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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 17.09.1926
Physical description: 12
. Kleine Anzeigen werden billigst berechnet und sind im Voraus zu bezahlen. Anzeigenschluß Mittwoch mittags. Unterschriftslose Zuschriften werden nicht berücksichtigt. Einsendungen nicht zurückgestellt, wenn kein Porto beiliegt. Anfragen ist Porto beizufügen. Erscheint vorläufig jeden Freitag. Zuschriften und Bestellungen an Schriftleitung und Verwaltung nach Lienz. Postfach 22. Fernruf Nr. 43. Nummer 37 Lienz, Freitag -eu 17. September Jahrgang 1926 Deutschland im Völkerbund. Arn 10. September

hatte der Völkerbund in Gens seinen großen Tag: Deutschland trat in die große Liga der Nationen ein! Nicht ohne Reibungen und Kämpfe ging dieses Ereignis vor sich. Die Verteilung der nichtständigen Ratssitze brachte noch wenige Tage vor der Entscheidung über die Aufnahme Deutschlands eine Krisenstimmung in die Völ- kcrbundkreise. Die drei Anwärter für diese Sitze waren Polen, Spanien und Brasilien. Brasilien hatte es schon vor einiger Zeit vor- gezogen, überhaupt alle Beziehungen zum Völ kerbund abzubrechen

. Auch Spanien wollte sich wegen des Hinausziehens seiner Ansprüche völlig von Genf zurückziehen. Dieser Schritt wurde jedoch von allen Staaten so sehr be dauert, daß sich der Völkerbund an den Papst wandte, der auf den spanischen König ein wirken sollte, um diese letzte Konsequenz zu verhindern. Polen dagegen hält nach wie vor au seiner Forderung nach einem ständigen Ratssitz fest und hat dabei die Schützenhilfe Frankreichs. Frankreich hat ein Interesse da ran. das Ansehen Polens im Völkerbund zu erhalten

sich in der Versammlung energisch gegen eine Verbindung der Zuer teilung eines ständigen Ratssitzes an Deutsch land mit der Frage der Erhöhung der Zahl der nichtständigen Ratsmitglieder. Aber das Theater war gut einstudiert. Der große Ge lehrte schüttelte sein Haupt, als er vom De legierten Englands belehrt wurde, daß dieses Vorgehen eben notwendig fei und wird dabei um ein Vertrauen zum Völkerbund ärmer ge worden sein. Die Regieführung drückte ihren Antrag durch und alles ging ohne Zwischen fall über die Bretter

einmal diese Unaufrichtigkeiten vergessen, denn alles stimmte in dem Willen überein, den Eintritt Deutschlands feierlich zu gestalten und ihm den Stempel eines großen, geschichtlichen Er eignisses auszudrücken. Begleitet von rauschen dem Applaus sind die deutschen Vertreter in den Völkerbund eingezogen. Der deutsche Aus- senminister D r. S t r e s e m a n n hat eine sehr schöne Antrittsrede gehalten und B r i a n d, der Delegierte Frankreichs, hat ihni in tiefer Bewegung erwidert. Stresemann hat sehr ge schickt das nationale

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 11.09.1926
Physical description: 4
Sek- i.rjit,n?o in der ersten Reihe ganz nahe der Rednertribüne «Plätze für die deutsche Delegation reserviert sind. Der den Deutschen sitzt die argentinische Delegation, W dieser die australische, Neben den australischen Werten sitzen die Oesterreicher, Bundeskanzler Doktor lautet, der ehemalige Botschafter Meusdorfs, der Widte beim Völkerbund Pflügel, der Gesandte in M D i p a u l i, Gesandter I unkar und Ministerial- LtLeitma yer. $i>it einem Beamten des Völkerbundsekretariats ge- ijrl. treten

in deutscher Sprache, indem er den < nk Deutschlands zum Ausdruck brachte. Er . Me dem Borsitzenden der Versammlung selbst und der Aeizer Regierung, die in traditioneller Weise die grotz- M Gastfreundschaft ihres schönen Landes nun auch Mland als Mitglied des Völkerbundes erweist. Dr. Mmann erwähnte dann kurz die großen Schwie- ^'eiten, öie noch in diesem Jahre zn überwinden ^utMand in den Völkerbund ausgenommen -Arne liegt es mir," sagte er, „über diese Dinge der Mugenheit zu sprechen

. Wenn aber ein Ereignis, wie Mmtrüt Deutschlands in den Völkerbund erst in einer Entwicklung herangereift ist, so trägt vielleicht M gerade deshalb eine besondere Gewähr in i^^^ine innere Beständigkeit und seine Wbare Auswirkung. Deutschland tritt mit dem heu- g sage in die Mitte von Staaten, mit denen es zum jjf ' eit längeren Jahrzehnten in ungetrübter Freund- M verbunden ist, zum anderen Teile im letzten Welt- ,rg verfeindet war. Es ist von geschichtlicher B e-- »« .Mug, daß Deutschland und diese letzteren Staaten

|! e f!, ttn ' Völkerbund zn dauernder friedlicher Mi t zusammenzufinden. Diese Tatsache zeigt deutlicher ri„ und Programme, daß der Völkerbund berufen " 'am, dem politischest Entwi cklun gsgang der MrW- hett eine neue Nicht u n g zu geben. Gerade in der ge genwärtigen Epoche würde die K u ltur der M ensch - beit ans das äußerste bedroht sein, wenn es nicht ge länge, den einzelnen Völkern die Gewähr zu verschaffen, in ungestörtem friedlichen Wettbewerb ihre Aufgaben zn erfüllen." Dr. Stresemann bezeichnete

als eine der wichtigsten Aufgaben die Wiederherstellung des traditionellen Güteraustausches zwischen den Erdteilen. „Die Gebiete dürfen sich nicht voneinander abschließeu, sondern es mutz alles überbrückt werden, was bisher die Wirtschaft der Völker trennte. Wichtiger aber als alles materielle ist das seelische Leben der Nationen. Eine starke Gärung der Gedan ken kämpft unter den Völkern der Erde. Die einen ver treten das Prinzip der nationalen Geschlossenheit. Ich bin der Meinung, daß keine Nation, die dem Völkerbund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 11.09.1926
Physical description: 16
und damit den Beweis zu erbringen, daß eine starke positive Kraft dem Ideal des Völkerbundes schon jetzt innewohnt. Deutschlands Beziehungen zum Völkerbund werden freilich nicht ausschließlich durch die jetzt gegebene Möglich keit der Mitarbeit an den großen allgemeinen Zielen be stimmt. Der Völkerbund ist vielmehr in mancher Beziehung auch Erbe und Vollstrecker der Verträge von 1919. Daraus hat sich, wie ich offen ausspreche, in der Vergangenheit viel fach ein Gegensatz zwischen dem Völkerbund und Deutsch land

ergaben. Ich hoffe, daß sich die Behandlung der hiebei in Betracht kommenden Fragen infolge unserer Mitarbeit mit dem Völkerbund leichter gestalten wird. Auch hier wird gegenseitiges Vertrauen eine größere politische Schöpferkraft entwickeln als alle anderen Methoden. Dem Völkerbund gedanken widerstrebt es, die im Bunde mitarbeitenden Na tionen zu trennen in solche, in denen Sympathie und solche, in denen Antipathie die einzelnen Mitarbeitenden bestim men. Ich lehne in diesem Zusammenhänge

auch die Auf fassung ab, als wenn die Stellung, die Deutschland bisher in den Angelegenheiten des Völkerbundes eingenommen hat, von solcher Sympathie ober Antipathie eingegeben worden wäre. Deutschland wünscht mit allen Nationen, die im Bund und im Rate des Bundes vertreten sind, auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens zusammen zu arbeiten. Noch hat der Völkerbund sein Ziel nicht erreicht, alle Weltmächte in sich zu umfassen. Wenn der Eintritt Deutsch lands auch einen wichtigen Schritt zur Universalität

des Bundes bedeutet, so können wir doch nur unserem lebhaften Bedauern darüber Ausdruck geben, daß Brasilien die Ab sicht kundgetan hat, sich aus dem Völkerbund zurückzuziehen. Dieses Bedauern ist umso lebhafter, als Deutschland auf dem Standpunkt steht, daß zum Begriff der Universalität des Völkerbundes auch der Gedanke gehört, nicht einem Erd teil die maßgebende Bedeutung gegenüber anderen Erd teilen einzuräumen. Wir fühlen uns ferner eins mit den im Bunde vereinigten Nationen in der bestimmten Hoff

