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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 04.09.1936
Physical description: 12
- mierung rufen mutz. Bereits bei seiner Grün dung wurden Stimmen laut, die besagten, daß diesem Kinde kein langes Leben beschieden sein werde. Die mahnenden Stimmen von gestern sehen ihre Voraussage heute in Erfüllung gehen. Der Völkerbund meldet seinen Kon kurs in dem Momente an, in dem die Völker Europas vor einem neuen Kriegsbrände ste hen. Auf falsche Grundgedanken aufgebaut, mutzte der Völkerbund Ausammenbrechen. Der ständige internationale Gerichtshof des Völkerbundes hat, wenn man das Nesume

, ist der Völkerbund Heute eine beißende Sathre auf unsere Zeit, eine Spiegelfechterei, die im Grunde genom men selbst von den eigenen Gründern, soweit sie noch leben, verachtet wird. Der Völkerbund hat seinen Sitz in Genf, wo gerade letztes Jahr der unter ungeheuren Kosten fertiggestellte Palast bezogen werden soll. Der Gedanke einer „Liga der Nationen" oder eines Völkerbundes stammt vom ein stigen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Wpoörow Wilson, dem Vater der 14 Punkte. Die Grundgedanken — Abschaffung

der Ge- heimdiplomatie, Zusammenfassung der sich im Weltkriege bekämpfenden Völker, Vermeidung eines künftigen Krieges —, 'die Wilson be reits im Jahre 1916 äußerte, wurden von den führenden Männern der Kriegöstaaten wie Bethmann-Hollweg und Lohd George auf genommen und vertreten. Am 22. Jänner 1917 stellte Wilson dann 5 Hauptforderungen für den künftigen Völkerbund auf: Gelbstbe stimmung der Völker, Aufgabe der Koalitions- Politik, Negierungen unter Zustimmung der Negierten, Freiheit der Meere und allgemeine

den besiegten Staaten Zugeschoben wurde. Im Jahre 1920 rraten 41 Staaten dem Völkerbünde bei und am 18. Dezember fand die 1. Völkerbundversammlung statt, welche gleich schon den skandinavischen Antrag auf Nevision der Bundessatzungen und den ar gentinischen Antrag auf Zulassung aller sou veränen Staaten zum Völkerbund vertagte. Als Zwangömatzregel gegen widerspenstige Mitglieder (Staaten) wurde die rücksichts lose Blockade bestimmt. Die Frage der Abrüstung wurde durch Frankreich erledigt, das erklärte

, eine Abrü stung Frankreichs könne erst dann erfolgen, wenn die Friedensverträge erfüllt feien. In dieses Jahr fällt auch die Aufnahme Oester reichs in den Völkerbund, das für die finan ziellen Erfordernisse des Bundes 8 Einheiten, d. s. 228.884.6 Schweizer Golöfranken pro Jahr mitzuleisten hatte (1932). Die von der Schweiz geäußerte Hoffnung auf Aufnähme Deutschlands in den Völker bund wurde durch Frankreich glatt abgelehnt. Im Dezember wurde die Errichtung eines ständigen internationalen Gerichtshofes

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 17.09.1926
Physical description: 12
. Kleine Anzeigen werden billigst berechnet und sind im Voraus zu bezahlen. Anzeigenschluß Mittwoch mittags. Unterschriftslose Zuschriften werden nicht berücksichtigt. Einsendungen nicht zurückgestellt, wenn kein Porto beiliegt. Anfragen ist Porto beizufügen. Erscheint vorläufig jeden Freitag. Zuschriften und Bestellungen an Schriftleitung und Verwaltung nach Lienz. Postfach 22. Fernruf Nr. 43. Nummer 37 Lienz, Freitag -eu 17. September Jahrgang 1926 Deutschland im Völkerbund. Arn 10. September

hatte der Völkerbund in Gens seinen großen Tag: Deutschland trat in die große Liga der Nationen ein! Nicht ohne Reibungen und Kämpfe ging dieses Ereignis vor sich. Die Verteilung der nichtständigen Ratssitze brachte noch wenige Tage vor der Entscheidung über die Aufnahme Deutschlands eine Krisenstimmung in die Völ- kcrbundkreise. Die drei Anwärter für diese Sitze waren Polen, Spanien und Brasilien. Brasilien hatte es schon vor einiger Zeit vor- gezogen, überhaupt alle Beziehungen zum Völ kerbund abzubrechen

. Auch Spanien wollte sich wegen des Hinausziehens seiner Ansprüche völlig von Genf zurückziehen. Dieser Schritt wurde jedoch von allen Staaten so sehr be dauert, daß sich der Völkerbund an den Papst wandte, der auf den spanischen König ein wirken sollte, um diese letzte Konsequenz zu verhindern. Polen dagegen hält nach wie vor au seiner Forderung nach einem ständigen Ratssitz fest und hat dabei die Schützenhilfe Frankreichs. Frankreich hat ein Interesse da ran. das Ansehen Polens im Völkerbund zu erhalten

sich in der Versammlung energisch gegen eine Verbindung der Zuer teilung eines ständigen Ratssitzes an Deutsch land mit der Frage der Erhöhung der Zahl der nichtständigen Ratsmitglieder. Aber das Theater war gut einstudiert. Der große Ge lehrte schüttelte sein Haupt, als er vom De legierten Englands belehrt wurde, daß dieses Vorgehen eben notwendig fei und wird dabei um ein Vertrauen zum Völkerbund ärmer ge worden sein. Die Regieführung drückte ihren Antrag durch und alles ging ohne Zwischen fall über die Bretter

einmal diese Unaufrichtigkeiten vergessen, denn alles stimmte in dem Willen überein, den Eintritt Deutschlands feierlich zu gestalten und ihm den Stempel eines großen, geschichtlichen Er eignisses auszudrücken. Begleitet von rauschen dem Applaus sind die deutschen Vertreter in den Völkerbund eingezogen. Der deutsche Aus- senminister D r. S t r e s e m a n n hat eine sehr schöne Antrittsrede gehalten und B r i a n d, der Delegierte Frankreichs, hat ihni in tiefer Bewegung erwidert. Stresemann hat sehr ge schickt das nationale

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 16.09.1928
Physical description: 16
blieben. Näheres im Innern des Blattes. De. Seipel in Genf Vom 30. August an tagt in Genf wieder der Völkerbund. Seit 6 Jahren das erstemal ist Dr. Seipel selbst als Vertreter Oesterreichs mit einigen hohen Beamten dorthin gereist. Als Grund hiefür hat er die kritische Zeitlage angegeben; auch will er die Gelegenheit benützen, um endlich die von Oesterreich schon im Frühjahr geplante größere Anleihe im Ausland sicherzustellen. Oesterreich braucht für verschiedene Neuanlagen (Investierun gen

die beste Gelegen heit, sind ja die maßgebenden Männer aus der ganzen Welt dort beisammen. Dr. Seipel wurde in Genf gut ausgenommen. Zum Zeichen, wie sehr er in Achtung steht, wurde er gleich zum Vizepräsidenten gewählt. Die großen Herren im Völkerbund mußten sich bei der diesma ligen Tagung einige sehr unliebsame Wahrheiten sagen lassen. Da war einmal Herr Mowinkl. der Ministerpräsident von Norwegen, der seine Unzu friedenheit mit der Tätigkeit des Völkerbundrates zum Ausdruck brachte, ihm Mangel

an Unpartei lichkeit vorwärf und sich darüber beschwerte, daß der Völkerbund überall nur halbe Arbeit mache und den eigentlichen brennenden Fragen immer aus dem Wege gehe. Er warf ihnen tm, daß sie zwar mit schönen Wor ten und Verträgen den Krieg verbieten und ächten, aber ruhig weiterrüsten und jene Fragen nicht aus der Welt schaffen, die notwendig zum Kriege füh ren müssen. Dann kam der deutsche Reichskanzler Müller daher und beschwerte sich, daß man Deutschland vollständig entwaffnet

habe, die Ab rüstung der anderen Mächte aber immer noch auf sich warten lasse, obwohl man dieselbe feierlich versprochen habe. Ins gleiche Horn, womöglich noch um einen Ton kräftiger, stießen die Vertre ter von Schweden und Holland. In der Tagung am 8. ds. sprach Dr. Seipel von lebhaftem Beifall begrüßt in seiner feinen diploma tischen Weise. Er lobte zuerst am Völkerbund, was zu loben ist und tadelte ebenso kräftig aber fein, was zu tadeln ist, und sagte ihm, was er leisten sollte. Nicht viele Länder

wird es geben, so sagte er, in denen die Tätigkeit des Völkerbundes mit wachsamerem Interesse verfolgt wird als in Oester reich. Oesterreich steht seit der unter den Auspizien (Bemühungen) des Völkerbundes durchgefuhrten Sanierungsaktion in einem besonderen Verhältnis zum Völkerbund. Gewiß war die Sanierungsak tion auch ein gutes Geschäft für alle Beteiligten: für den Völkerbund, der durch die glückliche Lö sung einer so bedeutenden Aufgabe offentsichtlich eine Erhöhung seines Ansehens erfuhr; für Oester

