legers haben die dortigen Vertreter der Assekuranz- Gesellschaften 75 fl. und die Gemeinde 100 fl. als Prämien ausgesetzt. Das Jubiläum der Jnnsbrncker Universität. Italien und Frankreich sind die Mutterstätten der Universitäten; Bologna für die Jurisprudenz, Paris für die Theologie waren ihre ersten Sitze; nach deren Vorbilde wurden nachher die übrigen Hochschulen Europa's — von Oxford und Cambridge in England abgesehen — organisirt. So, seit mit Prag im Jahre 1343 begonnen
hat man dann auch in -.en katholischen Ländern die protestantischen Grundsätze rccipirt, da die Hochschulen, wie die Erfahrung zeigte, durch den Charakter der „Katholizität' in ihrer Entwicklung beengt waren und mit den norddeutschen Bildungscentren die Con- currenz nicht aushielten. Wie dem auch immer sein mag. die Gründung und Ausstattung der Universität Innsbruck erfolgte durchaus nach dem alten Schema. Sie verdankt ihre Entstehung dem Streben der Re- gierung K. Leopold'S II., das Land Tirol für das Aufhören der staatlichen
, den die Re gierung durch die Stiftung einer Universität zu Inns bruck zu erreichen gedachte. Am 15. Oktober 1669 erfloß die erste kaiserliche Entschließung in der Universitätsangelegenheit: die nöthigen Geldmittel wurden auf die Haller Salzwerke angewiesen. Bereits in den Jahren 1670 und 1671 wurde das philosophische Studium, das als die Vor bereitung zu den hoher« Studienabtheilungen angesehen wurde, in Gang gebracht; im Anschlüsse an das Gymnasium, das seit den Zeiten K. Ferdinand'S I. in Innsbruck bestand
auch die Medizin nicht länger un- vertreten. Der erste Professor der Anatomie war Statiender aus Königsberg, der alsbald — ein böses Omen — mit den an der theologischen Fakultät leh renden Jesuiten in Streit gerieth; die Väter der Societät bekämpften die Theorie vom Blutumlaufe, die der Anatom vortrug. Wie eS zu gehen Pflegt, artete der gelehrte Streit zuletzt in widerliches Gezänke aus, das dem Ansehen der Universität mehr schadete als nützte. Auch sonst gab es Zwistigkeiten unter den Professoren von Anfang
alle vier Fakultäten mit Rektor, Vicerektor, Dekanen, Notar, Pedell, Immatrikulation, Disputationen, theilweise mit Promotionen zu akade mischen Würden, Universitätsberathungen u. s. w. Im Jahre 1677 ward die Universität bezüglich des Lehrpersonals vollständig: es bestand dasselbe aus 15 Doktoren, von denen 5 der theologisch.n. je 4 der juridischen und philosophischen, 2 der medizinischen Fakultät angehörten. Bei der ganzen Einrichtung wurden die Hochschulen von Dillingen und Jngoistadt zum Muster