. Briand sprach sodann von Locarno und sagte: Der Weg von Locarno nach Genf ist nicht weit, aber die Straße scheint schwierig. Es hat Gefahren gegeben, aber sie sind nun überwunden. Redner richtete einen flam menden Appell an den Völkerbund: Alle müssen am Frieden Mitwirken. Es ist nicht gut, wenn Verhandlungen nur zwischen zwei Nationen geführt werden, sie müssen in Zu kunft im vollen Licht und unter Mitwirkung aller stattfin- den. An Dr. Stresemann richtet Briand die Bitte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 16.09.1926
Physical description: 14
muß, trotzdem n,ch meinen Vorteil. Es ist die Pflicht! der Regierung und der Volks vertreter, solchen Berechnungen ein gründlichs Ende zu bereiten. Wer durch keine Belehrung zu bewyen ist, auf das Gesamtwohl zu achten, muß durch unnchsichtlichen Zwang dazu verhalten werden. Was gibt es Neues in der Welt? Der Bundeskanzler Dr. R a m e k ist diesmal unter viel schwereren Nebenerscheinun- gen vor den Völkerbund getreten, als es je zuvor einem Führer der österreichischen Delegation beschieden

im Völkerbund behandelt wurde, hat vielleicht noch eine weitere Begründung. Denn es vollzog sich in diesen Tagen auch ein Ereignis (am 8. September), das als eines der wichtigsten in der großen Politik der Nachkriegszeit bezeichnet werden muß. Deutschland wurde Mitglied des Völker bundes, jener „allgemeinen Gesellschaft der Nationen", die den Völkern in Zukunft Frieden und Gerechtigkeit garantieren sollte. Der Völkerbund war eine Früh- gebürt; unmittelbar nach dem Weltkriege waren die Vor- aussetzungen

für ein friedliches und harmonisches Zu- sammenarbeiten der Völker noch nicht vorhanden. Und jj so blieb denn dieser Völkerbund auch ein Kumpfgebilde, ein Torso, dem zum Beispiel nicht nur Amerika und Ruß- land ferne standen, sondern von dem auh das Sechzig millionenvolk der Deutschen von den Siegrrmächten straf weise ferne gehalten wurde, obgleich nan vom ersten Augenblicke an erkannte, daß der Völkerbund ohne Deutschland nie ein lebenskräftiges Geblde sein werde. Aber es bedurfte voller sechs Jahre

, bis die Vernunft über Haßgefühle und Vorurteile den Sieg errang, bis man sich entschloß, dieser Lebensnotwendigkeit für den Völkerbund selbst Rechnung zu tragen und Deutschland zum Eintritt einzuladen. Mit wie vielen Schwierigkeiten dieser Eintritt verbunden, "wieviel diplomatische Winkel züge und engherzige Sonderwünsche zu überwinden waren, das zeigten die letzten zehn Monate, vor allem die verunglückte Frühjahrssession des Völkerbundes. Deutsch land ist in den Völkerbund eingetreten

und damit ist dieser zwar nicht zur allgemeinen Gesellschaft der Na tionen geworden, wohl aber zu einer tatsächlichen Ver- einigung der europäischen Staaten. Die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ist von größter Bedeutung. Nicht nur eine Genugtuung — einst hat man es strafweise ferngehalten, nun legte man den größten Wert auf seinen Beitritt — nicht nur eine Anerkennung seiner Weltgeltung, mit dem Eintritt in den Völkerbund eröffnet sich für Deutschland ein neuer Weg ins Freie, ein Weg heraus aus der Abschließung Und Verhemmung

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 07.03.1926
Physical description: 14
, den unser Bild, von der Kathedrale gesehen, ständig wiederaufgebaut. Auch der Palast des Erz- | zeigt, ist ein Neubau. Der Geffei-Krieg. Zur Zeit gehen wieder einmal die Wogen auf dem politischen Weltmeere sehr hoch und Wind und Nebel deuten auf Sturm; es dreht sich uni die Sessel oder Sitze im Völkerbundsrat.' Am 8. ds. Mts. tritt in Gens der Völkerbrmdsrat zu seiner Frühjahrsberatung zusammen und bald darauf der Völkerbund selbst zu einer außerordentlichen Tagung. Der wichtigste Gegenstand, der zur Ver

handlung kommt, ist der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Bei den Verhandlungen über die Sicherung der Grenzen zwischen Frankreich, Bel gien und Deutschland, die vergangenen Herbst in dem schönen Schweizerstädtchen Locarno geführt wurden, wurde Deutschland förmlich nahegelegt, ja man möchte bald sagen gebeten, in den Völkerbund einzutreten. Man hat den Völkerbund im Jahre 1919 als einen Bund der Siegerstaaten ins Leben gerufen mit der ausdrücklichen Bestimmung und Aufgabe, diese Mächte

Jahre haben gezeigt, daß Deutsch land ein zäheres Leben habe als man glaubte und daß es trotz aller Bedrückungen nicht' umzubrin gen sei, im Gegenteil, sich in mancher Beziehung Kräftige und erschwinge. Es begann nun den Geg nern einzuleuchten, daß nichts anderes übrig bleibe, als Deutschland zum Eintritt in den Völker bund förmlich einzuladen. Das geschah in Locarno. Deutschland hat nun vor 14 Tagen um die Auf nahme in den Völkerbund in aller Form angesucht. Gegen dessen Aufnahme hat kein Staat

nun alles in schönster Ordnung. An der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ist nicht zu Zweifeln. Nun kommt aber der Haken. Man hat Deutschland in Locarno auch einen Sitz im V ö l k e r b u n d s r a t in Aussicht gestellt. Der Völkerbundsrat ist der maßgebende Teil im Völkerbund, er ist so ungefähr das, was der Magi strat im Bürgerausschuß ist. Durch ihrr geht alles. Wer im Völkerbundsrat fitzt, hat maßgebenden Einfluß auf die Weltpolitik. Nach dem Statut zählt der Völkerbundsrat fünf ständige Sitze

und dazu vier nicht ständige, welche abwechslungs weise von den kleinen Staaten eingenommen werden. Die fünf ständigen Sitze, deren Inhaber im Völkerbund die erste Geige spielen und den dauernden maßgebenden Einfluß ausüben, waren den fünf siegreichen Großmächten: Frankreich, England, Italien, Japan' und den Vereinigten Staaten Amerikas zugedacht. Aber Nordamerika hielt sich dann dem Völkerbund fern. Allmählich bildete sich die Weltmeinung heraus, daß der fünfte leere Sitz Deutschland angcboten werden solle

