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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 16.09.1926
Physical description: 14
muß, trotzdem n,ch meinen Vorteil. Es ist die Pflicht! der Regierung und der Volks vertreter, solchen Berechnungen ein gründlichs Ende zu bereiten. Wer durch keine Belehrung zu bewyen ist, auf das Gesamtwohl zu achten, muß durch unnchsichtlichen Zwang dazu verhalten werden. Was gibt es Neues in der Welt? Der Bundeskanzler Dr. R a m e k ist diesmal unter viel schwereren Nebenerscheinun- gen vor den Völkerbund getreten, als es je zuvor einem Führer der österreichischen Delegation beschieden

im Völkerbund behandelt wurde, hat vielleicht noch eine weitere Begründung. Denn es vollzog sich in diesen Tagen auch ein Ereignis (am 8. September), das als eines der wichtigsten in der großen Politik der Nachkriegszeit bezeichnet werden muß. Deutschland wurde Mitglied des Völker bundes, jener „allgemeinen Gesellschaft der Nationen", die den Völkern in Zukunft Frieden und Gerechtigkeit garantieren sollte. Der Völkerbund war eine Früh- gebürt; unmittelbar nach dem Weltkriege waren die Vor- aussetzungen

für ein friedliches und harmonisches Zu- sammenarbeiten der Völker noch nicht vorhanden. Und jj so blieb denn dieser Völkerbund auch ein Kumpfgebilde, ein Torso, dem zum Beispiel nicht nur Amerika und Ruß- land ferne standen, sondern von dem auh das Sechzig millionenvolk der Deutschen von den Siegrrmächten straf weise ferne gehalten wurde, obgleich nan vom ersten Augenblicke an erkannte, daß der Völkerbund ohne Deutschland nie ein lebenskräftiges Geblde sein werde. Aber es bedurfte voller sechs Jahre

, bis die Vernunft über Haßgefühle und Vorurteile den Sieg errang, bis man sich entschloß, dieser Lebensnotwendigkeit für den Völkerbund selbst Rechnung zu tragen und Deutschland zum Eintritt einzuladen. Mit wie vielen Schwierigkeiten dieser Eintritt verbunden, "wieviel diplomatische Winkel züge und engherzige Sonderwünsche zu überwinden waren, das zeigten die letzten zehn Monate, vor allem die verunglückte Frühjahrssession des Völkerbundes. Deutsch land ist in den Völkerbund eingetreten

und damit ist dieser zwar nicht zur allgemeinen Gesellschaft der Na tionen geworden, wohl aber zu einer tatsächlichen Ver- einigung der europäischen Staaten. Die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ist von größter Bedeutung. Nicht nur eine Genugtuung — einst hat man es strafweise ferngehalten, nun legte man den größten Wert auf seinen Beitritt — nicht nur eine Anerkennung seiner Weltgeltung, mit dem Eintritt in den Völkerbund eröffnet sich für Deutschland ein neuer Weg ins Freie, ein Weg heraus aus der Abschließung Und Verhemmung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 19.09.1924
Physical description: 16
bewiesen. Was gibt es Nerzes in dev Welt? ' In der Schweizer Stadt Genf ist schon feit Wochen der sogenannte Völkerbund versammelt. Der Völker bund :ft eine Schöpftmg des verstorbenen amerikanischen Präsidenten Wilson, welcher bei Betörung der Mittel mächte mit dem Wan auftrat, der Krieg müsse beendigt werden, ohne daß es Sieger, Besiegte und Kriegsent- schädigungen gibt, die Staaten haben sich auf Grund des Selb'ftbestimnumgsrechtes der Völker umzugestalten, mrd dann sind alle Nationen zum Völkerbund

zusammen- zusasien, um für alle künftigen Zeiten jeden Krieg un möglich zu machen. Wie Präsident Wilson seine Ver sprechungen, auf Grund welcher die Mittelmächte im Jahre 1918 die Waffen niedergelegt, bei den nach folgenden Friedensverhandlungen eingelöst hat, wissen und fühlen wir alle, und darüber können namentlich unsere geknechteten Brüder in Südtirol ein ergreifen des Klagelied anstimmen. Daß der Völkerbund eine Schöpftmg Wilsons ist, könnte jeden Oesterreicher und Tiroler mit tiefstem Mißtrauen

dagegen erfüllen. In dessen scheint sich der Völkerbund doch bedeutend besser zu enttmcfeln, als man nach den sonst mit den Plänen Wlsons gemachten Erfahrungen früher glaubte anneh men zu müssen. Der Völkerbund ist es gewesen, der die Sanierung Oesterreichs nach den Vorschlägen des Bundeskanzlers Dr. Seipel möglich gemacht hat. Auch die Sanierung Ungarns hat der Völkerbund erfolgreich in die Hand genommen. Damit sind allerdings die greifbaren Erfolge, welche der Völkerbund bisher auf zuweisen gehabt

, schon beinahe erschöpft. Der Völkerbund sollte z. B. der Beschützer der Mirrderheiten in den ver schiedenen Nationalstaaten sein, also der Verteidiger der Deutschen in Südtirol, Polen und in der Tschechen eben so der Verteidiger der Magyaren in Jugoslawien und Rumänien. Bisher Hai man aber von einer solchen Verteidigung vder auch nur vom Willen dazu von Seite des Völkerbundes sehr wenig zu verzeichnen gehabt. Trotz der vvrgebrachten Beschwerden und Bitten und trotz des Adüveifts auf die schnöde

verletzten Verträge und rück sichtslos gebrochenen Versprechungen hat sich der Völker bund in der Frage des Schutzes der nationalen Minder heiten bisher vollständig ausgeschwiegen. Alle Welt weiß es und der Völkerbund weiß es besonders gut, wie brutal K B. die Deutschen in Südtirol entrechtet werden. Aber der Völkerbund läßt sich zum Schuß anrusen, tut aber in dieser Angelegenheit gar nichts, weil er die italienischen Vertreter beim Völkerbund nicht reizen und kränken will. Aehnlich wird es gemacht

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 01.06.1927
Physical description: 8
Ssterreichs Beitritt zum Völkerbund Vom Nationalrat noch nicht genehmigt. Die Tageszeitungen berichteten dieser Tage folgende erstaunliche Notiz: „Bundeskanzler Dr. Seipel hat an das Präsidium des Nationalrates ein Schreiben gerichtet, worin er namens der Bundesregierung den Antrag stellt, der Nalionalrat möge den von der Regierung betätigten Beitritt Oester reichs zum Völkerbund endlich die verfassungsmä ßige Genehmigung erteilen. Die Aufnahme Oester reichs in den Völkerbund ist bereits

