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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 21.02.1937
Physical description: 8
kannst. — Eitelkeit und Stolz kosten uns mehr als die Befriedigung von Hunger und Durst. — Beginne jedes Ding bei seinem Anfan-z. -- Entschlage Dich aller Sorgen und aller Ver drießlichkeiten, die nur in Deiner Einbildung be stehen und in Wahrheit nicht vorhanden sind. — Zähle bis auf zehn, bevor Du im Mißmut sprichst, und bis auf hundert, wenn Du in Wut bist.' Wie Zsil IM das Bitte« lernte Skizze von Klara B u ch m a nn - F ü t i n g. Als der Uhrmacher Jan Baat noch in der Lehre war und weder

lernen, das Bitten und Danken, wenn nicht jetzt...' Nun war das kleine Ianneken zwei Jahre all und etwas darüber. Zur damaligen Zeit hatte der Uhrmacher jeder Ortschaft am Sonnabend das gewal.ige Uhrwerk im Kirchturm aufzuziehen, und' auch Jan Baat waltete regelmäßig seines vom Vater her übernommenen Amtes. So stieg er heute, am frühen Winterabend, getreulich die vie< len, vielen winzig steilen ausgetretenen Stein-« stufen der alten Wendeltreppe hinan. Wie un-, bequem und gefährlich

die halbverfallenen, glit- schigen Stufen waren, die völlig ohne Geländer zur offenen Seite hin emporklömmen, das kam dem Jan nie in den Sinn. Jahrelange Gewöh nung ließ ihn die tagtägliche Gefahr sicher und! überlegen bewältigen. In das Dröhnen seiner schweren Schritte fiel hin und wieder das Kräch zen einer Eule, deren unergründliches Augenpaar dein Uhrmacher aus einem morschen Winkel enti gegenstierte; oder eine Fledermaus flatterte klak schend um den mühelos Steigenden. Droben zog der Jan geruhsam das schwere

Uhrwerk auf, dann wandte er sich wieder der Treppe zu. Plötzlich hielt sein Fnß an; verwundert starrte Jan in den gähnenden Abgrund. Da waren doch Schritte! Kleine, mühsame Schritte, die trippelnd, und tastend näherkamen. — Jan fuhr jäh zurück, die Angen weit geöffnet. Das war nicht der alte Küster, der außer dem Uhrmacher, allein die ge fahrvolle Stiege beherrschte, das — war der kleine Jan, der ans irgend welchen Gründen seinem Vater nachstieg. Der Uhrmacher stand wie er-, starrt. Schweiß brach

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 25.11.1891
Physical description: 8
an dazumal. Gut, ich bin von dazumal und will die höchst gewöhnliche Historie, die so vielen Passirt ist, gerne erzählen. Hier «In» .kurze Beschreibung meiner Lehrzeit in Wien bis zum felbstständigen Geschäfts ansang. Lehrvertrag zwischen Herrn Seiberl, Johann, bürgerlichen Uhrmacher meister, Schottenfeld, Kaiserstraß» Nr. 309, in der kaiserlich königlichen Haupt- und Residenzstadt Wien, und dem Geist, Sebastian, 12 Jahre alt, auS Stadt Bolkach im Untermain- kreis des Königreich» Bayern

« die Unterwerfungserklärung eines Kindes unter sechsjährig« Sclaverei. Mein guter Bater, selbst in permanentem Nothstande, chätzte sich und mich glücklich ob d«S gelungenen Unterstandes, »enn der Uhrmacher Seiberl war, trog seiner Klumpfüße, ein, wie man so sagt, ordentlicher Uhrmacher. Hatte doch mein Bater da» Geschick, daß ich zum vierten Male in die Lehre kam. Erst zu einem Wagenlackirer, dort war ich L Woche» lang. Man schickte mich nach dieser Zeit als zu schwach für dieses Handwerk nach Haus«. Ich konnte nicht kräftig genug