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 12.09.1926
Physical description: 14
. — Der Papst soll Helsen. Gestern, das ist am 6. September, ist der Völ kerbund zu seiner Herbsttagung in Genf zusam mengetreten. Keiner Tagung desselben gingen so langwierige und so schwierige Verhandlungen vor aus, wie dieser. Der Grund ist die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund und die Zuwei sung eines ständigen Ratssitzes an demselben. Wie erinnerlich, sollte diese Aufnahme schon bei der heurigen Märztagung erfolgen. Es kam jedoch nicht dazu. Alles scheiterte daran, daß Brasilien, Polen

und Spanien unnachgiebig ständige Sitze im Völ kerbundsrat verlangten, während das Deutsche Reich daraus besteht, daß bei seinem Eintritt in den Völkerbund niemand außer ihm einen stän- dien Ratssitz erhält, da sonst sein Einsluß im Rate entsprechend vermindert würde. Man hätte Deutschland schon lange zu bewegen gesucht sich in den Völkerbund aufnehmen zu lassen, da man trotz aller Feindseligkeit gegen dasselbe einsah, daß es doch nicht gehe, Deutschland ganz kalt zu stellen, und weil man, sagen

der Völkerbunds- mächte sich nicht beteiligen müsse. Für die Aus nahme eines Staates in den Völkerbundsrat be darf es der Zustimmung aller Mitglieder des Völ kerbundsrates und der Mehrheit in der Völker bundsversammlung. Vorher muß jedoch natürlich die Aufnahme in den Völkerbund erfolgen, für die eine Zweidrittel-Mehrheit in der Völkerbundsver sammlung notwendig ist. Die Einstimmigkeit zur Zuteilung eines Rats sitzes war im Frühjahre nicht zu erreichen. Es schien sMr. daß der ganze Völkerbund an der Frage

in Brüche gehe. Im ganzen Sommer wurde nun ver handelt. Polen, denen die Franzosen einen Rats sitz versprochen hatten, ließ sich erweichen^ nicht aber Spanien und Brasilien. Letzteres hat frischweg seinen Austritt angemeldet, fodaß Amerika fast gar nicht mehr vertreten ist. Nordamerika ist über haupt nie beigetreten. Nach langen Verhandlungen hat sich die zu diesem Zwecke zusammengesetzte Studienkommission folgendermaßen geeinigt: Deutschlands Eintritt in den Völkerbund und in den Rat erfolgt

so, wie es bei den Verhandlungen hi Locarno von Frankreich und England in Aus sicht gestellt worden ist. Es wird, neben den bis herigen ständigen Mitgliedern des Völkerbund rates: England. Frankreich, Italien und Japan, den fünften ständigen Ratssitz erhalten. Deutsch lands Bedeutung und Stimme im Rat wird durch keine gleichzeitige Zuteilung non weiteren ständi gen Sitzen an andere Mächte herabgemindert. Da gegen werden die bisherigen sechs nicht-ständigen Natssitze, die abwechselnd von den anderen Staa ten eingenommen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 26.01.1938
Physical description: 8
in der letzten Zeit war der Völkerbund von allerhand Schicksals« schlagen heimgesucht, die es seinem Gegner schon gestatteten, ihm ein in Balde zu erwartendes seliges Ende zu prophe zeien. Nun denn, soweit scheint es nun doch nicht zu sein, trenn auch nicht zu leugnen ist, daß die Reformbedürftig'keit dieser Genfer Institution bereits allgemein anerkannt wird. Der Völkerbund, entstanden aus der Ueberzeugung, daß die Millionenopfer des Weltkrieges nicht nutzlos sein dür fen. krankte an einem Geburtsfehler

zu plaudern hatten. Dadurch'wurde das Interesse- der Klein staaten! zu dieser Institution zeitweise sehr flau. Dazu kam noch, daß -der Völkerbund in' manchen Sachen, insbesondere 'bei kriegerischen- Verwicklungen, ausgesprochene Schlappen erlitten hat, so z. B. im spanischen Konflikt, im abeffinischen Kriege und im Iapan-Chinakonflikt. Will man» gerecht sein, darf man aber auch die Erfolge nicht verschweigen. Oesterreich und Ungarn 'hatte erst kürzlich Gelegenheit. ;u> überlegen, ob für diese beiden

'Staaten ein weiteres Ver bleiben im Völkerbund zweckmäßig sei. Unser Nördlicher und unser südlicher Nachbar, Deutschland und Italien, hät ten- es sicher nicht ungern gesehen, >wenn lwir ihrem 'Beispiele gefolgt wären und auch ausgetreten wären, denn beide Staaten gehören bekanntlich ebenso wie der dritte Partner im Antikominternpakt. Japan, dem Völkerbund nicht mehr <m Das Fehlen dieser drei Großmächte hat für den Völker bund Vorteile und auch Nachteile. Der Nachteil ist, daß drei mächtige Staaten

an feilte Beschlüsse nicht gebunden sind und bereits! eine Art Trutzbündnis gegen den Völkerbund geschlossen haben. Der Vorteil Air den Völkerbund ist, daß es gerade die Diktaturstaaten sind, die ihm nicht angehören mid ideenmäßig deshalb die Völkerbun-dstaaten eine ziem liche Einheit bilden. Ja, man kann sagen, 'daß er gerade da durch vielen Leuten, die sich Mer sein 'vielfaches Versagen oft geärgert halben, wieder sympathisch geworden ist. Für uns in Oesterreich liegt über gerade

in dieser Blockbildung der Diktaturstaaten auf der einen Seite, der 'demokratischen Mächte auf der anderen Seite, eine nicht zu untEschätzende Gefahr. Schon im abessinischen Konflikt war es Oesterreich nicht möglich, an den vom Völkerbund ver hängten! Sanktionen gegen Italien teilzunehmen. Die Gründe für unser Verhalten 'waren verschiedenartig und nicht bloß in den Vereinbarungen der Römerprotokolle zu suchen, was schon daraus hervorgeht, daß auch die Schweiz, die in diesem 'Vertvagswerk -nicht eingeschlossen

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 21.03.1926
Physical description: 14
gedrängt, sie möchten doch dieser Vereinigung bei treten und man hatte ihnen bereitwilligst einen Eitz im Vorstande derselben versprochen. Einer so freundlichen Einladung haben die Deutschen natür lich Folge geleistet und ihr Aufnahmegesuch in den Verein „Völkerbund" eingereicht. Wie man die Deutschen betrügen wollte. Da hieß es auf einmal aus Paris und London: Man nehme die Deutschen zwar sehr gerne auf, aber sie müßten einverstanden sein, daß zugleich die Polen mit in den Vorstand eintreten

, als ob sie gegen die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund sein würden, wenn Deutschland nicht nachgebe. Auf der anderen Seite hat insbe sondere Schweden im Völkerbundrat das Recht Deutschlands vertreten, das auch von der öffcntli- chen Meinung in England und Amerika anerkannt wurde. Die Deutschen ließen sich durch dieses Nänkespiel, das eine englische Zeitung als einen unerhörten Skandal bezeichnet, nicht irre machen. Den Franzosen lag schließlich auch sehr viel daran, daß die Deutschen in den Völkerbund eintreten

könnten, weil sie gegenwärtig Ruhe und Frieden brauchen. Der französische Ministerpräsident Briand bemühte sich also um einen Vergleich. Dieser sollte in folgender Weise Zustandekom men: Deutschland tritt in den Völkerbund ein und erhält seinen Ralsitz. Dafür tritt die Tschechoslowa kei den nicht ständigen Ratsitz, den sie namens der Kleinen Entente innehatte, zurück und läßt Polen Alfons da Costa, Präsident der Vollversammlung des Völkerbundes, früherer Ministerpräsident und Finanzminister Por tugals

hatten, sondern daß sie ihre Rolle blutig ernst nahmen. Beide Mächte verweigerten die Zustimmung zu dem obigen Vorschlag. Spanien drohte sogar mit dem Austritt aus dem Völkerbund. Brasilien er klärte, es werde in der Völkerbundversammlung gegen die Ausnahme Deutschlands stimmen. Es ist klar, daß diese beiden Staaten nicht aus eigenem diese Haltung einnahmen. Wer hat sie aufgehetzt? Allgemein deutet man mit den Fingern aus Ita lien. Dieser Staat will nicht, daß Deutschland den ihm gebührenden Einfluß erlangt. Italien hat zudem