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 12.09.1922
Physical description: 8
Preis 400 Kronen des graphischen Kartells in Innsbruck. Herausgegeben von der graphischen Arbeiterschaft. — Verantwortlicher Redakteur'Ernst Müller, Innsbruck. Nr. 4 Innsbruck, 12. September 1922 Nr. 4 Geringe Aussicht ans einen Völkerbund-Kredit. Line gewundene offiziöse Erklärung. — England will fich von Europa znrüüziehen. — Die Kreditfrag, wird vom Völkerbund auf einen „aussichtsreichere» Weg geleitet". Der Bundeskanzler Dr. Seipel ist von Genf .nach Wien zurückgekehrt und wird dieser Tage

, 10. Sept. Anläßlich der Rückkehr des Bundeskanzlers Dr. Seipel nach Men schreibt die Politische Korrespondenz: Es besteht nicht der geringste Zweifel, daß die österreichis ch e Frage diesmal beim Völkerbund eine Auf nahme gefunden hat wie noch nie. Mitbe stimmend hiefür ist allerdings das Verhalten der Regierung selbst, die, wie ganz erklär lich, auf dem Gang der Konferenz in Genf einen bestimmenden Einfluß ausüben muß. In der Besprechung der österreichischen Angelegenheiten nimmt gegenwärtig

Ge orge nach Genf, so kann beinahe mit Sicherheit angenommen werden, daß auch P o i n c a r e tut Völkerbund erscheinen wird, und es wäre von höchster Bedeutung, wenn diese beiden führen den Staatsmänner in Genf ^Erklärungen abgeben würden. Abgesehen von dieser anschei nend allgemeiner Tendenz der englischen Politik ist jedenfalls in d"r österreichischen Frage Eng land im Fünferkomitee sehr aktiv tätig. Im übri gen scheint der Wille zu bestehen, schwierige Fragen, die bei den internationalen

Konferenzen nicht gelöst werden können, auf den aus sichtsreicheren Weg direkter Ver- Handlungen z w i s ch e n d e n zunächst interessierten Staaten zu leiten. Die österreichische Angelegenheit wird, wenn die österreichische Regierung nicht auf unüberwindliche politische S ch w i e r i g k e i t e n st ö ßt, sicher im Wege der bereits eingeleiteten Aktion ihrer Lösung zuge führt werden. Dazu braucht es natürlich einige Zeit. Soweit es sich heute beurteilen läßt, ist die Erörterung vor dem Völkerbund

n i ch t d a s letzte Wort, das in der österreichischen Sache gesprochen wird, sondern ein Zwischen akt. Die zunächst beteiligten Staaten, darunter in erster Linie die österreichische Regierung selbst, aber erklärtermaßen auch die Regierungen der Nachbarstaaten, nämlich der Tschechoslowakei, Italiens und der Schweiz, sind fest entschlossen, wenn der Völkerbund nichtin aller nächster Zeit zu einer befriedigen den Lösung der österreichischen Frage kommen sollte, eine solche immer unter Anlehnung an den Völkerbund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 23.09.1924
Physical description: 8
• zu werfen, die entschlossen ist, um ibrc Aufnahme in den Völkerbund nachzusuchen. Blutrünstige Nar ren haben in diesen beiden Parteien die Führung in ne und die krausen Gedankengänge, die ihrer Po litik zugrunde liegen, stellen die Errettung Deutsch lands ungefähr so dar: Im Innern wird die na tionale Diktatur ausgerichtet, die alle jene Elemente des deutschen Volkes, die sich nicht zum alleinselig machenden nationalistischen Glauben bekehren kön nen, mittels Galgen und ähnlicher Instrumente

gegen den Völkerbund. Jeder deutschen Regierung, die es wagt, den Ge danken des Beitritts zum Völkerbünde ernsthaft zu verfolgen, wird der Krieg angesagt, und eben vor diesem Kriegsgeschrei ist die deutsche Regierung bis her kapituliert. Diesen deutschen Nationalisten zulisbe wollte sie sogar in der Kriegsschüldfrage eine verhängnisvolle Note an die Westmächte äbsenden, obwohl es offenkundig war, daß damit so ziemlich die mühsam zustande gekommene Verständigung mit den Westmächten mit einem Schlage wieder zerstört

worden wäre. Bis vor einigen Tagen schien es also, als ob sich die deutsche Regierung ganz und gar im Schlepp tau der Nationalisten befinde und nicht daran denke, das Ansuchen um die Ausnahme in den Völkerbund heuer noch abzusenden. In den letzten Tagen war der norwegische Delegierte beim Völ kerbund, Herr Nansen, beim deutschen Reichskanz ler und hat mit ihm eine eingehende Aussprache gepflogen. Man nimmt allgemein an, daß Nansen in offiziöser Eigenschaft sich mit dem Reichskanzler unterhalten

und ihm wahrscheinlich die im Schoße des Völkerbundes vielleicht schon vereinbarten Mo dalitäten für die Ausnahme Deutschlands in den Völkerbund dargelegt hat. Wenn man den Meldun gen Glauben schenken darf, die über diese Unter redung verbreitet werden, dann ist es Nansen ge lungen, alle Bedenken des Reichskanzlers zu zer streuen und ihn zu überzeugen, daß Deutschland sich ' nicht länger vom Völkerbunde ferne halten könne. Gemeldet wird noch, daß für heute ein Ka binettsrat einberusen ist, in welchem die deutsche

Regierung beschließen wird, wann Deutschland endgültig dem Völkerbund sein Ausnahmegesuch zu unterbreiten habe. Den Meldungen wird noch angefügt, daß man in politischen Kreisen „allge mein erwartet, daß das Ausnahmegesuch Deutsch lands dem Völkerbunde noch in seiner gegenwärti gen Session unterbreitet werde". So ist zu hoffen, daß Deutschland sich endlich zur Politik der Vernunft entschließen und seinen Teil zur allgemeinen Beruhigung der Welt beitragen werde. Vor einem Jahre hätte ein Beitritt

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Alpenland
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Page 1 of 10
Date: 13.05.1920
Physical description: 10
Mk. 4.50 ganzjährig Mk. 54.—; im Ausland monatlich Fr. 3.—. ganzjährig Pr. 36.— in Schweizerwährung. 1. ?akryany Innsbruck, Donnerstag, am 13. Mai 1020. Zöge 100. Schweiz und der Völkerbund. Bürger, Bauern und Arbeiter der Schweiz werden 'Sonntag, den 16. Mai mit ja oder nein für oder wider den Beitritt der Eidgenossenschaft zum Völkerbund stim men. Diese Abstimmuna steht denn auch an erster stelle unter den polit'scben Tagesfragcn der Schweiz; die Presse widmet ihr fpaltenlange Artikel

des Versailler Friedensverlrages, dessen ersten Tel das Völkerbund übkommen bildet, zw'sehen drei Großmächten des Ver bandes und dem Deutschen Reich ausgetauscht. Der Völkerbund trat somit in Kraft und die im Artikel 1 des Vertrages für den Beitritt als ursprüngliches Mitglied vorgesehene $tift von zwei Monaten begann zu lau fen. Der Schweizer Bundesrat hatte sich zu entschei den; die Aussichten auf einen baldigen Beitritt Ameri kas waren verschwindend, auch wollte der oberste Rat einer bedingten

