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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 20
Date: 01.10.1931
Physical description: 20
des chinesischen Vertreters beim Völkerbund — die Re sidenz des obersten chinesischen Generals geplündert, den Ehef des Generalstabes und mehrere Mitglieder den mandschurischen Landtages verhaftet. In verschiedenen Gebieten wurden chinesisches Eigentum zerstört. Etwa 1000 Chinesen sind gefangen genommen worden, 600 Sol- baten und Zivilpersonen haben ihr Leben lassen müssen. Das von den Japanern besetzte Gebiet ist so groß wie die beiden britischen Inseln zusammen. Rach neueren Mel- düngen sind aus Japan neue

Tonnen geschätzt und sind noch zum größten Teile unausgenützt. Es ist begreiflich, daß dieses Gebiet sehr begehrt ist und man versteht auch den chinesischen Ausspruch, 'daß China lieber 20 Millionen Menschen, als die Mandschurei ver- lieren würde. Der Völkerbund greift ein. China hat den japanischen Ueberfall am vorletzten Dienstag vor den Völkerbund gebracht. Der japanische Vertreter versuchte den Völkerbund auszuschalten und sprach davon, «daß ohnedies direkte Verhandlungen mit China bereits

angebahnt seien. Der Völkerbund möge daher die Verhandlungen vertagen. Diesem Begehren widersetzte sich der chinesische Vertreter sehr energisch. Er sagte, China könne mit Japan solange nicht verhandeln, solange japanische Truppen auf seinem Boden stünden. Die Lage sei heute so ernst, daß man unmittelbar vor Ausbruch eines Krieges stünde. Der englische Bertteter Cecil machte den Vorschlag, die amerikanische Regierung als Vermittler einzusetzen. Nach ziemlicher Unruhe und vertraulichen Beratungen, wurde

beschlossen, die beiden Regierungen zur Zurück- ziehung der Truppen aufzufordern und die Akten über den Fall der amerikanischen Regierung zu übergeben. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Vertrau- liche Verhandlungen der beiden beteiligten Mächte mit dem Präsidenten des Völkerbundrates sollen den Zwischen- fall aus dem Wege schaffen. Der Völkerbund hat sich in diesem Falle vorläufig bewährt. Denn es ist nicht zu erwarten, daß die Pläne, die von den Japanern mit der Besetzung der Mandschurei

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Der Südtiroler
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Page 5 of 10
Date: 01.07.1932
Physical description: 10
gegen den Bolschewismus ab. Im Kampf um das Recht entscheidet sich die Zukunft unseres Konti nents. Es ist für die Staaten und Staatsvölker und auch den Genfer Völkerbund traurig, zugestehen zu müssen, daß die ent rechteten Minderheiten mehr für die Entwicklung Europas wirken als die verantwortlichen Besitzer der Macht und ihre offiziellen Organe. ' Im Vordergrund der Beratungen des VIII. Europäischen Nationalitätenkongresses stand das Thema der Allgememgültigkeit der Grundsätze

. - « Die Verhandlungen über die Ergebnisse der Völkerbund tätigkeit auf dem Gebiete der Minderheitenbeschwerden seit der Annahme der Madrider Verfahrensänderung, ließ ein erschüt terndes Versagen des Völkerbundes erkennen. Von 314 Minder heitenbeschwerden, die in 525 Petitionen vorgelegt wurden, kamen bloß 50 vor den Rat, davon wurden 40 einfach zur Kennt nis genommen und bei den übrigen 10 verhandelten, wurde auch keine Lösung herbeigeführt. Es ist daher wichtig, daß der Nationalitätenkongreß folgende Resolution

annahm: Der VIII. Europäische Nationalitätenkongreß wiederholt nachdrücklichst die Feststellung, daß der Völkerbund zur wirk lichen Erfüllung seiner Garantiepflichten einer ständigen Min derheitenkommission bedarf, die nicht nur die heutigen schweren Mängel des Verfahrens vor dem Völkerbundrat beheben, sondern zugleich durch Sammlung fortlaufender Informatio nen über die Lage der einzelnen Minderheiten das notwen dige Material für einen methodischen Bericht schaffen könnte, der alljährlich

Minderheitenschutzvertrages und der übrigen entsprechenden Verträge dem Völkerbund eine generelle Garantiepflicht auf erlegt, die ihn nötigt, fortlaufend Informationen zu sammeln, üm sie zu diskutieren und es damit den Mitgliedern des Rates zu erleichtern, von ihrem Initiativrecht gemäß Abs. 2. des Art. 12 Gebrauch zu machen. Nicht weniger bedeutsam ist endlich jene Resolution, die mit der Erschwerung des sozialen und wirtschaftlichen Daseins der Volksgruppen befaßt: Mit ernstem Nachdrucke, wie es die tatsächliche Lage er fordert, macht

