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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 13.09.1924
Physical description: 16
, Zarboch, Zehetgrüber. Es wird angezeigt sein, daß sich die Konsumen ten die Verteurer der Lebensmittel und Bedarfs artikel, die Obdachlosen die Verteurer des Zements für den Häuserbau gut merken, damit sie ihnen ge legentlich kommender Wahlen die gebührende Ant wort erteilen können. * * Deutschland und der Völkerbund. Vor der interparlamentarischen Studentenkonfe renz in Genf hielt Gen. Dr. Breit scheid am Sonntag abend eine politische Rede über „Deutsch land und der Völkerbund". Er bezeichnete

den Krieg als Wegbereiter für die Völkerbundidee, da allein die internationale Verständigung ein euro päisches Chaos verhüten kann. Die bisherige teil weise Ablehnung des Völkerbundes in Deutschland ist begründet durch die Verbindung mit dem Ver sailler Vertrag, der den Völkerbund als eine von den Friedensbedingungen schuf. Deutschland wurde damals nicht ausgenommen. Die Entscheidungen des Völkerbundes über Eupen-Malmedy unh Ober schlesien mögen formell richtig sein, aber sie ver stoßen

gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völ ker. Deshalb 'besteht die Auffassung, daß der Völ kerbund ein Instrument der Siegerstaaten, aber kein demokratisches Institut sei. In weiten Arbei terkreisen Deutschlands bestand damals der Glaube an die bevorstehende Weltrevolution und deshalb eine gewisse Reserve gegenüber dem Völkerbund. Heute ist ein entschiedener Wandel zu verzeichnen. Eine große Mehrheit des deutschen Volkes wünscht heute den Eintritt in den Völkerbund. Auch die deutsche Regierung ist ldamit einverstanden. Inner halb

, eine grundsätzliche Klärung der Kriegsschuldfrage aber nur durch die Geschichte möglich ist. Dazu ist Voraussetzung die Oesfnung aller Archive und die Ablehnung der Hofgeschichts schreibung aller Länder. Die obligatorische Schieds gerichtsbarkeit ist nur denkbar, wenn der Völker bund reale Machtmittel besitzt. Wirtschaftliche Sanktionen allein sind unzureichend. Nordamerika kann z. B. Rußland unmöglich boykottieren. Der Redner fordert den baldigen Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. In seiner heutigen

Verfassung sei der Völkerbund kein Ideal, sondern nur eine Zwischenlösung, da eine Gesellschaft auf proletari- scher Basis heute noch nicht möglich sei. Aber der Völkerbund sei heute der Knotenpunkt europäischer Politik. Deutschland muß aus der Isolierung her aus. durch seine Mitgliedschaft schadet es nur sich, nicht dem Völkerbunde. Der Redner fordert zum Schluß die Ueberwindung falsch verstandener Sou veränitätsgefühle durch die europäische Gemein schaft. General Allen, der ehemalige Oberbefehls haber

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 12 of 16
Date: 10.10.1925
Physical description: 16
Unterredung zwischen Dr. Stresemann und Briand wird bekannt, daß 'diese sich weiterhin um die Frage des -Eintrittes Deutschlands in 'den Völkerbund und um den Art. 16 drehte. Briand äußerte sich gegenüber Pressevertre tern sehr optimistisch über seine Eindrücke durch die Worte, daß es sich heute nicht mehr bloß um Besprechungen zwi schen Vertretern einzelner Länder, sondern um eine wahr haft europäische Angelegenheit handle. Der Gesamteindruck D auch deutscherseits ein günsttger, obwohl durchblicken Wßt