Mär.ztagen, in der Vorlage des Bundesrätes die Amerikaklausel zu streichen. Auf Grund dieser Be schlüße ließ der Bundesrat am 8. Marz das Sekretariat des Völkerbundes verständigen, daß die Schweiz dem Völkerbund beitritt und weiters davon, daß die Volks abstimmung am 16. Mai erfolgen werde. Die Schweizer Eidgenossenschaft, deren Bevölkerung dreierlei Nationen angehört, hat ihr Bestehen der unbe dingten, im Vertrag vom Jahre 1915 festgelegten Neu tralität zu verdanken. Mit dem Eintritt in den Völ kerbund

nun der Völkerbund d as, was sein Name sagt, —. ein Bund gleichberechtigter Nationen — so hätte die Schweiz nicht zu befürchten, durch wirtschaftliche Mitwirkung bei Erzwingung von Schiedssprüchen des Rates der Vötkerliga innere Konflikte heranreifcn zu sehen. Wol l aber müßte geradezu ihre Existenz als Staat selbst in Frage kommen, wenn die Schweiz in einem Völkerbund, in dem nur Haß und Rachsucht ausschlaggebend sind, bei folgenschweren Entscheidungen Partei zu ergreifen hätte. In diesem Falle könnte das Heil

der Schweiz nur in einer absoluten Neutralität, außerhalb eines s> l hen Völkerbundes liegen. So ste'lt sich die Frage, die sich die Schweizer zu beantworten haben, ehe sie Sonntag zur Arne schreiten, kurz folgend: Ist der Völkerbund eine wirksame Einrichtung zur Beseitigung künftiger Kriege, zur Wahrung der Rechte auch der kleinsten Nationen — oder ist er nichts besseres als eine Art Rückversicherungsgefellschaft der Sieger zur Erhaltung des im Friedensvertrage geraubten Gutes, dem nun auch die im Kriege

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 07.03.1926
Physical description: 14
, den unser Bild, von der Kathedrale gesehen, ständig wiederaufgebaut. Auch der Palast des Erz- | zeigt, ist ein Neubau. Der Geffei-Krieg. Zur Zeit gehen wieder einmal die Wogen auf dem politischen Weltmeere sehr hoch und Wind und Nebel deuten auf Sturm; es dreht sich uni die Sessel oder Sitze im Völkerbundsrat.' Am 8. ds. Mts. tritt in Gens der Völkerbrmdsrat zu seiner Frühjahrsberatung zusammen und bald darauf der Völkerbund selbst zu einer außerordentlichen Tagung. Der wichtigste Gegenstand, der zur Ver

handlung kommt, ist der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Bei den Verhandlungen über die Sicherung der Grenzen zwischen Frankreich, Bel gien und Deutschland, die vergangenen Herbst in dem schönen Schweizerstädtchen Locarno geführt wurden, wurde Deutschland förmlich nahegelegt, ja man möchte bald sagen gebeten, in den Völkerbund einzutreten. Man hat den Völkerbund im Jahre 1919 als einen Bund der Siegerstaaten ins Leben gerufen mit der ausdrücklichen Bestimmung und Aufgabe, diese Mächte

Jahre haben gezeigt, daß Deutsch land ein zäheres Leben habe als man glaubte und daß es trotz aller Bedrückungen nicht' umzubrin gen sei, im Gegenteil, sich in mancher Beziehung Kräftige und erschwinge. Es begann nun den Geg nern einzuleuchten, daß nichts anderes übrig bleibe, als Deutschland zum Eintritt in den Völker bund förmlich einzuladen. Das geschah in Locarno. Deutschland hat nun vor 14 Tagen um die Auf nahme in den Völkerbund in aller Form angesucht. Gegen dessen Aufnahme hat kein Staat

nun alles in schönster Ordnung. An der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ist nicht zu Zweifeln. Nun kommt aber der Haken. Man hat Deutschland in Locarno auch einen Sitz im V ö l k e r b u n d s r a t in Aussicht gestellt. Der Völkerbundsrat ist der maßgebende Teil im Völkerbund, er ist so ungefähr das, was der Magi strat im Bürgerausschuß ist. Durch ihrr geht alles. Wer im Völkerbundsrat fitzt, hat maßgebenden Einfluß auf die Weltpolitik. Nach dem Statut zählt der Völkerbundsrat fünf ständige Sitze

und dazu vier nicht ständige, welche abwechslungs weise von den kleinen Staaten eingenommen werden. Die fünf ständigen Sitze, deren Inhaber im Völkerbund die erste Geige spielen und den dauernden maßgebenden Einfluß ausüben, waren den fünf siegreichen Großmächten: Frankreich, England, Italien, Japan' und den Vereinigten Staaten Amerikas zugedacht. Aber Nordamerika hielt sich dann dem Völkerbund fern. Allmählich bildete sich die Weltmeinung heraus, daß der fünfte leere Sitz Deutschland angcboten werden solle

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 20
Date: 01.04.1920
Physical description: 20
um den Völkerbund gewe sen. Daß der Friede von Versailles vielfach im Gegem satz zu den 14 Punkten abgeschlossen worden ist, hat dort anfänglich nicht stark interessiert. Lange, 'bevor der Ver mag bekannt war, tobte bereits der Kampf um seinen einen Bestandteil, dem Wilson alles andere zu opfern bereit war — den Völkerbund. Und mit gutem Grund. Denn der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Völ kerbund würde ein- für allemal das Ende der amerikani schen Politik, der dauernden Isolierung, besiegeln

. Jeder Staat, der in den Völkerbund eintritt, muß ein Stück seiner Souveränität opfern. Für die europäischen Staa ten ist das vielfach nur eine formale Preisgabe einer Freiheit, die nie bestanden hat. Sie waren mit ihren Freunden in Bündnissen zusammengeschlossen, und durch diese Bündnisse ihrer freien Willenstätigkeit beraubt. Eingedenk des Vermächtnisses von George Washington, im Vollbesitz ihrer gewaltigen Kräfte, im Bewußtsein ihrer politischen Unverletzbarkeit, haben die Vereinigten Staaten

machen lvürde, aber damit auch aller künftigen Kriegsgefahr. Aber gerade diese Teilnahme am Kriege und an den Friedensberatungen hat im Laufe der Zeit die alten Kräfte wieder ausgelöst, die die Politik der Isolierung vertraten. Der amerikanische Soldat, der als Kreuzfah rer nach Europa gezogen war, hat seine Alliierten, ins besondere die Franzosen, kennen gelernt. Er ist europa- müde und bündnissatt nach Amerika zurückgekehrt. Und der Friedensvertrag, den Wilson akzeptierte, weil er den Völkerbund

. Und sie sind vor allen Dingen nicht geneigt, Fiume den Italienern zu geben, nicht nur weil Fiume der einzige Ausweg der Südslawen zur See ist, sondern weil die Adriafrage in einem Geheimvertrag geregelt worden ist, der nicht recht zeitig zur Kenntnis des amerikanischen Alliierten ge bracht worden ist. Ursprünglich war es die republikanische Partei, die gegen den Völkerbund wetterte. Sie war in den letzten zwanzig Jahren Vertreterin der amerikanischen Expan sionspolitik gewesen, während die Demokraten eine solche bekämpften

