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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 22.03.1935
Physical description: 6
habe. Es habe den Eindruck, als ob Frankreich die Frage der deutschen Wehrpflicht nur deshalb in Genf aufwerfen wolle, um dem Deutschen Reich die Rück kehr nach Genf zu erschweren, zwischen dem Deut schen Reich und dem Völkerbund einen Konfliktzu schaffen und dem Völkerbund den Charakter einer gegen das Deutsche Reich gerichteten Einheitsfront zu geben. „News Chronicle" schreibt, es sei natürlich einfach, das Deutsche Reich ins Unrecht zu setzen, aber alle solchen juristi schen Spitzfindigkeiten dienen

keinem praktischen Zweck, sondern seien nur geeignet, den Wiedereintritt des Deutschen Reiches in den Völkerbund zu erschweren, wenn nicht zu verhindern. Die Völker Europas wollen heute keine juri stischen Darlegungen, sondern Sicherheit und Rüstungs beschränkung. Das Blatt drückt die Hoffnung aus, daß Groß- siegelbewahrer E d e n bei seinem Besuch in Paris am Sams tag dieser Auffassung Ausdruck verleihen und keinen Zweifel daran lasten werde, daß die englische Regierung es in dieser Krise für ihre Pflicht halte

, als ehrlicher Makler zu verhandeln. Die „Times" schreiben, der französische Schritt bringe wenig Vorteile und viele N a ch t e i l e mit sich. Man sei sich darüber einig, daß die Rückkehr des Deutschen Reiches in den Völkerbund allgemein angestrebt werden müsse. Nichts fei jedoch bester geeignet, die Erreichung dieses Zieles unmög lich zu machen, als das Deutsche Reich vor dem Völkerbund in den Anklagezustand zu versetzen. Uebrigens könne der Völkerbund auch nichts anderes tun als feststellen, was all

gemein bekannt ist, daß das Deutsche Reich den Versailler Ver trag verletzt habe. Das aber stehe ja nicht mehr zur Debatte. Die Frage, die heute entschieden werden müsse, sei, ob das Deutsche Reich während der letzten fünfzehn Jahre anständig behandelt worden sei. Das einzige Ergebnis des französischen Schrittes könne nur das sein, daß der Völkerbund in den Augen Deutschlands mehr denn je als antideutsche Einrichtung erscheine, wo durch die Wiederannäherung zwischen Völkerbund und dem Deutschen Reich

Ministerpräsident a. D. Staatsminister H e r r i o t gestern abends eine Rede, in der er die Erhöhung der Militärdienstzeit in Frankreich mit einem Hinblick auf die Rüstungen anderer Mächte rechtfertigte. Nach einer längeren Aussprache wurde mit Stimmeneinheit eine Entschließung angenommen, in der es heißt: „Der Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund, seine m a- terteile und moralische Aufrüstung, haben die europäische Unsicherheit wesentlich erhöht. Dieser Umstand hat die Verstärkung der Landesverteidigung

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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 15.09.1934
Physical description: 12
in Rom aufhalten wird. Es werden Be sprechungen Zwischen Barthou und Mussolini sowie Staatssekretär Suvich abgehalten werden, denen auch der italienische Botschafter am Quirinal beiwoh nen wird. RuAands Beitritt zum Völkerbund Bern, 14. Sept. Der Verhandlungen für die Aufnahme Sowjetruß lands in den Völkerbund haben einen neuen Schritt nach vorwärts gemacht. Drei Mitglieder der Sowjet- botschaft in Paris haben mit Vertretern der französi schen Delegation und mit Dr. Benesch, dem Präsi denten

. Der jetzt vor der Verwirklichung stehende Bei tritt Sowjetrußlands zum Völkerbund hat schon in mehrfacher Beziehung seine Schatten voraus geworfen. Auf den Kuhhandel zwischen Moskau und Warschau in der Frage der Vertretung der Minder heiteninteressen im Völkerbundsrat ist die sensatio nelle Ankündigung des polnischen Außenministers Oberst Beck über die Ablehnung jeder weitern Mitarbeit bei der Kontrolle des Minderheiten- f ch u tz e s auf dem Gebiete des polnischen Staates ge folgt, — ein Schritt, der zweifellos ebenfalls

den Beitritt Moskaus verhindern könnte, um die ihm überbundenen Minderheitenschutzverpflichtungen ab zuschütteln. Angesichts der Tatsache, daß die Groß mächte den Beitritt Sowjetsrußlands in dieser Tagung unter allen Umständen durchsetzen wollen, fühlt fid) Polen in einer ganz starken Position und glaubt, fid) einen Husaren ritt erlauben zu können. Wien, 14. September. Der polnische Vorstoß im Völkerbund in der Min derheitenfrage wird von der Wiener Presse erörtert. Die „Reichspost" bemerkt dabei

der nationalen und der nationalisti schen Pariser Presse grundsätzlich gebilligt wird, als auf die F o r m, die man allgemein als eine einseitige Verletzung eines internationalen Ver trages und als eine schwere Belastungs- probe für den Völkerbund bezeichnet. Genf, 14. Septmber. Der britische Staatssekretär für auswärtige Ange legenheiten Sir John Simon wandte sich in länge ren entschiedenen Ausführungen gegen die Erklärung des polnischen Ministers des Aeußeren Oberst Beck, wonach Polen

von jetzt an sich weigere, mit den inter nationalen Organen an der Kontrolle der Beobachtung der Minderheitenschutzverpflichtungen durch Polen mit- zuarbeiten. Da diese Frage für den ganzen Völkerbund von großer, prinzipieller Bedeutung ist, wollte der Vertreter Großbritanniens dieselbe nicht mit Schwei gen übergehen. Er hoffe, daß die Angelegenheit im Schoße der politischen Kommission der Völkerbundver- fammlung eine weitere Klärung erfahren werde. Zusammenbruch des heuW-engMen Zahlungsabkommens L o n d o n, 14. Sept

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Volksbote
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Page 3 of 8
Date: 30.12.1937
Physical description: 8
zu sein. Da ein Nervenschmerz feden Augenblick sich melden kann, ist es ratsam, Togal abl> tabletten immer im Hause vorrätig zu hallen. In allen Apotheken. — Lab. E. Manzoni & C., ' Via V. Dela. Milano. Autor. Prefett MQano No. 2377 de! 28-1-1937. Ein Sorgenkind der Schweiz Zu den umstrittensten Fragen der ....... scheu Außenpolitik gehört das Verhältnis der Eidgendsienfchaft zum sog. Völkerbund. Die Schweiz ist seit 1929 Mitglied desselben, gleich zeitig. beherbergt die Stadt Genf desien Ver- waltungsorgamsotion sowie

die Vielzahl der rcgelmätzigen und der außerordentlichen Tagun gen. Dadurch, daß der Völkerbund seinen Sitz in Genf hat, entstehen für die Schweiz Ver pflichtungen. die andre Mitgliedsstaaten nicht Schweiz kennen, andrerseits aber beansprucht die Schweiz infolge ihrer Neutralitätspolitik eine Sonder- die sie von manchen Bindungen dev befreit. Bemerkenswert ist ferner, wie der Völkerbund großen Wert darauf legt, gerade Schweizer Bürger als Mitarbeiter in Auslandsmissionen heranzuziehen. obwohl

es grundsätzlich nicht im Interesse der neutralen Eidgenossenschaft liegt, sich an den Aufgaben des sog. Völkerbundes aktiv und an ver antwortungsvollster Stelle zu beteiligen. Je mehr sich nämlich der Völkerbund von der Uni versalität entfernt, d. i.. ie geringer die Zahl der Mitgliedsstaaten des Völkerbundes wird — der Austritt Italiens war ein weiterer Schritt nach dieser Richtung — und je mehr dieser sog. Völkerbund den Eharakter eines Bündnisses unter einer Anzahl von Mächten annimmt, desto mehr

wird auch in den Beziehungen der Schweiz zum Völkerbund' eine entsprechende Lockerung eintreten. Nicht nur aus Gründen, die tief im Wesen des eidgenössischen Staates verankert sind, sondern auch im Hinblick auf die Voraus setzungen. unter denen das Land im Jahre 1829 seinen Beitritt zum sog. Völkerbund ' vollzogen hat. Am 19. Mai 1929 bejahte das, Schweizervolk mit rund 416.999 gegen rund 323.999 Stimmen die Regierungsvorlage auf Eintritt der Eid genossenschaft in den Völkerbund.* WA Stände (Kantonstimmen

