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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 6
Date: 21.09.1921
Physical description: 6
stattgefunden haben, ohne daß darüber die Regiening dieses Landes unterrichtet lvorden ist. Es bedauert weiter, daß darüber der Oeffentlichkeit Mitteilung gemacht worden ist, bevor die Regierung des be teiligten Landes die Möglichkeit hatte, sich zu dem Ergebnis der damaligen Ermittlungen zu äußern. Gegen eine Wiederholung derartiger Vorkommnisse sind die geeigneten Vorkehrungen ge troffen worden. Der Völkerbund zur Abrüstungsfrage. Eine der letzten Sitzungen der Völkerbundsverfammlung galt der weiteren

Debatte des Berichtes des Völkerbundsrates. Die Rede des norwegischen Delegierten Langer, in der Form maßvoll und höflich, war eine überaus herbe Kritik an der bis herigen Völkerbundspolitik. Ihre Tendenz läßt sich in einem Wort zusammenfassen: der Völkerbund hat bis jetzt nichts für die Abrüstung getan, die doch seine wesentlichste Aufgabe fein sollte. Nichts ist geschehen. Die Ursache sieht Langer daran, daß der Rat die Aufgabe einer Militärkommission übergab, die naturgemäß durchaus unzuständig

über die Abrüstungsfrage nicht einzufordern seien. Im letzten Jahre habe man mit der russischen Kriegsdrohung operiert, um dre Abrüstung zu verzögern, dieses Jahr sehe man ich einem notleidenden, hilfesuchenden Rußland gegenüber, das icher als militärische Vogelscheuche dienen könne. Ebenso sei es zu verwerfen, rvenn man mit Rücksicht auf die Washingtoner Konferenz die Äbrüftungssrage im Völkerbund verzögere. In Washington handle es sich nur um eine Einschränkung der Flottenrüstungen. Für Europa komme

, wird die 'Krise, die dem Völkerbund droht, ihm j verhängnisvoll werden. Langer erinnert daran, daß Bour- ! geois im Mai 1921 Im Völkerbund erklärte, daß gerade in der ! Äbrüftungssrage die öffentliche Meinung auf den Völkerbund warte. Meine Herren, schloß der norwegische Delegierte die I Rede, die öffentliche. Meinung wartet immer noch. ! Der Mockbruch Frankreichs. l In der Frage der Sanktionen veröffentlicht das „Journal' ! folgende offiziöse Aeußerung: Am 15. August hatte der Oberste Rat beschlossen

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Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
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Page 5 of 12
Date: 10.10.1920
Physical description: 12
sein werden. Der Vorsitzende des Zentralamtes für die neuen Provinzen: Salata m. p. M RmMeiW «MnlmM. Der Pazifistenkongreß erhielt seine persönliche Note durch die glänzenden Ausführungen des Grafen Harry Keßler, der sich durch seine Friedens propaganda, dann aber auch als Dichter einen namhaften Ruf als Träger deutscher Kulturarbeit erworben hat. Er stellte sich vor allem die Aus gabe, realpolitisch die deutschen Friedensbestrebun gen zu begründen und damit, sozusagen inoffiziell, dem Völkerbund ein Memorandum

zu überreichen, .daß der gute, ernstzunehmende und größere Teil des Deutschen Reiches zur tatkräftigen Friedens arbeit, geleitet durch den Geist der Versöhnung, gewillt ist. Seinem Referat über den Völkerbund als Wirtschafts- und Arbeitsgemeinschaft liegen folgende Thesen zugrunde: „Der Störenfried der Welt ist der Imperialis mus, der dauernde Nahrung empfängt, solange das natürliche Bedürfnis der Völker nach wirt schaftlicher Wohlfahrt nicht gestählt ist. Wirtschaft liche Wohlfahrt in der Welt

kann nicht gedeihen, solange wirtschaftliche Interessengruppen die Macht mittel der Staaten benutzen, um in ihrem engeren Wirtschaftsgebiet die Ausbeutung der Bürger an derer Staaten durch willkürliche Zuteilung von Rohstoffen und Sperrung von Absatzmärkten vor zunehmen. Der Völkerbund wird daher den Frieden der Welt und ihren materiellen und ethischen Wiederaufbau nur sichern, wenn seine Grundlage eine feste, auf den Bedarf der breiten Massen aller Völker eingestellte, den freien Wirtschafts verkehr

, und zwar nicht nur in dem Buchstaben der Verfassung. Erst müssen wir ein neues Deutschland bauen, ehe wir an den Neu bau der Welt gehen. Freilich: so unmöglich ein wahrer Völkerbund ohne ein neues Deutschland ist, ebenso unmöglich ist ein neues Deutschland ohne den Völkerbund. Denn heute ist die Welt derartig aus Gewalt gestellt, daß es unmöglich ist, in Sicherheit an den inneren Aufbau zu gehen. Nach dieser Einleitung, in der sehr stark die Pflicht betont wurde, zunächst selbst zu tun, was man von andern fordert, zeigte Graf

Keßler, warum der Pariser „Völkerbund', der ein Bund der Staaten, aber nicht der Völker ist, in seiner jetzigen Gestalt versagen muß«. An der Wiege des modernen Staates standen zwei große Männer: Macchiavelli, der in klassischer Prägung zusammen gefaßt hat, was der Staatsmann an List und Gewalt aufwenden muß, um in dem Kampf aller gegen alle das eigene Staatswesen zu behaupten, und der Minister Colbert, der Begründer des Imperialismus, der sich die rücksichtslose Forde rung

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