— man denke nur an die Taftsche Dollardiplomatie und an die Bryansche Friedenspolitik. Sie waren Gegner des Völkerbundes, weil ein Teil von ihnen dessen pazifistischen Grundgedanken bekämpfte, vor allem aber, weil der Friede und der Völkerbund von Wilson geschlossen lvurden und sie ihn mit einem partei politisch nicht unberechtigten Haß bekämpften, wie er selten einem amerikanischen Präsidenten gegenüber an den Tag getreten ist. Sie rechnen dabei mit der tieflie genden Abneigung des amerikanischen Volkes

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 19.09.1924
Physical description: 16
bewiesen. Was gibt es Nerzes in dev Welt? ' In der Schweizer Stadt Genf ist schon feit Wochen der sogenannte Völkerbund versammelt. Der Völker bund :ft eine Schöpftmg des verstorbenen amerikanischen Präsidenten Wilson, welcher bei Betörung der Mittel mächte mit dem Wan auftrat, der Krieg müsse beendigt werden, ohne daß es Sieger, Besiegte und Kriegsent- schädigungen gibt, die Staaten haben sich auf Grund des Selb'ftbestimnumgsrechtes der Völker umzugestalten, mrd dann sind alle Nationen zum Völkerbund

zusammen- zusasien, um für alle künftigen Zeiten jeden Krieg un möglich zu machen. Wie Präsident Wilson seine Ver sprechungen, auf Grund welcher die Mittelmächte im Jahre 1918 die Waffen niedergelegt, bei den nach folgenden Friedensverhandlungen eingelöst hat, wissen und fühlen wir alle, und darüber können namentlich unsere geknechteten Brüder in Südtirol ein ergreifen des Klagelied anstimmen. Daß der Völkerbund eine Schöpftmg Wilsons ist, könnte jeden Oesterreicher und Tiroler mit tiefstem Mißtrauen

dagegen erfüllen. In dessen scheint sich der Völkerbund doch bedeutend besser zu enttmcfeln, als man nach den sonst mit den Plänen Wlsons gemachten Erfahrungen früher glaubte anneh men zu müssen. Der Völkerbund ist es gewesen, der die Sanierung Oesterreichs nach den Vorschlägen des Bundeskanzlers Dr. Seipel möglich gemacht hat. Auch die Sanierung Ungarns hat der Völkerbund erfolgreich in die Hand genommen. Damit sind allerdings die greifbaren Erfolge, welche der Völkerbund bisher auf zuweisen gehabt

, schon beinahe erschöpft. Der Völkerbund sollte z. B. der Beschützer der Mirrderheiten in den ver schiedenen Nationalstaaten sein, also der Verteidiger der Deutschen in Südtirol, Polen und in der Tschechen eben so der Verteidiger der Magyaren in Jugoslawien und Rumänien. Bisher Hai man aber von einer solchen Verteidigung vder auch nur vom Willen dazu von Seite des Völkerbundes sehr wenig zu verzeichnen gehabt. Trotz der vvrgebrachten Beschwerden und Bitten und trotz des Adüveifts auf die schnöde

verletzten Verträge und rück sichtslos gebrochenen Versprechungen hat sich der Völker bund in der Frage des Schutzes der nationalen Minder heiten bisher vollständig ausgeschwiegen. Alle Welt weiß es und der Völkerbund weiß es besonders gut, wie brutal K B. die Deutschen in Südtirol entrechtet werden. Aber der Völkerbund läßt sich zum Schuß anrusen, tut aber in dieser Angelegenheit gar nichts, weil er die italienischen Vertreter beim Völkerbund nicht reizen und kränken will. Aehnlich wird es gemacht

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 12.09.1926
Physical description: 14
. — Der Papst soll Helsen. Gestern, das ist am 6. September, ist der Völ kerbund zu seiner Herbsttagung in Genf zusam mengetreten. Keiner Tagung desselben gingen so langwierige und so schwierige Verhandlungen vor aus, wie dieser. Der Grund ist die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund und die Zuwei sung eines ständigen Ratssitzes an demselben. Wie erinnerlich, sollte diese Aufnahme schon bei der heurigen Märztagung erfolgen. Es kam jedoch nicht dazu. Alles scheiterte daran, daß Brasilien, Polen

und Spanien unnachgiebig ständige Sitze im Völ kerbundsrat verlangten, während das Deutsche Reich daraus besteht, daß bei seinem Eintritt in den Völkerbund niemand außer ihm einen stän- dien Ratssitz erhält, da sonst sein Einsluß im Rate entsprechend vermindert würde. Man hätte Deutschland schon lange zu bewegen gesucht sich in den Völkerbund aufnehmen zu lassen, da man trotz aller Feindseligkeit gegen dasselbe einsah, daß es doch nicht gehe, Deutschland ganz kalt zu stellen, und weil man, sagen

der Völkerbunds- mächte sich nicht beteiligen müsse. Für die Aus nahme eines Staates in den Völkerbundsrat be darf es der Zustimmung aller Mitglieder des Völ kerbundsrates und der Mehrheit in der Völker bundsversammlung. Vorher muß jedoch natürlich die Aufnahme in den Völkerbund erfolgen, für die eine Zweidrittel-Mehrheit in der Völkerbundsver sammlung notwendig ist. Die Einstimmigkeit zur Zuteilung eines Rats sitzes war im Frühjahre nicht zu erreichen. Es schien sMr. daß der ganze Völkerbund an der Frage

in Brüche gehe. Im ganzen Sommer wurde nun ver handelt. Polen, denen die Franzosen einen Rats sitz versprochen hatten, ließ sich erweichen^ nicht aber Spanien und Brasilien. Letzteres hat frischweg seinen Austritt angemeldet, fodaß Amerika fast gar nicht mehr vertreten ist. Nordamerika ist über haupt nie beigetreten. Nach langen Verhandlungen hat sich die zu diesem Zwecke zusammengesetzte Studienkommission folgendermaßen geeinigt: Deutschlands Eintritt in den Völkerbund und in den Rat erfolgt

so, wie es bei den Verhandlungen hi Locarno von Frankreich und England in Aus sicht gestellt worden ist. Es wird, neben den bis herigen ständigen Mitgliedern des Völkerbund rates: England. Frankreich, Italien und Japan, den fünften ständigen Ratssitz erhalten. Deutsch lands Bedeutung und Stimme im Rat wird durch keine gleichzeitige Zuteilung non weiteren ständi gen Sitzen an andere Mächte herabgemindert. Da gegen werden die bisherigen sechs nicht-ständigen Natssitze, die abwechselnd von den anderen Staa ten eingenommen

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 21.03.1926
Physical description: 14
gedrängt, sie möchten doch dieser Vereinigung bei treten und man hatte ihnen bereitwilligst einen Eitz im Vorstande derselben versprochen. Einer so freundlichen Einladung haben die Deutschen natür lich Folge geleistet und ihr Aufnahmegesuch in den Verein „Völkerbund" eingereicht. Wie man die Deutschen betrügen wollte. Da hieß es auf einmal aus Paris und London: Man nehme die Deutschen zwar sehr gerne auf, aber sie müßten einverstanden sein, daß zugleich die Polen mit in den Vorstand eintreten

, als ob sie gegen die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund sein würden, wenn Deutschland nicht nachgebe. Auf der anderen Seite hat insbe sondere Schweden im Völkerbundrat das Recht Deutschlands vertreten, das auch von der öffcntli- chen Meinung in England und Amerika anerkannt wurde. Die Deutschen ließen sich durch dieses Nänkespiel, das eine englische Zeitung als einen unerhörten Skandal bezeichnet, nicht irre machen. Den Franzosen lag schließlich auch sehr viel daran, daß die Deutschen in den Völkerbund eintreten

könnten, weil sie gegenwärtig Ruhe und Frieden brauchen. Der französische Ministerpräsident Briand bemühte sich also um einen Vergleich. Dieser sollte in folgender Weise Zustandekom men: Deutschland tritt in den Völkerbund ein und erhält seinen Ralsitz. Dafür tritt die Tschechoslowa kei den nicht ständigen Ratsitz, den sie namens der Kleinen Entente innehatte, zurück und läßt Polen Alfons da Costa, Präsident der Vollversammlung des Völkerbundes, früherer Ministerpräsident und Finanzminister Por tugals

hatten, sondern daß sie ihre Rolle blutig ernst nahmen. Beide Mächte verweigerten die Zustimmung zu dem obigen Vorschlag. Spanien drohte sogar mit dem Austritt aus dem Völkerbund. Brasilien er klärte, es werde in der Völkerbundversammlung gegen die Ausnahme Deutschlands stimmen. Es ist klar, daß diese beiden Staaten nicht aus eigenem diese Haltung einnahmen. Wer hat sie aufgehetzt? Allgemein deutet man mit den Fingern aus Ita lien. Dieser Staat will nicht, daß Deutschland den ihm gebührenden Einfluß erlangt. Italien hat zudem

