. Damit wollte er, wie er sagte, hervorheben, daß „Frankreich von der Erinnerung an vergangene Kämpfe nur die Anerkennung bewahrt hat gegenüber den Helden jener Freiheitsliebe und jener Achtung vor dem geschworenen Eid, die beide, heute wie gestern, die hervorstechendsten Eigenschaf ten des Volkes von Tirol bilden." Vormittags fand im Senatsitzungssaal der Innsbrucker Universität die feierliche Uebergabe der Bücher- s p e n d e der französischen Regierung an die Universität Inns bruck und an die Landeshauptstadt Innsbrui
« statt. Die Bücher spende war, wie wir seinerzeit berichten konnten, bereits vor einigen Wochen, so wie an die anderen österreichischen Hoch schulen, in Innsbruck eingetroffen und wurde, soweit sie die Universität betrifft, — es handelt sich um juristische, geogra phische, medizinische, klassisch-philologische, französisch-germa nistische, französisch-anglistische und romanisch-philologische Werke — bereits an die einzelnen Institute der Universität auf geteilt; für die Spende an die Landeshauptstadt
Innsbruck wurde eine eigene französischeBüchereiim alten Poli zeigebäude am Burggraben eingerichtet. Zur feierlichen Uebergabe war mit dem französischen Ge sandten auch der französische Konsul S i m o n in Innsbruck er schienen, ferner der Landeshauptmann mit dem Regierungs direktor, von der Universität der Rektor mit den Dekanen der einzelnen Fakultäten und zahlreichen Vertretern des Profes sorenkollegiums, von der Landeshauptstadt Innsbruck deren Bürgermeister mit dem Magistratsdirektor und Vertretern
des Gemeindetages; ferner wohnten der Feier auch zahlreiche Hoch schüler bei. Rektor Professor Dr. Brunner sprach dem Gesandten der französischen Republik namens der Universität den Dank für die Bücherspende aus, die dazu geeignet sei, die österreichisch- französischen Kulturbeziehungen zu vertiefen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich der nun einmal gegebene Grund stock der französischen Büchereien in den Instituten der Uni versität durch das Entgegenkommen der französischen Regie rung noch weiter ausbauen
Innsbruck entstand an einem Knotenpunkt. In ihr vereint sich südliche Anmut mit nordischer Festigkeit. Als Franzose darf ich wohl hinzufügen, daß sie ihre Blicke auch nie vom Westen abgewandt hat. Zahl reich haben Jahre hindurch unsere Landsleute, angezogen von den Kunstschätzen und dem unvergleichlichen Naturrahmen, die Stadt ausgesucht. Ihre Universität aber, einfluß reicher Herd deutscher Kultur, wußte den Geist des Univer salismus. der die gelehrten Einrichtungen des Mittelalters und der Renaissance