, 'daß jederzeit Aenderungen möglich seien. Locarno, 9. Oktober. (Schweiz. Dep.-Ag.) Wie ver lautet, hat Senator Scialoja gestern eine Anregung bezüg lich des Artikels 16 des Völkerbundpaktes, gegen welchen Deutschland Einwände erhebt, vovgebracht. Es soll sich vor allem um eine Interpretation dieses Arttkels handeln, um Deutschland den Eintritt in den Völkerbund zu erleichtern, ha nach Ansicht Scialojas -das möglichste versucht werden foll, um Deutschland zu diesem Eintritt zu bewegen, well damit die Annahme

gegriffen habe. Aus die Darle gungen Stresemanns antwortete Briand, indem er noch mals hervorhob, daß es -nicht angängig sei, irgend einem Staate bei seiner Ausnahme in den Völkerbund eine Son derbehandlung zuzusichern. Er hob weiter hervor, daß der Meirchakt der erste Schritt aus dem Wege der Versöhnung hex Völker sein würde, der dann allseits zur schrittweisen allgemeinen Abrüstung führen würde. ' Pari s, 9. Okt. Der Berichterstatter «der Agenre Havas Locarno meldet: Aus der Konferenz erklärte

Außenmini- Aer Dr. Stresemann, Deutschland sei entwaffnet und nicht , imstande, gemäß dem Völkerbundvertrag einem unter Ver letzung des Völkerbundvertrages angegriffenen Staat zu Helsen, was «den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund nicht ermöglichen würde, bevor nicht die Gleichberechtigung dadurch hergestellt sei, daß eine allgemeine Abrüstung die Entwaffnung Deutschlands begleite. Hierauf erklärte Briand, daß mit Bezug auf den Völkerbundpakt alle Nationen auf - dem Fuße vollständiger

Gleichberechtigung behandelt wer den mühten. Deutschland würde, wenn es Mitglied des Völ kerbundes geworden sei, seine Wünsche im Schoße deS Völ kerbundes darlegen können. Der Minister betonte, der Ein tritt Deutschlands in den Völkerbund sei die einzige feste Grundlage einer gegenseitigen Garantie und. eines euro päischen Uebereinkommens. Gerade der Mangel au Sicher heit sei bisher ein Hindernis sür die allgemeine Entwaffnung gewesen. Der Rheinpakt werde die erste Etappe auf 'dem Wege zur Wiederversöhnung

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Der Südtiroler
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Page 1 of 8
Date: 15.01.1926
Physical description: 8
. r ^% cr Mitteilungen von Vertonen, die keines- L a s »illoyale Elemente" bezeichnet werden können — A. Verhältnisse in Südtirol höchst traurig können als Schreckensherrschaft schlimmster Hrt den r W8r< * en ’ äie weit schlimmer ist, als sie die finnen ^agen kobrikolls und von Plehves erfuhren. Menn Senator Barzilais Darstellung wirklich richtig wäre, dann müßte es ja im Interelle Italiens liegen, durch eine internationale, etwa vom Völkerbund auserlehene Rommillion der ganzen Welt diese Italien ehrende Tatsache

ankert ist: in den Minoritätsbestimmungen der verschiedenen friedensverträge, die in die Grundgesetze der einzelnen Länder ausgenommen wurden. Daß der höchste Beschützer der Minoritäten, der Völkerbund, seine Pflichten hierin noch nicht erfüllt hat, ist betrüblich und eine der vielen Ursachen, daß diese Institution nicht das Vertrauen gewinnen kann, das ihm von vielen Seiten gewünscht wird. Bezeichnend hierbei ist, daß. als im vergangenen Herbst Vertreter aller europäischen Minoritäten

zu einem großen Rongreß in Genf versammelt waren, der Völkerbund mit diesem Ron greß nicht das Geringste zu tun haben wollte, weder offi- ziel noch inolliziell, und daß der Generalsekretär des Bundes plötzlich die Stadt verließ und stch während der Dauer des Rongrelles von ihr fern hielt. Das unglückliche Liroler Volk hat dagegen nicht einmal den geringsten Schutz, den Völkerbund und inter nationalen Bestimmungen gewähren sollten. Die Ciroler stnd auf Gnade und Dngnade der faschistischen Schreckens herrschaft