Angst vor dem Völkerbund. Einmal hat ihm ja schon der Bund auf die Finger geklopft, als Mussolini Korfu einstecken wollte. Italien will sich auf Kosten anderer Mächte ausdehnen und benötigt dazu einen Zustand der Verwirrung, so daß es im Trüben fischen kann. Aus eigenem getraute es sich nicht recht den Völkerbund auseinanderzusprengen. Darum steckte es sich hinter die Spanier und Bra silianer, die, wie wir gesehen haben, von Frank reich ohnedies in ein falsches Geleise geleitet wor

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 12
Date: 11.02.1923
Physical description: 12
verhllltea. Einzelnummer 1200 K. = Verwaltung = ln ÄnnsvruO. MartmManttra-e Q crelephsn 741, 742.1 An lese sind alle Beiellunsea. Seldsrndungen uu. Besch aerben w gen AlchtzusteNun z de» Blot es zu richten. Alle Tta - richten und Berichte und zu senden an bte Neda kt Ion des .Tiroler Volks) Voten n Baumkirchen tLtnterinntal) Telephon: voidera Nr. 12 ^ Nr. 6 Innsbruck. Sonntag, den 11 . Februar Jahrgang 1923 Oesterreich vor dem Völkerbund Am 1. Februar hielt der Völkerbundrat eine öf fentliche

gebracht habe, um den Anforderun gen. die der Völkerbund seinerzeit in Genf gestellt yatte, zu ent vcechen. Dr. Zimmermann hat uns tüchtig herausgestrichen und hat dargelegt, Oester reichs Regierung und Volk habe in dieser kurzen Zeit Großes geleistet, so daß der Völkerbund mit uns wohl zufrieden sein könne. Wenn wir so wei ter fahren, werde aus uns gewiß noch etwas Tüch tiges werden; Wir berechtigen somit zu den schön sten Hoffnungen. Dr. Zimmermann erklärte, er fei mit manchen Zweifeln

und mancher Befürchtung nach Wien gekommen, aber heute könne er sagen, daß sein Vertrauen während dieses einen Monats von Tag zu Tag sich verstärkt habe und sich stets weiter befestige. Der Bericht wurde überprüft und der hohe Rat fand, daß Herr Generalkommissär die Wahrheit gesprochen habe und erklärte sich mit uns wohl zufrieden. Wir hätten zweifellos Aus sicht, noch ein strammer Bursche zu werden. Aber auch der Völkerbund könne mit sich zufrieden, ja aus sich stolz sein, denn er sei es schließlich

, über das, was Oesterreich bisher geleistet. Er sprach in Worten höchsten Lobe» über uns Oesterreicher und unsere Tätigkeit, um uns selbst zu helfen. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß seit Genf ein so un geheurer Weg überraschend glücklich zurückgelegt worden sei. Man fei von Zweifeln erfüllt gewesen And habe nicht gewußt, ob die Riesenlast der Auf gaben gelingen könne. Nun aber gebe es niemanden mehr, der an dem Enderfolg des Werkes zweifle, dem der Völkerbund eine volle Sorgfalt zuwende. Es galt

auf- zurichten, die notwendigen Geldmittel zustande zu bringen und das Vertrauen zu Oesterreich wieder zu gewinnen. Diese Aufgabe, die unlösbar schien, sei erfreulicherweise zum größten Teil gelöst und die kühnsten Erwartungen seien nunmehr gerechtfer tigt. Die Staatsmänner, die dem Völkerbund anae- hören, wissen es voll einzuschätzen, was die Regie rung Seipel geleistet habe. Sie wissen aus eigener Erfahrung und aus ihren eigenen Bemühungen, wie schwierig es in jedem Lande ist, einschneidende finanzielle

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 10.09.1926
Physical description: 4
ein Betrag von 27.5 Ai i U Mil Schi lling aus den Kreditrcsten der Bölker-- ■ Bchihe bewilligt und bei der gegenwärtigen Tagung AMrbundes ist es gelungen, den verhältnismäßig '^AeEag von 50 M i l l i o n e n Schilling vom Best -er Völkerbund anleihe für produktive Jnve- MUfw. in erster Reihe ausschließlich für den , f> - Ansban der Fernkabel - ** j ßOlten. Das System der unterirdischen Fernkabel nifetneit Eroberungszug von Amerika aus nach Europa Meten. Was das österreichische Bauprogramm anbe

nach ^ist die Strecke bis Linz bereits ausgebaut. In der stell Zeit wird an die innere Einrichtung ge- An werden. In Wien selbst wird das VerstärkeraMj ehemaligen Jnstizgebäude nntergebracht werden. Es IkMW im »eröni. i Bameks Glückwunsch an den deutschen Reichskanzler. K. Genf, 9. Sept. Bundeskanzler Dr. Ramek hat An an den Reichskanzler Dr. Marx nachstehendes iSlWMm gerichtet: „Am Tage, da der einmütige Bei- ÄÄer im Völkerbund vertretenen Staaten den Ein st Deutschlands in den Bund begrüßte, drängt

r ist auch nach Eintritt Deutschlands in Völkerbund mit Nachdruck geltend zu machen. Die ; Brechungen endeten mit einer Vertrauens- Mgebung gegenüber den mit der Führung be- Mgten Männern. ist zu hoffen, daß der Ausbau der Strecke Wien—Passau mit IaHresschluH beendet sein wird. Wichtige Verbesserungen. Bon Neujahr an wird daher der Telephonverkehr nach Deutschland und darüber hinaus nach Westeuropa um ein Vielfaches verbessert und beschleunigt wer den. Die Wartezeit wird verkürzt, die Zahl der Gespräche vervielfacht

nach Marburg, die andere ebenfalls über Wien—Bruck nach MKach und Tarvis in Ita lien führen. Die Heimische Elektrizitäts- und Kabettnöustrie, sowie das Bangewerbe werden auf Jahre hinaus mit Aufträgen versorgt sein, wodurch die E i n st e l l u n g T a u s e n d e r von Arbeitern ermöglicht wird. Lebhafte Befriedigung in England. London, 9. Sept. (Priv.) In der Morgenpresse wird der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund mit le b hafter Befriedigung kommentiert. Der Völker bund höre nunmehr auf, ein Bund

der Sieger zu sein, was seinen Eindruck auf Amerika nicht verfehlen dürfte. Der Eintritt Deutschlands müsse dazu beitragen, die m o r a l i s ch e n Verlust e, die der Völkerbund in den letzten Monaten erlitten habe, wieder gutzuwachen. Die neue Periode, so schreibt z. B. „Daily Telegraph", müsse damit einsetzen, daß die Atmosphäre des Argwohns beseitigt werde, wozu Deutschland mehr beitragen könne als eine der anderen Nationen. „Daily News" erwartet, daß Deutschland seinen Ein tritt in den Völkerbund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 13.09.1924
Physical description: 16
, Zarboch, Zehetgrüber. Es wird angezeigt sein, daß sich die Konsumen ten die Verteurer der Lebensmittel und Bedarfs artikel, die Obdachlosen die Verteurer des Zements für den Häuserbau gut merken, damit sie ihnen ge legentlich kommender Wahlen die gebührende Ant wort erteilen können. * * Deutschland und der Völkerbund. Vor der interparlamentarischen Studentenkonfe renz in Genf hielt Gen. Dr. Breit scheid am Sonntag abend eine politische Rede über „Deutsch land und der Völkerbund". Er bezeichnete