Farben reiben und zum Wagenschieben war ich gleich gar nicht zu gebrauchen Nachher kam ich zu dem Gürtlermeister Tettenborn, da lies ich selbst davon, denn als KindSaiagd und Lausjung« auch noch schmal« Kost und Prügel zu bekomme», daS behagt« mir gar nicht. Dann kam ich in den Wiener Borort, nach dem lustigen Neulerchenfeld, wo in manchen Straßen jede» einzelne Hau» ein Wirthshaus war, zu einem Uhrmacher in di« Lehre. DaS war doch etwa» Nobles! Denn Schuster od«r Schneider wollte ich auch gerade

waren Fürsten gegenüber diesem Uhrmacher I Ich war zufrieden, auS dieser Spelunke wegzukommen. Also trat lch nach «intger Zeit bei dem Herrn Johann Seiberl, .bürgerlichem Großuhrmacher', in die L«hre. Wir machten neue Pendeluhren aus Messing von A bis Z. Meinem M«tster gebe ich heute noch das Zeugniß, welches er mir bet meinem Abschied in die Heimath gab: er war »in recht schaffener, fleißiger Mann. Er bedauerte nur, daß ich weg ging und meint», daß ich schwerlich wo anders als bei ihm, wa» Rechte» lernen

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 08.11.1936
Physical description: 8
„Wenn man von der Sonne spricht, so scheint^ sie', sagte der Zigarrcnhändler Mortensen an einein Montagmorgen, alo der Uhrmacher Vendel^ in seinen Laden trat. „Hast du etwas erlebt? Du siehst ja so vergnügt aus!' „Und ob ich vergnügt bin! Ich habe mich näm lich verlobt.' „Viel Glück! Vielleicht mit Fräulein Widers „Wo weißt du denn das ?' „Ja, da ihr euch gestern auf den, Aüs,'!!m »icht mehr bei der Heinifahrt einfandet, nahm iä> an, es sei zwischen euch beiden was vorgefallen.' Der Uhrmacher lehnte

sich etwas verlern au don Ladentisch: „Das behauptest du jetzt. Du ähnlest! gar nichts.' Der Zigarrenhändler wandte sich an seinen an deren Gast, den Buchhändler LuNd, bot beide» Be suchern etwas zu rauchen an und meinte: „Na, hoffentlich sind euch auf euren einsame» Wege» im Wald keine Schlangen begegnet. Wir sprachen eben davon, als Du kamst.' „Doch, das war es ja gerade.' Der Uhrmacher wurde eifrig. „Denkt euch: Plötzlich, als wir durch den Wald gingen, stieß Fräulein Wiberg einen Schrei aus und griff

hat sie sich von dem Unfall erholt.' „Es geht ihr schon wieder gut.' Als der Uhrmacher gegangen war, sahen sich die beiden anderen an. Und der Buchhändler sagte nachdenklich: „Komischer Zufall. Diesmal hat eins Schlange eine gute Rolle gespielt.' „Oder die Rolle gut gespielt!' „Wieso?' Mortensen lächelte. „Erstens ^ Jahrhunderte lang haben unsere Zoologen den Wald nach giftigen Schlangen -durchsucht, ohne jemals eine zu finden .... Und zweitens — voriges Jahr versuchte die Schlange, mir dieselbe Komödie vorzuspielen

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 18
Date: 11.12.1904
Physical description: 18
: „Jetzt ist's aus! Jetzt geht's g'fehlt! Wenn sie kommt, das Wetter! Ich geh', ich geh'!' „Um GotteSwillen, Stine, sag', waS ist zu tun?' bat der Siml. . „DaS Gescheiteste wird sein, schnell den Uhrmacher holen,' sagte nach einer Pause die Magd. „Ums Himmelswillen, lauf' und hol' ihn,' drängte der Siml; „wenn er bis morgen Mittag den Hexenkasten in Gang bringt, zahl' ich einen Fünfziger!' Nach Verlauf einer Stunde war der Uhrmacher Hias aus dem Dorfe bereits da, schüttelte und probierte den Wecker

, unter suchte ihn auswendig und inwendig und erklärte schließlich, da fehle es hauStief; die Feder sei aus gesprungen, der Anker ge brochen, von größeren innerlichen Verletzungen gar nicht zu reden. „Ich bitt' dich, sei so gut und schau' g'rad' bis morgen Mittag!' — Ich laß mir's was kosten', flehte der Siml. Der Uhrmacher zuckte die Achseln und sagte, vielleicht — vielleicht könnte es möglich werden. Er wollte die Uhr mit hinunter ins Dorf nehmen, das gestattete aber der Siml auf keinen Fall und so mußte