) hatten angenommen. WA dagegen abgelehnt, wobei rund 199 Stimmen mehr gegen die Vorlage im kleinsten (Halb-) Kanton Appenzell-Jnnerrboden für die Ver werfung genügt hätten. Von einer überzeugen den Kundgebung des Schweizervolkes für den Völkerbund kann also nicht gesprochen werden. Die Zustimmung erfolgte erst, nachdem der Völkerbundsrat auf seiner Londoner Tagung vom 13. Februar 1929 erklärt hatte, „datz die dauernde Neutralität der Schweiz und die Garantie. der Unverletzlichkeit ihres Gebietes

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 11.10.1935
Physical description: 6
den Völkerbund in die Lage versetzt, praktisch seinen Willen, den Konflikt zu lösen, der den Frieden ernstlich bedroht, zu beweisen. Doch weder der Rat noch irgend einer der Ausschüsse des Rates haben, in diesem letzten Monat das ita lienische Memorandum berücksichtigt. Sie haben es nicht einmal überprüft/ Der vom Rate bei der Vorlegung des, Memorandums ernannte Fünfer ausschuß hat als Grundlage seiner Arbeiten nicht das italienische Dokument benützt, sondern einen einfachen Satz, der zufällig in einer Rede

nach erfolgter Entscheidung einzuräumen? Gibt es vielleicht irgend einen unter den ehren werten Delegierten, der in der Gesetzgebung sei nes Landes dieselbe Prozedur einführen möchte, wie sie hier gegen Italien eingeschlagen worden Ist? Da nach wie vor hier und auswärts Gerüchte laut werden, daß Italien, hätte es seine „Griefs' oem Völkerbund vorgebracht, volle und gerechte Genugtuung erlangt hätte, bin ich zur Wiederho lung gezwungen, daß Italien seine „Griefs' ge rade dem Völkerbund und in der vom Rate

de la precipitation'. 2. Gehen wir zur politischen Seite der Frage über und betrachten wir vor allem, ob hie Völker bundspässe der beiden Partner in Ordnung sind. Ich übergehe das, was die abendländische Kultur Aalten schuldet. Ich werde bloß darauf hinweisen. was der Völkerbund und die internationale Poli tik der letzten Jahre Italien verdanken. Italien, Gründerland des Völkerbundes, hat nicht weniger als irgend ein anderer, IS Jahre an allen Genfer Initiativen mitgearbeitet. Es hat für den euro päischen Frieden

die Locarno-Verpslichtungen auf sich genommen. Es hat im Rahmen des Völker bundes und unter schweren Opfern zum Wieder aufbau vieler durch den Krieg darniederliegender Länder beigetragen, es hat an der Abrüstung mit gearbeitet und schließlich hatte es vor einem Jahr zum bemerkenswerten Friedenswerk des Völker bundes in der Saar gewaltig beigetragen. Welches sind hingegen die Verdienste Aethio piens? Was Aethiopien ist, hat das italienische Memorandum an den Völkerbund erschöpfend be wiesen. Italien

hat in seinem Memorandum den Zustand äußerster innerer Unordnung in Aethio- Verpslichtungen einzuhalten? Warum hat der Völkerbund in diesem schwerwiegenden und be wiesenen Fall nicht die Maßnahme der Ausschlie ßung im Sinne des Artikels 16 Komma 4 ange wandt, das der Vertreter Großbritanniens in Genf einem Gründerftaat des Völkerbundes ge genüber anwendbar erklärt hatte, obwohl dessen Vergehungen weit geringer waren? Die Aberken nung des Rechtes Italiens hat die Seele des gan zen italienischen Volkes verwundet

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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 01.07.1936
Physical description: 8
, hat aber doch etwas Wahrscheinlichkeit, für sich. Es ist bekannt, wie sehr „Bewegungen" wie der National sozialismus die Bewegung brauchen. In Danzig ist das Ansehen des Nationalsozialismus tief gesunken. Die kleine Freiheit, die dort die andersdenkende Mehrheit dank dem Völkerbundregime noch hatte, führt zur moralischen Erledigung des Hitlersystems in weitesten Kreisen der Stadt. Eine Ablenkung mit nationalistischen Methoden entspricht den Methoden Rom, 30. Juni. Die Einstellung Italiens zum Völkerbund ist be kannt

an, der im wesentlichen auf die Errichtung der Hierarchie der Groß mächte im Völkerbund hinauslief; um die Reform durchführen zu können, schlug er als einleitende Maß nahme eine Abänderung des Genfer Abstimmungs systems vor — statt der Einstimmigkeit im Rate sollte die Stimmenmehrheit zur Beschlußfassung genügen. Seit dieser Erklärung Mussolinis hält sich Italien den Reformbestrebungen des Völkerbundes gegenüber zurück, obwohl es Zweifellos dem italienischen Wunsch entsprechen würde, daß eine Reform zustande käme

, bevor der Völkerbund durch immer größere Miß erfolge und Fehlschläge an den Rand des Bankrotts gelangt. Heute ist es fast soweit, und aus der Gefahr des Zusammenbruches erkennt England die dringliche Notwendigkeit einer Reform des Paktes. Die italie nische Presse legt nun die diesbezüglichen Aeußerun- gen Edens in dem Sinne aus, daß England sich die auch von Frankreich schon aufgenommenen Reform vorschläge Tituleseus zu eigen gemacht habe und nun bestrebt sei, den politischen Aktionsradius Genfs

ein zuengen, d. h. dem Völkerbund bescheidenere Auf gaben zu stellen, um seine Tätigkeit erfolgreicher zu einer Partei, die mit der nationalsozialistischen Phrase ihren Aufstieg macht. Daß ein Vorgehen gegen Danzig gefährlich wäre, ergibt sich aus den Interessen des polnischen Staates und der geographischen Lage des Freistaates. Die Ge fahr würde sich aber vor allem gegen das Wohl Dan zigs selbst richten, das seit 1933 schon genug gelitten hat. Abgesehen von der Frage, ob der Nationalsozia lismus

— so liest man — habe über moderne und vollkommene Arbeitsmittel verfügt, die auch sein Ziel als ernst und konkret erscheinen lie ßen, obwohl es tatsächlich verschroben und phantastisch gewesen sei, denn der Völkerbund habe bisher das Programm gehabt, all das zu verwirklichen, was die Menschheit in ihrer vieltausendjährigen Geschichte vergebens erstrebt hatte. Die Menschheit war nicht imstande gewesen, die Abrüstung durchzuführen — und Genf übernahm leichtfertig dies Aufgabe. DerA Menschheit war es nie