den Krieg als Wegbereiter für die Völkerbundidee, da allein die internationale Verständigung ein euro päisches Chaos verhüten kann. Die bisherige teil weise Ablehnung des Völkerbundes in Deutschland ist begründet durch die Verbindung mit dem Ver sailler Vertrag, der den Völkerbund als eine von den Friedensbedingungen schuf. Deutschland wurde damals nicht ausgenommen. Die Entscheidungen des Völkerbundes über Eupen-Malmedy unh Ober schlesien mögen formell richtig sein, aber sie ver stoßen

gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völ ker. Deshalb 'besteht die Auffassung, daß der Völ kerbund ein Instrument der Siegerstaaten, aber kein demokratisches Institut sei. In weiten Arbei terkreisen Deutschlands bestand damals der Glaube an die bevorstehende Weltrevolution und deshalb eine gewisse Reserve gegenüber dem Völkerbund. Heute ist ein entschiedener Wandel zu verzeichnen. Eine große Mehrheit des deutschen Volkes wünscht heute den Eintritt in den Völkerbund. Auch die deutsche Regierung ist ldamit einverstanden. Inner halb

, eine grundsätzliche Klärung der Kriegsschuldfrage aber nur durch die Geschichte möglich ist. Dazu ist Voraussetzung die Oesfnung aller Archive und die Ablehnung der Hofgeschichts schreibung aller Länder. Die obligatorische Schieds gerichtsbarkeit ist nur denkbar, wenn der Völker bund reale Machtmittel besitzt. Wirtschaftliche Sanktionen allein sind unzureichend. Nordamerika kann z. B. Rußland unmöglich boykottieren. Der Redner fordert den baldigen Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. In seiner heutigen

Verfassung sei der Völkerbund kein Ideal, sondern nur eine Zwischenlösung, da eine Gesellschaft auf proletari- scher Basis heute noch nicht möglich sei. Aber der Völkerbund sei heute der Knotenpunkt europäischer Politik. Deutschland muß aus der Isolierung her aus. durch seine Mitgliedschaft schadet es nur sich, nicht dem Völkerbunde. Der Redner fordert zum Schluß die Ueberwindung falsch verstandener Sou veränitätsgefühle durch die europäische Gemein schaft. General Allen, der ehemalige Oberbefehls haber

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Alpenland
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Page 3 of 8
Date: 09.08.1924
Physical description: 8
fttoen- Der einzige Punkt, von dem er einen! Laren dmei'ff hntte, war, daß der Völkerbund als ein Ueöerstaat betrachtet werden, müsse, vor dem der Knm'dsatz der nationalen Souveränität sich — wo „Mg zu beugen hatte. Die'er These stand die e n gl i s ch e gegenüber, tzi^einer so verschie-der.en Vernrinderung der natio- m im Souveränität widersprach. Mr der s r a n z ö s i s ch e n These können wir M'eijgen, da die französischen Bevollmächtigten „,„ch chr Ungläubigkeit ihres Vovsitzeuid.nr, Herrn

UMmeeau, den Völkerbund für ein -Hirntzesplnst hielten und alle ihre Anstrengungen darauf richte- Mi, «die Völkerbundsatten zu Falle zu bringen. Hiu- M>en nähert sich eine ländere, vor allem von Deutfchländ unterstützte These, dem anrerikanifchen Plan, jedoch mit dem Unterschied, daß der deutsche Plan die sofortige Allgemeinheit des Völkerbundes M'sah, während.der VöMerbund, so wie er im Miedensversriag verwivWcht wurde, mehr oder we niger bevorrechtigte Zütaffun-gen! einführte, jeooch M ehemals

feindlichen: Staaten- und Rußland vom Völkerbünde 'seruhteilt. Der ideutsch-e Vorschlag, der M besten ldnrchgearbeitet war, fand dieselbe Auf-, „ahme, wie alle Vorschläge der deutschen Friedens- -MMion. Er wurde säst ohne feige Prüfung ver- Wrfen ltinlD ein ganz annormaler Plan wurde zum tMMvärtigen Völkerbund. Wie der -Artikel I zeigt, hat >der Völkerbund von Anfang au eine unter schiedliche Gruppierung seiner Mitglieder, bevor rechtigte und eingelad'ene Mitglieider, denen man zu sagen «schien

: Wir nehmen euch aus Gnade in den Völkerbund aus. Eine Herablassung, deren erste mMssehbare Wirkung die war: die eingeladenen Nationen in ihrer Wiirde zu kränken und sie vom Völkerbund fernzuhalten. Es wog schwör, daß der Völkerbund mehr als dem halben Europa ganz ver- Mo'sisen bli pd. gern an» hp-m Kunnpas. in arm )ie Hauptausgabeu des Völkerbundes lagen!, den Frieden wieder herzu stellen und zu -erhalten^ Das verdarb von vornherein den 'Geist -des Völkerbundes ii-ch seine etwaige Tätigkeit, denn disse

'Sachlage schien anzuzeigen, daß der Völkerbund weniger f ü r als g e g e n i r g e n d w e n ins Leben gerufen wurde. Und dennoch gaben sich selbst .die freiden- keuben französischen FriedenisdrganisatioNen feitne Rechenschaft, sei es infolge Verzerrung des patrioti schen Geistes oder aus irgend einer anderen Ur sache. Herr A p p e l, der Repräsentant dev franzö sischen VölkerbuNdliga, erklärte noch aiuf dem Kon greß 'der Vereinig, für den Völkerbund im Oktober .1920 in Mailand, daß der Frieden

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 04.07.1936
Physical description: 4
. — Gasthaus Kreuzhäusl: Speckbächerkapelle. — Gast hof Thömlschlößl: nachmittags Militärkonzert. — Gasthof Post, Volders: nachm. Rettenberger Musik kapelle. — Kurkaffee: abends Militär-Jazz. M-ntag. Tonkino: Hoheit tanzt Walzer. Kienstag. Kurpark: Regimentsmusik. Mittwoch. Tonkino: Der ahnungslose Engel. K-nnevstag. Tonkino: Der ahnungslose Engel. -- Kurpark: Salinenkapelle. Wochenschau. Die hohe. Politik Europas dreht sich nur mehr um dem Völkerbund. Trotz ver suchten Ableugnens durch die ihm feind

seligen Politiker und durch einen großen . Teil des europäischen Blätterwaldes! Man kann es täglich aus dem Munde einzelner Staatsmänner hören und täglich in gewis sen Zeitungen lesen: Der Völkerbund ist nichts wert, er hat keine Autorität, es wird nie etwas aus ihm werden. In den ! Gasthäusern plappern es die Bierbankpo litiker nach und auf dem Marktplatz sa gen es die Frauen. Und doch dreht sich ! derzeit alles um den Völkerbund! Die ihn nicht haben wollen, beschäftigen sich noch intensiver

mit seiner Eristenz als jene, die ihn wollen. Warum und wieso? Weil zwar der Völkerbund in einigen Fällen, besonders eklatant in Abessinien, versagt hat, weil aber trotzdem jeder fürchtet, daß er, wenn er funktionieren würde, eine In stanz sein könnte, ohne die keine Abmachung über die Grenzen eines Staates hinaus in Rechtskraft erwüchse. Ja noch mehr! Auch gegen innerstaatliche Gesetze wären Be schwerden an den Völkerbund möglich, wenn er über eine Exekutive verfügen würde. Das Eigenleben der einzelnen Nationen

die Entente gegen die Mittelmächte, zuletzt die Italiiener in Abes sinien. Das würde aufhören, sobald der Völkerbund tatsächlich der Aufdruck des Völkerwillens und die höchste irdische Ge richtsbarkeit wäre. Hieraus erklärt sich oh ne weiteres die Abneigung vornehmlich der großen Mächte gegen den Völkerbund. Alle jene Staaten, die noch etwas erobern möchten, fürchten die Erstarkung des Völ kerbundgedankens. Alle jene, die ein rei nes Gewissen haben, oder jene, die einen Raub behalten möchten, wünschen