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Volksbote
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Page 1 of 12
Date: 02.09.1926
Physical description: 12
« des Deutschen Reiches in den Völkerbund. Wie erinnerlich sollte diese Aufnahme schon bei der heurigen Märztagung erfolgen. Es kam jedoch nicht dazu. Alles scheiterte daran, daß Brasilien,. Polen und Spanien unnachgiebig ständige Sitze im Völkerbundsrat verlangten, wäh rend baä- Deutsche Reich darauf besteht,, daß bei seinem Eintritt/inden-Völkerbund nir< hält. Für Ute Aufnahme eines Staates in den Völkerbunosrat bedarf, es der Zuftimnmisg alter Mitglieder des Völkerbundsrätes und der Mehrheit

in. der Völkerbundsoersamm- lung. Vorher muß jedoch natürlich die Auf nahme, in den Völkerbund/erfolgen, für.die eine Zweidrittelmehrheit in der Völkerbunds- oerfammlung notwendig ist. Das ganze übliche Vorgefecht zur bevor stehenden Tagung dreht sich um die Frage der Aufnahme des Deutschen Reiches und je näher der Eröffnungstag kommt, desto leb hafter wird dis Erörterung, darüber, ob die Aufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund und in den Völkerbundstat über haupt zustande kommt. Das Spiel vom ver gangenen

ist, so fern eben der Völkerbund um jene Zeit noch bestehen wird, was nicht so ganz sicher be hauptet werden kann. Cs konnte einer ein warmer Anhänger des Dölkerbundsgedankens fein und ;s als er strebenswertes, für Menschheit und Kultur vielleicht iwtwendiges Ziel erachten, daß ein friedlicher Zusammenschluß der Staaten und Völker erfolge und gewissermaßen e'.ne oberste Schieüs- und Friedensstelle geschaffen werde, aber er mußte doch mehr als einmal auf die Fehler und Schwächen des Völkerbunds Hinweisen

und es liegen traurige Beispiele einseitiger, unter dem Einflüsse der Kriegs stimmung und des Siegesrausches getroffener Entscheidungen vor, Viele trösteten sich damit, daß sie manches auf Rechnung der Kinder krankheiten setzten, sich aber an den einzelnen Erfolgen freuten und gaben sich der Hoffnung hin, daß die Zeit heilend und ergänzend ein wirken werde. Ein Völkerbund aber ohne Amerika, Deutschland md Rußland ist md wird nie ein Völkerbund. Run schwebt die Aufnahme des Deutschen Reiches

wieder^ im Unsicher» und Brasilien ist bereits ausgetre ten. Noch gefährlicher aber ist es, daß selbst Mitglieder des Völkerbundes gegen.diesen Wühlarbeit leisten. Das größte Interesse am Bestände des Völkerbundes dürften England und Frankreich haben. Deutschland würde durch die Aufnahme in den Völkerbund wohl etliche politische Dortoile erlangen und feine Aufnahme läge in erster Linie auch im In teresse des Völkerbundes, aber Deutschland ist auf den Völkerbund nicht angewiesen, es vermag sich auch auf andre

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 28.09.1925
Physical description: 8
vertreten. (K. B.) Schluß in Genf. Der Völkerbund ist mtt sich selbst zufrieden. Gen s» 28. Sept. (A. B.) Der Völkerbund hat am Samstag vormittag und Nachmittag eine Sitzung abgehalten. Die Nachmittagssitzung war gleichzeitig Schlußsitzung dieser Tagung. In der Vormittagssitzung wurde unter an derem der Schlüssel für die Aufteilung der Aus- lagen desVölkerbundes festgelegt und bestimmt, daß Frankreich 79, England 105, Ita lien und Japan ;e 60 Einheiten der Auslagen bezahlen. In der Schlußsitzung wurden

im Dezember bezüglich der Abrü stung vorzubereiten hat. Der Völkerbund tanzt. Genf, 27. Sept. (A. B.) Die Schweizer Völ kerbunddelegierten, der Genfer Stattrat und der Gemeinderat der Stadt Genf veranstalteten gestern einen Empfangsabend für die verschie denen Völkerbunddelegierten und hohen Funk tionäre des Völkerbundes und des internationa len Arbeitsamtes. Die Gäste wurden von Bun desrat Motta begrüßt. Dem Empfang folgte ein musikalischer Teil und ein Ball. vke österreichische Seamtenfchaft