, was noch zu retten war. Die Kirchenuhr im Dorfe batte eben drei geschlagen, der Uhrmacher Hias und der Siml hockten droben in der Stube hinter dem Tische vor dem- auseinandergelegten Wecker und arbeiteten, daß ihnen der Schweiß von der Stirne rann. Da stürzte plötzlich Stine, die alte Magd, zur Tür herein und schrie wie besessen: „Die Bäuerin kommt! die Barbl kommt! — Sie ist schon beim Reinacker heroben!' „Alle heiligen Nothelfer!' jammerte der Siml schreckens bleich, „mich trifft der Schlag! — Ich renn

' auf und davon — ich geh' nach Amerika!' „Flieht, fliehtwarnte die Magd; „geht hinauf in meine Kammer und nehmt den ganzen Kram da mit, ich will mit der Barbl reden.' „Sag' ihr g'rad', der Wecker sei gestohlen worden,' be lehrte der Uhrmacher Hias im Davonlaufen. In fliegender Eile packten die zwei Männer den schweren Wecker mit all seinen Rädern und Rädchen. Rollen, Schrauben und Hebeln hinauf in die Magdkammer, zogen sich dann auch in die Kammer zurück und verriegelten sie von innen. — Da stürmte schon

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Der Burggräfler
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Page 11 of 14
Date: 16.01.1886
Physical description: 14
, Herm., Friseur, v. Gustav, Holzschnitzer. Pircher, Dr. Jos-, Bürgern«. Pirchl, A., Uhrmacher. Plant, Ant. Eisenh. Plant, Fr., .Kunsthändler. Platzn, Alois Schuhmacher. Ploder A., t k. Kanzlist in P. Pobitzn. B-, Miihlenbesitzer. Pohl, Wendel., Hausbesitzer. Pohler, I., Tapezierer. Prinoth, Jos., Kaufmann Prizi, Jos. Uhrmacher. Prünster, Dr- H- Pruschack, Jos., Tischler. Pruschack, Max, Tischln. Putz, Dr. Max, Advokat. Rabe, Ad., Maler. Rautscher, Karl, Tischln. Riepler, Mich., ZiinmnNiann. Röchelt

, Dr. E., Rodi, Jos-, Schuh macher. Rösch, J.P., Kaufn« Ruedorfer, Thomas. Tischler- Ruprick, Ferd., Kleidern«. Sailer, Ant.,Fellhändl. Sail«, Daniel, Chorregent. Santele, Alois, Drechsler. Saiit- nn. Jos-, Uhrmacher. Sassella, Peter, Hausbesitzer. Schätzer, Jos., Cooperator. Schenk, Hern«., Hotelier. Schmider, > Jgnaz. Lederhändln. Schubert, Fn. Fa brikant. meteorol. Justruniente. Senoncr, Joh. B. Schnittwaarenhdlr- Seiioner. Joh., Schnittwaarenhdlr. Settari, Joh^, Pensionsbesitzn v. Sölder, Dr., Guts

besitzer. v- Sölder, Frz., Kaufmann. Stecher, Gabriel, Schuhmacher- Steffen, W-, Uhrmacher. Stemer, Ant. Schmied. Steiner Frz., Juwelier. Stimpst, Jos-, Holz- händln. Stransky, F. Banquier. Siraßer, Joh. An- tiqnitätenhandlung. Strauß, Jos, Kleiderniacher. Tap- peiner, Frz., Löivenwirth. Tauber, Mathilde, Obsth. Thaler, A, Uhrmacher. Tietz, C-, Jnspector der B.-M Bahn. Thalmai,n, CandiduS. Tapeziern. Tonini, älentin, Kleidermacher. Torgaler, Maria Kleiderma- erin. Trenklvalder, Alois, Tischler