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 16.05.1936
Physical description: 6
und mit allen seinen Kräften ver teidigen wird.' Gegen die Politik Edens London. 15. Mai. Premierminister Baldwin wählte den Jahres kongreß der Konservativen Frauen-Organisation Englands dazu, um ein umfangreiches, aber in sehr allgemeinen Wendungen gehaltenes außen politisches Glaubensbekenntnis abzulegen. Die Versammlung fand in der riesigen Albert Hall statt. Baldwin erklärte, daß wahrscheinlich auf der Herbsttagung des Völkerbundes die Mitglieds staaten etwaige Aenderungen im Völkerbund er- wägen müßten, und, gab

der Hoffnung Ausdruck, daß jede Aenderung, durch die solche Nationen, die heute noch außerhalb des Völkerbundes stehen, zum Eintritt in den Völkerbund bewogen würden, aufrichtig geprüft werde, damit der Völkerbund endlich zu dem gemacht werde, was er von Anbe ginn hätte sein sollen, nämlich ein universaler Völkerbund. Der Ministerpräsident kam dann auf den Sanktionsartikel 16 der Völkerbundssatzung zu sprechen und stellte hiezu fest, daß aus dem Fehlschlag eines ersten Versuches nicht der Schluß gezogen

mit der Durchführung von Sühnemaßnahmen und sagte hiezu u. a.: Die Sühnenmaßnahmen werden wahrscheinlich nicht zum Erfolg führen, solange nicht die in Frage kommenden Länder das Risiko eines Krie ges eingehen wollen. Tatsächlich seien militärische Sühnenmaßnahmen ein wesentlicher Bestandteil der kollektiven Sicherheit und könnten, auf längere Eicht gesehen, nicht vermieden werden. Eine der Fragen, die geprüft werden müßten, sei die Durchführbarkeit automatischer Sanktionen Das bedeute Bekehrungen in den Völkerbund

die Sanktionen gegen Italien aufheben. Sie können keinen Nutzen bringen, werden sie aber fortgesetzt, so können sie zum Kriege führen. Lord Stonehaven führte aus, doiß der Völkerbund Schisf bruch erlitten habe, doch dies dürfe nicht der eng lischen Aktion in die Schuhe geschoben werden, son dern beweise nur die Notwendigkeit einer Völker bundsreform. Sowohl Großbritanien als auch Äbessinien hätten aus ihrer Zugehörigkeit zum Völkerbund nur Schaden schabt. Es wäre für Äbessinien viel besser

gewesen, wenn der Hoare- Laval-Vorschlag durchgedrungen wäre. Allen Rednern erwiderte der Staatssekretär Stanhope. Wenn der Völkerbund, sagte er, in sei ner letzten Sitzung die sofortige Aushebung der Sanktionen beschlossen hätte, so wäre dies eine un gerechtfertigte Uebereilung gewesen. Auch er gab die Nützlichkeit einer Reform des Völkerbundes zu. Cm neuer Riß im Genfer Bau Guatemala verläßt àen VSlkerbunà ' - Gi-N'5 15 Mài. Vie Regierung von OWànala hat dem Sekre tär der Senser tiga mitgeteilt, daß sie de« Völ

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 22.12.1925
Physical description: 8
, so lassen die aus Washington eintveffen'den Meldungen die Annahme zu, daß die amerikanische Regierung auf alle Fälle einten Beobach'ter delegiert. BekannMch nimmt die Presse an. daß Rußland sich weigern werde, Dertreter in eine Kom-rmssion zu entsen den, die in Genf, das heißt, in der Schweiz, zusammentreten soll. Man 'bemerkt diesbezüglich, daß 'das Generalsekreta riat des Völkerbundes, in dessen Räumen die Kommission zusammentreten wird, exterritorial ist und daß anderseits der Völkerbund

in keiner Weise verantwortlich ist für den Abbruch der Beziehungen zwischen Sowjetrußland und der Schweiz. Die Teilnahme russischer Vertreter an den Arbei ten der vorbereitenden Kommission werde in Völkerbund kreisen als höchst erwünscht 'betrachtet. Es scheint nicht, daß di>e Kommission, deren Ar'beiten im Verein mit den tech nischen Organen des Völkerbundes zwei bis drei Monate 'dauern wird, außerhalb Genf zusammentreten kann. Ans dem Lande der FM'rmur. „Rur der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe

und der Sowjetunion keinerlei erheb liche Gegensätze bestehen. lieber ein von ihm angeblich beab sichtigtes Zusammentreffen mit Cham'berlain wisse er nichts. Tschitscherin betonte, die russische Regierung sei der Aus- sassung, baß für Rußland ein Eintreten in den Völkerbund unmöglich sei, die Gegensätze zwischen den Sowjetstaaten' und den kapitalistischen Mächten Europas noch zu groß seien, als daß eine gemeinsame Arbeit im Völkerbund mög. lich wäre. Dagegen würde die russische Regierung darauf Gewicht legen

