N4. — Nicht abbetzeDe B«Bo» Folge 16 Isssbrulk. is. August 1932 9. Jahrgang »eiten und Sü-lirol. Jahre nach jener Rede im Völkerbund, eigentlich schon Ge meingut aller geworden sein. Aber die Welt hat sich diesen Leitsätzen in den letzten vier Jahren immer mehr ent fremdet und sie steht heute dieser eigentlich selbstverständ-- lichen Auffassung ferner denn je. Seipel hatte recht, als eq dem Völkerbund zurief: „Wir Menschen verstehen einander nicht; nicht bloß da, wo sprachliche Schwierigkeiten vor liegen
heitenfrage in Betracht kommt, sind wir es noch nicht. Leider verhallte auch Seipels Schlußappell an den Völkerbund, recht bald zu erwägen und. zu sagen, was Recht ist in der Sache der Minderheiten, damit nicht inzwischen der Friede zu schaden komme, ungehört. So war Seipels Grundeinstellung in der Minderheiten frage. Es ist klar, daß er aus dieser Einstellung heraus die Südtiroler Frage mit besonderen: Ernste sah. In einem Referate, das er über die auswärtige Politik am 26. No vember 1927
. Ich hoffe da auf eine Besserung im Laufe der Zeit und 'ich bedauere, daß ganz herzliche Beziehungen zum italienischen Volk noch behindert sind, um so mehr, als wir sonst fest- stillen können, daß die Vertreter der italienischen Regierung sich in allen anderen Belangen, in denen wir es mit Italien und der italienischen Regierung zu tun haben, namentlich, wenn sie im Konttollkomitee oder in den verschiedenen In stitutionen, die dom Völkerbund an die Seite gestellt sind, sich auch mit österreichischen
Fragen zu beschäftigen haben, sowie bet direkten Verhandlungen aller Art, die wir zu führen hatten, kn allen diesen Jahren durchaus entgegenkommend erwiesen haben, so daß, wenn diese eine Wunde nicht wäre, ein recht gutes Verhältnis bestehen könnte und müßte.' Trotzdem war Seipel aber nicht dazu zu bewegen, die Südtiroler Frage von den Völkerbund zu bringen, und lehnte einen dahin gehenden Antrag am 30. November 1927, also wenige Tage nach der zitterten Rede, mit den Worten ab, „daß die Anrufung