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Der Burggräfler
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Page 9 of 12
Date: 27.09.1884
Physical description: 12
Beilage M Uro. 78 des „Barggeafier'. Mein Onkel, der Uhrmacher. Llltorifirte Uebecfetzmrg au- dem. Englischen der MrS. Mary H o w i t t. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) , Ein Sekretär Heim Lloyh durchmusterte ein mal, einen Pack indischer Zeitungen und kam zUsäÜig auf den Bericht eines Duelle-, das au einem Bororte der Stadt Bombay ausgefochten worden war; da war Nikolaus Flamstead mit vollem Namen als Herausforderer zu lesen. Die Ursache des Zweikampfes war, wie nicht selten

. Die begleitenden Neben- umstände dieses Zweikampfes ließen fast keinen Zweifel mehr darüber aufkommen, daß beide ein und derselbe Mana seien. Man kann sich denken, mft welcher Ungeduld die Rückkunft der Brief post aus Indien erwartet wurde. Sie kam — der Gentlman ward gleich gefunden, die That sachen alle richtig konstatirt; doch der Nikolaus Flamstead des Duelles stimmte in keinem einzelnen Umstände mit dem vermißten Uhrmacher überein. Er war ein Kaufmann mit ausgedehntem Ge schäfte und war mit den Flamsteads

er seinen Vertrauensmännern, denen er die Ver waltung seines Vermögens übertragen, das leiseste Lebenszeichen. Zehn, zwanzig, dreißig, vierzig Jahre gingen vorüber und eS war noch immer dasselbe. Die Inhaber der Bank-Firma, denen der Uhrmacher sein Geld anvertraut hatte, waren nach einander aus diesem Leben geschieden, doch sein Vermögen wurde von ihren Söhnen und Nachfolgern ebenso getreu verwaltet, wie von ihnen selbst. Es fehlten jetzt nur mehr l5 Jahre bis zur Zeit, wo das hinterlegte Kapital mit den Zinsen

schaftlichen Verkehre verschwundenen Uhrmacher wieder an's Tageslicht zu bringen, wenn er nicht für immer unter der Erde lag, war der kleine Neffe Henry bereits zum Manne gewor den. Er bot einen ganz andern Anblick, halte ei» anderes Gepräge, andern Geist, als all' die früheren Flamsteads. Jene waren derbe, starke, arbeitende Güterbesitzer; Henry war eine schlanke, zarte Gestalt. Sie konnten sich merkwürdiger Weise von der groben und knickerischen Lebens und Denk-Weise ihrer Vorfahren nicht losmachen

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Bozner Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 29.03.1944
Physical description: 6
beliebt, die nun. da eine tückische Krankheit sein Leben so früh abgeschlosten hat, den Künstler und Men schen, seine TkSue zur Heimat und zum gemeinsamen kulturellen Schaffen, nie vergessen werden. P. Ein Weber kleidet eine ganze Stadl Welche Arbeitsleistung ein Weber in 30.000 llhran aus Frankreich zurück Berlin. — Seit einiger Zeit werden die zuln großen Teil fük 'die Rüstungsindü« ftrie tätigen deutschen'Uhkntacher dadurch weitgehend von Reparaturarbeiten ent lastet, daß französische Uhrmacher

für diese nach Frankreich ein Web» bei. voll^uogenutzter Arb-tts- gehenden Reparaturen befinden, sich vor- M 2^.000 Meter Stoff, mik dem.75.000 erst in Berlin. Leipzig und Königsberg Menschen eingetleidet werden,könnten, in besonders gekennzeichneten Uhrmacher- . ' . .. .. ^ laden. Auf 16 weitere-Orte im Reich soll vsm ganzen Dorf die Strümpfe geitopft diese Reparaturannahme noch ausgedehnt Dortmund. •—' Wenn auch mitunter werden. Bisher wurden die > Uhren mir rrgsie Vorkommen, wo die Umquartierten in Pari

- und in Besancon in Arbeit ge« wenig Verständnis für di« Notwendigkeit nommen. Nach den guten Erfahrungen^^-'zeigrn, sich in die Besonderheiten des die man mit Der Neparaturabgabe nach' Auknahmegaues zu schicken, >o'ist doch Frankreich gemacht hat. beabsichtigt man. chje. weitaus größte Mehrzahl der Um- auch -Uhrmacher in anderen Städten quartierten froh, in Sicherheit und Ge- Frankreichs mit der Durchführung der borgenheit leben zu können und zeigt sich deutschen Reparaturen zu betrauen. für dieses-Geschenk