. Der Ausschuß daaegen weift darauf hin, daß er immer poch 98 Prozent aller Bun desangestellten vertrete. Die Forderung der Beamten geht dahin, eine 15—20°/°ige Ausbesserung Ver gegen wärtigen Gehälter zu erreichen, wobei darauf verwiesen wird, daß die Regierung diese Ge legenheit benützen soll, um vom Völkerbund eine Erhöhung des Normalbudgets zu erreichen. Deutschland unö öer Völkerbund. Die Voraussetzungen des Eintrittes. Angesichts der bevorstehenden Verhandlungen über den Abschluß des Westpa

k t s und den E i n^- tittDeutschlands in den Völkerbund, wird in Deutschland wiederum das Memorandum der deutschen Reichsregierung vom 23. September 1924 in die Erinnerung zurückgerufen. In diesem Memo randum, das seinerzeit zehn auswärtigen Mächten übermittelt Wurde, hat die deutsche Reichsregierung ihre Stellung zum Völkerbund dargelegt. In dem Notenwechsel seit dem Februar-Memoran dum 1925 über den Sicherheitspakt hat die deutsche Regierung sich auf das September-Memorandum von 1924 zur Klärung! ihrer Stellung

über den Völkerbund berufen. Das Memorandum, dessen Wortlaut bisher nicht bekannt .war, lautete in den Hauptstellen: „Die deutsche Regierung sieht in der Sicherung des Friedens und der internationalen Solidarität den Weg, der allein zu einem kulturellen Aufstieg der Menschheit führen kann. Unter den gegebenen Verhältnissen erscheint ihr der Zusammenschluß der Staaten im Völkerbund als das aussichts reichste Mittel, um diese Idee zu verwirklichen. Wenn der im Jahre 1919 von der deutschen Frie densdelegation

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 04.09.1924
Physical description: 8
die Rüstungen und daher die Büirdnisse/ deren -Mißbrauch zum Gift wird. Diese Krise wird schwerer zu lösen sein als die ökono mische. Dennoch scheinen diese Mittel als ausrei chend: 1. Einbeziehung aller europäischen Nationen in den europäischen Völkerbund. 2. Der Völkerbund muß alle. Vollmacht haben, um einen Konflikt zu vermeiden oder beizulegen; der Artikel 11 des Völ kerbundabkommens muß daher voll in Kraft treten. 3. Ausstattung des Völkerbundes mit einer reellen Macht, das heißt mit einer Armee

. Hiebet wird die allgemeine Abrüstung im Auge zu behalten sein. Schließlich wird auch der Völkerbund abrüsten können und sich auf wirksame, aber unblu tige Waffen beschränken. (Wirtschaftliche, finanzielle Blockade usw.) 8. DieKrise des Gefühls. Viele 'Kriegs teilnehmer sehen sich um den Lohn ihrer Opfer be trogen, alle^Staaten glauben, am meisten gegeben, und am wenigsten erhalten zu haben. Daher der Groll und die Eifersucht von einer Nation zur an deren. Der Verfasser appelliert an die Opferbereit

der Verfasser einen Plan für die Art der Vertretung im Völkerbunde. Es sollen nicht die Größe und die Bevölkeruugszahl eines Staates al lein maßgebend sein, sondern auch seine Produktion, sein Handel und seine kulturellen Einrichtungen. Eine Zusammensetzung, die gewiß schwierig, aber nicht unmöglich ist. . 9. Die Krise d er Gr u n d s ä tze. Der Krieg brachte mit sich: Das Vertrauen auf die Gewalt, den Fortschritt des Materialismus und die Ver schärfung des Nationalismus. Der Völkerbund muß demgegenüber

einen systematischen Kampf führen, um den Geist des Friedens, den Idealis mus und die Achtung von anderen Nationen wieder aufzurichten. Für diesen Zweck werden mannig fache Mittel erörtert-? Presse, Bücher, Kino, Studen ten- und Professorenaustausch und verschiedene andere. Der Völkerbund muß ein „Bureau der Wahrheit' organisieren, durch das die Vertreter je der Nation Gelegenheit finden, allen Tendenznach richten über ihren Staat entgegenzutreten. ' Im Schlußwort betont der Verfasser, daß der Wohlstand