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Alpenland
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Page 10 of 12
Date: 01.04.1921
Physical description: 12
sucht wird, beim Bundesministerium für Aeußeres dahin zrt wirken, daß Oesterreich unverzüglich beim Völkerbund eürfchrette, um zu verhindern, daß das Burgenland als Be standteil der Republik Oesterreich auch nur zeitweise im Wege der Militärdiktatur unter einen Monarchen gestellt werde. Oesterreich will, heißt es in der Entschließung weiter, gleichzeitig die Besetzung des Burgenlandes durch Entente- truppen, sei es durch den Völkerbund, sei es im Auftrag der' Botschafterkonferenz, erbitten

, die jetzt im Bölkerbunds- prcjekt endlich eine bestimmte Gestalt angenommen habe, nicht ermöglicht werden, so müsse die Regierung den anderen legalen Weg beschreiten und sich an den Völkerbund wenden, um die Frage des Anschlusses zur Entscheidung zu bringen. Ter Bundeskanzler fügte hinzu, es sei wohl jedermann ein leuchtend, daß es der Regierung nicht erwünscht sein könne, wenn während der Verfolgung dieser ersten Hilfsaktion des Völkerbundes schon die zweite Möglichkeit, die Entscheidung des Völkerbundes

Weg gesprochen. Wenn uns der Völkerbund helfen wird, so ist es keine Tat selbstloser Hilfsbereitschaft, sondern lediglich die Erfüllung einer in der Mantelnote zum Staatsvertrag von St. Ger- m a i n übernommenen moralischen Verpflich- t u n g. — das, was uns gegeben wird, ist kein Geschenk, sondern muß vom deutschösterreichischen Volk mit dem Wncherzins des Verzichtes aus ^eine Freiheit zurückerstattet werden. Der Anschluß an Deutschland kann daher nie mals zur Bedeutung einer zweiten Möglichkert herab

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 30.11.1919
Physical description: 6
geräumt. Der Völkerbund jiuÄill über Deutschlauds Zukunft. , der Geschmgeuen. Mott, 28. November. Winston Churchill hat im -May Herald" einen Artikel veröffentlicht, worin er Mhrt, daß die Alliierten sowohl Deufichlaud wie Rutz- ' fli> im Auge behalten müßten. Die Politik Englarrds äffe sein, das deutsche Volk nicht zur Ver- Jeiflung zu treiben und zu verhüten, daß es M andere Hoffnung mehr sähe als in eitlem neuen Mell an die Waffen. Es wäre keine öute Politik, Atschland von allen Handelsbeziehungen

einen „n n h ei l i g e n Bund" verhindern, verhindern, daß der Völkerbund statt zu einer Friedenspalme zu erneu SÄlachtkeule werde. Wenn sie diese Gelegenhelt vorübergehen lassen, so liefen sie Gefahr, Vasallen eurer Gruppe zu werden, die Europa durch Kraft und mit Ge walt beherrschen wolle. Dieser ArMel ist umso bemer kenswerter, als die „Haagsche Post" keineswegs als deutschfreundlich bezeichnet werden kann. -Oesterreich und öie msuarchistische Bewegung in Ungarn. KB. Budapest, 28. November Der Wiener Korrespon dent