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Alpenzeitung
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Page 6 of 8
Date: 24.07.1927
Physical description: 8
, der- Arzt erschien mit einem Allsgebot , sanilärisch, geschulter Feuer wehrleute, den einst so umgänglichen, heute aber so hartnäckig, syifs Sterben versessenen Uhrmacher umzustimmen. Wahrhaftig: Mon schau wurde an, diesem Abend, ein„Ort.wilde sten Aufruhrs:.. aber Babendieck blieb bei, fei ner Absicht, trotz aller Tränen der Nachbarn, trotz strengster Zurechtweisung'durch den Arzt, während er gar die handgreiflichen Ermah-, nungen jener braven Feuerwehrleute mit ei nem geschwungenen ' Stuhlbein

erwidern wollte. Da zog man — des Kampfes müde — kovshängerisch ab, überließ den verwitweten Uhrmacher seinem Schicksal und erstattete le diglich noch dem Ortspfarrer eine Meldung, ohne indes von dem Dazwischentreten > des klugen Geistlichen ein besseres Ergebnis als das eigene zu erhoffen. Der Pastor aber war — wie man so sagt — ein Fuchs Gottes. Er klemmte sich eine Flasche Niersteiner Riesling unter die Achseln, dazu einen Korkenzieher und betrat mit solch selt samer Ausrüstung die Stube des Lebens

mit solcher Todestreue an hänge. Freilich, fuhr er fort, möge der Herr Uhrmacher auch seinerseits verstehen, daß sich der Pfarrer nicht gar so unfeierlich von ihm verabschieden wollte, daß er im Gegenteil — den Wunsch hege, wenigstens noch e i n e Flasche Niersteiner mii ibm zu leeren, bevor er in die an sich ja recht unchristliche Schlinge zu springen gedenke. ' Der Lebensmüde sah nicht ein, warum er den ehrlich angebotenen Abschiedsbechör aus« schlagen, solle: also entkorkte der Pastor- unter hörbarem Schluchzeil

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Volksbote
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Page 21 of 28
Date: 11.02.1926
Physical description: 28
vor das Wägelchen spannen und eine Merriofftunde später stellte sein Kutscher das „Zeugt' beim „Auracher' in Kufstein ein, während der Herr Oberzollausseher sich zum Uhrmacher 'begab, wo Regulatoren in reicher Auswahl waren. Das Herz tat einem weh und die Dhren sausten vinmi, wenn die Uhren alle t» Wagen begannen. Für zehn österreichische Dulden war ein Regulator erstanden, doch halt! Just im Augenblick, wie der „Zehner' in^die Tasche des Uhrmachers glitt, fiel es dom Käufer ein, daß der Regulator

ja zollpfkichtig sei beim Eintritt in königlich -bayrisch«! Land. „Wenn der Herr Oberzollausseher sonst keine Schmerzen hat, das zollfreie Heimkwin- gen war' das wenigste,' meinte der tirMsche Uhrmacher lachend. „So?' erwiderte -er Aufseher. „Ja ganz genau. Ich wette um fünf Gul den, daß der Regulator über die bayrische Grenze Eommit und wenn Sie selbst mit allen Grenzern auspassen, wie die Haftelmacher.' „Ra. das möchte ich doch sehen,' erklärte der Oberzollaufseher und hielt die Wette, die am nächsten

mit Feuereifer hinaus in die fintstere Nacht; Me lebendige Zollkett« wurde ausgestellt Äs zum Inn und den Thierberg hinauf, mit Luchsaugen -durchbohrten die Grenzer die rabenschwarze Nacht. Hart an der Gvenzgemarkung hatte der Chef selbst sich postiert und lauerte aus den Ueberbringor des Rvgiulators. Muht' mi-t dem Teufel im Bunde stehen, wenn sin' gewöhnlicher Sterb licher ungesehen über die Grenze käme. Der Kufstoiner Uhrmacher muß die Wette verlie ren; ist doch sehr einfältig von dem Tiroler