Angst vor dem Völkerbund. Einmal hat ihm ja schon der Bund auf die Finger geklopft, als Mussolini Korfu einstecken wollte. Italien will sich auf Kosten anderer Mächte ausdehnen und benötigt dazu einen Zustand der Verwirrung, so daß es im Trüben fischen kann. Aus eigenem getraute es sich nicht recht den Völkerbund auseinanderzusprengen. Darum steckte es sich hinter die Spanier und Bra silianer, die, wie wir gesehen haben, von Frank reich ohnedies in ein falsches Geleise geleitet wor

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 14.12.1937
Physical description: 8
und eine doppelte ixrcu.de hatte er, wenn der Beschenkte gar nicht wußte, wo her die Hilfe kant. Nun hat ihn im besten Mannesalter der Tod hinweg- Arasst. Mit Trauer steht die Arbeiterschaft an seiner Bahre und wird ihni, dem tapferen Verteidiger der Heimat, dem wütigen und aufrechten Kämpfer im Leben, stets ein ehren des Gedenken bewahrem M. I. Es bnterliegt keinem Zweis-el, daß der Austritt Italiens aus dem Völkerbund als eines der wichtigsten Ereignisse in der internationalen Politik gewertet werden muß

wird von amtlicher deutscher Seite folgendes mit geteilt: Der Entschluß der faschistischen Regierung, den Aus- tritt Italiens aus dein Völkerbund zu erklären, und die hvchbedeutsamen Ausführungen, in denen der Duce diesen Entschlüß begründet hat, finden in Deutschland volles Ver ständnis und wärmste Sympathie, lieber die grundsätzliche Einstellung der italienischen- Politik gegenüber dein Völker bund konnte schon längst nirgends mehr ein Zweifel ob walten. Tie Worte von den- falschen Göttern Genfs, die Mussolini

Ende September in Berlin auf dem Maifeld sprach, klingen noch in unser aller Ohren. Es ist aber von größter Wichtigkeit, daß die italienische Regierung durch den gestern verkündeten Beschluß nun eine endgültige Klä rung der Lage herbeigesührt hat. Der Völkerbund erhält damit die verdiente Quittung aus seine politischen Leistungen. Er hat sich in keiner Pe riode seines Bestehens als fähig erwiesen, ziir Besserung der jeweils aktuellen Probleme der Weltpolitik einen nütz lichen Beitrag zu leisten

mit der Ausbildung und Anwendung von Methoden befaßt, um einer solchen Entwicklung entgegenzuarbeiten. lieber den Eindruck in Gens belichtet der Korrespondent der „Basler Nationalzeitung": J-u dem zusam'menbrechcuden Tempel, wie Mussolini in seiner -Ansprache an das Volk den Völkerbund nannte, ist die Kundgebung des Duce ruhig ausgenommen worden. Das Ueberraschungsmoment fehlte, nachdem seit Tagen nicht mehr an dem Entschluß des faschistischen Italiens zu zwei feln -war. Das nächste Ziel, das die faschistische

Zusammenarbeit hoffen lassen — die der Duce ja auch klar als seinen Wunsch bezeichnete —, jenes Spiel wieder aufnehmen werden, das Politik auferlegt, freimachen. Der Völkerbund hatte die Aus gabe, einen neuen Weltkrieg zu verhindern, er ist entstanden aus der lleber-zeuguug, maß die Millionenopfer des Welt krieges nicht sinnlos bleiben dürfen. In feiner jetzigen Form kann er diese Ausgabe nicht erfüllen und eine gründliche Reform der Vvlkerbundsatzungen wird- eine der nächsten und unmittelbaren Folgen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 16
Date: 09.12.1933
Physical description: 16
, Mentlgaffe 12. Verantwortlich: Maria Rapoldi, Innsbruck, Grillparzerstr. 7 Är. 284 guusbruck. Samstag den S.Lerember 1SSS 41. Jahrgang Mussolinis Stoß siegen den Völkerbund Todesstrafe im Reichstagsbrand- Prozeß Basel, 8. Dezember. (-) Die Baseler „Natirmal-Zei- tmrg" teilt mit: Wie die Schweizerische Dopeschenagentur vernimmt, wird die frühere Anklage entgegen gewissen Ge rüchten in vollem Umsang aufrechterhalten werden und der Oberreichsanwalt wird die Todesstrafe beantragen. Es kann damit gerechnet

stehenden Fragen im Sinne einer dauernden Entspannung der politischen' Situation ober sieben sein werden. Rom, 7. Dezember. (-) Nach einem Referat Mus solinis beschloß der Große Faschistenrat, das weitere Verbleiben Italiens im Völkerbund von einer in kür zester Zeit durchzuführenden radikalen Reform der Verfassung, der Funktionen und der Ziele des Völ kerbundes abhängig zu machen. Auflösung des Völkerbundes? Pari s, 7. Dezember. Die Stellungnahme des Gro ßen Faschistenrates in der Frage

des Völkerbundes wird von der französischen Presse lebhaft erörtert. Der „Temps" bemerkt hiezu: Eine weitgehende Revision des Völkerbund- ftatuts würde zwangsläufig zu einer durchgreifenden Revi sion der Friedensvertrüge führen. Die Staaten, die durch eine derartige Revision, des Völkerbundstatuts schwer be einträchtigt würden, werden sich gewiß nicht freiwillig opfern. Der Völkerbund.pakt kann durch einen einstimmigen Beschluß der Völkerbundversammlttng revidiert werden. Infolgedessen würde jede,Politik

, die aus eine radikale Um gestaltung des, Völkerbundes abzielt, zwangsläufig in eine Sackgasse führen. Es bliebe in diesem Fälle nur die Wahl zwischen dem Fortbestehen eines Völkerbundes, dem fünf von. sieben Großmächten nicht mehr angehören würden, und der vollständigen Auslösung der. Genfer Institution.' Oer VölkerhundbaU schrumpft ein London.! 8. Dezember. (-) Italiens Ultimatum an den Völkerbund wird hier als ein Schritt von großer Be deutung betrachtet. In englischen politischen Kreisen hält man die baldige

Einberufung einer Konferenz der Groß mächte für wahrscheinlich. Der Beschluß des Großen Fa- schistenrates über den Völkerbund könne von der britischen Regierung solange-rächt in Erwägung gezogen werden, als er nicht Gegenstand eines offiziellen Schrittes der italieni schen Regierung beim Völkerbund bildet. Jedenfalls hat der deutsch-italienische Vorstoß zur Reform des Völkerbundes und zur Revision des Friedensvertrages in London starkes Unbehagen hervorgerüsen. Die Mehrzahl der Zeitungen niegcn