. Gegen den Völkerbund ohne Amerika Neutrale Bedenken. Haag, 27. November, Die südamerikanische Die Zukunft Rutzlands. Aeutzernngen Maxim Gorkis. - -ouuifiirt 27 November Wie die „Wremja" berichtet. Merte Ma^'im'Gorki im Mai 1919 einem Berichterstatter ^ »Chicago ^T^bune" seine Ansichten über dre wettere Presse beschäftigt sich lebhaft rmt dem Verhalten des ame- Akanischen Senats. Die arg en htnische Preise be- trachet die Handlungsweise des Senates als äußerst ernst, denn wenn die Vereinigten Staaten tatsächlich

dem Völ kerbund -ihre Unterstützung nicht angedeihen lassen so würden die südamerikanischen Mitglieder des Völkerbün de s in eine sehr schlechte Lage kounnen. Die vielgelesene Wochenschrift „Haagsche Post" veröffentlicht einen Artikel über den Völkerbund und die Neutralen, wo- sie u. a. schreibt: Ohne Amerika würde der Bund miß- glücken. Er würde ohne die Vereinigten Staaten nichts Tages-Chromk. Ansdehrmng de? Schweizer Hilfsaktion für Vorarlberg ans Jnnsbrnck. Der Berner „Bund" meldet aus Sr. Gallen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 6
Date: 16.08.1921
Physical description: 6
und Polen die Entschei dung des Völkerbundes annehmen und die Grenzgebiete ent waffnen werden. Die „Azione Republicana' sieht' bereits schwere Konflikte zwischen Deutschen und Polen bevorstehend. Die „Tribuna' sagt, daß die oberschlesische Frage durch Ver weisung an den Völkerbund einen bedeutenden Schritt nach rückwärts getan habe. Der frühere Ministerpräsident N i t t i veröffentlicht in der „United Presse' einen ausführlichen Artikel über Oberschlesien und den europäischen Frieden und erinnert dabei

, aus welchem sich ein Kampf abspielte, der anfing dramatisch zu werden »nd die ganze Welt in Mitleidenschaft zu ziehen, zurück, um den Platz einem grotesken, haltlosen und doch bereits in schlechtem Rufe stehenden Wesen elnzuräumen. Der Völkerbund wurde schon tot erklärt, als sein mißratener Vater Wilson, die politische Schaubühne der Welt verließ, als Amerika erklärte, diese Mißgeburt nicht anzuerkennen. Ein „Völkerbund', bei dem Amerika, Rußland und Deutschland fehlen, hat kein Anrecht auf diesen Titel

, noch kann diese Ge sellschaft als die höchste Internationale Instanz anerkannt wer den. Wir wollen damit nicht sagen, daß dieser „Völkerbund' nicht lebe. Hat er doch einen Generalsekretär mit einem Iah- rcsgehalt von 800.000 L., verschiedene Sekretäre mit Iahres- gehältern von 300.000 bis 500.000 L., sechs Direktoren mit einer jährlichen Bezahlung von 200.000 bis 300.000 L. und eine große Menge von Beamten, die bis zu 100.000 L. jähr lich einstecken. Er hat außerdem ein ganzes Netz von politischen, juridischen

und administrativen Kommissionen und Unterkam- Missionen und ein B ü r o, an dessen Spitze Albert Thomas für die Kleinigkeit von einer halben Million jährlich sein Licht als alter französischer Sozialist leuchten läßt. Dieses Leben des Völkerbundes gleicht aber ein wenig dem Leben eines von Würmern wimmelnden Leichnams. Tatsache ist, daß der dem Vertrag von Versailles ongegliederte Völkerbund gerade jo ein Völkerbund ist, wie jener Vertrag ein Friedensvertrag. Die Proben seiner bisherigen Tätigkeit sind mehr

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 07.07.1936
Physical description: 6
schießen mußten. Politischer Mord in. China Hongkong, 5. Juli. Der chinesische Multimillionär y und ehemàlige Finanzminister von Kanton, Tsching, wurde Sonntag vormittags, als er vor seiner Wohnung aus dem Auto stieg, ermordet. Cr erhielt drei Schüsse in den Rücken. Der Täter, ein Chinese, ergriff die Flucht. Man glaubt, daß der Mord aus politischen Gründen begangen wurde. Der amerikanische Völkerbund Washington, 6. Juli. Die in panamerikanischen Kreisen weitverbrei tete Forderung nach Schaffung

eines neuen Völ kerbundes für die westliche Hemisphäre unter- treicht scharf die Warnung Galileo Solis in Genf, daß ein Austritt der amerikanischen Staaten aus dem Völkerbund im Bereich der Möglichkeit liege. Bereits sieben Nationen, die ein Drittel des pan amerikanischen Staatenkomplexes umfassen, sind nicht mehr im Völkerbund und sechs weitere Staa ten unterbreiteten erst kürzlich Pläne für die Schaffung des neuen amerikanischen Völkerbun des. Demnach haben also fast zwei Drittel der amerikanischen