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 31.03.1922
Physical description: 8
zu- rSckgewiesen hat. (Beifall.) Wir anerkennen das mt Dank. In drei Punkten der Grenzführung ivnrde aber der ungarischen Regierung noch eine Berufung an den Völkerbund offen gelassen. Die ungarischen Wünsche waren darauf gerich tet. von uns ungefähr 97.000 Hektar und 62.000 Einwohner Zurückzuverlangen. Diese Gcfabr ist abgewchrt. Eine Berufung an den Völkerbund ist für zu lässig erklärt bezüglich drei Gemeinden. Die Batschafterkonferenz hat bereits eine Entschei dung gefällt, nach der wir annehmen dürfen

, daß auch vor dem Völkerbund diese Berufung kein Glück haben wird, tvcil ausdrücklich anerkannt wurde, daß nur ganz geringfügige Aenderungen der Grenze möglich sein werden. Die Regierung mirb auch in Zukunft nicht rasten und nicht rühen, bis auch vor dem Völkerbund unser un veräußerliches Recht uns zuteil wird. Der Bundeskanzler oerweist dann aus den in den letzten Tagen auf dem Seewinkel stattgefun denen Bandenüberfall, wdbci wieder ein braver Gendarm sein Leben lassen mußte, und bringt dem Hause zur Kenntnis

Ergänzungen und Auskünfte vor-! zulegen. Die Beratung wurde sodann aus mor- : gen nachmittags vertagt. ; Kurze volitisKe Nachrichten. Die »Wiener Zeitung" veröffentlicht das politische Ab»; kommen zwischen der Republik Oesterreich und der, tschechoslowakischen Republik. Der Völkerbund hat die Einladung, an der Kon«; ferenz von Genua teilzunehmen, angenommen. Die vom Senator Lodge angebrachte Resolution ist; von beiden Häusern des amerikanischen Kongres ses angenommen worden. Durch die Resolution

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 24.07.1923
Physical description: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 24. Juli 1928 Nr. 166. völkerbunü. Der deutsche General Deimling hat sich sehr warm für den Eintritt Deutschlands in den Völker bund ausgesprochen, nur der Völkerbund könne Deutschland schützen. Gegen diese Ansicht erhebt sich in Deutschland kräftiger Widerspruch. Der Völker bund bedeute Knebelung und er leiste nichts als Helferdienste für die Politik Frankreichs. Das zeigen vor allem die Beispiele und Erfahrungen anderer Staaten, die ihre Sache dem Völkerbund

- anvertraut haben. Im ungarischen Parlament hat der Abgeordnete Eckhardt den Austritt Ungarns aus dem Völker bund vorgeschlagen. Er schilderte, wie rücksichtslos der Völkerbundsrat, in welchem ja bekanntermaßen keine einzige „besiegte' Nation vertreten ist, mit den Eingaben der Völker umgeht, selbst wenn diese im Völkerbund vertreten sind. Die ungarische Regie rung hat 3V Eingaben an den Völkerbund in Sachen der siebenbürgischen Optanten gerichtet. Trotzdem wurde die Angelegenheit nicht verhandelt

belasten würde?' Ru mänien nimmt ja ohne weiteres den ungarischen Optanten ihre Liegenschaften weg und verletzt damit klar den Friedensvertrag. Aber was kümmert das einen solchen Staat? Er bekommt ja bei dem soge nannten Völkerbund immer „Recht'. Der unga rische Minister hob mit Schärfe hervor, daß die a b- gerü steten Nationen völlig schutzlose einer gänzlich ungleichen Lage gegenüber den anderen Nationen stehen. Der Völkerbund verleugne seine eigenste Aufgabe, indem er über die Be schwerden

einer Nation wegen Nichteinhaltung eines Vertrages keine Entscheidung fällt und nicht einmal ermögliche, daß diese Beschwerde der Entscheidung oder Begutachtung eines internationalen Gerichts hofes unterbreitet wird. Der Beruf des Völkerbun des wäre es gewesen, die Rechte und Interessen der Minderheiten zu gewährleisten und dafür zu. sorgen, daß auf diesen! neuen Boden des europäischen Lebens eine feste Rechtsordnung erbaut wird. Der Völkerbund aber hat diese Aufgabe von sich ge wiesen. Einen krassen Fall

dieser „Gerechtigkeit' er wähnte der Abgeordnete Eckhardt aus Bulga- -.r i e n. Er sagte u. a.: „Ich will mich auf ein Bei spiel des unerhörten Zynismus berufen, mit dem beim Völkerbund gewisse Angelegenheiten erledigt werden. Oberst Nojkow, der Führer der bulgari- vom türkifthen Culenspiege! > Nasreööin HaöjHa. ^ Einst wollte der Mongolenhäuptling Timur! Tamerlan mit seinen zahlreichen schlitzäugigen Krie gern die türkische Stadt Akschehr mit seinem Besuche beehren. Als sich das Heer der Stadt näherte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 02.12.1926
Physical description: 8
. Sie wird allgemein als eine neue und deutlich betonte Kundgebung für die Verständigungspolitik mit Deutschland angesehen. Deutsche Vorstellungen in Paris wegen der Militär- kontrolle. — Ein Memorandum Stresemanns an den Völkerbund. Berlin, 1. Dez. Der „Tag" bringt eine Meldung des diplomatischen Korrespondenten des „Daily Telegraph" über einen offiziellen deutschen Schritt in Paris. Darnach habe die deutsche Regierung durch die Pariser Boffchast die französische Regierung um eine sofortige Besprechung

rechtfertigt und keine dauernde oder periodisch sich wiederholende Kontrolle: 2. wird auf Grund des Versailler Vertrages er klärt, daß die Einrichtung von ständigen 'Kontrollorganen in entmilitarisierten Zonen nicht auf die entmilitarisierte Rheinlandzone angewendet werden dürfe: 3. werden die Machtbefugnisse, die der Jnvestigationskommisiivn vom Völkerbund für ihre Beziehungen zu deutschen Behörden und in gewissen Fällen zu deutschen Bürgern gegeben wer den sollen, als beträchtlich über die Möglichkeit

der deut schen Verfassung und über das Notwendige hinausgehend bezeichnet. — Wie der „Lokalanzeiger" hiezu-schreibt, ver laute aus Berliner diplomatischen Kreisen, daß die Reichs regierung nach dem Eintritt Deutschlands in den Völker bund noch einen weiteren vierten Vorbehalt angemeldet habe, der den deutschen Anspruch auf völlige Gleichberech tigung im Völkerbund unterstreichen - soll und zum Aus druck bringt, daß die deuffche Regierung für sich das Recht fordert, bei Uebernahme des Kontrollrechtes

. Deutschland überläßt Belgien den Vorsitz im Völkerbund rat. Berlin. 1. Dez. Der „Vorwärts" bringt eine Mel dung aus Brüssel, wonach Reichsaußenmmister Dr. Strese mann dem Generalsekretär des Völkerbundes vorgeschlagen habe, den Vorsitz für die Dezembertagung des Völkerbund- rates Belgien zu übertragen und Deutschland den Vorsitz während der Märzseffion zu überlassen. Wie das Blatt erfährt, dürste Vandervelde bereit sein, den: Vorschlag des deutschen Außenministers zu entsprechen. Berlin, 1. Dez

