77 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1893/21_09_1893/BZZ_1893_09_21_2_object_408557.png
Page 2 of 4
Date: 21.09.1893
Physical description: 4
-Mädchen-Bolksschulen der deutschen Ordensschwestern in Sarnthein, Unterm» St. Leonhard im Passeier und Böllan, sowie der zweiklassigen Privat-Mädchen-Bolksschule der Domi nikanerinnen in Maria Steinach in Algünd das Oeffentlichkeitsrecht verliehen. Aus dem Gerichtssaal. Am 13. Juli l. Jhrs erschien auf dem den Simon Unterhofer gehörigen Porzenhofe in Mittelberg am Ritten ein Bursche, der den Eheleuten Unterhofer Grüße von ihrem wegen Verbrechens des Diebstahle abgestraften und seine Strafe

in der d. g. Frohnfeste verbüßenden Sohne Josef entrichtete. Gleichzeitig behauptete er, daß er seit 6 Jahren den Dienst eines Gefangenauf sehers in St. Asra versehe und legte den bejahrten Eltern des Unterhofer nahe, daß er im Stande sei, die Begnadigung ihres SohneS noch im Laufe des Monates Juli herbeizuführen. Er habe auch bereits mit dem Advokaten Dr. von Grabmayr in dieser Angelegenheit gesprochen, der sich bereit erklärte, das Gnadengesuch zu verfassen, jedoch xinen Vorschuß verlange, den jer in der Höhe

von 18 fl. bezifferte, welcher Betrag ohne Zweifel feine Wirkung thun werde. Um seinen Worten mehr 'Nachdruck zu ver schaffen und sie desto glaubwürdiger zu machen, führte der Bursche auch den Herrn KreiSgerichts- Präsidcnten ins Feld, der bei der letzten Arrestvisi- tation sich dahin geäußert haben sollte, daß es mit Rücksicht auf das hohe Alter der Ellern des Sträf lings Joses Unterhofer nicht schwer fallen dürfte, für den letzteren die Gnade des Kaisers zu erlangen Durch diese und ähnliche Vorspiegelungen

, die der Bursche mit vollem Ernste vorbrachte, gelang es ihm nach und nach die Eheleute Unterhofer, welche schon lange den lebhaften Wunsch fühlteil, ihren Sohn be gnadigt zu sehen, zur Herausgabe des verlangten Betrages von 18 fl. zu veranlasien, woraus er vom Hofe vrschwand. ES verging einige Zeit, ehe der Bursche wieder von sich hören ließ, indem Simon Unterhofer erst Anfangs August einen mit Franz Frei unterfertigten Brief erhielt, in welchem der angebliche Gefangenaufseher mittheille, es sei

Gnadengesuch eingetroffen war, begab sich Simon Unterhofer nach Bozen und erkundigte sich beim Dr. von Grabmayr um das Schicksal seines Sohnes, dessen Freilassung er nach den An gaben des angeblichen Gefangenaufsehers bis 22. Juli sicher erhofft hatte, wobci ihm jedoch bedeutet wurde, daß man in der Kanzlei Grabmayr weder vom Vorschuße von 18 fl. noch von einem Gnaden gesuche etwas wisse. Nun gingen dem Simon Untei- hoier die Augen auf; er eilte zum Kreisgerichte und erfuhr dortselbst, daß er daö Opfer

1