und die Sicherheit Europas nicht nur durch politische und ökonomische, sondern ebenso durch soziale, intellektuelle und moralische Krisen bedroht ist. Der Wille, gesund zu werden, ist vor handen; daher sind die angegebenen Mittel anwend bar. Alle beruhen auf dem gleichen Gründsatz ei ner menschlichen Politik. Sie können von einem europäischen Völkerbund als Bestandteil des Welt völkerbundes, realisiert werSen, doch muß er besser gerüstet und ausgestaltet werden. Auch Rußland soll aufgenommen werden. Schließlich

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 21.06.1924
Physical description: 6
des Friedensvertrages durch Deutschland übernommenen Verpflichtun gen sicherzustellen. Außerdem, sind im Unterhaus« noch folgende drei, Deutschland angehende Anfragen einge bracht rvoridenj: Hat,Deutschland »u irgend einem Zeitpunkt den Wunsch geäußert in den Völkerbund einzutreten? Besteht Grund zu der Annahme, daß eine Einladung des Völkerbun des zum Beitritt im gegenwärtigen Zeitpunkte angenommen werden würde? Wird die britische Vertretung im 'Völkerbund angewiesen werden, idavaüf zu dringen, datß

unbedingt notwendig sei. herriot für Deutschlands Aufnahme in den Völkerbund. „Neuyork World' veröffentlicht eine Erklä rung Herriots gegenüber dem Pariser Vertreter l)es Blattes zur Frage der Aufnahme Deutsch lands in den Völkerbund. 'Es heißt darin: »Die internationale Politik, deren Mittelpunkt der Bi'Ikerbund. ist, muß des Pessimismus und der Resignation entkleidet und aktiv gestalte! wer den. Der Wölkerbund muß die Offensiv? ergrei sen. Der Frieden 'kann aber nicht gegen oder ohne die Völker

gemacht werden. Darum muß Deutschland an der Endlösung der Reparations- si age interessiert und beteiligt werden. Deshalb trete ich für die Ausnahme Deutschlands in!den Völkerbund und Völkerbundsrat ein. Es ist 'er staunlich, daß nicht früher erkannt wurde, welch großer moralischer Erfolg Deutschlands Aus nahme wäre. Barthou bleibt Vorsitzender der Reparation», kommission. Barthou erklärte Pressevertretern auf ihre Fraget ob die Gerüchte von seinem Austritt aus der Reparationskommisston zuträfen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 29.08.1924
Physical description: 8
Feste feiern, i't gewiß recht angenehm, und es wird dabei auch der internationale Geist gepflegt, der i'ür die friedliche Zusammenarbeit der Völker >l' wichtig ist. Tollen wir weiter mit Hingabe hier arbeiten, so mußte aber unsere Arbeit ron den Parlamenten und Regierungen ernst genommen werden. Wir müssen die Form finden, wodurch die Interparlamentarische Union praktische Wirksamkeit erhält. Unsere Union könnte als bloß gesellschaft liche Rcunionsgelegcnheit weiterbestehen, wenn der Völkerbund

etwas Vollkommeneres zu machen. Der Völkerbund krankt schwer an inneren Widersprüchen. Er hat sich hohe Ziele gesetzt, »der gleichzeitig durch seine Statuten oer hindert, diese Ziele zu erreichen. Durch die Einstimmigkeitsklausel hat er sich aus einem Reformator zu einem starren Konservator einer Weltordnung gemacht, die nun längst nicht mehr als zweckmäßig anerkannt wird. Es schlt ihm die Elastizi- tct. um törichte Grenzen abzuändern und be- oolkerungspolitische Spannungsdifferenzen Zu beseitigen, die den Frieden

dedrohen. Cr i?!slt sich als Anwalt eines geordneten Rechts versahrens auf, fußt aber selbst auf der Ge walt, da er die in der Kriegspsychose in Eile und Unwissenheit erlassenen Friedenshiktate ic.ner Grundlage gemacht hat. Er berust sich aus den Geist Wilsons, ohne aber zu ver suchen, dessen Hauptgedanken, das Selbst- dcstimmungsrecht, zu verwirklichen: er sank tioniert sogar den Bruch des feierlichen Ver- I^chens. unter dem der Waffenstillstand ge schlossen worden war. Der Völkerbund muß heute