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Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 11.02.1932
Physical description: 16
Daß das, was sich da im Völkerbund mit Japan begab, gerade in Deutschland tiefen Ein druck machte, liegt auf der Hand. Es reizt in mancher Hinsicht zu Vergleichen mit der Lage Deutschlands und zu erneutem Nachdenken über den Völkerbund, den die ..Deutsche Allgemeine Zeitung' resvektlos das „Wölkenkuckucksheim der Menfchenoerbrüderuna' nennt, während der „Vorwärts' die deutsche Politik ermuntert, sich in ihm stärker zu betätigen, und ihr den Vorwurf macht, nicht im Völkerbund die Initiative, zu einem allgemeinen Boykott Japans

ergriffen zu haben. Des weiteren bemerkt der „Vorwärts , man müsse sich fragen, wozu überhaupt das Völ kerbundstatut geschaffen wurde, wenn der Völker bund vor der Austrittsdrohung Japans kapitu lieren würde. Dem Völkerbund kommt in seiner Not mit Japan fetzt der Umstand zugute, daß sehr reale englische und amerikanische Jnteresien durch die Japaner angetastet wurden, wodurch die Heiden angelsächsischen Mäck'te sich gedrungen kühlten, in Tokio zu intervenieren, was kür den Völker bund einem Sukkurs

aleichkommt. Man hat kein Interesse, den Völkerbund geschwächt. zu . sehen, sondern viel mehr daran, daß er sich zu einem star ken und gerechten Bollwerk friedlicher Völker verständigung ausbant. Bisber freilich haftete ihm noch reichlich viel an von dem Charakter sei ner Geburt als Asiekuranz-Jnstitut der Sieger staaten. Immerhin ist hierin schon einiger Wan del ekngetreten. und der Gedanke scheint an Boden gewonnen zu haben, daß in einem Völker bund. der Bestand haben soll, auch die Interessen

der Besiegten zu berücksichtigen sind. Die große Probe Deutschland sieht die große Probe für den Völkerbund darin.- was aus der Abrüstungskon ferenz werden wird. Brüning war Dienstag in Genf und hat auf der Abrüstungskonferenz in einer vielbeachteten Rede den deutschen Stand- vunkt dargclegt. In Berlin ist man darauf ge faßt, daß sich die Abrüstungskonferenz in die Länge ziehen wird. Es ist möallch, daß Brüning ihr Ende als Reichskanzler nickst erlebt, ebenlo möglich ist. daß er es überdauert. Jedoch

und der deutsche Reichskanzler Dr. Brüning. Ueber das praktische Ergebnis der Generaldebatte wird nach deren Abschluß zusamm«nfastend zu be richten sein. “ . Für heute - seien die neuen Abrüstungs- Vorschläge mitgeteilt, durch welch» Frankreich die Welt überraschte. Die Vorschläge sind in einer Denkschrift enthalten, die Tardieu auf der Abrüstungs-Konferenz vor Beginn der allaemet- nen Aussprache einbrachte und veröffentlichte. Danach soll das Zivilverkehrsflugwefen unter einem vom Völkerbund zu schallenden

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Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 20.09.1934
Physical description: 16
Rundschau in der Welt PolnUcker Schlas gegen -en Völkerbund Der Völkerbund hat am 18. de. einen neuen empfindlichen Schlag erlitten, und zwar einen Schlag , von' der Hand Polens, dar vorher bereits , durch einen „Kuhhandel' mit den Russen eine böse Bresche in das Minderheiten- fchuywesen geschlagen und nun den Völkerbund aus einem ganzen Abschnitt dieses Gebietes aus- gewiesen hat. Der Kuhhandel zwischen War, schau und Moskau besteht in folgendem: die Russen erklärten, auf das Recht

und die Pflich ten einer Ratsmacht zur Wahrnehmung der Minderheiteninteressen gegenüber Polen im voraus zu verzichten, und die Polen verzichteten als Gegengabe darauf, der Gewährung eines ständigen Ratssitzes an Cowjctrußland Oppo« sition zu machen. , Am 13. ds. ist Polen^n Verfolgung einer feit einiger Zeit recht zweideutig und skrupellos anmutemien Politik einen Schritt weiteraeaan- gen: Es sagte dem Völkerbund jede Mitarbeit Lei der Anwendung der für Polen geltenden völkerbundkundltchen

den Regelung des Minderheitenschutzes, die ein zelne Staaten einem willkürlichen und ungerecht fertigten Ausnahmeregime unterstelle, und mit der von dev Mehrheit der im Völkerbund ver tretenen Regierungen bisher an den Tag ge legten Abneigung, auf die polnische Forderung einer Verallgemeinerung des Minderheiten schutzes einzutreten. Die Aufkündigung der wei teren Mitarbeit Polens bei der Anwendung der Minderheitenschutzbestimmungen auf seinem eigenem Gebiet soll so lange gelten, bis der polnischen

, daß Frankreich stets seine Abwehr gegen einen Miß brauch des Minderheitenrechts zum Zwecke poli tischer Einmischungen unterstützt habe. Sehr deutlich wurde Barthou dann mit der Fest stellung, daß die polnische Erklärung als Drohung gegenüber der Versammlung oder sogar als die Schaffung einer vollendeten Tatsache aufgefaßt «erden könne. Ein solches Beispiel, das andere Staaten zu befolgen geneigt sein könnten, würde gleichzeitig die Geltung der Verträge und der durch sie dem Völkerbund übertragenen Mandate

. in welchem Rußland von den Vertretern zahlreicher Mächte eingeladen wurden, um die Aufnahme in den Völkerbund anzufuchen. Die Vertreter der Sow jetregierung, die schon seit Monaten im Verein mit Frankreich auf die Aufnahme ihres Landes in den Völkerbund hingearbeitet hatte, reichten sogleich ein entsprechendes förmliches Ansuchen ei»: welches dann vom Völkerbund im geschäfts- ordnungsmäßigen Wege erledigt wurde. Montag abends wurde die Frage der Aufnahme der Union der Sowjetrepubliken im 6. (politischen

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 09.06.1934
Physical description: 6
, daß der Eintritt Rußlands in den Völkerbund ab gemachte Sache wäre, nachdem die Staaten der Kleinen Entente sich zu einer Anerkennung der Sowjetrepublik bereiterklärt hatten und Frank reich eine inossizielle Einladung an Rußland er lassen hatte. Nur zwei Staaten sehen einem even tuellen Beitritt Rußlands mit Mißtrauen entgegen: Polen und Deutschland. Polen sühlt sich insofern peinlich berührt, als Rußland bei seiner Ausnahme in den Völkerbund einen ständigen Ratsitz zugewie sen bekäme, während Polen

gegenwärtig keinen ständigen Ratsitz besitzt. Deutschland sieht in der Heranziehung Rußlands in den Völkerbund ein neues Manöver Frankreichs zur Einkreisung des Dritten Reichs. Rußland dagegen möchte gerne die durch den Rückzug Deutschlands aus Gens ge schossene Situation ausnutzen und der Welt die Geste machen, nach dem Austritt Japans und Deutschlands nun erst recht an der Genser Frie densinstitution mitzuarbeiten. Vorläufig ist nun der Beitritt Nußlands noch nicht Tatsache geworden, dasür

hat aber der russische Außenminister Litvinow eine entscheidende Rolle in den Beratungen der Abrüstungskonserenz gespielt, Sowjet-Rußland und der Völkerbund Neben der Sensation des sranzösisch-englischen Aufeinanderstoßens haben die Reden Litvinows die größte Beachtung der Weltpresse gesunden. Die Worte des russischen Außenministers, des Vertre ters eines Landes von 170 Millionen Einwohnern, besitzen eine gewisse Macht. Seine Aussühruugen habeu aus vielen Seiten mißsallen, weil es nicht die Worte

