sie' folgendermaßen gelautet: „Mit Italien ist die Aufnahme der Beziehungen sehr leicht. Das kommt teilweise vom Charakter des Volkes und teilweise von den parallelen (gleichlaufenden) wirtschaftli chen Interessen, die uns schon seit langem mit Ita lien verbinden und wahrscheinlich in Zukunft noch enger verbinden werden. Aber ohne Zweifel stecht auch zwischen uns und Italien ein beöeuiender Zankapsel:Südtuol. Wenn ich diesen Namen nenne, so spreche ich damit den Namen eines Landes, das den Deutschen von jeher
. Aber was wir nicht zu begreifen vermögen, ist, daß er sagte, daß die deutsche Bevölkerung Südtirols wegen strategischer Rücksichten zu Jtalen geschlagen werden mußte. Wohl gemerkt, das hat nicht etwa Salandra, nicht Sonnino oder d'Annunzio, sondern ein deutscher Minister gesagt. Und diejer spricht kein Wort' vom Rechte der Selbstbestimmung, wie, es wir, wie es das ganze deutsche Volk, ja alle rechtlich denkenden Leute aus der Welt für Südtirol fordern! Er spricht nur von der Autonomie innerhalb Ita liens. In ungezählten
Proteftrufen, in Bittrufen an Wilson, an die Friedenskonferenz, an das ita lienische Parlament, in den wiederholten Erklärun gen aller Parteien Südtirols usw. perwahrte man sich immer wieder gegen die Berweigerung dieses Rechtes und beschwor man die Mächtigen der Er de. Südtirol Gerechtigkeit angedeihen zu lassen. Und der deutsche Minister hat —, fast ausgerechnet um dieselbe Zeit, da ganz Hüdtirol in Trauer gehüllt war wegen dieses verweigerten kein Wort der Verurteilung des uns angetanen . er spricht
die Reichsitaliener wißen und bekennen, daß hier ein rein deutsches Volk wohnt. Da kommt nun der amtliche Vertreter des deut schen Volkes und jagt unserem böswilligsten'Geg ner, wir seien „Italiener deutscher Nationalität'. Freilich etwas ganz Neues ist dieses Jnden- Rückenfallen — von dieser Seite nicht. Es ist nicht das erstemal, daß sich preußische Staatsmänner mit Italien verbrüderten zum Schaden Tirols. 1866 ist das Bündnis Preußens unter Bismark mit Ita lien gegen uns. unsereM Lände zum Verhängnis geworden
also nur in alten, längst ausgetretenen Geleisen, wenn er eine uns Siidti» rolern so schädliche Politik, verfolgt. Es ist nur gut, daß nicht alle Deutschen so denken, ja daß das deutsche. Volk als ganzes vernünftiger und treuer ist als seine verblendeten Staatsmänner. Auch in Deutschland greift die Beschämung und Empörung über das Vorgehen des deutschen Vertreters in Ita lien immer mehr um sich. So traurig nun dieser Fall an und für sich'ist, entmutigen soll und darf er uns nicht. Das-Tiroler Volk