Regierungen Seipels und Rameks der Mühe wert gefunden, den Nationalrat mit dieser unsere Außenpolitik so wesentlich bestimmenden Angelegenheit ernstlich zu befassen. Denn das ist klar: Wenn eine die ser Regierungen die parlamentarische Verabschiedung die ser Vorlage gewünscht hätte, so wäre sie auch erfolgt; es. muß also eine besondere Bewandtnis mit der jetzt aus dem Aktenstaub hervorgeholten Vorlage haben. Aber welche Bewandtnis kann dies sein? Es ist ja wahr: der Völkerbund erfreut sich in deutschen

Landen keiner besonderen Popularität; er gilt noch immer, ob mit Recht oder Unrecht, als ein Exponent der Siegerstaaten. Aber zum mindesten seit der im Jahre 1922 durch den Völkerbund inaugurierten finanziellen Sanierung Oester reichs konnte kein Zweifel mehr darüber obwalten, daß der Beitritt Oesterreichs zum Völkerbund vom Nationalrat werde gutgeheißen werden. Uebrigens wäre es gerade dann, wenn die Meinungen über die Zweckmäßigkeit des Bei trittes geteilt gewesen wäre, Pflicht der Regierung

ge- wesen, beim Nationalrate rechtzeitig Rückendeckung für ihre Politik zu suchen. Muß doch schon jeder gewöhnliche Han delsvertrag parlamentarisch erledigt werden, wie viel mehr ein Staatsvertrag, der für die Stellung unserer Republik in der europäischen Völkerfamilie von entscheidender Be deutung ist. Bekannt ist ja, daß die Schweiz erst nach langwierigen Debatten und nach Einholung eines Volks entscheides dem Völkerbund beigetreten ist. Auch dann er folgte die Zustimmung des Nationalrates

nur unter der Bedingung, daß sich die Schweiz kraft ihrer dauernden Neutralität weder an einer kriegerischen Aktion des Völ kerbundes gegen andere Staaten zu beteiligen, noch frem den Armeen den Durchmarsch durch ihr Gebiet zu gestatten braucht, wozu im allgemeinen Mitglieder des Völkerbundes im Falle einer Völkerbund-Exekution verpflichtet sind. Nur weil man wußte, daß ohne dieses Zugeständnis die Schweiz dem Völkerbunde fern bleiben würde, ging die Botschafter- konferenz in diesem Falle auf die gestellten

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 16
Date: 01.11.1919
Physical description: 16
. In gehen. Tiroliensis. Ein Weltkongreß der hohen Geister und der Völkerbund. Dm Verlag Strache m Wien erscheint in den nächsten Tagen ein Buch von Siegniuttd Münz, dos sich ^Wew kvngretz und Weltgericht" dedtttl und durch einen Appell em die hohen Geister aller Dälker eingeleitet wird. Der Verfasser fordert di« Einberufung eines Weltkongresses, bei dem die hohen Geister die Hauptrolle und die Diplo maten, die sich in Paris. Versailles un5> Scrint-Germain fo wenig bewährt haben, nur eirre Nebenrolle

zu spieten hätten. Dm nachfolgenden einige Ausführungen des Verfassers aus dem vorletzten Kapitel des Buches. Mancher wird sagen: Wozu ein Weltkongreß, zumal Sie ihm zugedachten Ausgaben ohnehin dem Völkerbund Vorbehalten sind? Ich antworte: Der Völterbmrd, wie er in Paris aus- gckrütet ward, scheint vorläufig als Weide für die alten Berufspolitiker gedacht, die unser Welrkongretz gerade mä dem Sattel zu heben helfen soll. Es kann :roch lange dauern, ehe der Völkerbund

ist, was er sein soll. Aber je weiter die Zeit vovschreitet. desto leichter wird er sich iassagen köntren von den verbrecherischen Verträgen der Vergangenheit. Der Völkerbund tritt in die neue Zeit ein ohne reines Gewissen. Er mgcht einen Weltkongretz geradezu notwendig. Wer ist ein hoher Geist? Mit seinem Berufe hat es nichts gemein, ob einer als hoher Geist einzuschätzen fei oder nicht. Die meisten brauchen einen Beruf, um leben zu können im rein stofflichen Sinne. Der ist auf dem Wege, ein hoher Geist zu sein, der innerlich iiber

ja zeitweise auseina:tder- gchen. könnte heute da und morgen dort sich versammeln. Sehr kriegerisch gestimmt in seinen Anfängen dem Be stehenden gcyemiber, könnte er auch dauern dreißig Jahre. Die 'weiße Fahne der Waffenstteckung soll auf den Zinnen des Weltkongresses erst in der Stunde auf gezogen werden, in welcher der Völkerbund aufgchört batte ein Bu:ü> der Sieger und ein Krongut der Schlauen zu sein. Er soll den Völkerbund begleiten auf seiner Wü stenwanderung, und sollte diese dauern vierzig Jahre

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 19.03.1926
Physical description: 8
. Die Aufnahme Deutschlands vertagt. Genf/, 17. März. Die Entscheidung ist gefallen, Deutschland wird in diese: außerordentlichen Ta gung, die nur zu dem Zwecke seiner Aufnahme ein berufen war, nicht mehr in den Völkerbund ein- treten. Schon in aller Frühe herrschte heute eine 1 ganz außerordentl. Erregung in den Völkerbunds kreisen. Die Vollsitzung des Völkerbundes fand um halb 11 Uhr statt. Hammerschläge ver kündeten den Beginn der Sitzung. Der Präsident gab sofort Chamberlain das Wort zur Bericht

des Völkerbundes werden müsse. Bedauern und Hoffnung beherrschten die Versammlung zurzeit. Die Schwierigkeiten verminderten sich von Tag zu Tag und verschwanden schließlich völlig. Es wurde eine Uebereinstimmung erzielt, nach der das Werk von Locarno durch die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund gekrönt Werden sollte. Doch war dies nur durch das Opfer der Herren Anden und Benesch möglich, denen die hohe Ehre gezollt sein soll für die großen Dienste, die sie dem Völkerbunde geleistet haben. Der Dank

aller Völker ist ihnen sicher. Die Lösung schien gefunden. Leider war das ein Irrtum. Heute stehen wir, wie Ihnen bekannt ist, vor der Unmöglichkeit. Deutschland in den Völkerbund aufzunehmen. Aber ich möchte die Hoffnung nicht aufgeben. Unser Friedens- und Verständigungswerk ist nicht zerstört. Ich bin aus tiefstem Herzen überzeugt, daß wir aus dieser deli katen Situation ohne Nachteil für unser gemein sames Friedenswerk hervorgehen werden. Kein Geist der Katastrophe darf uns beherrschen. Es ist notwendig

, alle Kraft einzusetzen, um alle vor uns stehenden Schwierigkeiten zu überwinden. Die deutsche Delegation hat sich das große Verdienst erworben, indem sie am gestrigen Tage die Initia tive ergriffen hat, um das Locarno-Abkommen vor dem Scheitern zu retten. Am Schlüsse seiner Rede wurde dem Völkerbund von Briand folgende Entschließung vorgelegt: „Die Vollversammlung bedauert es tief, daß der Zweck, zu dem sie einberufen ist, die Auf nahme Deutschlands in den Völkerbund zu be schließen, nicht erfüllt