Konferenz umzuwandeln, die ohne besondere Zu sammenkünfte und Anlässe über die Erhaltung des europäischen Friedens zu wachen habe. Die Ver wirklichung dieser Anregung würde es ermögli chen, auch die Vereinigten Staaten, Japan, Ruß land und sogar Deutschland zur Mitarbeit heran zuziehen, ohne daß diese Staaten dem Völkerbund beitreten, und eine Lösung der Schwierigkeiten bringen, die durch den Weggang Japans und Deutschlands durch die Zögerung Amerikas und durch die Hindernisse, die einem Beitritt Ruß

sein. Der Eintritt Rußlands in den Völkerbund wür de eine neue Garantie sür den Frieden darstellen und vielleicht sogar Japan und Deutschland zur Rückkehr bewegen. , ' » Virginio Gayda, Direktor des ..Giornale d'Ita lia' behandelte dieser Tage das Thema deS Ein trittes Sowjetrußlauds in den, Völkerbund und kommt zu dem Schlüsse, daß Italien der Zulassung der Sowjetunion zum Völkerbund keinerlei Oppo sition machen werde. Es werde vielmehr seine Zu stimmung dazu geben, wenn die konkrete Frage der Zulassung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 09.06.1927
Physical description: 8
- regievung ehestens ausgenommen werden würden. Der Gesetzentwurf wurde in zweiter und dritter Lesung angenommen. Die Entschließung Dr. Grailer lvurde gleich- falls zum Beschluß erhoben. Wbg. Dr. Ramek referierte hieraus über die Regie rungsvorlage betreffend dre Aufnahme Oesterreichs in den Völkerbund und betreffend Abänderung der Dölkerbund- satzungen. Sozialdemokratische Kritik des Völkerbundes. Abg. Richter (Soz.) bemängelte es, daß durch die Verzögerung der Genehmigung des Beitrittes Oesterreichs

zum Völkerbund das wichtigste Recht des Nationalrätes zu einer bloßen Formalität herabgewürdigt wurde. Er übte sodann an der heutigen Gestalt des Völkerbundes -Kritik, dem zwei große Staaten, die Vereinigten Staaten von Nord amerika und Sowjetrnßland, nicht angehören und der jeder großen politischen Frage, die den Frieden der Welt bedeutet, ausweicht. was nur aus seiner Ohnmacht zu erklären sei. Der Völkerbund wage es nicht, zu dem Freiheitskampf des chinesischen Volkes und zu dem Konflikt zwischen Groß

britannien und Sowjetrußland Stellung zu nehmen, in der ägyptischen Frage, in dem Konflikt zwischen Jugoslawien und Albanien, aber auch nicht in den Fragen der nationalen Minderheiten, insbesondere der Süd tiroler Deut sche n. schlichtend einzugreisen. Auch in der Abrüstungs frage habe er gänzlich versagt. Alle Erfahrungen, nicht zu letzt die Entsendung Dr. Zimmermanns nach Oesterreich, haben bewiesen, daß der Völkerbund nur ein Werkzeug kapitalistischer und reaktionärer Tendenzen

ist. Wenn die Sozialdemokraten trotzdem nicht für das Fern bleiben vom Völkerbund eintreten, so tun sie es, weil sie wisten, daß in demselben Maße, als der Einstuß der demo kratischen und sozialistischen Kräfte innerhalb der einzelnen Staaten wächst, sich auch die Politik des Völkerbundes ver ändern wird. Sie wünschen, daß alle Staten in den Völker bund eintreten, -daß er so eine wirkliche Verallgemeinerung aller Völker darstelle und daß aus ihm ein wirkliches Werk zeug für die Interessen der arbeitenden Menschen der gan

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Alpenzeitung
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Page 1 of 8
Date: 25.11.1934
Physical description: 8
vor dem Völkerbund Roma, 24. November Die Stefani-Agentur teilt mit: In den veranlworllichsn Kreisen Italiens /erfolgt man mit großer Aufmerksamkeit die Entwicklung, die die Überreichung des Ankla geaktes des jugoslawischen Außenminsters 2ef kic und der kleinen Entente beim Genfer Völ kerbund und anderswo im Gefolge haben kann. In dielen Kreisen wird das Recht Ungarn ieine sofortige Diskussion beim Völterbundsrat über diese Beschuldigungen zu reklamieren, vollinhaltlich anerkannt und dieser ungarische

Gesichtspunkt wird von den Vertretern Italiens beim Völkerbund selbst in klarer Weise unter stützt werden. Die verantwortlichen Kreise Italiens sind der Ansicht, daß eine Nation eine derartig schwere Anklage, wie die im serbischen Memorandum gegen Ungarn erhobene, nicht ohne weiteres hinnehmen darf. Die verantwortlichen kreise Italiens betrach ten die Situation als delikat, aber glauben nicht, daß sie zu unmittelbaren ernsteren Kom plikationen siihren könne. » Diie Situation ist V.4ikat

. .Doch di>e durch das Schreiben der jugoslawischen Regierung an den Völkerbund und durch die Ankündung der Vor lage sines Memorandums Hervorgerufene Aüf- vegung ist nicht sehr groß. ' Wenn es nicht zu überstürzten Handlungen kommt — sollte dies doc Fall sein, würden die .Verantwortlichen ihre Haut zu Markt« tragen — wird auch dieser Zwischenfall dank der Kaltblütig st Italiens und der mäßigenden. Aktion Frank reichs bald beigelegt werden. Auch die würdevoll« Haltung Ungami das den Beweis erbringt, eine Untersuchung

nicht zu fürchten, sondern sie im Gegenteil anruft, aus daß die politische Verantwortlichkeit um dm Königsmord von Marseille restlos geklärt werde, und in der Zwischenzeit die Anklagen stolz zurück weist. verdient als ein günstiges Element gewertet zu werden. Die Situation hat heute folgendes Aussehen: Der Völkerbund befindet sich im Besitze einer Note, in der einerseits Ungarn direkt beschuldigt wird, die Terror-Tätigkeit der jugoslawischen EMgranten, die zum Attentat von Marseille ge führt hat, begünstigt

war. Der Völkerbund wird das jugoslawische Memo randum und auch die ungarische Erwiderung er halten. ; ' ' ' Was die beiden Dokumente enthalten werden, entzieht sich vorläufig der Kenntnis. , Doch was die Gastfreundschaft den Terrorgruppen gegen über betrifft, so befindet sich Jugoslawien gegen über Ungarn gewiß nicht in einer bevorzugten Lage. Italien hat nichts dagegen einzuwenden, auf daß das schmutzige Problem des terroristischen Emigrantenunwefens endlich einmal aufs Tapet gebracht werde. Es versteht

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 17.04.1923
Physical description: 6
^ 14.^8! bz? Zustellung durch Post oder Austräger monatilck I. 5^0, vierteljShrl. l. 12.30. Monatliche Bezugsgebahr siir oalutaschwache.' Ausland 1.6.—, für dos Übrige Ausland l.ll — Aummer 87 Aleran, Dienstag, den 17. April 1923 rricht und 1. Part 2SZ? E 75 /23 zs- verden in enstände, ^ che und k er und vietten htung Oer Völkerbund und die Rheinland- frage. Es ist eigentlich absurd von einer Rhein landfrage zu sprechen. Nun bringen es aber die gegenwärtigen machtpolitischen Verhältnisse