Staaten ihre Unzufriedenheit mit der Genfer Institution offen ausgesprochen — wenigstens was die Arbei? Genfs in Bezug auf die Angelegenheiten der westlichen Halbkugel an betrifft. Seltsamerweise scheinen die Vereinigten Staaten, trotzdem sie nicht dem Völkerbund ange hören, gegen die Vorschläge für die Schaffung eines amerikanischen Völkerbundes zu sein. Tat- ache ist, daß die meisten Befürworter der Idee kleinere Staaten sind, die offenbar in der Furcht vor einem Angriff leben, die sich seit

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 21.02.1920
Physical description: 8
Seite 2 heimlichen, tückischen Duelle zuzuschrev den, das sich von Mitte März bis Mitte April 1919.in Paris zwischen Clemen ceau und Wilson abspielte. Was er- eignete sich? Als Clemenceau die Gemüts stimmung Wilsons merkte, mit der er aus Amerika zurückkehrte, schmiedete er seine Pläne. Früher wollte Clemenceau nichts wissen vom Völkerbund, er erklarte ihn öfters.als ein inhaltsloses Phantasiegebilde, besonders als Wilson französischen Abgeord neten gegenüber sich äußerte: ihr braucht weder

das linke Rheinufer noch das Saar gebiet oder militärische Schutzmaßnahmen gegen Deutschland, ich gebe euch dafür den Völkerbund — trat Clemenceau offen gegen den Völkerbund auf und bekämpfte ihn. Als nun Wilson wieder nach Paris kam und Clemenceau seine Verlegenheit merkte und sein Bestreben, sein Ansehen zu bewah ren. schwenkte Clemenceau um und wurde der eifrigste Fürsprecher für den Völker bund. der unbedingt entstehen und in Frankreich seinen Sitz haben müsse, mit der weiteren Bedingung

, daß jeder Staat ein bewaffnetes Kontingent der Leitung des Völkerbundes zur Verfügung stellen müsse. Nun trat Wilson als Gegner eines solchen Völkerbundes nach der Idee Clemenceaus auf, weil er die Stimmung in Amerika kannte, wo der Senat opponierte und feine ganze Arbeit und Popularität in Frage stellte. Wilson zog sich zurück und Cle menceau trat in den Vordergrund. Wenn der Völkerbund nach dem festen Willen der republikanischen Majorität im Senate Amerikas nicht ein machtstrotzendes Gebilde sein durfte

, wenn er nicht über Flotten und Armeen verfügen durfte, wenn er nicht eine Macht darstellt, die den Frieden erzwingen kann, so hatten Frankreich und die anderen Ententestaaten keine Garan tien für die Einhaltung der Friedensbedin gungen. Infolgedessen gab Wilson, da er den Völkerbund nicht nach seiner Idee in Amerika durchsetzen konnte, in Paris auf einmal überall nach, gab Frankreich das Saargebiet, gab den Polen Danzig und alle gewünschten Grenzen, gab den Tschechen al les, was sie wollten, gab den Italienern

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 15.09.1937
Physical description: 6
an, daß das neue Kontrollsystem nun bereits in der zweiten Wochenhälste in Kraft treten könne. Ale BölkerbuadeverfMmlung in Genf Genf, 14. September. Die Völkerbundsversammlung hat heute mit der allgemeinen Aussprache begonnen. Als erster sprach der Vertreter Chiles, Edward, Botschafter der Regierung von Santiago in London. Er setzte den Standpunkt seiner Regierung hinsichtlich der Universalität des Völkerbundes auseinander und schlug diesbezügliche Änderungen des Völkerbund paktes vor, in erster Linie

die Scheidung des Pak tes selbst von den Friedensverträgen. An der beteiligen» vor allem die Bereinigten Staaten Amerikas und Brasilien, sowie die Staaten, die aus dem Völkerbund ausgetreten sind. Der Vertreter der Türkei Ruschdu Aras, hat beim Sekretariat des Völkerbundes um die Wie derwahl der Türkeit in den Völkerbundsrat nach gesucht. In der zweiten Versammlung permanenten Mandatskommission die Vie PalästinaHrage Genf, 14. September. wurde von der Frage der Palästina-Teilung behandelt. Der britische Ver

worden sein sollen. Die chinesische Agentur Central News berichtet, daß der Konsul der Vereinigten Staaten in Kan ton den Botschafter in Tokio aufgefordert hat, bei den japanischen Behörden Protest gegen die Be schießung des amerikanischen Spitals von Huit- schu seitens japanischer Flieger einzulegen. Tokios Mahnung an den Völkerbund Tokio, 14. September Zum chinesischen Appell an den Völkerbund schreibt„Asahi'u.a.: „Die Annahme des chinesi schen Appells in Genf würde die Anwendung von Sanktionen

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