Deutschlands in den Völkerbund und in den Rat. Cabarello verlas im Namen von Chile, Colum bien, Cuba, Guatemala, Nicaragua, Panama. Paraguay, der dominikanischen Republik, Vene zuela und Uruguay eine Erklärung gegen die Hal tung des brasilianischen Delegierten. Auch Motta- Schweiz und Loudo.n-Holland gaben der tiefen Be stürzung der Versammlung über das Scheitern der Verhandlungen Ausdruck. ' Die außerordentliche Völterbundstagung wurde um 1.50 Uhr nachm, von dem Präsidenten Costa als geschlossen erklärt

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 13.05.1936
Physical description: 6
Bezugspreise: Abonnement nur zusammen mit den „Innsbrucker Nachrichten" möglich. — Einzelnummer 18 Groschen. Sonntag 28 Groschen. Für Italien 50 Centesimi. Auswärtige Anzeigenannahmestelle: Qe sterrerchische Anzeigengesellschaft A. G., Wien. I.. Wollzeile 16 - Schulerstraße 11 . Fernruf R 29-5-LO. Nummer 109 Mittwoch, den 13. Mm 1936 24. Jahrgang Was wird aus dem Völkerbund? Paris, 12. Mai. Herriot hat in der „Ere Nouvelle" einen Artikel ver öffentlicht, den er „Ein 808 für den Völkerbund

" betitelt. Er erklärt unter anderem: Der Völkerbund wird sich Montag ver einigen und unter dieser oder jener Form vor eine voll endete Tatsache gestellt sein: die klare und einfache Annexion Abessiniens, das heißt die zurückziehe, so könne die Lage dadurch nur außerordentlich er schwert werden. Der Genfer Sonderberichterstatter des „Paris Soir" mel det, daß der italienische Schritt unvermeidliche Folgen haben werde und daß Italien — sei es für immer, sei es nur für eine Zeitlang — Genf fernbleib

Abessinien das Statut eines D o minions zubilligen würde mit einem Sitz im Völkerbund, eines Domi nions unter der Personalunion der italienischen K r o n e, wie dies bei Indien der Fall sei. Eroberung eines Milgliedstaates durch einen anderen Mit- gliedstaat. Das englische Rote kreuz mutz Addis Abeba verlassen. Wir erkennen ohne Umschweife an, daß M u s s o l i n i einen Mommenen Sieg über sämtliche Regierungen und über dm V ö l k e r b u n d davongetragen hat. Es ist nichts zu ver- juchen

, als die Wiederherstellung einer engen und dauernden Zusammenarbeit zwischen England und Frankreich, Hi um einen gemeinsamen Egoismus zu praktizieren, son dern um zu retten, was in der Welt noch an Freiheit und Recht übrig ist. Ich wünsche deshalb, daß man in Genf loyal men sehr großen Mißerfolg eingestehe. Alles muß m vorne begonnen werden. Abessinien ist tot, es lebe der Völkerbund ... London, 12. Mai. In einem Briefe an die „Birmingham soff schreibt Sir Austen Chamberlain, daß nichts zur Uerherstellung

der Unabhängigkeit Abessiniens weniger bei- qen könnte als ein Krieg: Ich bin weit davon ent- ierirt, meinen Glauben, daß der Völkerbund das beste Mittel fl Erhaltung des Friedens sei, aufzugeben; ich glaube auch % daß das Aufgeben der gegenwärtigen Sanktionen dem Geständnis gleichkomme, daß das ganze System des 'lkerbundes tot sei; ich möchte, daß der Völkerbund Äer gegenwärtigen Erfahrung Nutzen und daß er aus den ;m Jahren Lehren ziehe, was gemeinsame Sicherheit Äute, und die Voraussetzungen erkenne

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 18.12.1920
Physical description: 8
Ereignisses für die junge Republik und ihre Bevölkerung liegt jedoch nicht in der Tatsache, daß Oesterreich nun vollwertiges Mitglied des Völkerbundes ist, sondern vielmehr darin, ob der Völkerbund selbst in seiner heutigen ^Zusammen setzung und der Geist, von dem er getragen ist. die Erwartungen rechtfertigen, die unser armes Volk an die Liga der Nationen knuipft. Die paar Wochen Genfer Tagung haben uns ja schon gezeigt, wie sich die tonangebeivden Mächte einen Völkerbund und feine Aufgaben dorstellen

und beantragt, d a ß a l l e Völker, die den Wunsch hiezu äußern, in den Völkerbund aufzunehmen seien. Die Verhandlung dieses Antrages wurde — offenbar über Betreiben der französischen De legation — unmöglich gemacht, und die argen- (Kit neaer Stief vom Totzenhaüer-ronl. Mein liebe» Jäkele! Run wird's dem Güster Josef selber unheimlich. Laß er bk Bergarbeiter von Häring fo defichimpft hat. Jetzt täte hx gerne manches nicht gesagt haben und will von den Bergarbe'tem nichts mehr reden So billig kmn

in den Völkerbund Wohl einen nicht zu unter schätzenden moralischen Erfolg. Aber davon kann unser Volk nicht leben. Oester reich wird beim Völkerbund um die Aufhe bung des Anschluß Verbotes ansuchen, denn nur durch die Vereinigung mit dem Deut schen Reiche wird unser Sechsmillionenvolk zu leben imstande sein. Der Friedensvertrag schreibt aber vor, daß das Unschlußverbot erst dann be seitigt werden kann, wenn der Völkerbund mit allen Stimmen sich dafür ausspricht. Frank reich wird da wieder dagegen

, der in der '<$& schichte seinesgleichen nicht kennt. Während sich über uns drohende Wolken dichten, die eine nahe bevorstehende Katastrophe! ankündigen, sitzen die hohen Herrschaften, die sich! anmaßen, das Schicksal der Völker zu bestimmen/ seit vielen Wochen in Genf beisammen, reden- aneinander vorbei und zu den Fenstern hinaus: und müssen sich schließlich selbst zugesiehen, daß sie eine machtlose Quatschgesellschaft sind, die m( Grunde an den gegebenen Tatsachen nichts M ändern vermag, daß der heutige Völkerbund

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Alpenland
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Page 2 of 4
Date: 25.05.1934
Physical description: 4
wieder alle jene Kräfte im Spiele, die es darauf abgesehen haben, das große deutsche Volk, das daran ist, sich aus unwürdigen Lügenfesseln und demütigenden Sklavenketten zu befreien, sich jene Gleichberechtigung unter den Großmächten wieder zu erringen, die dem Reiche genau so wie das Recht der Selbstbestimmung aller deutschen Volksstämme gebührt, ja nicht in die Höhe kommen zu lassen, um bei eigenen zukünftigen Raubzügen vor dessen machtvollem und gerechtem Einspruch sicher zu sein. Böller Md Völkerbund

