfing gleichfalls seinen tschechischen Kollegen Benefch. Nachmittags fand eine neuerliche Zusammenkunst der Vertreter Englands, Italiens, Frankreichs und Amerikas mit dem Präsidenten der Kon serenz und Benesch in der Privatvilla des Gene ralsekretärs des «Völkerbundes, Avenol,'statt. Der Zusammenkunst wohnte auch der Nelator der Konferenz, Benesch, bei. Nach der dreieinhalb Stunden währenden Sit zung wurde an die Presse ein Communiquè aus gegeben, in welchem die Einberufung des BüroS

hier genau so wider den Stachel, wie bei den be kannten polnischen Versuchen, sich im Rahmen des Völkerbundes als Großmacht zu deklarieren. Gerade von dem derzeitigen polnischen Außen minister Beck weiß man. daß er eine Uebertrei- bung der „traditionilen' frankophilen Politik, wie sie sein Vorgänger Zaleski verfolgte, einzudäm men willens war. Es fragt sich nun heute: Wie weit dient die mit Deutschland gesuchte Verständi gung einem wenigstens' teilweisen Abschütteln der französischen Vormundschaft

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 29.11.1933
Physical description: 6
, daß die Stockung der Abrüstungsverhandlungen und die Frage einer Ilmgestaltung des Völkerbundes Erörterung fin den werden. Was die wirtschaftlichen Fragen betreffe, so hätten sich zwar die Beziehungen zwischen Frank reich und Italien während der letzten Monate ent schieden gebessert. Aber die politische Ungewißheit nötige Italien, sich vor Augen zu halten, daß noch ein beträcht licher Teil seiner Einsuhr durch die Straße von Gibraltar geht. Deshalb bildet die Möglichkeit, verschiedene wichtige Rohstosse

im Konzert der Staaten einzunehmen. Die übrigen Mächte müßten nunmehr bei allen Beschlüssen auch die Union der Sowjetrepubliken in Betracht ziehen. Es sei das erstemal- seit dem Ausbruch der russischen Revolution, daß ein Au ßenminister der Sowjets nach Noma fahre und mit Mussolini in Berührung trete. Ams! sähet auch Nch LsOsn London, 28. November. Einer Neuter-Meldung zufolge soll der General- lekretär des Völkerbundes, Avenol, zu Beginn des .ommenden Monats sich nach London begeben. Herr Avenol

sich gegen direkte Verhandlungen. Das Blatt erblickt darin eine Unterminierung der Autorität des Völkerbundes und die Rückkehr zu den Methoden der Geheimdiplomatie. Wünsche der iialienischen Kausleute in Rankreich Die Abschaffung der Kontingentierung Paris, 28. November. Im Beisein des Sekretärs der Fnsciogrnppe von Paris versammelten sich die Mitglieder des wirtschaftlichen Verbandes der in Frankreich woh nenden Italiener, um über das Problem des ita- lienisch-franzofifchen Warenaustausches zu beraten. Es wurde

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Page 1 of 8
Date: 28.03.1933
Physical description: 8
Mitglieder des > Völkerbundsra tes. im Rahmen und im Geiste des Genfer Bundes, könnte die Regelung aller Fragen, die sie betreffen, mächtig fördern. Diese Zusammen arbeit würde in Augenblicken der Unruhe und Störung, wie sie gegenwärtig^'herrschen^ ein Element der Beruhigung und des Ausgleiches bilden. Dies umsomehr, als die Großmächte, im Bewußtsein der Wichtigkeit der ihnen.vom Sta tut des Völkerbundes übertragenen Aufgaben, sich für die Achtung des Prinzipes der Gleich berechtigung

Diplomatie ist.' àr seine mäßigende Tätigkeit ' kann wenn sie mir nach Prestige qrbeitet. Anderseits hat die italienische Diplomatie jn Mitteleuropa und am iyalkan ein derartiges Netz gespynnen,idaß'mqn je derzeit èiNen) neuen Zwischenfall befürchten kann. Die wahre Gefahr liegt in der Versuchung, welche dà» Spiel, der italienischen Diplonlatie den deutschen und den donMändi-schen Abenteurern bietet. Was tut England? England ist nicht übertölpelt. Eigenschaft als Mitglieder des Völkerbundes Ed kennt

für eine Bedeutung beizumessen. Größte Bedeutung hin- Lotion zur sofortigen Vertagung der Abrii- gegen mißt man imm.r noch !^m Plane des sàgskonserenz bis nach Ostern, jedenfalls aber ital.eni^n Regierungschefs unge- bis zum 27. oder 2S. April, gesammelt. Hen- ^ ^ àbfichtigt Ma-r, die Arbeiten wenig- ^ » stens nock, ein Dutzend Tage fortzuführen, um wird. In den zahlrei^N ÄitartikÄn und zu- der Herbstsession des Völkerbundes die Abrü- L^Ä/^mmenwrm stungskonvention unterbreiten ^u können, wird Plan