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Alpenland
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Page 1 of 8
Date: 16.09.1926
Physical description: 8
für den Empfang und der Schweiz für die Gastfreundschaft und führt dann aus: „Wenn ein Geschehnis, wie der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund, erst in einer so langen Entwicklung heranreifen konnte, so trägt vrelleicht dieses Geschehnis gerade deshalb eine be sondere Gewähr in sich für seine innere Bestän dest und seine fruchtbare Auswirkung. Deutsch land tritt mit dem Heutigen Tag in die Mitte von Staaten, mit denen es zum Teil seit langen Iahr- ^hnten in ungetrübter Freundschaft verbunden

ist, a>e zum anderen Teil im letzten Weltkrieg gegen Deutschland verbündet waren. Es ist von ge richtlicher Bedeutung, daß Deutschland und diese letzteren Staaten sich jetzt im Völkerbund zu dau ernder friedlicher Zusammenarbeit zusammenfin- oen. Diese Tatsache zeigt deutlicher als Worte und Programme es können, daß der Völkerbund berufen sein kann, dem politischen Entwicklungs- Mg der Menschheit eine neue Richtung zu geben, gerade in der gegenwärtigen Epoche würde die Kultur der Menschheit auf das schwerste bedroht

moralischen Menschheitssra- gen. Kein anderes Gesetz darf für sie gelten als das Gesetz der Gerechtigkeit. Das Zusam menarbeiten der Nationen im Völkerbund muß und wird dazu führen, auch aus diese moralischen Fragen im Völkerleben die gerechte Antwort zu geben, denn das erste Fundament für den Frieden ist eine Politik, die getragen wird von: gegensei tigen Verstehen und gegenseitiger Achtung der Völker. Deutschland hat sich schon vor seinem Eintritt in dm Völkerbund bemüht, im Sinne friedlichen

Zusammenwirkens zu arbeiten. Davon zeugt die deutsche Initiative, die zum Pakt von Lo carno führte, davon zeugen die jetzt nahezu mit allen Nachbarstaatm abgeschlossenen deutschen Schiedsverträge. Die deutsche Regierung ist ent- schloffen, diese Politik mit aller Entschiedenheit weiter zu verfolgen." Stresemann wendet sich dann den Aufgaben zu, die der Völkerbund bereits in Angriff genommen hat, und erwähnt besonders das Bestreben nach einer internationalen Rechtsordnung, das in der Gründung

ins Helle strebt. Möge die Arbeit des Völkerbundes sich aus der Grundlage der gro ßen Begriffe Frieden, Freiheit und Einigkeit voll ziehen, dann werden wir dem von uns allen er strebten Ziel näher kommen. Daran treu mitzu- wirken, ist Deutschlands fester Wille! Völkerbund. Die Rede wurde an einzelnen Stellen und na mentlich dort, wo Stresemann sagte, es liege viel leicht eine besondere Gewähr für die Dauer der Stellung Deutschlands zum Völkerbund darin, daß es so lange mit der Aufnahme gegangen sei

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Alpenländer-Bote
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Page 15 of 16
Date: 05.09.1926
Physical description: 16
, ist der Völ kerbund zu seiner Herbsttagung in Gens Zusam mengetreten. Keiner Tagung desselben gingen so langwierige und so schwierige Verhandlungen vor aus, wie dieser. Der Grund ist die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund und die Zuwei sung eines ständigen Ratssitzes an demselben. Wie erinnerlich, sollte diese Aufnahme schon bei der heurigen Märztagung erfolgen. Es kam jedoch nicht dazu. Alles scheiterte daran, daß Brasilien. Polen und Spanien unnachgiebig ständige Sitze in: Völ kerbundsrat

verlangten, rvährend das Deutsche Reich darauf besteht, daß bei seinem Eintritt in den Völkerbund niemand außer ihm einen stän- dien Ratssitz erhält, da sonst sein Einfluß im Rate entsprechend vermindert würde. Man hätte Deutschland schon lange zu bewegen gesucht sich in den Völkerbund aufnehmen zu lassen, da man trotz %Atn>kfrtTtAfiAU X in TT* a rtiv» X^t* rares: vrngrano, ^rannreicy. Rinnen uno Zrrpan, den fünften ständigen Ratssitz erhalten. Deutsch lands Bedeutung und Stimme im Rat

eines Ratssitzes bedeutend herabsetzt und Spaniens, Polens und Brasiliens Wünsche, wenn auch nicht dem Wortlaute nach, so dock) in der Tat erfüllt. Brasilien hat deswegen doch nicht eingelenkt und Spanien detto nicht. Es hält an der Forderung eines ständigen Ratssitzes fest. Höchstens wenn cs in Tanger eine Entschädigung erhalten sollte, will Spanien im Völkerbund bleiben und sich mit einem halbstündigen Ratssitze begnügen. Zum bes seren Verständnis sei folgendes eingefügt: Zn Nordafrika (Marokko), gerade

genau beherrscht, so wie Gibral tar in Spanien, das die Engländer den Spaniern vor 100 Jahren geraubt unb seither nicht mehr herausgegeben haben. Aber da liegt nun der Hase im Pfeffer. A-r.r^..A. "Ne Mächte, daß die Tangerfrage Senf übers Knie gebrochen wer- )inge in Marokko und Tanger ternationales Abkommen von wegelt worden. Bei den unter- n waren die Vereinigten Staa- rika hält sich vom Völkerbund Genf nicht vertreten. Aber auch age von Tanger ist sehr ver- egehren Spaniens, diese Hafen nischen

. Es ist ein weltpolitischer Kuhhandel in aller Form. Spanien will sich den ständigen Rats sitz mit Tanger bezahlen lassen. Findet Spanien kein Entgegenkommen, so wird es ebenfalls aus dem Völkerbund austreten. Droht wenigstens da-

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 19.08.1930
Physical description: 6
: Dien, k Eltsabethstraße 9/II., Femruf 5 22-4*29. / Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teile find mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmesteller Oesterreichifche Anzeigen-Gesellschaft A.-G.. Wien. Brandstätte 8, Fernruf v 22-5-95. Nr. 189. Innsbruck, Dienstag, den 19. Angust 193V. 18. Zahrg. Krise und Reform des Völkerbundes. Von Dr. Ednard Köpke. Der erste Jahresbericht Wer Sie beim Völkerbund- sekretariat in der Zeit vom 13. Juni 1929 bis 31. Mai

" veröffentlicht wird, mußten im Jahre 1929 drei Rats tagungen ftattfinden, darunter eine in Spaniens Haupt stadt Madrid. Man kann durchaus begreifen, wenn die jetzt ver öffentliche italienische Denkschrift zur Frage der Umwandlung der politischen Leitung des Völkerbund- sekretariats überall mit Ausnahme der Staaten, die an km bisherigen Schlendrian ein Interesse hWen, mit voller Zustimmung ausgenommen wird. Der Böl- kerburrdsgeöanke befindet sich zweifellos in einer Krise, Md es wird einer gründlichen Reform

an Haupt und Medern bedürfen, um die gefühlsmäßige Abneigung, die immer stärkere Teile der verschiedenen europäischen Völ ker erfaßt, zu Werwinden. Als der Völkerbund nach Veendigung des Weltkrieges und der Ratifizierung der Friedensschlüsse zusammentrat, erhofften sich alle Freunde einer internationalen Verständigung von ihm eine wirkliche Gemeinschaft der Nationen, die auf völliger Gleichberechtigung der Mitglieöerstaaten an die geistige und politische Liquidierung des Weltkrieges gehen würde. Statt

dessen wurde der Völkerbund Jahre hindurch zu einem Institut zur Verewigung des Sieges der Entente. In den ersten Jahren nach dem Krieg war es für die Freunde der europäischen Zusammenarbeit schwer, den extremen Nationalisten entgegenzutreten, wenn sie etwa nach Art des Philosophen Oswald Speng ler den Völkerbund ein Ausbeuterkonsortium aus Kosten Deutschlands nannten. Das ist allerdings jetzt anders geworden, und der Eintritt Deutschlands in den Völker bund hat die Grundlage geschaffen, auf der der Völker