. Die „Gazette Warszawska" schrieb kürzlich in einem „Polen, die Tschechoslowakei und die Völkerbundliga" betitelten Leit- aufsatze: „Die Rachkriegspolitik Frankreichs war mit der Völker bundliga in Genf eng verbunden. Hier haben sowohl „ideolo gische" als auch praktische Rücksichten eine entscheidende Rolle gespielt. Der Völkerbund war und ist das Lieblingskind der internationalen jüdischen Freimaurerei, welche diesen Bund durch den amerikanischen Präsidenten (gemeint ist Wilson, Anm. d. S.) Europa

„empfohlen" hat. In Frankreich haben die Freimaurer eine entscheidende Rolle gespielt. Daraus er klärt sich die Treue Frankreichs dem Völkerbund gegenüber. Nicht weniger bedeutend waren die rein praktischen Erwägun gen, denn die französische Politik erhofft vom Völkerbund eine sichere Garantie gegenüber der deutschen Aufrüstung. Auch die Politik der Tschechoslowakei war und ist mit dem Völkerbund eng verbunden. Man kann sagen, daß es die Tschechoslowakei glänzend verstand, den Völkerbund für ihre Zwecke

auszunützen. Durch ihn erhielt sie viel wichtigere Stel lungen in Europa als ihrem Gebiete und ihrer Bevölkerung entsprechen würden. Nunmehr geht der Genfer Abschnitt der europäischen Politik zu Ende und Herr Venesch wird sich ge zwungen sehen, entsprechende Folgen zu ziehen. Polen hat keine Ursache, seine Politik in Bezug aus den Völkerbund zu verheimlichen. Die Zeit, da Polen aus dem Völkerbund Nutzen ziehen konnte, war schnell vorüber. Polens gegenwärtige Politik ist auf einen Ausgleich der politischen

geringer geworden, die Herrschaft im Saargebiet jemals dauernd behaupten zu können. Run ist in wenigen Monaten die Zeit der französischen Zwingherrschaft abgelaufen. Frankreich hat zum letzten Schlag ausgeholt. Es hat im Völkerbundrat seinen ganzen Einfluß aufgeboten, um eine Verschiebung der voraussichtlich am 11. Jänner 1935 stattfindenden Volksabstimmung durchzu setzen. Es hat versucht, den Völkerbund durch alarmierende Berichte eines angeblich gegen die Saarregierung geplanten Handstreiches

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Der Arbeiter
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Page 4 of 10
Date: 13.12.1933
Physical description: 10
sich darum auch gar nicht behaupten, wer der wirkliche Tä ter ist. In technischer Hinsicht — was den technischen Fortgang des Prozesses betrifft — ist der Prozeß heute vor dem unmittelbaren Ende angelangt: in einigen Tagen werden die Plädoyers, die Anklage- und Ver teidigungsreden erwartet. Der Akt umfaßt nicht weni ger als 10.000 Seiten und mehr als 500 Zeugen sind beim Prozeß vernommen worden. Mit den Kosten die ses Prozesses könnte die Winterhilfsaktion zur Hälfte finanziert werden. Der Völkerbund

in Not Es ist schon lange kein Geheimnis, daß es mit dem Völkerbund nicht aufwärts, fonder abwärts geht. Sinn fällig hat dies der Austritt Deutschlands aus dem Völ kerbund zum Ausdruck gebracht, denn wenn ein so großes Volk, wie das deutsche, seine Forderungen nicht durchzusetzen vermag, — zum Teil freilich aus verständlichen Gründen — dann muß der Völkerbund auf alle Fälle an einem schweren Defekt leiden. Nicht nur Deutschland ist heute mit dem Völkerbund unzu frieden, sondern auch Italien, ebenso

will Ame rika nichts vom Völkerbund wissen, aber auch Un garn und andere Staaten sind vom Völkerbund nicht mehr begeistert. Und in der Tat, der Völkerbund hat in vielen Fällen versagt. Das erste Sturmzeichen war das Unvermögen des Völkerbundes, den japanstch- chinesischen Krieg zu verhindern. Die Bemühungen des Völkerbundes in diesem Fall sind von Japan mit 'dem Austritt aus dem Völkerbund beantwortet wor den. Auch all die vielen Konferenzen, die im Rahmen des Völkerbundes stattgefunden

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 07.10.1920
Physical description: 4
man ihm nicht durch vollständige Wehr los mach ung die Möglichkeit zur Niederhaltung spartakifti- scher Aufstände rauben, darf man ihm die Kohlen nicht weg nehmen, die seiner Industrie unentbehrlich sind, darf man seinen ausländischen Kredit nicht durch bestän dige Drohung mit Einmarsch ins Ruhrgebiet zerrüt ten, darf man rheinische und bayerische Loslösungs- bestrebungen nicht künstlich begünstigen, darf man oberschlesische Polenaufstände usw. nicht fördern. Daß der Völkerbund zur Durchführung des Versailler Vertrages

erhielt seine persönliche Note durch die glänzenden Ausführungen des Grafen Harry Keßler, der sich durch feine Friedenspropaganda, dann aber auch als Dichter einen namhaften Ruf als Träger deutscher Kulturarbeit erworben hat. Er stellte sich vör allem die Aufgabe, realpolitisch die deutschen Frie- densbestrebungen zu begründen und damit, sozusagen in offiziell, dem Völkerbund ein Memorandum zu überrei chen, daß der gute, ernstzunehmende mrö größere Teil des Deutschen Reiches zur tatkräftigen

Frieöensarbeit, gelei tet durch den Geist der Versöhnung, gewiM ist. Seinem Referat über den Völkerbund als Wirtschasts- und Ar beitsgemeinschaft liegen folgende Thesen zugrunde: „Der Störenfried der Welt ist der Imperialis mus, der dauernde Nahrung empfängt, solange das na türliche Bedürfnis der Völker nach wirtschaftlicher Wohl fahrt nicht gestählt ist. Wirtschaftliche Wohlfahrt in der Welt kann nicht gedeihen, solange wirtschaftlich Jrsinr- essengruppen die Machtmittel der Staaten benutzen

, um in ihrem engeren Wirtschaftsgebiet die Ausbeutung der Bürger anöerter Staaten durch willkürliche Zuteilung von Rohstoffen und Sperrung von Absatzmärkten vorzu nehmen. Der Völkerbund wird daher den Frieden der Welt und ihren materiellen und ethischen Wiederaufbau nur sichern, wenn seine Grundlage eine feste, auf den Bedarf der breiten Massen aller Völker eingestellte, den freien Wirtschaftsverkehr und die wirtschaftliche Gleichbe rechtigung aller Völker sichernde und von den Werktäti gen und Verbrauchern

und die Heiligkeit der m enschli- ch e n Arbeit. Wenn Deutschland mit gutem Gewissen für diese Forderungen eintreten will, mutz es damit be ginnen, sie zuerst bei sich 'selbst zu verwirklichen, und zwar nicht nur in dem Buchstaben der Verfassung. Erst müssen wir ein neues Deutschland bauen, ehe wir an den Neubau der Welt gehen. Freilich: so unmöglich ein wahrer Völkerbund ohne ein neues Deutschland ist, eben so unmöglich ist ein neues Deutschland ohne den Völker bund. Denn heute ist die Welt derartig auf Gewalt