. das ja auch eine „Völkerbundsregierung' besitzt, Schwierigkeiten in den Weg gelegt? Hat der Völkerbund nicht etwa in demselben Saargebict die französischen Regimenter, me französischen Polizeiagenten und Emis säre ungehindert schalten und walten lassen, wie es ihnen beliebte? Hat der Völkerbund etwa die Einführung des Franken im Saar- Gebiet verboten? Hat er Merlhaupt jemals auch nur ein leises WSvtchen des Wider spruches gesagt, wenn Frankreich im Saar- Kebiet irgend etwas haben oder durchsetzen wollte? Hat de« Völkerbund

oder Rückgang des Friedensgedan- kens. Eine spöttische Bemerkung über die Ab rüstung Deutschlands, der eine schärfere Rüstung Frankreichs befolgt sei. verbindet sich zugleich mit elnem Zeichen auf den Völkerbund. Man habe die Kriege verpönt, aber offenbar eine Ausnahme gestattet, nämlich dle der Einkassie rung von Schulden. Noch einmal wird klar und deutlich erklärt, daß wir nur verteidigungsUele Im Auge hätten und gegen jene Elemente Stel lung genommen, die elwas anderes wollten, wlr blieben

des Kanzlers fortgesetzt. nicht schließlich eben dieser Völkerbund sich auch außerhalb des Saavgebietes immer und überall, in Danzig, in Nordschleswig, in Oberschlesien als Frankreichs ergebenster und willfährigster Diener gezeigt, jederzeit bereit, zu tanzen wie man in Paris pfiff? Und dieser selbe Völkerbund sollte nun auf einmal im Rheinlande andere Töue anschla gen, sollte sich aus einmal weigern, im Rheinlande den französischen Interessen ge nau so zu dienen wie im Saargebiete? Das glaubt in Paris

erwiesen haben, den Cecilschen Plan gutheißen. Wie vertraut man sich übrigens schon in Frankreich mit dem Gedanken, das Rheinland dem Völkerbund allzuvertrauen, gemacht hat, beweist ein offenbar von fran- zösifcher Seite inspizierter Artikel des Lon- daner Dail») Telegraph. In dein Artikel wird nach Aufstellung eines neuen Repara- tionLbezahlunqsprogrammcs versichert. Frankreich fordere nur die Bildung einer mestrheinischen Republik, die zwar politisch, wirtschaftlich und verwaltungstechnisch beim

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Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 19.10.1933
Physical description: 12
aus dem Völkerbund angemeldet. Gleichzeitig hat die deutsche Vertretung die Abrüstungskonferenz verlassen. Um der Nation Gelegenheit zu geben, zu den Lebensfragen de» deutschen Volkes Stellung zu nehmen, hat der Reichs, Präsident durch Verordnung vom 14. Oktober 1933 den Reichstag und die Länderparla mente aufgelöst. Neuwahlen zum Reichstag sind für den 12. November ausgeschrieben worden» während die Reichsstatthalter an gewiesen worden sind, von Neuwahlen zu den Länderparlamenten einstweilen abzusehen

in der Frage der Gleichberechtigung Deutschlands entweder zu einer entgegenkommenderen Haltung zu be wegen oder ihre Ablehnung in offener Sitzung festzustellen, ihren Beschluß bekannt gegeben, die Abrüstungskonferenz zu ver lassen und gleichzeitig den Austritt Deutsch lands aus dem Völkerbund anzumeldsn. Im Ausruf der Reichsregierung wird dieser aufsehenerregende Schritt mit dem Hinweis auf die Enttäuschung begründet, die Deutschland trotz seiner Mitgliedschaft im Völkerbund insbesondere in der Abrüstungs

, die bei dem Fehlen von Parteien nur als ein Volksent scheid Über die Parole: „Für oder gegen die Gleichberechtigung Deutschlands — Für oder gegen Genf' angesehen werden «nd dem Reichskanzler Hitler aller Voraussicht nach einen großen Erfolg bringen. Die Beschlüsse, welche die deutsche Reichs- vegierung Samstag gefaßt hat, besonders der Beschluß zum Austritt aus dem Völkerbund, sind vielleicht die schwerwiegendsten seit der Unterzeichnung des Friedensvertrages. Daß der deutschen Reichsregierung, nachdem

sie in der Abrüstungsfrage fahrelang genasfühtt worden ist, endlich die Geduld riß, wird nie manden wundern können, und es ist nur zu wünschen und zu hoffen, daß ihre kräftiz« Geste zum Ziel führe. Dabei darf di« Kehrseite der Sache nicht übersehen werden. Der Austritt aus dem Völkerbund (der formell erst zwei Jahre nach der Kündigung in Kraft tritt) führt das Deutsche Reich wieder in die Lage zurück, in der es sich nach dem Weltkrieg fast während eines Jahr zehntes befand und aus der es durch jene Politik

, die mit Locarno und dem Vntritt in den Völkerbund begaim, allmählich her auskam. Ohne Zweifel haften der Genfer Einrichtung ln allen machtpolitischen Fragen Mängel an, aber für Deutschland bildete der Völkerbund auf jeden Fall eine Anstalt, die ihm manche Vortelle bot, ohne ihm eigentlich neue Verpflichtungen aufzuerlegen. Ale Japan den Völkerbund verließ, hat es sich damit von Bindungen befrett, die ihm für feine ostasiatische Politik hinderlich waren. Für Deutschland liegen beim Verlassen Genfs die Dinge

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Volksbote
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Page 1 of 12
Date: 02.09.1926
Physical description: 12
« des Deutschen Reiches in den Völkerbund. Wie erinnerlich sollte diese Aufnahme schon bei der heurigen Märztagung erfolgen. Es kam jedoch nicht dazu. Alles scheiterte daran, daß Brasilien,. Polen und Spanien unnachgiebig ständige Sitze im Völkerbundsrat verlangten, wäh rend baä- Deutsche Reich darauf besteht,, daß bei seinem Eintritt/inden-Völkerbund nir< hält. Für Ute Aufnahme eines Staates in den Völkerbunosrat bedarf, es der Zuftimnmisg alter Mitglieder des Völkerbundsrätes und der Mehrheit

in. der Völkerbundsoersamm- lung. Vorher muß jedoch natürlich die Auf nahme, in den Völkerbund/erfolgen, für.die eine Zweidrittelmehrheit in der Völkerbunds- oerfammlung notwendig ist. Das ganze übliche Vorgefecht zur bevor stehenden Tagung dreht sich um die Frage der Aufnahme des Deutschen Reiches und je näher der Eröffnungstag kommt, desto leb hafter wird dis Erörterung, darüber, ob die Aufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund und in den Völkerbundstat über haupt zustande kommt. Das Spiel vom ver gangenen

ist, so fern eben der Völkerbund um jene Zeit noch bestehen wird, was nicht so ganz sicher be hauptet werden kann. Cs konnte einer ein warmer Anhänger des Dölkerbundsgedankens fein und ;s als er strebenswertes, für Menschheit und Kultur vielleicht iwtwendiges Ziel erachten, daß ein friedlicher Zusammenschluß der Staaten und Völker erfolge und gewissermaßen e'.ne oberste Schieüs- und Friedensstelle geschaffen werde, aber er mußte doch mehr als einmal auf die Fehler und Schwächen des Völkerbunds Hinweisen

und es liegen traurige Beispiele einseitiger, unter dem Einflüsse der Kriegs stimmung und des Siegesrausches getroffener Entscheidungen vor, Viele trösteten sich damit, daß sie manches auf Rechnung der Kinder krankheiten setzten, sich aber an den einzelnen Erfolgen freuten und gaben sich der Hoffnung hin, daß die Zeit heilend und ergänzend ein wirken werde. Ein Völkerbund aber ohne Amerika, Deutschland md Rußland ist md wird nie ein Völkerbund. Run schwebt die Aufnahme des Deutschen Reiches

wieder^ im Unsicher» und Brasilien ist bereits ausgetre ten. Noch gefährlicher aber ist es, daß selbst Mitglieder des Völkerbundes gegen.diesen Wühlarbeit leisten. Das größte Interesse am Bestände des Völkerbundes dürften England und Frankreich haben. Deutschland würde durch die Aufnahme in den Völkerbund wohl etliche politische Dortoile erlangen und feine Aufnahme läge in erster Linie auch im In teresse des Völkerbundes, aber Deutschland ist auf den Völkerbund nicht angewiesen, es vermag sich auch auf andre