ihn. Alle jene, die für erklusiven Nationalismus sind, verachten den Völkerbund. Alle jene, die sich verbunden mit der Weltmensch heit fühlen, erhoffen von ihm Erlösung, Be freiung, Befriedung. Alle ohne Unterschied aber empfinden nach dem Mißerfolg gegen über Italien, daß die Organisation des Völkerbundes den Machtoerhältmssen nicht entspricht und daß es eines gründlichen Umbruchs bedarf, um aus dem Bund das zu machen, was die hinter den Führern har rende Menschheit erwartet: eine Versamm lung der Besten aus allen Nationen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 11.09.1922
Physical description: 4
die.Hilfsbereitschaft der Spanier. H y m a n s stellte als Mitglied des Rates mit Befriedigung fest, daß dem Wirken des Rates viel Lob gespendet worden sei. Große Aufgaben stehen dem Völkerbunde bevor. Eine derselben hat Bun desrat Motta in zu beherzigenden Worten darge legt und die Vertreter anderer Nationen haben ebenfalls ihrer Sympathie für die Hilfsaktion an Oesterreich Ausdruck gegeben. Die Verfolgung des armenischen Volkes bilde eine dauernde Be unruhigung der Welt. Hier müsse der Völkerbund eingreifen. Hierauf fand

der Vertreter Brasiliens O l i- v i er a schöne Worte für die Hilfsaktion Doktor Nansens und ganz besonders für die rasche Un terstützung Oesterreichs. Brasilien werde glücklich sein, einer Nation, die auf eine große Geschichte zurückblicken könne, nach Kräften zu helfen. N i n c i c (Jugoslawien) berichtete über die Haltung seines Landes zum Völkerbund und gab einen Ueberblick über die letzte Entwicklung Jugo slawiens. Prof. Askenazy (Polen) gab feiner Befrie digung über die Lösung der ober schlesischen

Frage durch den Völkerbund Ausdruck. Dr. Streit (Griechenland) erklärte, sein Land, das an der Frage des Minoritätenfchutzes das größte Interesse habe, habe durch eine libe rale Gesetzgebung den Schutz der Minderheiten vielfach schon durchgefübrt. In Kleinasien jedoch habe die christliche Bevölkerung sehr unter der Verfolgung zu leiden. 'Schon vor Jahrzehnten habe eine systematische Ausrottung des christlichen. Elements begonnen. Hierauf sprach Redner über Die türkische Frage mit Worten

, die einer Anklage gleichkamen. Von besonderer Bedeutung war die Erklärung düs französischen Delegierten H a n o t a u x, der den lebhaften Wunsch Frankreichs verdolmetschte, Oesterreich aus seiner Notlage befreit zu wissen und dem schwergeprüften Lande zu helfen. Eine Lösung der österreichischen Frage in Ueberein- stimmung mit dem Völkerbund lrerde Europa und der ganzen Welt einen ungeheuren Dienst leisten. Als letzter Redner schließlich erklärte I o n g- h e er van London, die Möglichkeiten des Völker bundes

feien beschränkte. Er könne gewiß nicht alle Hoffnungen erfüllen, die überspannte Er wartungen von ihm verlangen. Aber der Völker bund könne einen bedeutenden Schritt nach vor wärts machen, wenn es ihm gelänge, den Wieder aufbau Oesterreichs zu ermöglichen. Er könne sich dem eindrucksvollen Appell des Kanzlers Seipel nicht verschließen. Der Völkerbund müsse mit seiner ganzen Autorität zur Seite stehen, damit dieses unglückliche Land vor dem Zusammenbruch und vor der Anarchie bewahrt bleibe

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Alpenland
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Page 1 of 14
Date: 17.12.1920
Physical description: 14
., Krektaq, am 17. veZember 1020. Zolge 492 - .,".TT-rr~ ... ■ ■■ - — VeutschWerrelch im LMerbund. O. Innsbruck, 17. Dezember. ® F» der DölkerbmOversammlung .vurde beschkossen, dem Ansuchen Teuffchiösterreichs um Aufnahme in dcnr Völker bund staitzugeben. D-crmtt ist Deuffchöiterreichs Vertritt zum Völkerbund vollzogene Tatsache. Anläßlich dieses Ereignisses, über das zu freuen wir nicht den mindesten Grund haben, ist die Stimme lcntt geworden: „Nim hat Oesterreich ein Forum pMonnen

, vor dein es seine Anliegen mit mehr Aussicht, ge- gehört zu werden, vertreten kann- Bisher hatte es eigentlich keine andere Stelle, um zu der übrigen Welt zu sprechen und seine GilfsbebürfÄgkeit darzulegen, als die Repcrra- tronskommisston-" Tatsächlich trifft das nicht zu. Da? erstens nämlich, von der Anssicht auf Echorung der Anliegen Deutfchösterreichs, denn rhm steht der Völkerbund als solcher entgegen. Es ist eine nunmehr doch schon genügend bekannte Wahrheit, daß der Völkerbund als Exekutive zur Durchführung

, wichtiger, als auS dem Volker- tunte eine wahre Geseslsichaft der Nationen zu machen, dünke !s die Ententestaatsmänner, die Aufrechterhaltung und Durch führ! mg der Friedensverträge gesichert zu wissm. Es Lebt also in Genf noch immer der Geist, der auf der Pariser Friedenskonferenz geherrscht hat. Tie Neutralen vermögen bnrcm nichts zu andern, auch wenn sie den Willen dazu sötten. Jene, die im Völkerbund die Macht in der Hand heben, denken nicht an eine Revision der Friedensverträge. Die Leiden

hat so etwas Ähnliches ange deutet, als er meinte, daß der Völkerbund eine günstige Ge len enbett zur Ueberwachrmg und Kontrolle einzelner Staaten abgeben kann«. TeutschösterreichS Beitritt ist aber noch von einem anderen Gesichtspunkte aus schwerwiegender Art, der schon einmal auseinandergesetzt worden ist- Durch den Veitrist zum Völkerbund verpflichtet sich Deutfchösterrerch, die Satzungen des Völkerbundes zu respektieren- Der Artikel 10 des Dol- kerbundstatutes sagt nun, daß sich die VolkerbunLstaaken gegenseitig

hat oder übersehen wollte, aber trotzdem immerhin eine Tatsache. Genau dasselbe, was den Vertrag von St. Germain an geht. betrifft mich den Vertrag von Versailles. Deutschoster reich übernimmt durch den Veitritt zum Völkerbund und mit der damit verbundenen Anerkennung l>es Artikels 10 des Völkerbundstatutes die Verpflichtung, der Entente bei der Durchsetzung des Versailler Vertrages gegenüber Deutschland zur Seite zu stehen. Wenn man ganz nirchtern darüber nach, denkt, was das bedeutet, so muß nran sich sagen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.12.1933
Physical description: 8
aus dem Völkerbund aus-- treten werde, wenn „Verfassung, Funktionen und Ziele des Völkerbundes nicht in kürzester Zeit radikal reformiert wer den". Das ist ein Beschluß von größter Tragweite für ganz Europa. Es sind drei faschistische Regierungen, deren Politik den Völkerbund in eine schwere Krise gestürzt hat. Zuerst die faschistisch-militaristische Regierung Japans; sie ist aus dem Völkerbund ausgetreten, weil der Völkerbund gegen den Raubzug Japans in der Mandschurei Einspruch erhob