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Der Arbeiter
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Page 2 of 8
Date: 10.01.1934
Physical description: 8
ihre Gedanken aus und die offizielle Erklä rung besagt, daß im Grundsätzlichen auf weite Strecken Uebereinstimmung besteht. Für die Zukunft der Ab rüstung ist die entscheidende Frage die, ob sich England auf die Seite Italiens oder Frankreichs stellt. Im er sten Fall würde mit Deutschland ein Uebereinkommen zu erzielen sein, während im anderen Fall mit dem Austritt Italiens aus dem Völkerbund und mit einer weiteren Verschärfung der Lage zu rechnen wäre. Es wird aber anderseits doch betont, daß der Wille

, zu einer Einigung über die Frage der Abrüstung zu ge langen, von allen Großmächren geteilt wird. Na, also! Der Delschrwismus wir- falvuMis. Das Sowjetreich hat bisher dem Völkerbund nicht angehört. Nun besinnt man sich anders. Diese Besin nung bedeutet ein Wendung in denBeziehun- i sen Sowjetrußlands und Europas. Denn elbstverständlich hat ein Reich, das die Weltrevolution predigt und auch vorbereitet hat. in den Räumen von Genf keinen Platz. Der Völkerbund ist eine Vereini- E der Mächte zur friedlichen

Zusammenarbeit und > Vereinigung revolutionärer Staaten, die andere Staaten in ihrer Existenz bedrohen. Erste Bedingung für den Beitritt Rußlands zum Völkerbund ist des wegen die Aufgabe der Idee von der Weltrevolution und tatsächlich ist es schon seit längerer Zeit um das Gerede von der Weltrevolution ziemlich still gewor den. Die bolschewistischen Machthaber sind heute heil froh, wenn sie nur Rußland beherrschen können, sie verzichten gerne aus die Beherrschung der Welt, nach dem es ihnen schon alle Mühe

macht, ein einziges Land in die Hand zu bekommen. Darum sind sie auf die Un terstützung der übrigen Mächte bedacht und glauben, sich dieser Unterstützung am besten dadurch versichern zu können, daß sie Rußland mit dem Völkerbund ver söhnen. Frankreich hinwieder kommt diesem Streben gerne entgegen, denn Rußland ist gerade dazu recht, die Lücke, die durch den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund entstanden ist, wieder aufzufüllen und schließlich und endlich besteht ja tatsächlich

zwischen dem hakenkreuzlerischen Deutschland und dem bolsche wistischen Rußland kein allzu großer Unterschied, so daß es Rußland keine große Schwierigkeiten macht, die Stelle Deutschlands im Rat der Völker einzun' h- men. Die russische Außenpolitik hat den Eintritt Ruß. lands in den Völkerbund schon sehr gut vorbereitet, denn die vielen Pakte, die Rußland in letzter Zeit mit anderen Mächten geschloffen hat, waren nicht zum geringsten Teil zu dem Zweck geschlossen worden, um der Welt die Friedfertigkeit Rußlands zu bewerfen

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Der Arbeiter
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Page 2 of 10
Date: 08.07.1936
Physical description: 10
noch gibt und wahrscheinlich auch in Zukunft geben wird. Diskussionen zwischen Anfhebnng der Sanktionen und Völkerbund- reform Wie der Vorsitzende der Völkerbundversammlung, der belgische Ministerpräsident Van Zeeland, in seinem Schlußwort erklärte, hat der Völkerbund seine schwär zesten Tage überstanden. In einer Reihe von Sitzun gen haben fast sämtliche Vertreter der Nationen das Wort ergriffen, vor allem Frankreich, England, Ruß land und auch der Negus. Bei seinem Auftreten haben italienische

Journalisten gepfiffen und gehöhnt und wurden deshalb von der Polizei aus dem Genfer Sit zungssaal entfernt. Man hat sie auch aus dem Kanton Genf ausgewiesen. Das war der erste üble Auftakt. Ec ist trotz alledem verwischt worden. Dem Völkerbund blieb schließlich auch nichts anderes übrig, als seine eigene große Blamage einzugestehen und die Sanktionen mit 15. Juli aufzuheben. Argen tinien verlangte dann, daß man die Eroberung und Annexion Abessiniens durch den Völkerbund nicht an erkenne. Wie eine Katze

haben sich die Mitglieder des Völkerbundes in ihren Reden mit der unbedingt notwendigen Reform der Völkerbundsatzungen befaßt. Daß eine Reform notwendig ist, waren sich alle einig, lieber die Wege zu ihr gehen aber die Auffassungen weit auseinander. Es wurde daher beschlossen, daß die Regierungen ihre Ansichten vorläufig ausarbeiten und daß sich der Völkerbund bei seiner nächsten Sitzung am 21. September damit beschäftigen werde. Sonzig - gegenwärtig Europas Wlverjnß Eine sehr niedliche Sache hat sich in der letzten

Woche im Freistaat Danzig abgespielt. Die Herrschaft über Danzig, das eigentlich Deutschland zugehören würde, führt ein Völkerbundkommissär, gegenwärtig der Eng länder Lester. Alljährlich besuchen nun deutsche Kriegsschiffe den Danziger Hafen. Es war bisher üb lich, daß die Kapitäne dieser Schisse vom Völkerbund kommissär empfangen wurden. Heuer haben jedoch die deutschen Offiziere den Empfang abgelehnt und der Einladung keine Folge geleistet. Der nationalsozialisti sche Gauleiter von Danzig

. Dies werde mit eine Bedingung fein, die Deutschland für seinen Wiedereintritt in den Völkerbund stelle. Als er die Rednertribüne verließ, grüßte er mit dem Hitler gruß. Deshalb entstand auf der Bank der Pressevertre ter ein leises Lächeln. Greiser sah das und schnitt ihnen die „lange N a f e". Es wäre deshalb bald zu Tätlich keiten gegen ihn gekommen. Der englische Außenmini ster Eden, der den Vorsitz im Völkerbundrat führte, erklärte jedoch, ein solches Benehmen könne man nur ignorieren. Die internationale Presse

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 11.09.1926
Physical description: 12
und vor den Völkerbund rat. wo alle Anträge ohne Debatte angenom men wurden. Für Oesterreich erscheint damit ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Sa nierung erreicht. Wir sind nun gänzlich im Besitze" aller jener Gelder, für die wir seit Jahren Zinsen bezahlen und haben für das Investitionsprogramm des Jahres 1927 vor gesorgt. Vom Völkerbund. Der österr. Delegierte, der ehemalige Bot schafter M e n s d o r f f, ist zum Präsidenten der fünften Kommission des Völkerbundes (so ziale Fragen) gewählt worden