Min derheitsschutzes trat daher eine ärgere Sied lungsverschiebung ein als je zuvor. Hundert tausende wurden aus ihrer Heimat verjagt, ihrer Arbeitsstelle beraubt, ihre Schulen wurden geschlossen oder entuationalisierr. ihr Kapital wurde annulliert, ihr Boden unter dem Vorwande von Agrarsormen konfisziert — und der Völkerbund sah dabei ruhig zu. Wir wollen gewiß dankbar annehmen, was er aus anderen Gebieten geleistet hat, aber wir überblicken traurig die großen Gelegen heiten, wo er versagt

!. Wir Parlamentarier sind von den Völkern gewählt, wir repräsentieren ihre» Willen exakter als die Diplomaten und Be amten oon Gens, wir stehen mit den, prakti schen Leben in lebendiger Verbindung, wir leiden unmittelbarer unter ivirrschastlichein Unverstand, unter nationalem Imperalismus. unter Militärlasten und Mißverwaltung. Der Völkerbund führt feinen Namen vorläufig zu Unrecht. Er ist nur eine Genossenschaft von Regierenden, oon Nutznießern des bestehenden Zustandes. Die darunter Leidenden kommen in Genf

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Volksbote
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Page 1 of 22
Date: 18.03.1926
Physical description: 22
conto corrente con la Posta. Das Genfer Tauziehen. Wie so ganz anders hatte man sich das vor- gestelli — das mit Deutschland und dem Völkerbund! Mit herablassenden Mienen der Mächtigen begrüßt, sollte Deutschland still und dankbar wie ein Waisenmädchen seinen Sitz im Bunde cinnehmen wie alle anderen Staaten, und damit galt dann die ganze Sache sür erledigt. Allein was deutscherseits so oft und schon seit geraumer Zeit betont worden ist, daß der Eintritt Deutschlands in den Bund

, und nichts ist so bezeichnend für die neue Lage Deutsch lands, nichts wird einmütigeren Widerhall Im deutschen Reich finden als dieses „Nein!' Die Entente wird daraus lernen müssen. Hier rächt sich bei der Entente ihre Politik. England schickte einen Vertreter nach Genf mit der Weisung, nichts zu tun, was Deutsch land den Eintritt in den Völkerbund unmög lich machen würde. Chamberlain hat das Gegenteil getan. Hätte er einen Funken Ent schlußkraft gezeigt, so wäre das widerliche Schauspiel von Genf der Welt erspart

ge blieben. Und Briand, der im letzten Augenblick wieder mit seinem Polen angezogen kam, be weist damit nur, daß er nicht imstande ist, sich den Widersprüchen der französischen Politik zu entziehen, die am Rhein Frieden predigt und an der Weichsel die Gegensätze ver schärft. Die Krise im Völkerbund ist nur der Aus druck einer großen, sich vorbereitenden Macht verschiebung in dem Europa von Versailles. Der Stern.Frankreichs, . blinkt nicht. mehr,zto nanzen in Ordnung zu bringen, die ewigen Kriege

. Das kommt zum Ausdruck in dem plötzlichen Verlangen nach Ausbau und Umgestaltung des Rates» ja der ganzen Gliederung des Bundes. Eine Reform an Haupt und Gliedern ist jetzt von den Siegermächten selber als notwendig erkannt worden. Zu dieser Erkenntnis hat ihnen der bevorstehende Eintritt Deutschlands verholfen. Der Völkerbund muß wirklich das werdeii, was er immer als sein Ziel hinstellt und war er bisher noch gar nicht sein konnte. Sonst verfällt er der Auflösung. Das ist die Lehre der Katastrophe

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