bund durch seine sachliche Arbeit sich von dem jahre langen Odium der Einseitigkeit befreien konnte. Es ist besser geworden mit dem Völkerbund, und vorüber gehend haben ihm sehr starke deutsche Sympathien ge hört. Seit etwa einem Jahre jedoch scheint sich der Völ kerbund wieder in einer völligen Stagnation zu befinden, aus der heraus keines der immer dringlicher werdenden europäischen Probleme gelöst werden kann. Roch ist es nicht gelungen, die Vereinigten Staa ten und Rußland zur Mitarbeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 13.09.1924
Physical description: 16
, Zarboch, Zehetgrüber. Es wird angezeigt sein, daß sich die Konsumen ten die Verteurer der Lebensmittel und Bedarfs artikel, die Obdachlosen die Verteurer des Zements für den Häuserbau gut merken, damit sie ihnen ge legentlich kommender Wahlen die gebührende Ant wort erteilen können. * * Deutschland und der Völkerbund. Vor der interparlamentarischen Studentenkonfe renz in Genf hielt Gen. Dr. Breit scheid am Sonntag abend eine politische Rede über „Deutsch land und der Völkerbund". Er bezeichnete

den Krieg als Wegbereiter für die Völkerbundidee, da allein die internationale Verständigung ein euro päisches Chaos verhüten kann. Die bisherige teil weise Ablehnung des Völkerbundes in Deutschland ist begründet durch die Verbindung mit dem Ver sailler Vertrag, der den Völkerbund als eine von den Friedensbedingungen schuf. Deutschland wurde damals nicht ausgenommen. Die Entscheidungen des Völkerbundes über Eupen-Malmedy unh Ober schlesien mögen formell richtig sein, aber sie ver stoßen

gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völ ker. Deshalb 'besteht die Auffassung, daß der Völ kerbund ein Instrument der Siegerstaaten, aber kein demokratisches Institut sei. In weiten Arbei terkreisen Deutschlands bestand damals der Glaube an die bevorstehende Weltrevolution und deshalb eine gewisse Reserve gegenüber dem Völkerbund. Heute ist ein entschiedener Wandel zu verzeichnen. Eine große Mehrheit des deutschen Volkes wünscht heute den Eintritt in den Völkerbund. Auch die deutsche Regierung ist ldamit einverstanden. Inner halb

, eine grundsätzliche Klärung der Kriegsschuldfrage aber nur durch die Geschichte möglich ist. Dazu ist Voraussetzung die Oesfnung aller Archive und die Ablehnung der Hofgeschichts schreibung aller Länder. Die obligatorische Schieds gerichtsbarkeit ist nur denkbar, wenn der Völker bund reale Machtmittel besitzt. Wirtschaftliche Sanktionen allein sind unzureichend. Nordamerika kann z. B. Rußland unmöglich boykottieren. Der Redner fordert den baldigen Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. In seiner heutigen

Verfassung sei der Völkerbund kein Ideal, sondern nur eine Zwischenlösung, da eine Gesellschaft auf proletari- scher Basis heute noch nicht möglich sei. Aber der Völkerbund sei heute der Knotenpunkt europäischer Politik. Deutschland muß aus der Isolierung her aus. durch seine Mitgliedschaft schadet es nur sich, nicht dem Völkerbunde. Der Redner fordert zum Schluß die Ueberwindung falsch verstandener Sou veränitätsgefühle durch die europäische Gemein schaft. General Allen, der ehemalige Oberbefehls haber

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Alpenland
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Page 3 of 8
Date: 09.08.1924
Physical description: 8
fttoen- Der einzige Punkt, von dem er einen! Laren dmei'ff hntte, war, daß der Völkerbund als ein Ueöerstaat betrachtet werden, müsse, vor dem der Knm'dsatz der nationalen Souveränität sich — wo „Mg zu beugen hatte. Die'er These stand die e n gl i s ch e gegenüber, tzi^einer so verschie-der.en Vernrinderung der natio- m im Souveränität widersprach. Mr der s r a n z ö s i s ch e n These können wir M'eijgen, da die französischen Bevollmächtigten „,„ch chr Ungläubigkeit ihres Vovsitzeuid.nr, Herrn

UMmeeau, den Völkerbund für ein -Hirntzesplnst hielten und alle ihre Anstrengungen darauf richte- Mi, «die Völkerbundsatten zu Falle zu bringen. Hiu- M>en nähert sich eine ländere, vor allem von Deutfchländ unterstützte These, dem anrerikanifchen Plan, jedoch mit dem Unterschied, daß der deutsche Plan die sofortige Allgemeinheit des Völkerbundes M'sah, während.der VöMerbund, so wie er im Miedensversriag verwivWcht wurde, mehr oder we niger bevorrechtigte Zütaffun-gen! einführte, jeooch M ehemals

feindlichen: Staaten- und Rußland vom Völkerbünde 'seruhteilt. Der ideutsch-e Vorschlag, der M besten ldnrchgearbeitet war, fand dieselbe Auf-, „ahme, wie alle Vorschläge der deutschen Friedens- -MMion. Er wurde säst ohne feige Prüfung ver- Wrfen ltinlD ein ganz annormaler Plan wurde zum tMMvärtigen Völkerbund. Wie der -Artikel I zeigt, hat >der Völkerbund von Anfang au eine unter schiedliche Gruppierung seiner Mitglieder, bevor rechtigte und eingelad'ene Mitglieider, denen man zu sagen «schien

: Wir nehmen euch aus Gnade in den Völkerbund aus. Eine Herablassung, deren erste mMssehbare Wirkung die war: die eingeladenen Nationen in ihrer Wiirde zu kränken und sie vom Völkerbund fernzuhalten. Es wog schwör, daß der Völkerbund mehr als dem halben Europa ganz ver- Mo'sisen bli pd. gern an» hp-m Kunnpas. in arm )ie Hauptausgabeu des Völkerbundes lagen!, den Frieden wieder herzu stellen und zu -erhalten^ Das verdarb von vornherein den 'Geist -des Völkerbundes ii-ch seine etwaige Tätigkeit, denn disse

'Sachlage schien anzuzeigen, daß der Völkerbund weniger f ü r als g e g e n i r g e n d w e n ins Leben gerufen wurde. Und dennoch gaben sich selbst .die freiden- keuben französischen FriedenisdrganisatioNen feitne Rechenschaft, sei es infolge Verzerrung des patrioti schen Geistes oder aus irgend einer anderen Ur sache. Herr A p p e l, der Repräsentant dev franzö sischen VölkerbuNdliga, erklärte noch aiuf dem Kon greß 'der Vereinig, für den Völkerbund im Oktober .1920 in Mailand, daß der Frieden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.12.1933
Physical description: 8
aus dem Völkerbund aus-- treten werde, wenn „Verfassung, Funktionen und Ziele des Völkerbundes nicht in kürzester Zeit radikal reformiert wer den". Das ist ein Beschluß von größter Tragweite für ganz Europa. Es sind drei faschistische Regierungen, deren Politik den Völkerbund in eine schwere Krise gestürzt hat. Zuerst die faschistisch-militaristische Regierung Japans; sie ist aus dem Völkerbund ausgetreten, weil der Völkerbund gegen den Raubzug Japans in der Mandschurei Einspruch erhob