. Diese Wahl hat automatisch die Wahl zum Vizepräsidenten der Versammlung zur Folge, da die Präsiden ten der Kommissionen gleichzeitig Vizepräsi denten der Versammlung sind. Es ist dies das erstemal, daß ein Delegierter eines nicht- alliierten oder assoziierten Staates diese Wür de erlangt. Deutschland in den Völkerbund ausgenommen. Am 8. September hat die Völkerbundver sammlung gleichzeitig mit der Vermehrung der nichtständigen Ratssitze von 6 auf 9 auch die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund

und die Zuweisung eines ständigen Ratssitze^ an Deutschland beschlossen. Damit ist nicht nur der Vertrag von Locarno gekrönt, sondern der Völkerbund hat mit diesem Akt auch sein An sehen bedeutend gestärkt, das solange nicht rest- Lienz, Samstag de« 11. September los anerkannt werden konnte, als Deutsch land abseits stand. An der für Deutschland ent scheidenden Sitzung war Oesterreich durch Bundeskanzler Dr. Ramek vertreten. Italien. Mussolini will in der Finanzwirtschaft mit Gewalt Ordnung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 22.09.1927
Physical description: 16
Gott! Nss gibt es Neues in der Wett? In der Schweizer Stadt Genf tagt bereits feit län- gerer Zeit We Vollversammlung d e s Völker- b u n d e s. Der Völkerbund ist nach dem Ende des Welt- krieges über Anregung des Präsidenten der nordameri kanischen Union Wilson gegründet worden. Der Zweck 'desselben sollte sein, die möglichste Annäherung und Ver brüderung aller Völker der Erde, die Vermeidung aller Kriege und die Schlichtung der zwischen 'den verschiedenen Staaten und Völkern unvermeidlich

von Zeit zu Zeit auftretenden Streitigkeiten durch friedliche Mittel. Ins besondere sollte durch den Völkerbund die Geheimdiplo matie ausgeschaltet werden. Nicht mehr wie vor Grün dung des Völkerbundes sollten in Zukunft geheime Winkelzüge und Bündnisse des einen Staates gegen den anderen ohne Wissen der beteiligten Völker sich vollziehen können, nicht mehr sollten sie die wirklichen Beziehungen des einen Staates zum andern sich im Halbdunkel der zünftigen Diplomatie abspielen, sondern im ganzen Ver

werden würden. Die mit der Gründung des Völkerbundes verbundenen Ab Achten können aber, soweit es sick um die Ausschaltung der Geheimdiplomatie handelt, auch deswegen nicht ver- wircucht werden, weil trotz der Erfahrung des Welt krieges und trotz Völkerbund die Staaten und Völker von Neid und Eifersucht, von Rache und Ländergier nun ein mal nicht lassen wollen. Und auf solche Weise ist der Völkerbund trotz der seiner Gründung innewohnenden schönen Ziele teilweise sogar zum Werkzeug geworden, um die Völker in Sicherheit

einzulullen, als ob nun in den zwischenstaatlichen Beziehungen alles eitel Aufrich tigkeit und Wohlwollen wäre und keinerlei Kriege mehr zu fürchten sind. Der Völkerbund hat die in ihn gefetzten Erwartun gen bisher nickt erfüllt und die Ünzufriedenheit mit dieser Institution ist sichtlich im Zunehmen. Es mußte schon bei seiner Gründung höchst eigentümlich berühren, daß der Völkerbund vom nordamerikanischen Präsidenten anveregt worden ist, daß aber dann die Volksvertretung von Nordamerika ihren Präsidenten

gewissermaßen Lügen strafte und beim Völkerbund bis zum heutigen Tage biß Mitwirkung verweigerte. Im Völkerbunde sollten große und kleine Staaten gleichberechtigt sein. Dieser schöne Gedanke ist aber bisher bloy auf dem Paniere geblieben, indem bisher auch im Völkerbunde die Großmächte das Regiment führten und die kleineren Staaten eigentlich nur zu gehorchen hatten. Die Folge davon ist eine zunehmende Ünzufriedenheit der kleineren Staaten, welche sich bei der gegenwärtigen Völkerbunds tagung öfter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 02.10.1925
Physical description: 8
also den ihr von den Führern der Mchrheitsparteien nahegelegten Weg gewählt: die Zu stimmung zu den Genfer Forderungen soll durch einen ein fachen Beschluß ausgedrückt werden, für den eine einfache Mchrheit genügt. Dieser Weg wurde vom Bundeskanzler ge- wählt, weil er sich gewiß ist, eine Zweidrittelmehrheit nicht zu finden. Die Unzulässigkeit eines solchen Anschlages ist schon eingehend dargelegt worden. Mit der Erteilung des Rechtes an den Völkerbund, unter bestimmten Voraussetzungen über uns die Kontrolle zu verhängen

. Es gibt keine vagere und verschwommenere Bedingung als diese. Es gibt keinen europäischen Staat, wo das Budget nicht zeitweilig gefährdet wäre. Aber noch empörender und demütigender ist die Fürsorge, die der Völkerbund uns ge genüber an den Tag zu legen vorgibt. Diese Fürsorge für die ihrer Selbstbestimmung beraubten Völker ist ein Dogma aller Kolonien besitzenden Staaten. Oesterreich soll jetzt wohl unter diese Völkerschaften, unter die Hottentotten, Hindus usw. eingereiht werden. Es gibt für Völker

noch etwas anderes als Kredite und finanzielle Fragen. Diesen Rechenmaschinen ist es offenbar unbekannt, daß es so et was wie Freiheit, Selbstbestimmung und Würde eines Volkes gibt. Jedes Kind weiß, daß der Völkerbund nichts anderes ist als ein gefügiges Werkzeug für die Machtpolitik gewisser starker, militärisch außerordentlich gerüsteter Staaten. Die grotzdeutschen Mamelucken. Ist den Herren von der großdeutschen Partei nicht die schmähliche Haltung des Völkerbundes in der Saar-Revier frage bekannt? Nicht die würdelose

Haltung des Völker bundes in der Frage der Abstimmung in Oberschlesien, wo durch einen unerhörten Rechtsbruch Deutschland ein Teil seines Landes gestohlen worden ist? Kennen Sie nicht die Mostulangelegenheit, wo der Völkerbund aus Furcht vor der Großmacht England sich nicht getraut hat, eine Ent scheidung zu fällen? Ich verweise aus Korfu. Vor dem armseligen Mussolini hat sich der Völkerbund gefürchtet! Der M^nn mordet nicht nur die Freiheit seines eigenen Volkes (Der Präsident gibt lebhaft

das Glockenzeichen), der Mann raubt nicht nur den Deutschen in Südtirol das Recht auf Autonomie (Lebhafte Zustimmung links, der Präsident gibt neuerlich das Glockenzeichen), das ihnen im Vertrag von Versailles garantiert worden ist, der Mann wagt es auch, die Freiheit eines fremden Volkes anzutasten und Raub an seinem Gut zu begehen und der Völkerbund wagt es nicht, diesem Räuber in den Arm zu fallen. (Lebhafte Zustimmung und Händeklatschen links.) Der Präsident als Schutzengel Mussolinis! Präsident: Herr