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Südtiroler Heimat
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Page 3 of 6
Date: 01.03.1928
Physical description: 6
. Es ist überhaupt erstaunlich, daß ein Mann wieder zum Fellhandel zurückgeschickt werden konnte, der als Nr. 57 in der Listender faschistischen Partei steht. ... , befassen haben wie mit dem Zwischenfall von St. Gotthard. Der Völkerbund müsse pon der Lage in Südtirol Kenntnis nehmen. Eine ernste Frage allgemeiner Natur ist aufge rollt, die vom Völkerbund bisher im Schatten gelassen ' .wurde. Es handelt sich darum, Stellung zu nehmen, ob die Minoritätenfrage eine internationale Frage ist.'Ja. oder nein, so fragt

der Völker in Einklang zu bringen. Wieder einmal stteht der Völkerbund vor einer entscheiden den Prüfung, l , . „Homme libre' erklärte, daß man sich in keiner Weise einschüchtern lassen dürfe und der Völkerbund,'wenn er seine Aufgabe richtig erfasse, auch die Frage der deutschen Minderheit in Südckrol auf die Tagesordnung des Völker bundes setzen müsse. . : . Die „Volonte' schreibt ähnlich und sagt: . ' 7 ' „Italien habe im Jahre 1919 formell versprochen, daß: die deutsche Bevölkerung in Südtirol volle

Freiheit beim Gebrauch der deutschen Sprache und bezüglich des deut schen Unterrichtes in den Schulen haben solle. Das faschi stische Regime habe eine planmäßige Entnationalisierung eingeleitet. Wegen der Haltung der faschistischen Behörden in Südtirol habe der Völkerbund die Möglichkeit, zu inter-, venieren. . ' V- 0. Italien. • Der „Sortiere della Sera'-Mailand meldet aus Genf,- daß die Debatte im österreichischen Nationalrate in den Kreisen des Völkerbundes groges Interesse hervorgerujen

. habe, betont aber, daß die zwischen Italien und Oesl,erreich strittige Frage nicht Gegenstand einer juridischen Debatte vor dem Völkerbund werben körme. Oesterreich, habe in Genf Sympathien, da es sich dort stets korrekt benommen, habe, aber diese Sympathien würden leiden, falls Oester reich den Völkerbund in einer Frage befassen sollte, die' völlig außerhalb seiner Kompetenz liege. 7. Schweden. Daß Südtirol zu den ernsten Fragen der europäischest'; Friedenspolitik gehört, davon dürsten wohl die«.meisten

ist und als solche vom Völkerbund zur Behandlung auf-: genommen werden -kann. Der Raum gestattet nicht, eine Darlegung der völkerrechtlichen Gründe, auf die hin ein '' Llppell an den Völkerbund erzwungen werden kann; hier kann nur auf die Bestimmungen der Konstitution des Völker bundes hingewiesen werden sowie auf die Mantelnote . Clemenccaus vom 2. September 1919, in der auf die. Einwendungen der Oesterreicher gegen die Zerstückelung : Tirols geantwortet wird. Sir Willoughby Dickinson' sagt in. seiner Untersuchung

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 16.05.1936
Physical description: 6
und mit allen seinen Kräften ver teidigen wird.' Gegen die Politik Edens London. 15. Mai. Premierminister Baldwin wählte den Jahres kongreß der Konservativen Frauen-Organisation Englands dazu, um ein umfangreiches, aber in sehr allgemeinen Wendungen gehaltenes außen politisches Glaubensbekenntnis abzulegen. Die Versammlung fand in der riesigen Albert Hall statt. Baldwin erklärte, daß wahrscheinlich auf der Herbsttagung des Völkerbundes die Mitglieds staaten etwaige Aenderungen im Völkerbund er- wägen müßten, und, gab

der Hoffnung Ausdruck, daß jede Aenderung, durch die solche Nationen, die heute noch außerhalb des Völkerbundes stehen, zum Eintritt in den Völkerbund bewogen würden, aufrichtig geprüft werde, damit der Völkerbund endlich zu dem gemacht werde, was er von Anbe ginn hätte sein sollen, nämlich ein universaler Völkerbund. Der Ministerpräsident kam dann auf den Sanktionsartikel 16 der Völkerbundssatzung zu sprechen und stellte hiezu fest, daß aus dem Fehlschlag eines ersten Versuches nicht der Schluß gezogen

mit der Durchführung von Sühnemaßnahmen und sagte hiezu u. a.: Die Sühnenmaßnahmen werden wahrscheinlich nicht zum Erfolg führen, solange nicht die in Frage kommenden Länder das Risiko eines Krie ges eingehen wollen. Tatsächlich seien militärische Sühnenmaßnahmen ein wesentlicher Bestandteil der kollektiven Sicherheit und könnten, auf längere Eicht gesehen, nicht vermieden werden. Eine der Fragen, die geprüft werden müßten, sei die Durchführbarkeit automatischer Sanktionen Das bedeute Bekehrungen in den Völkerbund

die Sanktionen gegen Italien aufheben. Sie können keinen Nutzen bringen, werden sie aber fortgesetzt, so können sie zum Kriege führen. Lord Stonehaven führte aus, doiß der Völkerbund Schisf bruch erlitten habe, doch dies dürfe nicht der eng lischen Aktion in die Schuhe geschoben werden, son dern beweise nur die Notwendigkeit einer Völker bundsreform. Sowohl Großbritanien als auch Äbessinien hätten aus ihrer Zugehörigkeit zum Völkerbund nur Schaden schabt. Es wäre für Äbessinien viel besser

gewesen, wenn der Hoare- Laval-Vorschlag durchgedrungen wäre. Allen Rednern erwiderte der Staatssekretär Stanhope. Wenn der Völkerbund, sagte er, in sei ner letzten Sitzung die sofortige Aushebung der Sanktionen beschlossen hätte, so wäre dies eine un gerechtfertigte Uebereilung gewesen. Auch er gab die Nützlichkeit einer Reform des Völkerbundes zu. Cm neuer Riß im Genfer Bau Guatemala verläßt àen VSlkerbunà ' - Gi-N'5 15 Mài. Vie Regierung von OWànala hat dem Sekre tär der Senser tiga mitgeteilt, daß sie de« Völ

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 31.05.1935
Physical description: 6
. Die anderen europäischen Mächte können ihm deswegen keinen Vorwurf machen. Sie haben die Pflicht, sich dessen zu erinnern, was sie selber da und dort vor mehr oder weniger Jahren gemacht haben. Um einen Vorwurf gegen Italien zu erheben, wüßte man wirklich nicht, wer den ersten Stein gegen Italien werfen könnte. Der einzige Unter schied von damals und heute besteht in der Tat sache, daß es heute einen Völkerbund gibt, , dem auch Abessinien angehört. Doch der Völkerbund befindet sich in der absoluten Unfähigkeit

Heim begonnen werden. Als der Völkerbund bei seiner Gründung in Genf das am Quai Wilson gelegene Hotel Natio nal für seine Zwecke ankaufte^ wurde mit der Kantonsregierung die Vereinbarung getroffen, daß im Jahre 1S3S das alte Völkerbundpalais, wenn es der Völkerbund wünschen sollte, vom Knton Genf übernommen werden müßte. Bei die ser Gelegenheit wurde auch gleich die Verkaufs summe ausgemacht und angenommen. Sie beträgt nicht weniger als 4 Millionen Schweizer Franken — zirka 16 Millionen Lire

sind wieder Kaffeehäu ser wurden, so wird aus dem alten Genfer Hotel National nach Uebersiedlung des Völkerbundes wieder ein Hotel. Die voin Kanton Genf zu bezahlende Summe bedeutet für den Völkerbund nur einen kleinen Zu schuß zu den Baukosten sür das neue Palais, die sich bescheiden geschätzt auf 220 Millionen Lire belaufen dürften. Für das elegante Hotel Natio nal auf dem Quai Wilson, das in Friedenszeiten ein beliebter Aufenthaltsort der gekrönten Häup ter Europas und Indiens war, ' wurden bei der Uebernahme

durch den Völkerbund 22 Millionen Lire bezahlt. Die HoteUeitung war überglücklich als der Quartiermacher des neugegründeteu Völ kerparlaments Sir Eric Drummond den unter zeichneten Scheck auf den Tisch legte. Das Haus stand nämlich vor dem wirtschaftlichen Zusammen bruch. Man hatte das Haus von Grund auf neu renoviert und mit prächtigem Mobiliar ausgestat tet. Dabei hat sich die Leitung, wie es bei solchen Anlässen immer wieder vorkommt zu stark enga- National heißt und das Absteigquartier der deut schen