. Dann hat die nationalsaschistische Regierung Deutschlands den Völkerbund verlassen. Jetzt droht Italien mit seinem Austritt. Da Rußland und Amerika dem Völkerbund nie angehört haben, würden, wenn Italien seine Drohung ver wirklicht, von den sieben Großmächten der Welt nur noch zwei, Frankreich und England, dem Völkerbund angehören. Damit wäre der Völkerbund tatsächlich gesprengt. Was für eine Reform des Völkerbundes strebt Italien an? Mussolini will, daß die Leitung des Völkerbundes einer Körperschaft übertragen werde, in der die Groß

macht e allein vertreten lein sollen. Er will die Wie derherstellung jenes Zustandes, der in dem Europa der Vorkriegszeit bestanden hat: des „europäischen Konzerts" der damals fünf Großmächte, die allein über Europa ent schieden haben. Warum will Italien ein solches Direktorium der Groß mächte, das die Klein- und Mittelstaaten von der Mitent scheidung ausschließen soll? Im Völkerbund tritt Frank reich umgeben von seinen Bundesgenosien auf: von Belgien, Polen, der Tschechoflowakei, Jugoslawien

ist unzweifelhaft ein Vorstoß Italiens gegen Frankreich. Solange Deutschland dem Völkerbund angehört hat, konnte Italien den Gegensatz zwischen Frankreich und Deutschland für sich ausnützen. Seit dem Austritt Deutsch lands aus dem Völkerbund hat Italien diese Möglichkeit verloren; dadurch ist es innerhalb des Völkerbundes gegen Frankreich schwächer geworden. Anderseits sind seit dem Austritt Deutschlands ernste Meinungsverschiedenheiten zwischen England und Frankreich, über die weitere Behand lung

sein Vorstoß gegen Frankreich das Italien Mussolinis dem Deutschland Hitlers. Italien hat schon in der letzten Sitzung der Abrüstungskonferenz den Plan Frankreichs, die Verhandlungen über die Abrüstung auch ohne Deutschland weiterzuführen, vereitelt und dadurch der Politik Hitlers einen großen Dienst erwiesen. Es er« weist Hitler einen zweiten Dienst, indem es sein Verbleiben im Völkerbund von einer Reform, die Frankreichs Stel lung in Europa schwächen würde, abhängig macht. Ander seits hat Italien

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Alpenland
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Page 4 of 8
Date: 04.03.1926
Physical description: 8
in der Form zweier Parlamente bilden. England. Ein zweites Locarno? Der Genfer Berichterstatter der „Morning Post" schreibt, in Genf werde ein zweites Locarno abgehalten werden müsten, damit vor der Sondertagrmg der Völkerbund-Versammlung sowie des Rates eine Vereinbarung erzielt wer den könne, bevor Deutschlands Antrag formell vor gelegt werde. Man glaube, daß Deutschland, noch bevor es Mitglied des Völkerbundes werde, die Entscheidung in der Hand haben werde. Es sei die Ansicht der Völkerbundkreise

. Nordamerika. Vorah gegen den Völkerbund und Italien. Senator Vorah erklärte in einer neuen Rede in Milwaukee, daß der Völkerbund bisher nicht dazu beigetragen habe, den Frieden in Europa wiederherzustellen. Niemand werde glau ben, daß Amerikas Beitritt zum Völkerbund dem Frieden dienen werde, denn niemand könne sich zu der Ansicht bekennen, daß der Völkerbund dm Frieden bedeute. Das Grundgesetz Euro pas sei der Versailler Vertrag, dessen im- perialistischer Geist Europa beherrsche. Der Völkerbund

überwache und führe ihn aus. Amerika dürfe ihm daher nie beitreten. Vorah schloß: Der Völkerbund raubt d ie S ch wa chen aus und dezimiert sie; der Versailler Vertrag unterdrücke Millionen von Menschen. Der Völkerbund aber wäre dafür, daß dieser Vertrag dem Buchstaben und dem Geist nach ausgeführt werde. — Senator Borah er klärte zu dem ihm aus Innsbruck zugegange- nen Telegramm, in dem er im Namen Südtirols um Hilfe ersucht wird: „Hier ist wieder ein Zwischenfall, der eine Folge der Geheimverträge

. Der italienische Ministerpräsident hat letzthin in einer Unterredung mit dem Sonder- herichterstatter des Pariser „Petit Parisien" sich in gehässiger Weise gegen Deutschland ausgesprochen und die intensive Italieni- s i e r u n g von D e u t s ch s ü d t i r o l als im vollen Gange bezeichnet. Zn der ftanzöfischen Kammer sagte Minister- präfident Vriand: „Wie könnte man einem großen Volke wie dem deutschen einen ständigen Sitz im Völkerbundrate versagen. Deutschland hat im Völkerbund eine^Rolle zu spielen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 24.09.1924
Physical description: 8
Reichsregierung den Eintritt in den Völkerbund vollzieht, so ist, wie der „Montagmorgen" von in formierter Seite erfährt, mit großer Sicherheit darauf zu rechnen, daß das Deutsche Reich durch eine neue Mandatsverteilung des Völkerbundes wieder zur Kolonialmacht wird. Es ist für diesen Fall in Aussicht genommen, daß Deutschland vom Völkerbund das Mandat für Deutsch-Ostafrika er hält. « » Die korrupte Diktatur. Wie die Korruption unter dem Schutze der Dik tatur gedeiht, offenbarte sich in Italien schon

Labour Party zu tun. Diese Partei wird nicht durch politische Kandidaten, sondern durch die Arbeiter selbst organisiert werden. Die Sozialistische Partei wird in dieser grö ßeren Partei ihren besonderen Platz einnehmen und in diesem Rahmen als Träger des sozialisti schen Gedankens einen zehnmal größeren Einfluß . auf die Massen haben als bisher." Drahtnachrichten. Deutschland und der Völkerbund. Beratungen in Berlin. Berlin, 23. Sept. Wie die Morgenblätter melden, hat Reichsaußenminister

Dr. Stresemann gestern abends ^bald nach seiner Ankunft den eng lischen Botschafter Lord Avernon empfangen, der dem Minister von einem Memorandum der engli schen Regierung über die Frage des Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund Mitteilung machte. Paris, 22. Sept. Die Agence Hadas te:1t mit: In gut unterrichteten Kreisen wird die Nachricht, daß zwischen der französischen und der «deutschen Regierung wegen des Eintrittes Deutschlands in «den Völkerbund direkte Verhandlungen gepflogen werden, in Abrede

gestellt. Der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Berlin, 23. Sept. Unter dem Vorsitze des« Reichspräsidenten wurde heute der Ministerrat« a«bge«halten. Nach eingehender Präzisierung der ' Frage des Eintrittes Deutschlands in den Völker-: bund ergab sich Einmütigkeit darüber, daß die Reichsregierung den alsbaldigen Eintritte Deutsch lands in den Völkerbund erstrebt. Sie geht dabei von der Erwägung aus, daß die vom Völkerbund behandelten Fragen, insbesonders die des Schutzes der Minderheiten

nach Auffassung der hauptsächlich beteiligten Mächte den, Weg zu einer aktuellen Behandlung der Frage des Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund für die Reichsregierung eröffnet hatte, sind im An schluß an die Konferenz Besprechungen in diesem« Sinne ausgenommen worden. Das Ergebnis die-: ser Sondierung bildete eine wesentliche Grundlage für die heutige Entschließung der Reichsregierung. In der Prüfung dieser Entschlüsse wird die Reichs regierung durch das Auswärtige Amt bei den im« Dölkerbundrat

