Sprache, Schule . . . Hier haben sich die „Maßnahmen" teilweise selber üöer- troffen. Wo Tolomei noch die Doppelsprachigkeit fordert, ist heute bereits das Italienische alleinherrschend geworden. Den noch ist er nicht ganz zufrieden. So genügt ihm beispielsweise, nicht mehr die seinerzeit von ihm geforderte Anbringung ita lienischer Ortsbezeichnungen an den Eingängen der Ortschaften. Die italienische Benennung müsse auf allen Höfen und Hütten und Brücken und Straßen, an Wegen und Stegen
sich der Tod der Hekatombenopser, die Cadorna ihm auf dem blutgetränkten Plateau von Doberdo darbrachte. Und hunderttausende ita lienische Frauen und Mütter vergossen bittere Tränen. Warum blickst du so bleich, Genius Italiens, Königin Elena? C'e la guerra! So ist der Krieg, den du gewollt! Als ob Tolomei fürchten müßte, auch die raffinierteste Ent- eignungs- und Besiedlungspolitik könne die Deutschen nicht austilgen, verlangt er, daß wenigstens der Welt vorgetäuscht werden sollte, daß es so wäre. Kaum
und würde, wenn wir tatsächlich einen dem Assimilierungsprogramm ergebenen ita lienischen Podesta und einen Sekretär für »jede der 200 Etsch länder Gemeinderl hätten". Die Zusammenfassung der Ge meinden fei für das übrige Italien eine „angebrachte und vor teilhafte Maßnahme, aber in der Grenzzone nicht . . . Für das Oberetsch müßte eine Ausnahme gemacht werden. In jeder Ge meinde, in jedem Weiler, in jedem Dörslein braucht es italie nische Beamte mit ihren Familien und ihrem beständigen und unmittelbarem Kontakte
ernden Frieden herb eizuführen, wogegen Ihre, die ita- italienische Regierung die Deutsch-Tiroler, ihre Mutter sprache, Sitten und Gebräuche grausam unterdrückt, in einer Weise, die in der Weltgeschichte kaum ihresgleichen hat. — Damit beweist Italien, daß seine eigene Kultur weit unter der der „Barbaren", des Volkes der Schiller, Goethe, Kant steht. Die eingeschlossene Zeitungsmeldung deckt sich mit den vielen Mitteilungen, die in der Presse zu finden sind, über die Leihen! der Bevölkerung Tirols