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 07.08.1935
Physical description: 6
" aus Addis Abeba mel det, ist am Sonntag der Bericht des abeffinischen Vertreters in Genf, Professor I e z e, eingetroffen. Er habe zu einer ruhigeren Auffassung der Lage beigetragen. Der Kaiser habe einen Sendboten an die in der Umgebung von Addis Abeba lagernden 60.000 Wallami- und Konta-Krieger geschickt und ihnen sagen lassen, sie sollten nicht in die Hauptstadteinmarschieren, dader Kaiser mit Rück sicht auf den Völkerbund keine kriegerischen Kund gebungen wünsche. Deutscher Pressesturm

gegen den Völkerbund. Berlin, 6. Aug. (A. N.) Seit den Genfer Entschließungen über den italienisch-abessinischen Streit ist in der reichsdeut- schen Presse eine heftige Sprache gegen den Völkerbund im Gange, die an Schärfe des Tones immer mehr zunimmt. Be sonders abfällig über die Genfer Institution äußert sich die „Deutsche Allgemeine Zeitung", in dem sie schreibt: „Rach dem Ausgang der Genfer Verhandlungen müsse sich die Welt ernsthaft die Frage vorlegen, ob die Einrichtung des Völkerbundes nicht geradezu

friedensschädigend sei. In einer Welt ohne Völkerbund hätten die Mächte nicht gewartet, bis die kriegerischen Operationen eines Teiles fertig sind. Der Völkerbund aber gebe die Kulisse ab, hinter der mobilisiert werden könnte." Ein japanisch-amerikanischer Zwischenfall. Newyork, 6. Aug. Eine in der Wochenschrift „Vanity Fair" veröffentlichte Karikatur des Mikado hat den japa nischen Botschafter S a i t o veranlaßt, in Washington einen P r o t e st einzulegen. Das Bild stellt den japanischen Kaiser als Riksha

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 13.03.1926
Physical description: 16
unter allen Umständen an dieser Forderung festhalten. Die Verpflichtungen, die andere Mächte in Locarno übernom men haben, gehen Brasilien gar nichts an und sind ihm persönlich höchst gleichgültig. Die Verpflichtung, Deutsch land in den Völkerbund aufzunehmen und ihm einen stän digen Ratssitz zu gewähren, mögen Frankreich, England, Belgien usw., die in Locarno das Versprechen gegeben haben, ruhig erfüllen. Brasilien aber habe sich zu nichts verpflichtet und wisse auch von nichts. Er habe daher

fteie Hand. Mello Franco erklärte, wenn Brasilien der be gehrte Sitz im Völkerbundrat nicht eingeräumt werde, werde er vom Rechte des Einspruches gegen die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund Gebrauch machen und gegen Deutschlands Ratssitz stimmen. Diese Erklärung erregte natürlich in Genf allgemei nes Entsetzen. Nach den Satzungen des Völkerbundes muß nämlich jedes neue Ratsmitglied einstimmig gewählt wer den. Wenn also der brasilianische Vertreter gegen die Auf nahme Deutschlands

in den Völkerbund Einsprache zu er heben und gegen den deutschen Natssitz zu stimmen erklärt, dann kann Deutschland dem Völkerbund nicht beitreten; dadurch wird auch das Werk von Locarno ernstlich gefähr det, weil Deutschland klarerweise nicht die N acht eile des Vertrages auf sich nehmen könnte, wenn ihm die Vorteile weiter vor enthalten werden. Die deutschen Vertreter er klärten auch sogleich, daß sie keine Absicht haben, einem Staat Gelegenheit zu geben, gegen die Ausnahme Deutsch lands in den Völkerbund

habe, als Protest gegen die Behandlung Spaniens und zur Unterstützung der Haltung Brasiliens gegen den Rats fitz Deutschlands zu stimmen. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber wenn diese beiden Staaten ihr Vor haben ausführen, ist die Locarnopolitik und damit auch der Völkerbund in Stücke geschlagen. Gewiß war dieser Völkerbund alles andere als ein wirkliches Instrument des Friedens. Aber gleichwohl wäre sein Scheitern ernstlich zu bedauern. Wer keine übernationale Organisation mehr den allzu wüsten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 16.08.1921
Physical description: 8
in Aussicht. Der diplomatische Berichterstatter der „Chicago Tri büne" glaubt zu wissen, daß Anfang S ptember in Lon don eine neue Tagung des Obersten Rates stattfinden würde. 2tuf dieser Tagung werde die Zurückziehung der französischkn Truppen aus dem Abschnitt Düsseldorf be schlossen werden. Außerdem werde der Ausschuß für die öZerabsctzung der Kosten und des Umfanges der Bc- satzungstruppen und Zivilkommission Vorschläge meckm. Lic LWsg der oherschleUÄLK Fräse neuerUch tzerschsbsN. Ter Völkerbund

soll klüger sein als der Oberste Rat. Aus Paris wird gemeldet: Zu der Sitzung des Obersten Rates, in der die Ueberweisung der oberschlesischen FragH an den Völkerbund be- schlosien wurde, ist Uachzntragen: Lloyd George gab zu Beginn der Sitzung die Erklärung ab, die englische Regierung sei mit dem Vorschläge ein verstanden. Die italienischest Sachverständigen Und auch der japanische Delegierte seien derselben Ansicht wie die englischen Sachverständigen. Es müsse mit Nachdruck betont werden, daß Eng land