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Page 1 of 6
Date: 24.08.1927
Physical description: 6
in der Schweiz st. Genf, 23. — Gestern abends kam es hier zu Kundgebungen gegen die Hinrichtung Sac cos und Vanzettis. Die Demonstranten haben einige Geschäfte geplündert, an denen die Flagge der Vereinigten Staaten angebracht war und schleuderten Steine gegen den Palast des Völkerbundes und zogen unter lauten Pro testrufen durch die Straßen der Stadt. Dabei wurde ein Demonstrierender zufällig, durch einen anderen getötet. Das Gebäude des amerikanischen Konsulates steht unter polizei lichen Schutz

. Man befürchtete, daß die Anhänger Saccos und Vanzettis irgend ein Attentat ge gen den Präsidenten der Republik im Schilds führten. .... und in der Schweiz st. Bern. 23. — Der schweizerische Bundesrat versammelte sich heute zu einer außerordentli chen Sitzung und drückte den Wunsch aus. sich mit dem Genfer Kantonsrat sofort zu einigen, nm die Vorkehrungen zuiü Schutze der öffent lichen Ordnung zu vervollständigen.- Der Chef der Abteilung des Aeußeren wird dem Gene ralsekretär des Völkerbundes sein Bedauern

ausdrücken und der Bundesrat wird die Er klärung abgeben, daß sämtliche Vorkehrungen zum wirksamen Schutze des Völkerbundes ge troffen worden sind. In Genf wurden die Bürger aufgefordert, eine Bürgerwache zu bilden, damit die öffent liche Ruhe nicht gestört werden könne und außerdem wurde, um joder Möglichkeit ent gegentreten zu können, ein Infanterieregiment konsigniert. Römische Blätterstimmen g. Rom, 23. (nachts). — Sämtliche Zeitun gen der Hauptstadt bringen Artikel über die Hinrichtung Saccos

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 04.07.1924
Physical description: 8
„Bozner Nachrichten', den 4. Juli 1924 M' ^ Seite 2 gefallen lassen kann. Und damit kommt man auf den Ausgangspunkt, zugleich aber auch den sprin genden Punkt zurück: Ist es mit der Ehre einer Na tion vereinbar, einem Völkerbund anzugehören, der auch fernerhin Peinlich darüber wachen soll, daß ihre politische und militärische Wehrlosigkeit aufrecht erhalten bleibt? Oder ist es mit dem Haupt zweck des Völkerbundes, „die auf Gerechtigkeit und Ehre gegründeten internationalen Beziehungen

zu unterhalten', vereinbar, eines seiner Mitglieder in solchem Zustand der Wehrlosigkeit niederzuhalten? Ist es vereinbar mit Gerechtigkeit, dxß Deutschland entwaffnet wurde, „um die Vorbereuung einer all gemeinen Beschränkung der Rüstungen aller Natio nen möglich zu machen', daß aber nach wie vor keine von all diesen Nationen nur im entferntesten daran denkt, dieser Verpflichtung nachzukommen? Ist es nicht ein Hohn auf die gelobte Gerechtigkeit des Völkerbundes, daß man dem militärisch stärk sten Staat

rühmte Gerechtigkeit, auf der der Völkerbund auf gebaut sein soll, nichts anderes ist als ein Riesen bluff, bestimmt dazu, über den wahren Zweck des Vertrages und des Völkerbundes hinwegzutäuschen, und daß dieser wahre Zweck eben heißt: „Zwangs jacke f ü r De u ts ch l a n d'! Die Deutscheil sind vor fünf Jahren in diese Zwangsjacke geschlüpft, nachdem we damaligen Führer freiwillig das letzte zerschlagen, was Deutsch land an Widerstandskraft geblieben ^var; förmlich mit vorgehaltener Pistole

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