. Dann hat die nationalsaschistische Regierung Deutschlands den Völkerbund verlassen. Jetzt droht Italien mit seinem Austritt. Da Rußland und Amerika dem Völkerbund nie angehört haben, würden, wenn Italien seine Drohung ver wirklicht, von den sieben Großmächten der Welt nur noch zwei, Frankreich und England, dem Völkerbund angehören. Damit wäre der Völkerbund tatsächlich gesprengt. Was für eine Reform des Völkerbundes strebt Italien an? Mussolini will, daß die Leitung des Völkerbundes einer Körperschaft übertragen werde, in der die Groß

macht e allein vertreten lein sollen. Er will die Wie derherstellung jenes Zustandes, der in dem Europa der Vorkriegszeit bestanden hat: des „europäischen Konzerts" der damals fünf Großmächte, die allein über Europa ent schieden haben. Warum will Italien ein solches Direktorium der Groß mächte, das die Klein- und Mittelstaaten von der Mitent scheidung ausschließen soll? Im Völkerbund tritt Frank reich umgeben von seinen Bundesgenosien auf: von Belgien, Polen, der Tschechoflowakei, Jugoslawien

ist unzweifelhaft ein Vorstoß Italiens gegen Frankreich. Solange Deutschland dem Völkerbund angehört hat, konnte Italien den Gegensatz zwischen Frankreich und Deutschland für sich ausnützen. Seit dem Austritt Deutsch lands aus dem Völkerbund hat Italien diese Möglichkeit verloren; dadurch ist es innerhalb des Völkerbundes gegen Frankreich schwächer geworden. Anderseits sind seit dem Austritt Deutschlands ernste Meinungsverschiedenheiten zwischen England und Frankreich, über die weitere Behand lung

sein Vorstoß gegen Frankreich das Italien Mussolinis dem Deutschland Hitlers. Italien hat schon in der letzten Sitzung der Abrüstungskonferenz den Plan Frankreichs, die Verhandlungen über die Abrüstung auch ohne Deutschland weiterzuführen, vereitelt und dadurch der Politik Hitlers einen großen Dienst erwiesen. Es er« weist Hitler einen zweiten Dienst, indem es sein Verbleiben im Völkerbund von einer Reform, die Frankreichs Stel lung in Europa schwächen würde, abhängig macht. Ander seits hat Italien

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 21.09.1934
Physical description: 12
abschüt teln, die seinen Intentionen im Wege stehen. Mit derselben blnbekümmertheit wird Muß land im Interesse seiner Ziele dem Völker bund eines Tages Mitteilen, daß es auf ihn verzichte, wie es vor ihm Japan und hernach Deutschland geübt haben. Man muß sich nur vor Augen halten, was Stalin vor zwei - Jahren über Len Völkerbund gesagt hat und welche Ansicht er sich darüber zu eigen ge macht hatte. Sicherlich kann der Völkerbund nichts dafür, wenn der rote Zar auch bis heute noch seine damalige

Ansicht nicht ge ändert hat. Mur scheint es Mußlanö aus durchsichtigen Politischen Gründen sehr op portun, sich ein anderes Mäntelchen umzu hängen. Stalin erklärte noch 1932: „Der Völkerbund ist nichts anderes, als das Mittel, mit dem Frankreich die in Ver sailles und St. Germain geschmiedeten Ket ten, unter denen Zentraleuropa seufzt, vor dem Verrosten bewahren will, er ist eine Börse, in der die Kolonialvölker wie Vieh verschachert werden, er ist das Werkzeug zur rohen Vergewaltigung der schwachen

Völ ker durch die starken, endlich ist er eine Mückversicherung, der letzte Hort der vor un drohenden Weltrevolution. Wir sind für die wahre Selbstbestimmung und Gleichberech tigung der Völker, für die völlige Llnabhän- gigkeit der farbigen Massen, wir kennen weder Sieger noch Besiegte. Wir begrüßen die Weltrevolution als den größten und letzten Meinigungsprozeß, den die Menschheit öurch- machen muß. Es ist klar, daß wir mit dieser mehr als zweifelhaften Gesellschaft, die sich Völkerbund nennt

nicht abnehmen. Denn es voll führt heute wiederum ganz dasselbe Säbel gerassel, wie es vor dem Kriege Kaiser Wil helm praktizierte. Wenn die Westmächte glau ben, daß sich das europäische Gleichgewicht dadurch nicht ändern werde oder sich gar zu ihren Gunsten verschieben werde, so befinden sie sich in einem schweren Irrtum. Mußland ersieht aus der Einladung zum Völkerbund ganz'deutlich die ganze Schwäche und Mat- tosigkeit seiner zukünftigen Partner und es wird aus dieser Sachlage auch sicherlich ssin Kapital

zu schlagen verstehen. Es hat sich nicht immer bewährt, einen Spitzbuben zum Aufseher über Spitz buben zu bestellen. An dieser Stelle setzt mit Mecht die Kritik jener Kreise ein, die darauf aufmerksam ma chen, daß die bolschewikische Barbarei und die europäische Zivilisation sich wie Feuer und Wasser verhalten. Der Vatikan hat durch den „Osser- votore Momano" die moralischen und juristi schen Bedenken gegen die Aufnahme Muß- lands in den Völkerbund sehr klar auseinan- öerfetzen lassen. Auch die Schweiz

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 05.03.1926
Physical description: 12
, kann ein freies, anerkanntes Berlin erreichen. Zn Innsbruck hat man schon in der vergangenen Woche, unzufrieden mit der matten Haltung der Wiener Regierung in der Südtiroler-Frage, ganz vernehmlich nach Deutschland gerufen: Hilf du uns? Wer sagt, daß nicht noch einmal ganz Oesterreich diesen Rettungsrus erl-ebt? Volk. Um das Wesen des Begriffes „Völkerbund" erfassen zu können, muß man das Wort in seine beiden Bestandteile zerlegen. Bleiben wir beim ersten, dann ergibt sich: Volk ist eine große Familie

, einen zeitweisen Frieden, einen heiligen Gottesfrieden zu verwirklichen. Für die Einzelpersonen hat dann am Ende des 18. Fahrhunderts die französische Revolution die Menschenrechte, die Gleichstellung aller Men- schen gefordert. Aber erst aus dem Schutt und Blut der vier letzten Kriegsjahre erhob sich auch für das Leben der Völker der Gedanke von der Notwendigkeit eines Zusammenschlus- ses aller europäischen Staaten zum Schutze des Rechts und zur Erhaltung des Friedens. Der Völkerbund, vorbereitet

ist weiter die Klasseninternationale der Sozialisten, weil dann ein Bölkerfriede erst nach einem Kampf zwischen Bürgern desselben Staates erwartet werden könnte. Nur das Vaterland kann al lein die richtige Einheit jedes Völkerbundes sein. Wie die Ordnung der Familie die Grund lage der Verfassung des Staates ist, so kön nen nur zwischen den Nationen die Bande geknüpft werden, die das Leben einer Bölker- gesellschaft bilden. Bedingungen für den Völkerbund. Der verstorbene Philosoph und dauernde Delegierte Frankreichs beim Völkerbund, Leon

Bourgeois, hat die Lebensbedingungen für den Völkerbund unter drei Gesichtspunkten zu- salmnengefaßt: 1. Es muß zwischen den verbundenen Staa ten eine hinreichende Gemeinsamkeit des Füh- lens und Denkens geben, ein gleiches Verständ nis für die zwischenstaatlichen Erkenntnisse und Gesetze. 2. Jedes Gesetz muß wirklich mit freiem Willen, von jeder Nation anerkannt sein, da mit auch eine gerichtliche Entscheidung in Streitfällen möglich ist. 3. Der Völkerbund muß einen Gerichtshof haben, der unparteiisch

und mit hinreichender Autorität ausgerüstet ist. Das find die geistigen Grundlagen, auf denen sich der Völkerbund aufbauen soll. Die Welt wird am 8. März wieder nach Genf schauen, wo diese Macht des Friedens und der Gedanke von der Schicksalsverbundenheit der Menschen ihren Sitz hat. Wir wollen hof fen weil uns der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ein gutes Zeichen ist —, daß Genf die Stadt des Rechts und damit die Stadt einer schöneren Zukunft werde! kolitiscke Ueberflckt

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