si> , In der Hofhaltung der sassanidischen Großkönige Ir Die Uhr. Bom Uhrmacher Joseph Schimzahn läßt sich eine hübsche Geschichte erzählen. Ich bin schon oft an seinem kleinen winzigen Laden in oer Paraoelsiusgasse vorbetgegangen, und immer habe ich den Uhrmacher über den kleinen Arbeitstisch gebückt an der Arbeit ge sehen. Eines Tages batte ich ihm eine Uhr ge- bracht die mir, wie Uhren schon manchmal un erklärlich in ihrer Art und Welse find, zweimal in großen meterlangen Sprüngen über die ganze Straßenbreite
kollerte. Wie es möglich war, daß sie trotzdem welterging, das wußte ich nicht, aber eines Augenblickes war sie doch stehen ge blieben, und zwar gerade dann, als ich eine dringende Zusammenkunft mit einem Freunde hatte, der mir, in Unkenntnis des Vorfalles, nach anderthalbstündigem vergeblichem Warten auch richtig durchgebrannt war. Der Uhrmacher strich sich das frühzeitig weiß gewordene Haar, setzte die schwarze, in Ebenholz gefaßte Lupe ab undsagte: „Ich will'» versuchen! - Cs gab irgend
etwas, das mich öfter in den kleinen vom Ticken der Uhren erfüllten Laden trieb. Vielleicht war es das feine stille Wesen des Mannes, fetne gute Art und sein Benehmen dep Kunden gegenüber, daß ich mir oft denken mußte, Uhrmacher mützt m eigentlich die liebe vollsten und besten Menschen sein. Ich habe ein mal gesehen, wie er ein Rädchen, ein ganz kleines, messinggelb funkelndes Rädchen, mit den bloßen Fingern gar nicht zu erfassen, ryohl an di» zwanzigmal einsetzte, herausnahm und wieder einsetzte, um endlich beim
dreiundzwan zigsten Male aufzusehen, zu lächeln und sagen zu können: „Seh dir mal so ein hartnäckiges, winziges Dingchen anl' Aber ich sah nur seine unbegrenzte Geduld, die mir sehr groß oorkam. „Das ist merkwürdigI' sagte ich. . Und da kam es einmal dazu, daß mir der Uhrmacher eine kleine Geschickte erzählte. Es war schon spät, das gelbe Gaslicht brannte, und der Meister hatte sein Arbeitszeug sorgfältig ge ordnet itnii hörte zu arbeiten auf. Er hatte vorher schon ein wenig erzählt und setzte jetzt fort
: „Ja also, so war es gekommen. Jung, lebensfroh und voll Wanderdurst. Mein Vater, der auch Uhrmacher war, schickte mich in die Welt, mich trieb es selber, und da wanderte ich durch die Länder, Uber Berge und Alpen hinweg, über das Bayerische, bis in das Meck lenburgische hinein, weiter zur Nordsee, in die Hafenstädte. Blieb nirgends allzulange, da es immer wieder eine schöne freie Straße gab. Bis auf jenes kleine Dörflern auf dem Hügel. Und das war ja ganz einfach, sehen Sie. Da kam ein Mädchen zu mir und brachte