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 27.03.1889
Physical description: 8
, Splügen, Davos/ Bregenz u. s. w., daß er eine werthvolle 'goldene Gläshütter-Remontoir- nhr mit über das ganze Zifferblatt reichendem Secunden» zeiger an einer goldenen Kette getragen habe. Ein glücklicher Zufall fügte es, daß diesen Aufruf am 16. September auch der in'-Merau ansässige Uhrmacher Julian Jörg las, welchem, wie aus dessen Aussage her vorgeht, am 1. Sept. 1888 von seiner in UntermäiS wohnhaften Schwester Rosina im Auftrage ihres VaterS, des 77jähngen Uhrmachers Joh. Jörg in Mals, eben

der k. k. Bezirkshauptmann- schaft und- des Bezirksgerichtes in . Meran und tele- grasirte an Arthur Schieck in Frankenberg. Bald hatte die k. k. Gendarmerie heraus gebracht/ daß die in Re^ stehende Uhr, welche als jene des Dr: Victor Schiw nun erkannt wurde, von dem Schafhirten Jakob Kual in Tartsch bei Mals Ende August-dem Uhrmacher Joh. Jörg in Mals mit der Angabe übergeben uM dieselbe von 5 einem Jäger' bekommen zu> haben. M Jörg, welcher sich seines hohen Alters wegen mit seia^ Reparaturen nicht mehr befaßt

, ihn an den Uhrmacher Dabl in Mals wies, wollte Kuen hievon nichts wM worauf dann Joh. Jörg die Uhr. an seinen Sohn nach Meran sandte. Auf diese höchst gravirenden M stände hin schritt die Gendarmerie- am 18. Sept. ^ Verhaftung nicht nur deS Jak. Kuen, welchen sle ^ Gasthause des Michael Peer in Schlinig (2 Stuod^ von Mals) antraf: sondern auch deS Josef Schöpf,. mit Kuen im Sommer 1888 auf der auf Schw^ Gebiete liegenden Rassaßalpe im Dienste der Geme>^ die Schafe hütete. Schöpf wurde hiebei im Besitze eia

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 01.09.1891
Physical description: 4
den laug g:hegteu Wunsch, feine Jnngge- gesellenstube mit einer Peudule zu schmücken, damit er, wie das Greuzaufseherpersoual, stets weiß, wie »kl eS geschlagen hat, zur Realisation zu bringen sich entschloß. Früh Morgens ließ er feinen Gaul vor da» Wägelchen spannen und eine Viertelstunde später stellte sein Kutscher Ha» „Zeug!' beim .Au- racher' in, Kufßein ein, während der Oderzollauf« seh« sich zum Uhrmacher,begab,> wo Regulatoren in reicher- Auswahl. vorhanden waren. Da» Herz that einem weh

und die Ohren sausten einem, wenn die Uhren alle ,zu schlagen begannen. Für, zehn öfter reichische,Gulden war eine Peudule endlich erstau» den, dochhaltl Znstim Augenblick, wie der »Zehne; in. die Tasche , des, Uhrmachers glitt, fiel eK dem Käufer eia, daß der Regulator ja zollpflichtig sei beim Eintritt in königlich bayerisches Land. .Wenn der Herr Oberzollauffeher sonst keine Schmerze» hat, da» zollfreie Hineinbringen wär' das wenigste.' meinte der tyrolifche Uhrmacher lachend. „So?' erwiederte

an der Grenzgewarkung hatte der Chef selbst sich postirt nnd lauerte auf. den lleberbringer deS Regulators. Müßt' mit dem Teufel im Bund stehen, wenn ein gewöhnlicher Sterblicher ungesehen über die Grenze käme. Der Kufsteiner Uhrmacher maß die Wette verlieren; ist doch sehr einfältig von-dem Tyroler. eine aussichtslos« Wette zu parireu. Der Mensch muß eine kuriose Meinung von der bayert schen Grenzwache haben, daß er sa «aS ristirt. Na. der soll am Sonntag im „Terlaner' (Tyroler Weißwein) schwimmen

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