, inbcnt cs sich der französischen Auffassung 'widerietzte, nicht allein dastehe. Der Beschluß, die Frage an den Völkerbund zu überweisen, sei nicht Sache eines Staates, sondern der Gesamt heit der im Obersten Rate vereinigten Staaten. Der Völkerbund dürre sich durch die bis setzt vor- gebracbleu Vorschläge nicht gebunden fühlen. Er müsse die Frage von neuem in ihrem ganzen Tlmsang untersuchen, ohne sich um die frühere Behandlung des Problems zu kümmern. Vor aussetzung sei, daß die Mächte

die vom Völker bund getroffene Entscheidung ohne Vorbehalt .annehmen. Der Völkerbund werde gebeten, die Prüfung der Frage sofort aufzunehmen. Er könne entweder einen internationalen Gerichts hof oder auch einen Ausschuß von Juristen mit sinternationalein Ruf einsctzen. Wenn es für an gebracht gehalten werde, alliierte Truppen in das Abstimmungsgebiet zu schicken, so werde England sich an der Absendung von Verstärkun gen im selben Maße beteiligen wie die anderen Mächte. Hierauf erklärte Briaud, Frankreich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 28.08.1935
Physical description: 8
und sein Expan- sionsbedürfnis in Ostafrika anbelangt, befriedigt. Man weiß, daß das im Rahmen einer friedlichen Lösung, die das Prinzip der Unabhängigkeit Aethiopiens unangetastet läßt, nicht unmöglich ist. Aber die internationale Atmosphäre ist heute derart geladen, daß man keine Zeit mehr verlieren und weder von der einen, noch von der anderen Seite auch nur einen einzigen Fehler mehr riskieren darf, wenn man will, daß der Völkerbund ferne Aufgabe gewissenhaft erfül len soll. Der englische Bericht

für den Völkerbund London. 27. August. Der englische Außenminister Sir Samuel Hoare und Völkerbundminister Eden haben heute einen ausführlichen Bericht über den italienrsch^abes- finischen Konflikt ausgearbeitet, der dem Völkerbundrat am 4. September vorgelegt werden soll. Nach Fertigstellung des Berichtes soll ein Meinungsaustausch über denselben unter den britischen Ministern stattfinden. Italien verlangt den Ausschluß Äbeffiniens aus dem Völkerbund R o m. 27. August. Wie aus Rom gemeldet wird, wird Italien

auf der kommenden Völkerbundtagung den Aus schluß Abessiniens aus dem Völkerbund beantragen. Es wird sich dabei auf umfangreiche Dokumente und Photo graphien stützen. Französische Preffestimmen Ter „Temps" nennt die Erklärungen Mussolinis eine Antwort an diejenigen, die voreilig die Drohung von Völ kerbundsanktionen im Munde führen. Er bestreitet, daß die britische Regierung bereits Beschlüsse über Sanktionen ge faßt habe, die in jedem Fall erst nach völliger Erschöpfung der Völkerbundsprozedur erwogen

staatlichen Willen einsetzt und eine Grundlage für ein Kompromiß gesunden werden muß, der seinen we sentlichen Forderungen Genugtuung gibt, was seine Sicher heit und Expansionsmöglichkeit anbetrifft. Man weiß, daß dies nicht unmöglich ist im Rahmen einer friedlichen Rege lung. die den Grundsatz der Unabhängigkeit Abessiniens re spektiert. Aber die internationale Atmosphäre ist derart, daß nicht mehr viel Zeit zu verlieren ist, wenn man will, daß der Völkerbund seine Ausgabe erfüllen kann." Das «Journal

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Der Arbeiter
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Page 1 of 8
Date: 07.02.1934
Physical description: 8
nicht zu denken, bzw. war daran überhaupt nie zu denken, aber der Weg nach Berlin mußte vor her gegangen werden, damit auf dem österreichischen Volk nicht einst der Vorwurf laste, keinen innerdeut schen Ausweg gesucht zu haben. Nun wird Oesterreich an den Völkerbund appellie ren. Aus der Tagesordnung steht die Unabhängigkeit Oesterreichs und alles das, was diese Unabhängigkeit erhält. Im besonderen steht auf der Tagesordnung die Forderung an Deutschland, jede propagandistische, kriminelle und wirtschaftliche

Einmischung in die öster reichischen Verhältnisse zu unterlassen. Die Unterlas sung solcher Einmischungen in die Verhältnisse eines anderen Landes ist eigentlich ein selbstverständlicher Grundsatz des Völkerrechtes und in dieser Hinsicht liegt der Fall klar: Deutschland hat sich nach dem Völ kerrecht schwer an einem anderen Land vergangen. Vor dem Völkerbund wird der Konflikt um so schwe rer wiegen, als das heutige Oesterreich eine Schöpfung eben dieses Völkerbundes ist, Deutschland pfuscht

also dem Völkerbund ins Werk. Aber ganz abgesehen da von, ist Oesterreich eine europäische Notwendigkeit, über die man sich nicht so leicht hinwegsetzen kann. Sämtliche europäische Staatsmänner haben sich in die sem Sinne ausgesprochen, sie werden jetzt zu ihren Erklärungen stehen müssen. Deutschland wird einen schweren Stand haben, es steht einer Mauer gegen über, die nicht zu überrennen ist. 3m eigentlichen Sinne sind die wirtschaftlichen und kriminellen Attentate auf Oesterreichs Freiheit nur ein Symbol

i st d e r K a m p f gegen das kapitalistische System. Er ist der deutschen Republik. Das war nicht die Stimme des Blutes, das war die Stimme der Parteipolitik. Trau rig genug, wenn sich die nationalen Kreise bei ihrer Anschlußpolitik auf das parteipolitische Zeugnis des Marxismus berufen müssen. So liegt der Fall. So wird er dem Völkerbund vor getragen werden. Oesterreich i st keine Provinz des Deutschen Reiches, Oesterreich w a r es nie u n d w i r d es nie sein. Das wird ein für allemal vor dem Fo rum der Welt bestätigt

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 28.03.1933
Physical description: 6
Japans offizieller Austritt aus dem Völkerbund. legung des parlamentarischen Schwergewichtes aus der ersten in die zweite Kammer sprechen kann. Ein weiterer Abschnitt der Verfassungsreform wird sich auf die Schwurgerichtsbarkeit erstrecken. Hier handelt es sich um die verfassungs mäßige Durchführung des Beschlusses des Justizmini steriums, der bekanntlich den Ersatz des Schwurgerichtes zum überwiegenden Teil durch große Schöffensenate nach reichsdeutschem Muster vorsieht, wobei den Geschworenen

mit einer An zahl von A u s n a h m e n für einzelne Positionen erfolgen, so für Roggen, Weizen, Kaffee, Kakao, Butter und Kakaobohnen. KB. Tokio, 27. März. Der Geheime Rat hat seine Zustimmung zur Notifizierung des Austrittes Japans aus dem Völkerbund er teilt. Die Mitteilung vom Austritt ist nach Genf gekabelt worden. Die Begründung. KB. Tokio, 27. März. Die Mitteilung Japans über feinen Austritt aus dem Völkerbund besagt: Da der Völkerbund der Beibehaltung einer undurchführbaren Formel größere Be deutung

beizumessen scheint als dem wirklichen Werk einer Sicherung des Friedens und der Verteidigung akade mischer Thesen mehr Wert beimißt als der Beseitigung der Quellen des künftigen Konfliktes, sieht sich die japanische Regierung veranlaßt, aus dem Bestehen einer u nversöhn- lichen Meinungsverschiedenheit, die zwischen Japan und dem Völkerbund in bezug auf die Friedenspolitik besteht, die Folgerung ziehen. Der Widerstand der Minen Entente gegen den Viermächtepakt. KB. Pari-, 27. März

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