, der im Laufe des Winters wieder in Wien gewesen war, und mit ihm kam das Glück. Am Tage vor seiner Ankunft noch wurde sein Stell vertreter, Feldzeugmeister Reventlow, bei Colcinato von der französischen Uebermacht geschlagen; Turin, das der österreichische Feldmarschall Daun gegen 40.000 Franzosen unter La Feuillade zu verteidigen hatte, be fand sich schon in großer Bedrängnis. Nun sollte Eugen die Festung entsetzen und durch eine andere Armee, größer als die seinige, sich erst den Weg dahin freima chen
pen heranzog, marschierte Eugen unbehelligt über die untere Etsch und hatte bereits eine Brücke über den Po geschlagen, als die Franzosen das erstere erfuhren. Nun begann ein wahrer Wettlauf Turin zu; die Fran zosen aus dem einen, Eugen auf dem andern Ufer des Po; und dieser, sein Zug von der Grenze Tirols bis tief nach Piemont hinein, wird von Kennern als ein wahres Meisterstück bezeichnet. Am 1. September vereinigte sich der Prinz mit dem Herzog von Savoyen; vor der Hauptstadt Turin muhte
es jetzt zur Entscheidung kom men. Ein Glück für die Verbündeten, die nur 30.000 Mann zählten gegen 45.000 Franzosen, war, daß der beste Feldherr der letzteren, Vendome, nach der Schlacht von Ramillies nach den Niederlanden gesendet wurde, und der Herzog von Orleans mit Marsin an seine Stelle trat. Die Franzosen hatten, des Angriffes gewärtig, sich nach außen wohl verschanzt und hofften so, Turin noch eher bezwingen zu können, bevor Eugen sie zu hindern im Stande sein würde. Aber der Prinz, dem das Kühn ste immer
. Nachmittags hielt Eugen seinen Einzug in das be freite Turin, dessen Verteidiger eben noch soviel Pul ver hatten, um die Freudenschüsse beim Tedeum ab heben zu können. Kein Wunder, wenn Eugen der Held des Tages, der Gegenstand der Gespräche, der Liebe und Bewunde rung in den fernsten Ländern wurde. Eine Frau in England vermachte ihm bei ihrem Tode 200 Pfund Sterling mit dem Bedauern, nicht mehr tun zu können; ein Gärtner hinterließ ihm sterbend 100 Pfund. Der Zar von Rußland, Peter der Große, machte