Kubikmeter Beton wurden verwendet und die Sockelplatten sür die histori schen Couloirs und Wandelgänge haben cine Ge samtlänge von 22 Kilometer. Eine einzige Fassade des Hauses mißt 2.5 Kilometer und der soeben vollendete große Konferenzsaal hat einen Luft raum von 23.000 Kubikmeter. Immer wieder er giert. Die Einrichtungen, die vom Völkerbund zählen die Genfer Blätter den Einheimischen und nicht benötigt wurden wie Badewannen, Barses sel, Kartentische wurden an das Hotel Metropol verkauft, das Kit

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Volksbote
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Page 1 of 12
Date: 10.09.1925
Physical description: 12
als im vergangenen Jahr. Und dabei ist man erst am Anfang vom Anfang, und wenn man in dieser ersten Viertelstunde der heurigen Böl- kerbundstagungen noch gar nichts weiß, so weiß man doch das eine mit Bestimmtheit, daß nämlich in diesem Jahr die Deutschen überwiegen werden, nicht amtlich natürlich, sondern nur halbamtlich in Verbindung mit der Presse. Deutschland nähert sich merklich dem Völkerbund. Deutsche Reisende um schwärmen seit Wochen den Dölkerbunds- palast und; der deutsche Konsul hat seinen Adler

an dem vornehmen Haus gleich neben-, an ausgehängt. „Deutschland in Genf', das ist der allge meine Gesprächsgegenstand in dieser Diertel- stund« vor Beginn der ersten Sitzung des Völkerbundrates. Die wildesten Gerüchte schwirren durch die Halle, aber sie alle sind nicht geeignet, die merkbare Gleichgültigkeit zu verscheuchen. Man kennt den Völkerbund» kennt seine Ueberraschungen, man kennt vor allem jeden einzelnen und subtrahiert entspre chend. Und dann bleibt die Grundstimmung übrig: die Gleichgültigkeit

, den 10 . September 1925 | 7 . Jahrgang Rundschau in der Seit Einwand ausschließend mit einem Achsel zucken. Der Saal, in dem der Dölkerbundsrat (nämlich die Vertreter jener Großmächte, die dem-Völkerbund angehören und einiger klei ner Bölkerbundsmächte; die Döllversamm- lung, nämlich die Versammlung der Vertreter aller Völterbundsmächt«, begann erst am 7. September) sein« öffentlichen Sitzungen abhält, kann 91 Zuhörer fassen. Es werden numerierte Karten ausgegeben, so daß dies mal die „hier Nichtbeschäftigten

', die 'mbe- amteten Friedenspilger, ausgeschlossen blei- > den. Und ungefähr auch die Hälfte der Presseleute, Vertreter politisch unwichtigerer Zeitungen. Sie rächen sich, indem sie die Telephonzellen und den Telegraphenschalter zu blockieren suchen. Man, verständigt sich bald, unterstützt sich, schließt Frieden. Denn man ist ja schließlich in der Stadt Genf, wo der Völkerbund versuchen wilt den Frieden »r ; spärlich vertreten. Entweder Ist die kühle Gleichgültigkeit daran schuld oder aber die schärfere

Kontrolle. Die Beobachter wur den : entschädigt.. Sie bemerkten ein« junge Dame, die dasMesen des Völkerbundes ganz ins Ewig-Weibliche zu übersetzen wpßte. Sie trug nämlich zum Zeichen einer stramm re publikanischen Gesinnung schwarz-rot-goldene Borten an ihrem Kleid, um den Hals, an den Aermelauffchlägen und wo sonst noch Platz ist. Nicht einmal Poincare könnte daran zweifeln, daß es in Deutschland ehrlichen Willen zum Eintritt in d.en Völkerbund gibt. Die erste Sitzung währte kaum eine halbe Stunde

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Volksrecht
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Page 2 of 6
Date: 10.06.1921
Physical description: 6
wir zu keinem Äträglichen Verhältnis und noch weniger zum lanbeszeitlichen Verantwortungs- und Volks gefühle l Die gestrige Verdrehung des „Tiroler' mahnt uns ebenfalls neuerdings zu grösster Vorsicht. v,.- Nr. 68 Vormachtstellung der Gntentelänöer so /gross, dass/bom Völkerbund, nu^dänn gerechte -Massnahmen zu erwarten sind, wenn'-eine > umfassende Vstlkerversöhnung^plahge- griffen hat/, .. . . - „Denn alle Schuld röcht sich auf Erden.' Vor einigen Monaten wurde in einem Vorort Groß- berlins auf öffenllicher Straße

nur jene Partei hat. Aussicht/auf Erfolg, welche die nötigen Geldmittel zur Verfügung hat. ° Wir fordern nun alle Organisationen, Parteigenossen und Freunde auf, im ganzen Sande eine durchgreifende, unablässige Propaganda für die Stärkung des Wahlfonös einzuleiten. Bei allen passenden Anlässen, bei Versamm lungen- und Sitzungen, bei geselligen Veranstaltungen und Ausflügen, in der Werkstatt unö im Gasthaus, immer und überall sammelt' Der Völkerbund macht wieder von sich reden. Nicht etwa in dem Sinne, dass

er eingreifen würde in das oberschlesische Unrecht, Ordnung schaffen möchte in der Welt, oder gar endlich ernsthafte Versuche unter nehme, der Menschheit wirklichen Frieden zu. bringen, das sind alles Probleme, die der Völkerbund niemals lösen wirb. • Aber unstreitig hat der. Völkerbund doch bas Be dürfnis, von sich reden zu machend Man hat in Genf anscheinend selber das Gefühl, dass' es nichts Verhäng nisvolleres gibt, als wenn kein Mensch mehr von einer Sache spricht, die doch immerhin

' ein erstrebenswertes Menschheitsziel sein sollte. Nichts tötet so.sehr wie das stille In-Vergessenheit-Geraten, unö so ist den Völker- bunbsvätern noch weit lieber, man lache, spotte über^ den Völkerbund, als dass man ihn überhaupt nicht mehr er wähnt. Unö nun^ist öas Mittel gesunden worden, die „Welt an das Dasein eines Völkerbundes zu erinnern'. Bei den hohen Gehältern, kostspieligen Aepräsentations- spesen usw. befindet sich der gute Völkerbunösrat in steten Finonzschwulitäten. Und da man Heutigestagsum so mehr

Telegramme, Sprüche, Briefe, Programme-und Erklärungen in die Welt hinaussenden muss, je weniger wirklich Positives geleistet wird, weist die.Rechnung des Völkerbundes allein .50.000 Goldfranken an Post- unö Telegraphenspesen. auf. Die Herren vom Völkerbund möchren nun mit der Schweiz ein Abkommen treffen,: dass der Völkerbund besondere, nur für ihn gültige Marken einführe, was auch als ein „ausgezeichnetes Mittel be trachtet wird, die Welt wieder an den Völkerbund zu errinnern

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