2. Seite. „A! xenIcrn ö" — tüorgenMatt Dienstag, 23. November IM Eine einzige Bestimmung der Satzungen könnte eine leise Hoffnung envecken, daß Oesterreich durch den Völkerbund eine Abänderung der Friedensverträge erzielen könnte: Punkt 16, in dem gesagt ist, die Bundesversammlung könne von Zeit zu Zeit die Mitglieder zu einer Prüfung der, unan wendbar gewordenen Verträge und solcher internationaler Verhältnisss auffordern, deren Aufre-chterhaltung den Welt- fijeden gefährden konrste
. Da aber diese Anfforderung noch keineswegs zu einem einstimmigen Beschlüsse einer Abände rung führen muß, so ergibt lich die völlige Aussichtslosigkeit einer Erwartung Oesterreichs, daß es irgend ein Verlangen, das den: Interesse eines der anderen Bundesmitglieder wi derspricht, jenurls im Völkerbünde durchseben konnte. Als vor dem Abschlüsse des Friedens von St. Gernmin Dr. Nenner, um eine günstige Stimmung des Obersten Ra tes zu erschmeicheln, immer wieder die Arrfnachme Oester reichs in den Völkerbund zur Sprache
brachte, habe ich in der ,Oesterreichisckjen Volkszeitamg" die Frage behandelt und den Nachweis rrnternonnnen. daß Oesterreich, wenn es geson dert von Deutschland in den Völkerbund eintrete, seine poli tische Knebelung verdopple, daß es sich selbst durch eine neuerliche Anerkennung des Friedensvertraqes entwürdige, ohne eine Gewcchr zu gewinnen für irgend eine Erleichterung seiner Lage, und daß es sich in einen Gegensatz zu Deutsch land begebe, der sich bis zur Verpflichtung einer Teilnahme
Bettelstaat, der sich zur Entente flüchtete, dadurch wachsen wird. Gleichzeitig rührt sich bereits untere „deutsche Arbeitsge meinschaft" mit der Forderung, daß die vermeintlich ge wonnene Vorzugsstellung sogleich zur Erwirkung der An- schlußerlarchni? ansgenützt werde. Wahrscheinlich wird aber, auch im Falle der Ansnabme, nicht dam kommen, daß der Vertreter Oesterreichs dieses Anliegen Vorbringen könnte sonst waren die Folam völlig verheerend. An eine Zustim mung durch dm Völkerbund isi Picht zu denken
m'saeschlosien. dar Völkerbund ist also ein klägliches Bruch stück. er stt eben nichts anderes, als die erweiterte Entente, die Frankreich durch sein Vetorecht seine Zmmaberrstfiaft über Deutschland gewährleistet, io daß von einer Vergroßs- rung Deutschlands durch einen Anschluß, solange der Bund die Gewalt in der Hand.hat. keine Rede sein kann. Wieso kommt also Oesterreich, muß man frggen. in diesen Bund hinein? Wer batte das Recht, namens unseres Volkes den Beitritt cmzumelden? Die Schweiz bat