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 22.02.1929
Physical description: 8
Vatikan und Dölker-uod. Tittoui gegen eine Teüschme des Pontifikates au weltliche» Konferenzen. Rabikale Unterbindung der Zuwandermg nach Rom. TU. Rom, 21. Februar. In der „Nuova Arttokogia" untersucht der bisherige Senator und künftige Präsident der neuen italienischen Akademie, Tittoui, die Bedeutung der Losung zwischen Vatikan und Quirinal. Der wesentliche Teil seines Ar tikels handelt von der Möglichkeit oder Unmöglichkeit des Eintritts des Vatikan s in den Völkerbund. Tittoui scheint

könne nur verlieren, wenn er sich in die weltlichen, materiellen und territorialen Streitigkeiten zwischen den Völkern mische. Schon Während des Krieges habe er große Ge wandtheit an den Tag legen müssen, um ntcht gegen die Gefühle der Katholiken der feindlichen Nationen zu vee- stotzen. Im Völkerbund werde das noch schwerer sein. Das Urteil eines führenden Kirchearechtlers. Paris. 21. Kobr. Der „Excekslor" veröffentlicht einen Artikel, der sich mit der künftigen Stellung des Vatikans znm Völkerbund

beschäftigt. Das Blatt bringt eine Aeußeruug des Paters de la Briere, Professor für christliches u-nid Völkerrecht cmr Katholischen Institut in Paris und Professor für Kirchen- und Völkerrecht an der Earnegiestiftuug. Der Pater erklärt, er könne die Frage, ob der Papst j nach Abschluß des Abkommens mit der italienischen Re- i gieruug die Absicht habe, sich im Völkerbund vertre- ! ten zu lassen, oder die Arbeiten des Völkerbundes durch ! TU. Berlin, 21. Febr. Nach der „Deutschen Allgeukelnen Zeitung" geht

autorisierte Persönlichkeiten verfolgen zu lassen, am besten damit beantworten, daß er auf ein früheres Dementi, das in dieser Frage bereits erteilt worden sei, Hinweise. Papst Pins XI. wünscht in der Znknnft eben sowenig wie er dies in der Vergangenheit gewünscht habe, sich beim Völkerbund vertreten zu lassen und könne jede Anregung, die ihm etwa in diesem Sinne unterbreitet würde, nur ablehnen. Zunächst deshalb, weil der Rang, den der Papst in Genf einnehmen müßte, derselbe sein würde, den schon

60 weltliche Mächte bekleiden. Dieser Rang könne aber nicht der hohen Würde des Heiligen Stuhles und seiner Vorherrschaft in der Welt entsprechen. Außerdem gehörten neben sozialen und humanitären Fragen die meisten Probleme, die vor dem Völkerbund aufgerollt wurden, in den Bereich der w e l t l i ch e n Herr schaft. Der wesentliche Charakter der religiösen Mission des Papstes — und daran ändere die weltliche Herrschaft nichts — kenne keinerlei Grenzen und v e x biete es ihm, sich irgendeinem Losungswort

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 02.12.1934
Physical description: 16
er zu einem Schüler, der in der Furcht vor der bevor stehenden Prüfung auf seiner Bank hin- und her- rutschte: „Sie machen es wie eine Bruthenne, die auf faulen Eiern fitzt". Dieser Vergleich ist mir neulich eingefallen, als ich über die Welthändel nachsinnierte. Ratet einmal, an wen ich dabei dachte! Ihr habt das Wort sicher auf der Zunge. Wer ist die Henne, die aus den faulen Eiern der Weltpolitik brütet? Wer anders kann dies sein, als der Völkerbund, der nicht mehr aus und ein weiß. Schon zu Anfang November

- ? land es nehmen? Deutschland hat sich ja schon seit Monaten zu Zahlungen an das Ausland für un- ! Mg erklärt. Auf bloße Zahlungsversprechungen ^ in der Zukunft wird niemand eingehen, weil man - der gegenwärtigen Regierung in Deutschland nicht traut. Es besteht daher eine große Wahrscheinlich keit, daß Frankreich oder vielmehr der Völkerbund das Eaargebiet auch dann nickt herausaibt. wenn die Abstimmung ganz eindeutig für Deutschland «isfällt. Das Letztere ist aber noch sehr fraglich. Eine Me Gruppe

eine Rolle gespielt haben oder battet Franzosen hätten sich mit bescheidenen Ratenzat sich vorher in Ungarn aufgehalten haben Beim lunge zufrieden gegeben. Wenn man dies be denkt so scheint die Saarfrage dazu bestimmt, in jeder Falle eine Niederlage für Hitler zu werden. Einesolche Niederlage kann ihm den letzten Reit des ereits sinkenden Ansehens rauben. Heute ist dasöertrauen zu ihm schon stark ins Wanken ge rate. Noch eine Niederlage, und Hitler ist ver lort. 2r Völkerbund weiß nun nicht recht

, wie er Hier das beibrinaen soll, daß die Saarfrage für ihiund für den Nationalsozialismus höchst bren- zeh wird. Man meint nämlich. Deutschland werde irpiesem Falle mit einem Gewaltstreich antwor te Tie Herren vom Völkerbund wollen ungern d- Risiko auf sich nehmen, daß man ihnen zum Pwurf machen könnte, sie hätten einen Krieg kaufbeschworen. Was tun sie also? Sie rutschen lf dem faulen Ei hin und her. oder anders ge-- zt: die Entscheidung über die Saarfrage wird -n einem Termin zum anderen verschoben. Unterdessen

ist zu diesem einen faulen Ei ein veites gekommen. Die Regierung von Belgrad lat es gelegt und dem Völkerbund ins Nest gescko- en. In einem offiziellen, an den Völkerbund ge-

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Page 1 of 4
Date: 05.10.1920
Physical description: 4
auf dem Gebiete der Heilkunde eine zu starke Konkurrenz Oesterreichs befürchtet. Ein Memorandum an den Völkerbund. KB. Wien, 4. OM. Die „Völkerbnnd-Korresportdenz" meldet, daß Präsident T u m b a und Vizepräsident Dr. Redlich derösterreichischen Völkerbunds- liga dem Präsidenten Goode der Reparationskom mission ein Gutachten der österreichischen Bölkerbmrös- liga über die am meisten revisionsbedürfti ge n P u n k t e der Friedenskonferenz von S t. G e r- m a i n überreicht haben. An dieser Arbeit

haben sich beteiligt: mit dem Exposee, über die ökonomischen und finanziellen Klauseln Prof. Vogel, über die Eisenbahnfrage Minister a. D. W ih tek, über die Milttärfrage Staatssekretär Dr. Deutsch, sowie die österreichische Bölkerbundliga selbst, über die Donau- und Nationalitätenfrage Dr. K u n s ch, über Ge werbe- und Urheberrecht Dr. A b e l. Für die Aufhebung des Patzzwmrges. KB. Wien, 4. Okt. Auf Einladung des Verkehrskomi tees des Völkerbundes hat, wie die „Völkerbund-Korre spondenz" meldet

ist wohl, was kürzlich Her bert C. Ho o v e r, öer auch zu der republikanischen Partei zählt, gegenüber dem „Philadelphia Public Ledger" er klärte. Er sagte, eine republikanische Bundesverwaltung würde gezwungen, den Vertrag (unter Einschränkungen) zu ratifizieren. und zwar aus folgenden Gründen: 1. Der Beitrag von Versailles hat gegen 600 Artikel, wovon bloß 27 auf den Völkerbund fallen., und von die sen sind nur acht bis zehn kritisiert worden, öer eigent liche Angriff geht sogar nur gegen Artikel

in vielen Punkten an die Unterzeichner des Friedens verloren. Es ist nicht wahrscheinlich, daß irgendein^ Macht ihre Außenpolitik der festen Grundlage berauben würde, um die groHe Menge unangefochtener Artikel einer Re vision zu unterziehen. 2. Was den Pakt anbetrifft, so ist der Völkerbund ein sich entwickelnder Verband: in den letzten 60 Tagen sind etwa 10 neue Staaten beigetreten, und die 39 Mit- glieöstaaten machen zusammen ungefähr 76 Prozent der Bevölkerung der Erde aus, wobei mehrere Nationen

erst noch um Aufnahme ersuchen. Ganz abgesehen von 'der Fähigkeit, hie der Völkerbund in öer Verhütung von Kriegen entwickeln mag, ist er in öer Tat, wie Senator Harding sagt, mit der gegenwärtigen Stabilität und Ord nung in Europa verflochten. Denr Völkerbund unmittelbar unterstellt sind die Ver waltungen von Danzig, Konstantinopel, des Saargebie- Rs usw. Er hat Anspruch auf Mandate in früher deut schem Gebiet und manch andere Vollmachten aus dem Be reich der praktischen Politik zur Erreichung

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